Lagern und transportieren

  • Hallo an alle.


    Ich stehe etwas hilflos vor der Frage, worin ich meine Ausrüstung lagern und transportieren soll. Die Montierung hat einen Koffer (GEM28). Teleskop mit Suchfernrohr und Bahtinov-Maske, Kamera mit Guiding-System und Okulare mit Zenitspiegel müssen noch untergebracht werden. Mir wäre es am liebsten, wenn Lagerort und Transportmittel dasselbe wären, aus Platzgründen.
    Ich dachte an einen Trolley für Teleskop, Reducer, Sucher, Bahtinovmaske und Kleinteile, einen Koffer für die Fotoausrüstung und einen für die Okulare. Für spätere Anschaffungen wie Filter etc. sollte Platz übrig sein.
    Haltet Ihr das für eine sinnvolle Aufteilung?

    Und: Nach vielem Suchen komme ich zu dem Schluss, dass ich beim Angebot nicht durchblicke. Koffer, die in den Bewertungen mehrfach stehen haben, dass der Griff schnell gebrochen sei, oder die keine Zuladung erwähnen, sind wohl eher Deko.

    Zu schwer dürfen die einzelnen Gebinde nicht werden, denn meine Knie sind nicht die besten. Und viele Koffer wiegen leer bereits über 10kg!

    Ins Auge gefasst habe ich den und den (TafCase).

    Aber ich bin nicht auf Koffer fixiert und für jeden Tipp dankbar.

  • Trolley? Das mag für Reisegepäck klassischer Art gehen, aber optische Geräte würde ich nicht über das Pflaster damit rütteln wollen. Die Trolley-Räder sind doch selten Lufträder und von rüpelhaft kleinem Durchmesser. Wenn ich die Kurgäste in meinem Urlaubsort kommen höre, denke ich immer an die "Zeugen Rimowas"...

  • Das klingt für mich nach einer Mischung aus Stoßschutz, Ordnung (alles an seinem Platz) und bequem zum Tragen.


    Optische Kleinteile wie Okulare, Filter ab in einen billigen Alukoffer/Fotokoffer mit Noppenschaumstoff.

    Gegengewichte, Kabelgedöns in eine kleine Eurobox. Kabel vielleicht in Klarsichtbeutel (Gefrierbeutel). Alte Handtücher oder eine passend zerschnibbelte Packdecke schützen vor Kratzern in der Box.


    Tubus ... tja, wie groß ist der? Hat der Griffe zum Tragen? -> Da gibt es viele Möglichkeiten, angefangen bei Instrumentenkoffern, Waffenkoffer, Skisack usw.


    Ich täte nie auf Pelicase etc. für viel Geld setzen, wenn man diese "expeditionsmäßige" Belastung nicht hat. Das ist Overkill.

  • Flightcase und Polsterung selber machen/fertigen lassen. Hier habe ich das mal ausführlich für eine AVX-Montierung beschrieben:

    Ein Koffer für die Celestron AVX (Advanced VX) | Kerste.de

    Koffer von Thomann, Inlay von Koffermarkt, Links sind im verlinkten Blogbeitrag.


    Oder für den eigenen Kram, mein Teleskop- und Zubehörkoffer:

    Die Ablage vom Stativ ist auf den Kofferdeckel geschnallt.


    Alles sind Koffer zum Tragen. Das Gesamtgewicht unter jeweils 20-25kg halten (hat einen Grund, dass das die Grenze für Fluggepäck ist - man will es noch tragen können). Rollkoffer habe ich nur für eine alte, sauschwere Saturn-Montierung.


    Rasterschaumstoff nur für leichte Kleinteile (Kamerakoffer), bei schwererem Zeug (Teleskop) hält der nicht lange.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Danke für Eure Antworten!
    Ich habe mir einen Calumet-Trolley gekauft.
    Würfelschaumstoff ist zwar nicht das Optimale, aber es sollte auch bezahlbar sein. Zudem hindert mich niemand, ihn irgendwann zu ersetzen.
    Grund für die Wahl: Schwer tragen ist bei mir nicht möglich. Ein Trolleyer, in dem Das Teleskop und die Kamera+Guiding-Ausrüstung Platz hat, ist das, was ich brauche.

    Da ist Platz genug zum Lagern und Sicherheit genug zum Transportieren.

  • Ich persönlich halte von billigen Alukoffern nicht viel. Sie haben oft sehr schwache Schaniere und Schliessen, lassen buchstäblich Wasser an allen Ecken und Kanten durch und die Handgriffe sind teilweise so schwach, dass ich die wertvolle Teleskopausrüstung so nicht transportieren möchte. Dagegen halte ich tatsächlich eine abgepolsterte Eurobox mit Deckel für gar nicht mal so schlecht.


    Peli Cases sind sicherlich die stabilste Lösung, aber mittlerweile dermaßen teuer, dass man hierfür auch die Anwendung benötigt. Die Geoptik/Tomcase/Tafcase Koffer scheinen aus der selben Produktion zu kommen und sind aus meiner Sicht eine brauchbare Alternative zu den Peli Cases und IP67 zertifiziert, im Gegensatz zu den billigsten China Koffern. Letztere haben teilweise erhebliche Grate und Unebenheiten an der Dichtungslippe, so dass sie schwerlich dicht sein können. Die kleineren Chinakoffer scheinen besser als die größeren Koffer zu sein.


    Ich entscheide von Fall zu Fall, welche Art Koffer ich beschaffe. Ein 2000€ teures Objektiv, dass ich mit in den Outdoor-Urlaub nehme, ist z.B. im 1400er Pelicase. Da weiss ich, dass es maximal sicher ist. Eine gebrauchte Fritzbox zur Wlanerweiterung für 20€ ist im Chinakoffer.


    Wichtig bei wasserdichten Koffern ist, dass sie von innen trocken sein müssen, damit es keine Schäden am Gerät gibt. Also ausreichend geöffnet durchtrocknen lassen und Trockenmittel verwenden. Ich nehme dieses hier: https://www.amazon.de/dp/B08NC…details&tag=astrotreff-21


    Kondensnasse Gerätschaften sollte man nicht in die Koffer ohne vorherige Trocknung einpacken.


    CS,


    Günther

  • Guten Abend


    Ich seh das ziemlich ähnlich, der Wert des Inhaltes ist ein Faktor. Der zweite ist die "härte" des Einsatzes. Mein Musikequipment ist alles in Pelicases oder flightcases verstaut. Die Cases kosten ein halbes Vermögen und sind schwer.. Der Bühneneinsatz aber alles andere als schonend. Es muss schnell gehen, auf und abbau innert Minuten.

    Mein Okularkoffer ist ein eher leichter und nicht "Bühnentauglicher" Koffer der trotzdem stabil genug ist. Die Einsatzhärte ist aber auch absolut entspannt. Abgesehen von mir, trägt den niemand rum, es eilt nie und ich trage ihn in den Garten und wieder rein. Da brauche ich persönlich kein Pelicase sondern leiste mir lieber ein weiteres Okular 😂


    CS, Seraphin

  • Hi!


    Nachdem ich zwei günstige Baumarktkoffer als Teleskopkoffer verschlissen habe (irgendwann waren die Seitenteile aus den Aluprofilen gerutscht, Traglastangaben gibt's für die Dinger ja keine), kamen die maßgeschneiderten Flightcases her. Vorteil: Vernünftiger, breiter Tragegriff, und keinen Zentimeter größer als nötig (im Gegensatz zu z.B. einer Zargesbox oder anderen Fertiglösungen). Und ich widerstehe der Anschaffung neuer Teile, weil kein Platz dafür mehr im Koffer vorhanden ist :)


    Außerdem macht es Spaß, den maßgeschneiderten Koffer samt Einsatz aufzumachen und auf einen Blick zu sehen, wo was ist und ob was fehlt.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi Alex

    Und ich widerstehe der Anschaffung neuer Teile, weil kein Platz dafür mehr im Koffer vorhanden ist :)

    Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, das kann ich bestätigen!


    Außerdem macht es Spaß, den maßgeschneiderten Koffer samt Einsatz aufzumachen und auf einen Blick zu sehen, wo was ist und ob was fehlt.

    Auch das kann ich nachvollziehen, ein perfektes System macht einfach Laune! Das geht mir in der Musik nicht anders. Wenn ich weiter müsste, als nur in den Garten würde ich wohl auch in diese Richtung tendieren, es ist praktisch, sieht super aus und macht einfach Laune (abgesehen vom Gewicht..). Immerhin ist die Astroware im Gegensatz zum Musikequipment einigermassen leicht.


    CS, Seraphin

  • Hallo BastianW,


    die Gründe für Deine Entscheidung kann ich nachvollziehen.

    So wie sich das Equipment erfahrungsgemäß erweitert und ändert, so ändern sich auch die Aufbewahrungen und Transportbehälter.


    Neben den schon in den vorherigen Beiträgen genannten Gesichtspunkten spielt ein sicherer Transport im Auto eine große Rolle - bei mir jedenfalls.

    Die Geräte sollen sicher gedämpft sein und vor allem sicher verstaut werden können. Bei den Gewichten, die wir notwendigerweise herumkutschieren, kann das bei abrupten Fahrmanövern übel ausgehen - nicht nur für das G'raffl 🫣


    Spätestens wenn klar ist, was dauerhaft im Gerätepark bleiben wird, ist eine Investition in dauerhafte Behälter in jedem Fall gut ausgegebenes Geld.

    Ich habe mir vor etlichen Jahren für mein Schätzchen einen robusten Koffer bauen lassen, innen mit maßgefertigtem Spezialschaumgummi, nicht ausgasend. Gleiches auch für die Montierung; ist auf jeden Fall eine dauerhafte Lösung mit maximalem Schutz.


    VG Wolfram




  • Hmm...
    Vielleicht stehe ich auf'm Schlauch, aber mir scheint, mein Koffer wird für ein Alu-Billigteil gehalten. "Calumet" hat aber nichts mit Alu-Metall zu tun.

    Dies ist der Koffer: Der ist schon recht stabil.

    Danke auf jeden Fall für jeden Tipp. Das ist richtig gut hier!

  • Aber die Transporträder erscheinen mir doch reichlich klein. Für den Transport auf glattem Boden. Studio oder Flughafen, aber nicht Kleinstadt-Bürgersteig oder freies Feld. Dann doch lieber eine Lufträder-Sackkarre.

    Grüße

    Dietrich

  • Ich bin mehr für maßgeschneiderte Sperrholzkiste - da hat mich wohl mein altes TAL geprägt - hatte früher mal auf "Baumarkt-Alukoffer" für das Kleinzeug "Okulare, Fotoadapter..." gesetzt, hat aber zu oft genervt - inzwischen bevorzuge ich die diy-Sperrholzvariante, da kann maßlich alles passend gemacht werden und Halterungen, Abteilungen sind auch ohne Schaumstoff schnell gebastelt....

    Gruß, Martin

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