Teleskop vom Balkon betreiben?

  • Guten Abend Zusammen


    Ich habe nichts zum Thema zu sagen, möchte aber kurz allen hier einfach mal ein Dankeschön da lassen! Ich finde es wahnsinnig toll wie viele hier Zeit und Wissen aufwenden/teilen um zu beraten! Ich weiss foren sind dazu da, aber dennoch keine selbstverständlichkeit! Ihr seit spitze!


    CS, Seraphin

  • StarSense Explorer 8" Dobson 1.099,00 €


    Ähhm, sehe ich das richtig? Ein 8 Zoll Dobson mit nur einem popeligen 25 mm Plössl Beipack- Okular für 1.100,- Europas? Nur weil ein Umlenkspiegel mit Handyhalter und eine "Stern-Gespür"- App mitgeliefert wird? Weil man ohne dem Sternnavi den Jupiter, den Saturn und den Mond vom Balkon aus nicht findet? Dann verdient Fa. Celestron meine Anerkennung, wenn sie es schaffen, diesen Preis im Astromakt durchzusetzten.


    Wenn ein 200/1200 mm Dobson wirklich auf einem Balkon sinnvoll einsetzbar ist (ich habe arge Zweifel), würde ich mir als Anfänger für wesentlich kleineres Geld einen klassischen 8 Zoll f/6 in rot, oder in Beige, oder in Weiß holen und das eingesparte Geld in weitere Okulare stecken, die man ohnehin brauchen wird.

    Wenn ich nach einiger Eingewöhnung der Meinung bin, so ein StarSense haben zu wollen, könnte ich mir immer noch nachträglich sowas ans Teleskop montieren, wie es z.B. Rüdiger, Timm und viele andere vorgemacht haben.

  • Hallo Nochmal

    Mir erscheint der Preis auch relativ hoch. Für Mond und Planeten ist die App auch nicht wirklich nötig.

    Wenn ich nach einiger Eingewöhnung immer noch der Meinung bin, so ein StarSense haben zu wollen, könnte ich mir immer noch nachträglich sowas ans Teleskop montieren, wie es z.B. Rüdiger, Timm und viele andere vorgemacht haben.

    Ich habe an meinem Dobson mit einfachsten Mitteln und Materialkosten von rund 30-40€ digitale Teilkreise angebaut. Diese lassen sich per WLAN mit Skysafari verbinden und funktionieren absolut zuverlässig, stabil und präzise. Wer nicht zwei linken Hände hat, bringt das auch hin.



    P.S.: ich habs gebaut, getestet und einmal verwendet in einer kurzen Sommernacht, da ich aber Spass am aufsuchen und hantieren mit Karten habe, nutze ich es fast nicht. Nur wenn ich das Objekt nicht sehen kann, weiss ich zumindest dass ich am richtigen Ort war, aber halt keine erfolgreiche Beobachtung verbuchen kann 😉


    CS, Seraphin

  • Ähhm, sehe ich das richtig? Ein 8 Zoll Dobson mit nur einem popeligen 25 mm Plössl Beipack- Okular für 1.100,- Europas?

    ein echtes Schnäppchen :)

    Bin ja gerade in Brasilien und hier verkauft Celestron das Teil auf seiner brasilianischen Website nach aktuellen Tageskurs für 3.411 Europas.



    Am besten gleich 5 davon kaufen, die sind eine echte Wertanlage ^^


    Grüße

    Micha

  • Hallo Bernd,

    ich bin auch aus dem Bergischen Land. Remscheid-Lennep.

    Auch bei mir ist es so, dass ich nur vom Balkon aus den Himmel ablichte. Aber, für die Verhältnisse welche bei uns herrschen,

    (Blick Richtung Hückeswagen und Remscheid ist nicht gerade als dunkel zu bezeichnen) habe ich schon sehr viel Bildmaterial

    zusammen bekommen. Es gibt ja nicht nur den Nachthimmel, auch die Sonne bietet so einiges wenn man entsprechende

    Geräte hat. (Achtung, bei Sonne ist immer ein passender Filter von Nöten)


    LG,

    Armin

  • Hi Ratte

    Gibt halt unterschiedliche Leute ... mutmaßlich deshalb auch unterschiedliche Empfehlungen ... :)

    Klar, das ist ja auch toll! Ich sage ja nur, dass für mich der Preisunterschied zu hoch wäre, respektive dass ich den Preis für den Starsense lieber in Optik investieren würde. Habe ich ja auch, mein 12" hat ähnlich viel gekostet wie dieser 8" hier. Wem die APP das Wert ist, soll sich das kaufen!

    Bezweifelt ja niemand, daß Ihr die großen Stars seid. :thumbup:

    öhh, doch, ich bezweifel das ganz stark 😂


    CS, Seraphin

  • Guten Morgen

    also ein dobson 8zoll ohne starsense würde mir auch preislich besser gefallen :) gibs diese sky safari app auch in deutsch oder braucht man sowas garnicht

    Skysafari kann deutsch, auch wenn die übersetzung teilweise etwas holprig ist. Man braucht diese App nicht zwingend. Ich nutze sie hauptsächlich wenn ich unterwegs bin, um Beobachtungen zu planen. Zum Objekte am Himmel zu finden, kann man auch gut und gerne einfach eine Sternkarte aus Papier nutzen. Man plant sich seinen Weg übernhellere Sterne, auffällige Sternmuster bis zu seinem Ziel. Das kann am Anfang auch etwas frustrierend sein, macht (mir) aber spass und man lernt den Himmel wirklich kennen.

    Du schreibst dass du vorallem Mond und Planeten beobachten willst, diese zu finden ist zum Glück sehr einfach. Mond, Mars und Jupiter sieht man ja sowieso sehr eindeutig und Saturn sieht man auch freiäugig sehr gut, er ist nur nicht so sehr auffällig wie die Näheren Planeten. Um diese zu finden reicht ein Sucher.

    Als Planetariumssoftware kann ich dir Stellarium empfehlen, sie ist recht intuitiv zu bedienen, kann die Teleskopsicht simulieren (verschiedene Teleskope und Okulare) und sieht recht hübsch aus. Um sich zu orientieren sicher ein guter Start und auch noch kostenlos.


    PS: es gibt eine Menge Encodersysteme zum nachrüsten, falls es zu einem späteren Zeitpunkt gewünscht ist die Navigation zu digitalisieren. Wer nicht Basteln will/kann, kann also auch über ein fertiges System dazu kommen.


    CS, Seraphin

  • Hi Bernd,

    SkySafari und vergleichbare Apps sind gerade für Einsteiger prima, um sich am Himmel zu orientieren. Es ist die drehbare Sternkarte des Smartphone-Zeitalters.

    Wenn du dich später mal gut am Himmel auskennst, wirst du sie aber kaum noch zur Orientierung verwenden.


    Für mich ist Stellarium am PC viel wichtiger, da ich mir damit Ziele für meine Beobachtungssessions suche und Aufsuchkarten, sowie simulierte Gesichtsfelder für meine Okulare ausdrucke, die ich dann mit ins Feld nehme.


    Gruß, Peter

  • Hi!


    Wenn die Grundvoraussetzung ist

    da ich absolut keine ahnung habe

    weiß ich nicht, ob es so zielführend ist, gleich den Eigenbau einer Encoderlösung zu empfehlen. Dass Fertiglösungen in der Regel billiger sind, ist klar – schließlich bezahlt man jemanden dafür, dass er das zusammenbaut.


    Und wenn es nur um Mond, Jupiter und Saturn geht, dann braucht es das alles tatsächlich nicht. Aber dann braucht es auch keinen 8"-Dobson. Da langt tatsächlich ein einfacher Refraktor der 200-300€-Klasse mit 70-80mm Öffnung (was halt ein halbwegs stabiles Stativ hat). Bei so 120-150x siehst du zwar noch nicht so viel, aber das ist schon hübsch anzuschauen. Aber ein 8"-Dobson kann ja noch mehr.


    Stathis : Fairerweise musst du das dann mit einer fertigen Push-To-Lösung vergleichen wie https://www.astroshop.de/teles…p-push-n-203-1000/p,51434 – Listenpreis 936€ (ja, der Aktionspreis ist billiger, aber das gibt's auch schon länger als StarSense, da sind schon eher Rabatte drin), und du musst Referenzsterne einstellen, und du musst das jedes Mal neu machen, wenn du die Montierung woanders hinstellst - was auf dem Balkon schon leichter passieren kann als auf dem Acker, wo Platz ist, um drum rumzugehen. Vor allem, wenn es auf einem vielleicht nicht bombenfesten Unterbau stehst. Du brauchst auch keine Wasserwaage, um das Teleskop absolut waagrecht aufzustellen. Und du brauchst noch eine SkySafari-Lizenz mit Teleskopsteuerung ab 20€: https://skysafariastronomy.com/ Dann werden zwei Referenzsterne eingestellt, und die Genauigkeit liegt bei bis zu 0,5° - also maximal ein Vollmonddurchmesser. Wenn für den Anfang nur 1,25"-Okulare im Budget sind, langt das, um ein Objekt trotzdem nicht im Okular zu sehen... StarSense ist da genauer - da finde ich sogar im 114/1000 Kat-Newton mit 20mm Beipack-Kellner auf Wackelstativ das Ziel. Und muss kein neues Alignment machen, wenn ich gegen das Stativ stoße.


    Und klar, einen 8"-Dobson mit Leuchtpunksucher und sinnvoller Ausstattung kriegst du für 600-700€ und brauchst dann gar keine App (wobei Celestron SkyPortal auf SkySafari basiert, kostenlos ist und den Himmelsanblick auch live auf dem Bildschirm zeigt – steuert aber nur Celestron Goto-Teleskope. Gibt's für umme im App-Store bzw. auch für Android. Zur Orientierung am Himmel ist das aber eine feine Sache). Dann kommt dazu halt noch eine Sternkarte etc., damit du die Objekte am Himmel selber finden kannst. Bei Mond und den hellen Planeten kein Problem, bei Deep-Sky-Objekten schon eher - vor allem, wenn dein Himmel heller ist und du nicht so viele Sterne siehst, an denen du dich orientieren kannst. StarSense ist ein schöner und funktionierender Luxus, der halt auch Geld kostet.


    Aber Vorsicht: Wenn du ernsthaft Planeten beobachtest, musst du hoch vergrößern, dass heißt, es muss alles stabil sein. Das Teleskop muss also stabil stehen. Und im Prinzip langen dir 6" Öffnung, weil du hierzulande – und von einem Balkon aus, wo die Luft nie so perfekt ruhig sein wird wie auf dem Acker – selten über 300x gehen kannst. Wobei Mars bei 300facher Vergrößerung erst anfängt, interessant zu werden.


    Was zeigt ein Teleskop je nach Öffnung überhaupt? Schau dir mal

    an (bitte wirklich anschauen!). Das sind Zeichnungen, die den Anblick recht gut wiedergeben.


    Und dann schau auf der nächsten Sternwarte vorbei: https://www.astrotreff.de/poi/index.php?map/


    Am Samstag ist nicht nur eine partielle Mondfinsternis, sondern auch https://astronomietag.de/ - falls das Wetter mitspielt, haben da die meisten offen. Schau vorbei, und vielleicht hast du nach der Finsternis auch die Chance mal zu versuchen, einen Planet manuell einzustellen. Dann weißt du auch, ob du Spaß am Suchen hast, oder nur Beobachten willst.


    Jetzt wird nämlich die Phase der Diskussion erreicht, wo jeder Vor- und Nachteil durchgekaut wird. Jetzt heißt es, weg vom Rechner und selber schauen, was dir zusagt und was dir Geld wert ist. Aber Vorsicht: Bei mir hat das dazu geführt, dass ich auf der nächsten Sternwarte Mitglied geworden war, keine Fehlkäufe getätigt hatte und wusste, was ich wollte. Als ich dann nach zehn Jahren Beobachtung mit den Sternwartengeräten und dem Fernglas an den Teleskopkauf gegangen war, wurde das ziemlich teuer. Dafür war kein Fehlkauf dabei :)


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi

    weiß ich nicht, ob es so zielführend ist, gleich den Eigenbau einer Encoderlösung zu empfehlen.

    Nur zur Klarstellung: empfohlen habe ich das nicht, nur als Möglichkeit aufgeführt, dass 1.) Wenn man nicht weiss ob mans braucht, ein Encoder System nachrüsten kann, falls man es braucht (was bei Planeten und Mond ja auch eher nicht der Fall sein dürfte) und 2.) Die entsprechenden Fertigkeiten vorausgesetzt, es auch selbst bauen kann.


    CS, Seraphin

  • Hi!


    Dann formuliere ich das mal in "ins Spiel bringen" um :) Ist halt noch eine neue Baustelle, die eröffnet wird.


    In den StarSense-Threads werden ja auch ein paar alternative Lösungen wie FinderCam/PlateSolveCam angesprochen. Hier im schwarzen Forum: https://forum.astronomie.de/th…open.345348/#post-1801287


    Aber das sind alles Sachen, die ich erst empfehlen würde, wenn man schon mal etwas Erfahrung hat, basteln will und sich mit der Fehlersuche einfacher tut. Also erst, wenn ich weiß, ob ich nichts sehe, weil die Elektronik nicht mitspielt, oder weil das Objekt oder mein Standort für mein Teleskop zu lichtschwach oder zu ausgedehnt ist.


    Encoder-Lösungen mag ich persönlich an mobilen Geräten übrigens gar nicht. Das haben wir im Verein am Großfernglas – Berlebach-Stativ, 20x100-Fernglas auf APM-Gabel mit Nexus-Encoder. Jedesmal, wenn jemand über ein Stativbein stolpert, darf man die Referenzsterne neu einstellen. Und so viel schwerer und damit standfester als das Großfernglas ist ein 8"-Dobson auch nicht. Wobei der alte Nexus mit seinem 2-Zeilen-Display natürlich noch eine Nummer benutzerunfreundlicher ist als ein Planetariumsprogramm. Bei echtem Goto gibt's das Problem natürlich auch, wenn jemand gegen das Stativ stößt, aber dafür werde ich wenigstens mit einer Nachführung entschädigt. Encoder-Push-to ist heutzutage für mich nur eine halbe Sache und nicht mehr zeitgemäß, auch wenn es funktioniert.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hallo bernd-h,


    hier noch paar Youtube-Links bez. Videos, die sich mit Erwartung und wirklichem, visuellem Eindruck am Teleskop beschäftigen.


    Deep Sky

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    Planeten

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    Galaxien

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    Prüfe, ob Dir ein solches Ergebnis für 500 oder 1000 Euros preislich gefällt. Für mich selbst war's damals und ist es noch heute völlig klar. :)


    Gruß

    Stephan

  • Hallo allerseits,


    ...mal mit 'nem Augenzwinkern ;) betrachtet..:


    Wow.... der Thread hat schon über einhundert Beiträge!

    ....und man hat es bisher noch nicht wirklich geschafft dem Hilfesuchenden einen 8-Zoll Dobson (das einzig Wahre ;) ) aufzuschwatzen ....ähh, sorry....ihn davon zu überzeugen....!!


    (Be)raten wir (mich eingeschlossen) vielleicht in die falsche Richtung?

    ...oder bedienen wir sogar, am meisten, nur unsere persönlichen Eitelkeiten...?


    ....nix für ungut!

    ...ich fasse mich jetzt auch mal an der "eigenen Nase " u. denk' drüber nach...

  • Hi!

    Wow.... der Thread hat schon über einhundert Beiträge!

    ....und man hat es bisher noch nicht wirklich geschafft dem Hilfesuchenden einen 8-Zoll Dobson (das einzig Wahre ;) ) aufzuschwatzen ....ähh, sorry....ihn davon zu überzeugen....!!

    Doch, doch:

    also ein dobson 8zoll ohne starsense würde mir auch preislich besser gefallen :) gibs diese sky safari app auch in deutsch oder braucht man sowas garnicht?

    Geht nur noch darum, ob eine elektronische Aufsuchhilfe zu teuer ist :)


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi Alex

    Dann formuliere ich das mal in "ins Spiel bringen" um :) Ist halt noch eine neue Baustelle, die eröffnet wird.

    Mir ging es nur darum, klarzustellen dass dies nicht zu den Kaufentscheidungen gehört, welche dann definitiv sind.


    Kurz Off-Topic:

    Ich beobachte alleine, den 12"Dobson versehentlich verschieben hätte ich bisher noch nicht geschafft. Das Alignement in Skysafari mache ich über zwei Sterne, das dauert so lange wie ich brauche zum Schwenken 😉

    Für mich sind die Encoder genau richtig, weil ich sie eben nur im Notfall nutze, um sicher zu gehen, dass wenn ich nichts sehe, nicht das Aufsuchen schuld ist. In den ganz kurzen Sommernächten habe ich es auch schätzen gelernt. Goto ist natürlich technologisch total überlegen und eine tolle Sache, von mir persönlich aber eben nicht erwünscht, weil ich da nicht die Wahl habe. Da meine Fotoausrüstung voll automatisch ist, geniesse ich den Kontrast hauptsächlich "analog" zu beobachten. Aber genau das ist ja das schöne, jeder hat andere Bedürfnisse und Ansprüche.


    CS, Seraphin

  • ...mal mit 'nem Augenzwinkern ;) betrachtet…

    …(Be)raten wir … vielleicht in die falsche Richtung?

    ...oder bedienen wir sogar, am meisten, nur unsere persönlichen Eitelkeiten...?

    Hallo Alfons, Hallo Bernd, Hallo liebe Berater und Mitleser,


    in Alfons‘ Beitrag steckt eine Menge Wahrheit. Seit ich ganz am Anfang meinen Senf dazu gegeben habe, habe ich hier mitgelesen und mich häufig gewundert, welche Richtung das alles genommen hat. Natürlich machen wir alle nur Angebote, die auf unserer persönlichen Erfahrung basieren. Oder auf dem, was wir dafür halten. Dabei gehen wir fast immer nur von uns aus und können uns schwer vorstellen, dass andere die Dinge ganz anders sehen (übrigens das Grundübel der Weltpolitik). Aber jede(r) bringt andere Vorlieben, Ziele, Erfahrungen und Charaktereigenschaften mit. Deshalb sollten wir nicht, wenn unser Rat nicht widerspruchslos befolgt wird, gleich an Beratungsresistenz denken.


    Das im Hinterkopf, habe ich mir hier weitere Reaktionen verkniffen. Auch, weil es letztlich unerlässlich ist, als Einsteiger eigene Erfahrungen zu machen.


    Also, Bernd, der laute Chor der Berater kann Dir Deine Entscheidung nicht abnehmen. Denk noch mal gründlich nach. Was ist Dir wichtig und angenehm, was von den vorgeschlagenen Dingen eher hinderlich und ein bisschen suspekt?


    Meiner persönlichen Sicht kam der Beitag von Stathis (#106) am nächsten. Ich habe nämlich schon Anfänger erlebt, die nach dem Ausfall ihrer elektronischen Helferlein völlig aufgeschmissen im Dunkeln standen. Weil sie immer nur auf den Monitor geschaut hatten statt sich selbst zu orientieren und den Himmel wirklich kennenzulernen. Auch waren sie dadurch nie in den Genuss einer echten Dunkelanpassung gekommen. – Aber ja, die Welt dreht sich weiter. So wie ich vor fast sechs Jahrzehnten „astronomisch sozialisiert“ wurde, läuft das heute nicht mehr. Das ist gut so, aber auch ein bisschen schade.


    Wenn Bernd mit 63 in die Astronomie einsteigen will, sollten wir als Berater auch berücksichtigen, dass er kein digital native ist. Viele in seiner und meiner Altersklasse schlagen sich zwar tapfer an Computer und Smartphone, aber eben längst nicht so selbstverständlich wie die Jüngeren, die damit aufgewachsen sind.


    Soweit noch mal ein paar Überlegungen dazu. Bernd wünsche ich, dass er die für ihn richtige Entscheidung trifft, Freude am Beobachten findet und dadurch dabei bleibt.


    CS

    Jörg

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