Welches Teleskop

  • Die heutigen LED Laternen empfinde ich als ultrahell ... vs "nicht besonders hell". Da haben fast sämtliche Stadtväter was falsch verstanden, oder sich durch die übereifrige Lichtindustrie bequatschen lassen. Wohlhabende Gemeinden und Villenbesitzer haben dagegen den Bogen raus wie ich neulich feststellen konnte: moderne LED Beleuchtung, aber "warm" und fürs Auge cd/lux-mäßig so angenehm wie die alten langen Röhrenlampen oder Natriumdampflampen.


    Na jedenfalls, einen Haken gibt es mit dem Tuch ;-). Wenn man so da sitzt und angestrengt beobachtet, beschlägt unmerklich das Okular und das DS Bild wird dunkler und dunkler. Jetzt im Herbst/Winter ... die Atemluft die sich unter dem Tuch mit Feuchtigkeit anreichert ... Ohne Witz, für solche Wetterlagen liegt bei mir im Auto ein Schnorchel bereit ...

  • Hallo,

    Autos, Straßenlaternen, Fenster, ... alles zusammen nicht besonders hell,

    glaub mir, wenn sich Deine Augen mal richtig an die Dunkelheit angepaßt haben, dann ist Dir das alles viel zu hell! Besonders Autoscheinwerfer. Die blenden Dich draussen auf dem Land, wenn sonst alles dunkel ist, noch kilometerweit (ok, dann auch meist mit Fernlicht).


    Stellarium benutze ich eigentlich nur drinnen am PC zum Recherchieren. Sobald ich alles aufgebaut habe, verschwindet das Smartphone in meine Tasche. Auch mit Rotlichtmodus.

    Ohne Witz, für solche Wetterlagen liegt bei mir im Auto ein Schnorchel bereit ...

    8| ich stelle mir das gerade vor: kommt jemand vorbei und fragt, was machen Sie da mit dem Schnorchel? Na , ich schaue in die Sterne! :D


    CS,

    Klaus

  • Hallo,


    die vollständige Dunkeladaption bedeutet doch eigentlich, für das Auge, nur noch die Fähigkeit zum "schwarz/weiß-Sehen".

    ...ein Blick auf ein buntes Smartphonedisplay, u. sei es noch so dunkel, wird das nicht ermöglichen.


    ...und

    ...die Atemluft die sich unter dem Tuch mit Feuchtigkeit anreichert ... liegt bei mir im Auto ein Schnorchel bereit ...

    ...das ist upsidedown "inhalieren"... :S ^^

  • Hallo,


    die vollständige Dunkeladaption bedeutet doch eigentlich, für das Auge, nur noch die Fähigkeit zum "schwarz/weiß-Sehen".

    ...ein Blick auf ein buntes Smartphonedisplay, u. sei es noch so dunkel, wird das nicht ermöglichen.


    Nunja,


    das ist weitaus komplizierter.

    Du kannst den Kopf eine Stunde unter das Tuch stecken und ....sagen wir mal M42, den großen Orionnebel beobachten.

    Da wirst Du, auch am lichtverschmutzten Standort, sehr viele Details gewinnen, aber sagen wir mal, es bleibt für Dich bei einem schwarz/weiß Eindruck ohne bläuliche oder rötlichbraune Töne.

    Nun nimmst du einen Orangefilter vor das Okular und siehst sofort eine Einfärbung, geht ja schon mit O III und UHC für viele Beobachter.

    Das Farbensehen bleibt also aktiv und ist sofort da, wenn der Farbreiz ausreicht, egal wie gut Deine Adaption ist.

    M_42_43_Orion_orange_klein.png


    Oder, wenn das zu hell und zu flächig ist, nimm einen winzigen, lichtschwachen Kohlenstoffstern, ganz ohne jede Filterung und ebenfalls voll dunkeladaptiert.


    T_Lyrae_Farbe.jpg

    Es muss also kein hell strahlender Doppelstern in gelb und blau sein.

    Farbsehen ist auch dunkeladaptiert möglich.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther,


    wenn du von dir, deinem Standort u. deinem 12-Zöller ausgehst mag das mit dem farbigen M42 stimmen.


    ich kann hier...( in echte Dunkelheit abtauchen...)..M42 in Farbe mit meinen Augen mit 4, 6 u. 8-Zoll...egal welche AP..no way!


    ....Allerdings..Sternenfarben sind immer erkennbar...

  • Hallo Alfons,


    das geht, mit weniger Detail auch mit meinem 6 Zöller.

    Hast Du auch mit O III Filter an dem Objekt keinen bläulich/grünlichgrau veränderten Farbeindruck?

    Mach doch mal den Test mit einem Farbfilter bei großer AP.

    Ich kenne bis jetzt niemanden der Sternfarben sieht, bei dem das aber dann nicht funktioniert.


    Gruß

    Günther

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    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • ...eigentlich war es in Beitrag #104 nur mein Ansinnen bzgl. Displayhelligkeit u. dessen Nachteile grob zu erläutern.

    ....Einsteigerberatung halt ....!

    ...Kleinlichkeiten kann man noch später diskutieren.... ;)

    Gruß

    Alfons

    Einmal editiert, zuletzt von Taukappe () aus folgendem Grund: Beitragsnr. Von 103 auf 104 berichtigt

  • Hallo Alfons,


    ist doch nur weitere Anregung zum Beobachten, auch für Einsteiger mit Teleskop zum Durchgucken durchaus geeignet........!


    Wir haben hier in kurzer Zeit den zweiten " Einsteiger" mit 8 bis 10 Zoll Öffnung, bei dem sich nach den ersten Beobachtungen eine gewisse Ernüchterung breit macht und der das auch äußert.

    Hier haben wir jetzt mit dem doch nicht ganz so dunklen, eher durch Fremdlicht gestörten Standort im Garten schon mal eine der Ursachen und da kann es m.E. nicht schaden, ein weig über das reine Austauschen von Standpunkten wie "hast du Rotlichtmodus an ist alles gut" kontra "Rotlichtdisplay ist viel zu hell" hinaus einige Informationen zum Thema anzubieten, die über ein Abstimmungsergebnis zu Schlagworten hinaus gehen......und da ist es eben so, dass volle Dunkeladaption nach meiner Erfahrung NICHT mit schwarz/weiß sehen gleichzusetzen ist und dass sich auch der Versuch, eine teilweise Adaption zu erreichen, sehr lohnt.

    Informationen darüber, wie ich da hin komme, es so zu sehen, stelle ich zur Verfügung und teile auch mit, wie man eigene Beobachtungen dahin gehend machen kann, um dann eigene Erfahrungen zu haben.


    Wer nichts weiß muss alles glauben. Das kann er/sie ändern.


    Das ist für mich Einstiegerberatung.


    Gruß

    Günther

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    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hallo,


    die Okulare sind angekommen und ich habe sie mal auf dem Tubus in Bezug auf die Balance getestet. Wie erwartet führt die Kopflastigkeit zu einem Absinken im horizontnahem Bereich. Ein Anziehen der Bremse hilft da auch nur bedingt, weil damit die Bedienung deutlich beeinträchtigt wird.


    Um die Balance in der Waagerechten als auch in der Senkrechten gleichermaßen zu gewährleisten müsste ein Ausgleichsgewicht wohl einigermaßen exakt, in Bezug auf die Drehachse, gegenüberliegenden Punkt vom OAZ liegen!? Und da mir ein Gewicht am Tubus nach Bastlerei aussieht, habe ich mir überlegt das Gegengewicht (zb. eine 1kg Hantelscheibe) an den Hauptspiegel zu kleben.

    Was meint ihr, wäre das für den Spiegel ein Problem?

  • guten morgen


    Ein fixes Gewicht hilft ja nicht um etwas auszubalancieren. Das gewicht muss flexibel sein. Ein gewicht am spiegel wäre tödlich für die Justage und den Spiegel!

    Ich habs vergessen: welchen Dobson hast du nochmal?

    Bei vielen Dobsons kann ja der Tubus verstellt werden, um die Balnce zu optimieren. Dann muss die Reibung nur die Gewichtsunterschiede der Okulare.


    CS, Seraphin

  • Hallo zusammen,


    da coisarica weiter vorne schreibt, dass es ein 8 Zoll Skywatcher Dobson werden sollte, stelle ich mal eine Alternative zum zusätzlichen Gewicht vor, die bei der Höhenlagerung von Skywatcher sehr gut funktioniert. Man muss noch nicht mal "basteln" und vermeidet das Problem, dass mehr Gewicht auf ein Lager, welches gleich bleibt, zu höherer Schwingungsanfälligkeit führt.


    Das Höhenrad hat einen Durchmesser von immerhin 13 cm. Darin ist ein schmaler Pappring als Höhenlager eingeklebt, der mit nur 7,5 cm Durchmesser das eigentliche Höhenlager darstellt. Da wird also jede Menge Durchmesser und Reibfläche für das auf Reibung basierende System verschenkt. Das funktioniert gut mit 1 1/4 Zoll Plössls und 30 mm Plastiksucher, das war einmal die Standardanforderung, aber es wird halt immer noch so gebaut.


    Im Bild sieht man das und ich habe da seinerzeit mit vier Teflonpads aus dem Baumarkt den Durchmesser und die Reibungsfläche erhöht.

    Schon nicht schlecht.

    Heute mache ich das mit alten CDs


    G%FCnther%20003.jpg


    Einfach den Pappring raus und eine CD in das Lager einsetzen. Hier mal ein kleines Lager wo man das Prinzip gut sieht, wer kennt Redshift? Gibt es sogar noch.

    Ich empfehle, den angeklebten Ring vorsichtig und beschädigungsfrei mit einem untergeschobenen flachen Werkzeug zu lösen, dann kann man ihn später wieder einsetzen, falls meine Idee im Einzelfall nicht funktioniert.


    RB_Mini__Hhenlager_2.jpg


    Okay, das Prinzip funktioniert, richtig dimensioniert, sehr gut und sollte beim 8 Zoll Skywatcher dann fein zu dosieren und okay sein. Bei mir hat das funktioniert und das System an sich kann auch deutlich mehr.


    Tubusverlngerung-8-zoll--039.jpg


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Ich denke die Betonung war auf "fix" (verschraubt/geklebt etc.).


    Der Trick ist: ein variabel zu plazierendes Gewicht ist exakt richtig. Das Säckelchen von ICS ist da gar nicht übel. Eventuell zwei Gewichte.


    Für z.B leichte und schwere Okulare. Hohe Stellung, flachere Stellung. Etc.


    Ich hab auch ein 250gr. Magnet (Klotz) den ich mal hier, mal da plaziere am Blech Tubus ...


    CS,

    Walter

  • Warum? Es muss doch nur der Massenschwerpunkt auf die Achse gebracht werden, nicht?

    Ja, aber wenn okular wechselst oder mal eine Kamera verwendest, oder eine Barlow oder ein Binoansatz, hast du jeweils ganz unterschiedliches Gewicht am OAZ. Ein fixes gewicht kann die Veränderung nicht auffangen. Ein magnetisches Gewicht ist das einfachste, wenn du Zubehör wechselst und bemerkst dass die Balance nicht mehr perfekt ist, kannst du dieses einfach verschieben.


    Mein Gewicht sind Bohnen und eine Powerbank für den Telrad sucher 😉


    CS, Seraphin

  • ...habe ich mir überlegt das Gegengewicht (zb. eine 1kg Hantelscheibe) an den Hauptspiegel zu kleben.

    Ist das wörtlich gemeint, du möchtest die Hantelscheibe wirklich direkt ans Glas kleben?

    Dann schlage ich vor, sie vollflächig vorne auf den Spiegel zu kleben - das vermeidet den Asti zu 100%. :love:

  • eine Kamera verwendest, oder eine Barlow oder ein Binoansatz, hast du jeweils ganz unterschiedliches Gewicht am OAZ. Ein fixes gewicht kann die Veränderung nicht auffangen.

    Ok, das verstehe ich natürlich.


    Danke für die Vorschläge.

    Mich wundernd es allerdings ein wenig, dass es hier augenscheinlich keine Systemlösungen für den Gewichtsausgleich gibt. Das Problem müssen doch viele Teleskope habe - und nicht nur Dobsons, oder?


    Ich möchte keine großen Diskussionen anzetteln - ich versuche nur zu verstehen.

  • Mich wundernd es allerdings ein wenig, dass es hier augenscheinlich keine Systemlösungen für den Gewichtsausgleich gibt. Das Problem müssen doch viele Teleskope habe - und nicht nur Dobsons, oder?

    Es gibt nix was es nicht gibt ;)

    Anyone made their own sliding trim weight? - ATM, Optics and DIY Forum - Cloudy Nights
    Anyone made their own sliding trim weight? - posted in ATM, Optics and DIY Forum: I am considering installing one on my f10 refractor to save time balancing…
    www.cloudynights.com

    (obwohl Eigenbau, ist das von klassischen Observatorien Refraktoren abgeschaut)

  • Das Problem müssen doch viele Teleskope habe - und nicht nur Dobsons, oder?

    Kann sein. In meinem Fall habe ich eigentlich kein Problem. Ich habe die Reibung so hoch eingestellt, dass eigentlich nichts passiert, egal was ich am OAZ habe. Nur in extremstellung kanns mal nicht ausreichen, dann schiebe ich das gewicht etwas nach hinten und gut ists. Das kommt einmal pro Nacht vor, von daher absolut zu verkraften 😉

  • Bei ICS gibt es kleine (verkleidete) Taschen mit kleinen Magneten (wie Kies) drin. Funzt bei meinem Kollegen an seinem 10" D10 (ICS) ganz gut.

    Das Ding kann man (frei beweglich) sowohl über die ElevAchse schieben (praktisch kein Drehmoment) oder eben zum hinteren Tubusende (Max. D).

    Leicht abzumachen, Montageaufwand Null. Typische Dobson Lösung ;)

    P.

  • Mich wundernd es allerdings ein wenig, dass es hier augenscheinlich keine Systemlösungen für den Gewichtsausgleich gibt. Das Problem müssen doch viele Teleskope habe - und nicht nur Dobsons, oder?


    Ich möchte keine großen Diskussionen anzetteln - ich versuche nur zu verstehen.

    Hallo,


    Du hast ja bei Deinem Skywatcher eine der Systemlösungen vorliegen. Man hat die Möglichkeit, durch Veränderung des Anpressdrucks, den Reibungswiderstand des Reiblagers zu verändern.

    Wie bereits in Beitrag #114 beschrieben ist nur, wie so oft im günstigen Preissegment, die bauliche Ausführung der Lösung schlecht.

    Die Möglichkeiten der beiden 13 Zentimeter großen Höhenräder werden sowohl von Durchmesser her als auch über die Fläche nur zu einem geringen Teil genutzt.


    -Um den gleichen Reibwiderstand zu erzeugen muss auf den viel zu klein ausgelegten Pappring ein wesentlich größerer Druck ausgeübt werden als bei Ausnutzung der vollen Fläche.

    -Zudem "verklebt" der angepresste glatte Ring auf der ebenfalls glatten Beschichtung der Oberfläche der Höhenwange, gerade wenn es etwas feucht ist oder der Druck zu hoch wird. Das ruckelt, ist unbequem und störend.

    -Der kleinere Durchmesser des Lagers führt bei den langen Hebeln außerdem zu einer höheren Schwingungsneigung, die mit höherem Gewicht an den Hebelenden noch zunimmt.


    Das trifft im Übrigen auch auf den Drehteller unten zu.


    Die Lösung im Selbstbau und bei hochpreisigen, guten Dobsons war und ist schon lange, Teflonpads auf raue Oberflächen, wie z.B. Küchenarbeitsplattenbeschichtuing (Formica Ebony star) wirken zu lassen. Das gab oder gibt es auch als Nachrüstsätze für Dobsons.

    Sind dann die Dimensionen der Lager groß genug läuft das tadellos und praxisübliche Ungleichgerwichte werden kompensiert.


    Für das Skywacher Höhenlagersystem ist die Anpassung an höhere Lasten zum Nulltarif oben geschildert.


    Richtig ausführlich habe ich zu den Verbesserungsmöglichkeiten der Skywatcher Rockerbox schon seit Jahrzehnten einen Artikel bei den Deepsky Brothers stehen.

    Das ist als System-Problemlösung unter Insidern durchaus bekannt, aber auch nur unter Insidern. Es interessiert niemanden, auch so kann man verstehen, warum es da keine fertigen guten und gleichzeitig günstigen Lösungen gibt.

    Da muss dann halt etwas gebastelt werden und zumindest die Höhenlagerung würde ich heute sofort mit den CDs machen, denn das ist Null Aufwand und dürfte locker ausreichen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

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