Sh2-132, der Löwennebel als Firstlight-Objekt des Askar FRA500

  • Hallo zusammen,


    hardwaretechnisch hat sich bei mir in den letzten Wochen einiges getan. Meinen mir seit zehn Jahren treuen TS 130 mm f/6.6 Triplet Apo und die CGEM habe ich abgegeben und stattdessen eine ZWO AM3 und einen Askar FRA500 angeschafft. Derzeit ist mir ganz einfach nach weniger Brennweite und mehr Feld zusammen mit dem Vorteil, mit der AM3 deutlich mobiler sein zu können. In einem weiteren Schritt sind dann auch noch größere Anschaffungen bzgl. Montierung und Apo angedacht, aber an dieser Stelle gibt es jetzt erst mal das Firstlight des Askar FRA500 :)


    Ich habe den kleinen Quintuplett direkt bei TS abgeholt und erstaunlicherweise konnte ich noch in derselben Nacht die ersten Photonen einfangen. Auf dem Rückweg von Parsdorf hielt ich bei Timm in Ottobeuren an und baute an der dortigen Sternwarte der AVSO den Apo und die AM3 auf. Danke Timm für die Nutzungsmöglichkeit eurer Plattform. Es folgten zwei weitere Nächte Photonensammeln, so dass es bei SH2-132 insgesamt knapp vierzehn Stunden Belichtungszeit geworden sind. Hier das Ergebnis:



    Sh2-132, der Löwennebel im Cepheus

    ASI 6200MC an Askar FRA500 auf ZWO AM3

    f= 500 mm, f/5.6

    t= 83 x 10 min, Gain 100

    Optolong L-Ultimate

    ASIAIR Plus 256G, EAF, Guiding mit ASI120MM Mini an SVBONY Finderscope

    Sensortemp. minus 15 Grad

    30 Darks, 30 Flats

    Gestackt im Deepskystacker, weiterverarbeitet in Fitswork und Photoshop


    Die AM3 meisterte ihre Arbeit tadellos. Der Apo bildet astrein ab bis in die Ecken. Ich habe aber noch mit etwas Sensortilt zu kämpfen. Da traue ich mich nicht so recht ran und zum Glück ist er nicht so gravierend :)


    Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf weitere Ergebnisse mit diesem Setup.


    Hier ein Link zum Bild bei Astrobin:

    Sh2-132, the Lion nebula in Cepheus
    An astrophotograph by Jens Hackmann on AstroBin
    www.astrobin.com


    Grüße,


    Jens

  • Moin Jens,

    gefällt mir sehr gut - die nadelfeinen Sterne sind beeindruckend!


    Gruß, Jochen

  • Moin Jens,


    sehr beeindruckend! Würde mich freuen, sicher auch andere, wenn du später auch ein paar Erfahrungen zu Handling und Nutzung dieses Setups teilen würdest. Die Montierung ist sehr interessant...


    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo zusammen und danke für euer Feedback!


    Jörg, wundert mich, dass du den Nebel noch nicht kennst, so ganz selten wurde er nicht gezeigt :). Aber er ist ein recht dankbares Objekt, was Ästhetik, Lage und Herausforderung angeht. Nicht ganz so hell wie Pacman, Nordamerika und Co., dafür aber lohnenswert, was die Farbdynamik betrifft.


    Jochen, ich bin auch sehr beeindruckt von dem Apo. Auf alle Fälle ein Gewinn im Vergleich zu meinem alten 130er Triplet.


    Marcel, die AM3 habe ich schon ein paar Wochen länger, auch diesbezüglich bin ich beeindruckt. Das ZWO-Ökosystem ist in sich sehr stimmig, da fügt sich die Montierung optimal ein. Ich hab hier auch ein kleines YT-Video dazu erstellt:

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    Zu der Kombi FRA500 und AM3 ist auch ein Video in Planung, aber ich bin kein Videoschnittprofi, daher dauert das noch ein paar Tage. Zudem muss ich die Kombi aus Teleskop und Montierung noch etwas näher kennenlernen.


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens!


    Eine klasse Aufnahme - sehr ästhetisch!


    Ähnlich wie Du, habe ich jüngst auch mein Setup verändert. Ich habe ein Upgrade zur AM5-Montierung mit Asiarplus Steuerung sowie der ZWO ASI2600MC Pro Kamera vorgenommen. Jetzt fehlt mir nur noch ein "schneller" Refraktor, der meine Mobilität nicht einschränkt. Ich wohne nämlich in der Stadt bei Bortle 5 (+ direkte Strassenbeleuchtung drumherum) und habe nur gut 1 Stunde mit dem PKW entfernt einen geschützten Beobachtungsplatz auf einem einsamen Gehöft mit Zugang zum Netzstrom - bei Bortle 3 (!).


    Mir schwirrt schon seit längerer Zeit der APO ASKAR FRA500 f/5.6 durch den Kopf. Mit dem 0.7 Reducer generiere ich in etwa die doppelte Belichtungszeit bei dann 350mm Brennweite. 500mm oder 350mm sind beides gute Brennweiten für viele Objekte unserer Milchstrasse.


    Nun die Frage an Dich...ich lese viel Gutes über den FRA500, verdränge aber nicht den Hinweis darauf, dass z.B. mit dem 0.7 Reducer die Auflösung leidet. Ist das nicht bei jedem Reducer so, wenn das Sampling bzw. Pixelgrößen/Sensor dann nicht mehr optimal abgestimmt sind? Oder kann man das vernachlässigen? Gibt es evtl. noch einen Aspekt den man wissen sollte?


    Bevor ich € 2.000 + X in die Hand nehme, muss ich mir absolut sicher sein, richtig entschieden zu haben.


    Gerne höre ich von Dir!


    Viele Grüße


    Winfried

  • Hallo Winfried,


    ich denke, wenn man einen Sensor mit APS-C Format nutzt, wie die 2600 ihn hat, kann man den Reducer getrost nutzen. Die Abstriche bei dessen Nutzung gehen m. E. eher in Richtung miesere Abbildung in den Ecken bei Vollformat. Auf Youtube gibt es ein Video dazu, was sich genau mit diesem Problem befasst:

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    Ich persönlich werde davon absehen, einen Reducer für den FRA500 zu kaufen, da ich sonst in ähnliche Brennweitenbereiche komme wie ich sie ohnehin schon mit dem 61EDPH III habe.


    Das Stichwort Over-/Undersampling könnte bei derart kleinen Brennweiten zur Geltung kommen, spiel das doch hiermit mal durch:

    astronomy.tools


    Ich hab die 6200, welche den gleichen Pixel-Pitch wie die 2600 hat, auch an einem 61 EDPH III mit 274 mm Brennweite genutzt. Der bildet jetzt vielleicht nicht so sauber ab wie ein reduzierter FRA500, aber dennoch scheint das ein einigermaßen gesundes Verhältnis zu Auflösung und Pixelgröße zu sein...


    Grüße,


    Jens

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