Teleskop vom Balkon betreiben?

  • ch habe nämlich schon Anfänger erlebt, die nach dem Ausfall ihrer elektronischen Helferlein völlig aufgeschmissen im Dunkeln standen.

    Das, fairerweise, passiert nicht nur Einsteigern. Hatten wir auf dem letzten öffentlichen Beobachtungsabend auch - eine Losmandy, bei der die Computersteuerung gestreikt hat und der Abend für die Problemsuche draufging. War zum Glück nicht das einzige Gerät auf dem Platz. (Wobei das auch sehr ungewöhnlich war – ein Schmidt-Cassegrain auf computergesteuerter Losmandy, ein Schiefspiegler in Dobson-Montierung und ein Schiefspiegler auf parallaktischer Montierung ohne Goto - war für die Gäste kein sehr repräsentativer Querschnitt durch den aktuellen Teleskopmarkt...)


    astrophin Bin da prinzipiell ganz bei dir, wobei ein 12"-Dobson auch nochmal etwas mehr wiegt und du ihn wohl nicht auf einem Unterbau stehen hast (vermute ich mal). Ich bin auch sehr gerne nur mit Leuchtpunktsucher unterwegs – weiß den StarSense-Luxus auf dem Balkon im Ort aber auch zu schätzen, wo es halt doch weniger Sterne zur Orientierung gibt. Und vor allem: Am ED80 habe ich 3° Feld, womit unter gutem Himmel auch Galaxienjagd unverschämt leicht ist. Selber Finden macht Spaß! Aber das ist zu wenig Öffnung, als dass ich das Gerät heute für einen Einsteiger empfehlen würde, der evtl. noch durch kein Teleskop geschaut hat.


    Ansonsten: Ja, die Optionen sind jetzt wohl bekannt, und hoffen wir, dass (nicht nur) in Bernds Nähe am Astronomietag klarer Himmel ist und sich die Chance zum Blick durch ein Teleskop bietet :)


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi Alex

    und du ihn wohl nicht auf einem Unterbau stehen hast (vermute ich mal).

    ganz richtig 😉

    Ich muss auch dazu sagen, dass ich in Puncto Lichtverschmutzung ziemlich verwöhnt bin und in aller Regel zwischen Bortle 3 und 4 im Garten geniessen darf.

    weiß den StarSense-Luxus auf dem Balkon im Ort aber auch zu schätzen

    Ganz genau das, stellen für mich die Encoder dar: Luxus für kurze Nächte und Notnagel. Auslöser für meinen Eigenbau war NGC6888, den ich einfach nicht sehen konnte und fast verzweifelt bin.. Zum schluss waren es die Bedingungen die nicht mitgespielt haben und ich konnte ihn in der nächsten Beobachtungsnacht auffinden, ohne Encoder. Meine Neurose profitiert aber im Zweifelsfall davon zu wissen "ich habe am falschen Ort geschaut" oder "geht heute einfach nicht".


    Zum Schluss muss/darf jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln. Meine eigenen Erfahrungen sind begrenzt auf 2 Jahre Fotografie und 1 Jahr visuellem Beobachten. Im Moment bin ich absolut zufrieden und glücklich mit meiner Ausrüstung und meiner Technik, wie ich das in 10 Jahren sehe, keine Ahnung.


    CS, Seraphin

  • hallo astrometer


    " ... dass es in der Stadt immer schlecht ist, ist nach meiner Erfahrung ein Vorurteil. insofern kann ein günstiger Balkon ein guter Beobachtungsplatz sein."



    Wie kommst Du darauf oder meinst Du eher Kleinstädte ?


    ahoj,


    Alex

  • Wie kommst Du darauf oder meinst Du eher Kleinstädte ?

    Hallo Alex,


    nee, nicht nur Kleinstädte. Ich wohne zum Beispiel am Nordwestrand des Ballungsgebiets Oberes Elbtal, das sich rund 50 km von Heidenau über Dresden bis nach Meißen erstreckt. Mein Südblick geht über große Teile dieses von rund 600 000 Menschen bewohnten Stadtgebiets hinweg. Trotzdem ist das Seeing bis auf wenige Ausnahmen besser als an meinem Standort im Osterzgebirge, der mitten im Wald liegt und von großen Siedlungen 20 bis 30 km entfernt ist.


    Zu Hause vom Balkon war zum Beispiel das hier möglich:



    Und auch die Himmelshelligkeit ist mit Bortle 5 (SQM 19,8 - 20,4) noch nicht völlig unbrauchbar. Im Gebirge, wo es vor 50 Jahren noch Bortle 2 gab, hab ich inzwischen nur noch Bortle 4 (20,9 - 20,6).


    Aber nochmal: Für Planetenbeobachtungen muss ein Stadtbalkon nicht von vornherein ungünstig sein. Kein Grund, nur ein kleines Instrument zu kaufen.


    CS

    Jörg

  • nun, 20-50 km entfernt ist eine große Strecke,

    viele Astrofans wie ich müssen rausfahren, da sie IM Licht wohnen. Und wenn wir zurückblicken, sind es viell 7 km und Millionen Menschen, aber es gibt ja zum Glück noch die andere dunkle Richtung - aber dann auf der Rückfahrt keinen Parkplatz mehr - das kennen viele wahrsch. nicht.


    Planeten, das habe ich auch bemerkt, kann man immer gut beobachten, auch aus der Stadt heraus.


    Der Fragensteller hat abgesehen vom Einnorden natürlich Glück mit seinen Südbalkon, ich bin glücklich mit der Position am Oststadtrand und somit einem "schwarzen Loch" direkt im Osten, aber für kleinere Sternhaufen, etc. muss ich mich doch noch 5 km bewegen ?( , nur ganz ganz selten ist die Sicht in der Stadt unglaublich gut und meine Fotos ähnlich wie "draußen",


    Ahoj :)

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