Okulare für 10" Dobson

  • Guten Tag,

    da ich vor kurzem angefangen habe, mein Skywatcher Dobson 254/1200 wieder ein wenig aktiver zu nutzen, bin ich auf die doch recht minderwertige Qualität der beigelegten Okulare aufmerksam geworden. Nun stellt sich mir folgende Frage: Welche Okulare eigenen sich bei eben solchen Teleskopen am besten für die Planet- und Nebelbeobachtung. Da ich persönlich den Kauf von zwei qualitativ hochwertigeren Okularen eben jenem vieler Minderwertiger vorziehen würde, suche ich nun nach Rat. Jedoch ist momentan das Portmonee ein wenig am Bluten, deswegen sollten die beiden Okulare auch keine Unsummen kosten.

    Vielen Dank schon einmal im Voraus

    Paul

  • Hallo Paul,


    für diesbezüglichee gute(!) Ratschläge wäre noch wichtig zu wissen, wo Du beobachtest, also ob Du dunkeln Himmel hast oder eher durch Lichtverschmutzung eingeschränkt bist und was Deine Beobachtungsschwerpunkte sind. Außerdem wäre interessant, welche Okularbrennweiten Dir bereits zur Verfügung stehen und was das für Okuilare sind. Insbesondere, was Dir daran nicht gefällt ist interessant zu wissen (Einblick, Schärfe, Gesichtsfeld pp). Eventuell kann man diese Okulare zunächst mal in eine vernünftige Okularreihe einbauen, auch wenn sie nicht ganz so gut sind, wie gewünscht.

    Auch die Okulartipps im Einsteigerforum kannst Du Dir schon mal anschauen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther,

    meine Umgebung ist nur leicht von besagter Lichtverschmutzung betroffen. Bei den Okularen handelt es sich um jene, die dem Teleskop beigelegt wurden ("Super 25 Wide Angle Long Eye Relief" und "Super 10 Long eye Relief") Da ich noch recht wenig Erfahrungen mit dem Dobson und seinen Okularen habe bräuchte ich dementsprechend jemanden, der mir bei der Entscheidung ein wenig zur Hand geht.

    Vielen Dank

    Paul

  • Hallo Paul,


    ersma willkommen hier im Astrotreff! 🙂


    ...es wäre für eine Hilfestellung evtl. noch gut zu wissen ob du mit Brille beobachten musst oder ob es ohne funktioniert?

  • Hi Paul


    Ich bin nicht sehr erfahren im Beobachten und kenne auch nicht viele unterschiedliche Okulare. Ich erkenne mich aber in den Punkten Portemonnaie, 12" Dobson und dem Wunsch nach besserem als den Set-okularen.


    Ich habe mir gebrauchte Explore Scientific aus der Ar Serie geholt, und werde in diese Richtung weiter aufstocken. Als Liebhaber von Offenen Sternhaufen ist mir das Gesichtsfeld wichtig, das gefällt mir bei den 82° Modellen ganz gut. Das Feld ist gross genug, man kann sich aber immer noch gut Orientieren, was beim Zeichnen hilft. Es sind sicherlich nicht die besten Okulare, aber Preis Leistung stimmt für mich und stellt auch keinen Kompromiss dar.


    CS, Seraphin

  • Ich habe zwar eine Brille, bin aber nicht auf diese angewiesen.

    ....das macht es einfacher...bzgl. erforderlichem Augenabstand.


    ....Allerdings ist es schwierig bestimmte Okulare zu empfehlen, da dies' ein sehr subjektives Unterfangen ist.

    ....weil jeder Jeck empfindet anders..



    Welche Okulare eigenen sich bei eben solchen Teleskopen am besten für die Planet- und Nebelbeobachtung.

    ...bei Nebelbeobachtung bin ich raus, aber für Planeten würde ich für den Anfang so mit etwa 6mm Okularbrennweite (200-fach) liebäugeln.

    ....evtl. noch ein drittes Okular mit etwa 8mm Brennweite (150-fach) mit 82°sGf.


    Wie hoch wäre denn das finanzielle Maximum pro Okular?


    Gruß

    Alfons

  • Hallo Paul und auch von mir ein Herzlich Willkommen!


    Bislang wurde im Mittlpreisigen Segment oft die oben schon erwähnte 82-Grad Serie von Explore Scientific empfohlen, insbesondere im Deepsky Bereich, also "Nebel" wie Du schreibst.

    "Nebel ist ja ein seeeehr weiter Begriff! Da sind winzige aber helle Planetarische Nebel - da braucht man Okulare exakt wie bei Planeten, also 7-3mm. Dann KS (die nehme ich mal als Nebel), Galaxien (auch mit rein), Mittlere Nebel wie den Hubble Nebel, Schwanennebel und dann sind da die großen Nebel wie Orion, Nordamerika, Lagune. Hier nimmt man 10mm, 14mm, 20mm, 30mm. Oft in 2". Wenn Du nur zwei Okulare nehmen willst, dann ist es etwas schwierig.


    Oder vielleicht auch nicht.

    Planet -:- dann irgendwas mit 200-250x Vergrößerung. Bei einer typischen Brennweite eines 12" von 1500mm : 6,7mm (~220x) : 165€


    Nebel: -:- das Deepsky Arbeitspferd 11-15mm. Also das ES 82 Grad 14mm : 185€ (2,8mm AP)


    Das wäre mein Schuss ins Blaue ohne nähere Informationen.


    CS,

    Walter

  • Okay Paul,


    Du titelst mit 12 Zoll, beschreibst aber mit 250/1200 einen 10 Zoll f/4,8 Newton-Dobson, auf den ich mich in der Folge beziehe, wenn das auch für die Okularwahl ziemlich ähnliche Voraussetzungen sind.


    Langfristig würde ich mich an Deiner Stelle an der in den Okulartipipps für f/5 Teleskiope genannten Reihe orientieren, Du hast f/4,8.

    Also:

    30 mm Übersichtsokular als Startbrennweite

    20 mm

    13 mm

    9 mm

    6 mm

    4 mm


    Am dobson empfehlen sich Okulare mit großen Eigengesichtsfeld und da schließe ich mich (aus Überzeugung) der bereits mehrfach gegebenen Empfehlung zu der 82 Grad AR Reihe von Explore Scientific an, soweit die Brennweiten in etwa passen, also 14mm, 8.8 mm, 6,7 mm pp.


    Wenn du daraus zunächst zwei aussuchen willst und ich das 25er und das 10er bedenke, bleibe ich bei einem 20 mm als wichtige Erstanschaffung hängen, da haben sie ein 18er und ein 24 in der AR Reihe.

    Da Du gute Qualität ansprichst, könnte ich mir hier auch ein 20 mm Lunt/APM mit 100° Gesichtsfeld sehr gut vorstellen. Das liefert ~4 mm AP und ein sehr schönes, großes Aufsuchfeld mit, für mich, genau so erträglicher Randabbildung (ohne Komakorrektor) wie ein 18er oder 24er AR mit 82° Eigengesichtsfeld. Das 18er AR bietet mir für die Besetzung zu knappes Feld und liegt zu nahe am sehr wichtigen 14er, das 24er liegt zu nahe am 25er und wenn irgendwann ein zweites Übersichtsokular in 2" Steck ansteht, sollte das auch möglichst große AP und Feldblende liefern. Ein ~30er passt da ganz gut zum Teleskop, was aber auf einen sehr teuren Preis oder auf Abstriche bei der Qualität hinaus läuft. Daher würde ich mir vorher mit einem noch erschwinglichen ~20er Ultrasweitfeldokular mal ansehen, was zu erwarten ist.


    Das 14er halte ich für sehr wichtig, aber da Du schon nach Planeten fragst, kann die Beschränkung auf zunächst zwei Neukäufe auch zum 6,7er AR führen, das immerhin 180fach liefert.

    Da geht sicher deutlich mehr, aber komm erst mal damit klar und mach Deine Erfahrungen.

    Wenn du z.B. mit etwas Übung mit der Nachführung sehr gut zurechtkommst, bieten sich hier SPÄTER auch Okulare mit etwas weniger Eigengesichtsfeld an, z.B. so ein Zoom, wie es Sven Weinstein hier tesetet.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

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  • Hallo Allerseits,


    ich habe das APM UFF 30mm und die Baader Morpheus 12,5mm und 6,5mm.

    Und ein LVW22, aber das ist nicht mehr zu kaufen.


    Die leisten (sehr) gute Dienste.


    Unter 200 Euro pro Okular wird es wohl nichts werden.


    Die verwende sie am f-4.5 Newton 12,5 Zoll.


    besten Gruß

    John

  • Hallo,

    vielen Dank für die großartige Hilfe - hatte gar nicht erwartet, dass sich so viele, so schnell melden. Cateye, bitte entschuldige den Fehler. Selbstverständlich hast du Recht, 250mm entsprechen 10" und nicht 12". Habe mich voll verzettelt....

    Viele Grüße

    Paul

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Okulare für 12" Dobson“ zu „Okulare für 10" Dobson“ geändert.
  • Hallo Paui,


    das kann schon mal passieren, Stathis hat es schon korrigiert.

    Für die Brennweitenstaffelung, die man empfehlen kann, ändert das nicht viel, eigentlich nichts, denn da richte ich mich z.B. eher nachder Austrittspupille (AP) als nach der letztlich erreichten Vergrößerung. Du siehst an der Reihe, die John an einem f/4,5 Teleskop nutzt, dass das auch da noch passt. Die Morpheus Reihe ist in Summe teurer und der fehlt wieder die ~20er Brennweite, da hat er ein sehr gutes 22er LVW, das gibts nicht mehr zu kaufen.


    Ob Du am Anfang erst mal die 30er oder die 20er Brennweite besetzt, ist so eine Frage über die man verschiedener Ansicht sein kann.


    Ich würde an genau Deinem Teleskop nie dauerhaft auf so ein ~30 mm Okular mit über 6 mm AP bei 40facher Vergrößerung und fast größtmöglichem Feld verzichten wollen, aber schon bei leichter Lichtverschmutzung nutze ich bereits in der Aufsuche vieler Objekte lieber das bereits genannte 20er UWA mit 100° Feld, das bietet runde 4 mm AP bei 60fach. Es zeigt etwas weniger Feld, das wird aber für mich durch die höhere Vergrößerung und den dunkleren Himmelshintergrund ( die kleinere AP) ausgeglichen.

    Den Feldunterschied kanst Du Dir z.B. mit diesem Okularrechner sehr schön ansehen. gib da mal als Objekt M 86, ein Mitglied des Virgo-GGX Haufens ein und dann die Daten Deines Teleskops und die geforderten Kenndaten der Okulare.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo Paul,


    ich habe zwar mit einem 200/1200 angefangen. Aber so unterschiedlich sind die nicht.


    Ich war mit den Set-Okularen erst einmal zufrieden. Ich habe mir aber noch Planetary-Okular mit 4,5 mm angeschafft. Alles war schön. Dann wurden mir die Okulare von Explore Scientic mit 82° empfohlen. Da habe ich mir das 6,7 mm geholt. Und ein 11 mm Okular lief mir gebraucht über den weg. Die Okulare sind wirklich deutlich besser als die Set-Okulare. Auch wenn das 4,5 von der Vergrößerung vielleicht besser wäre, benutze ich das 6,7, weil man damit mehr sieht.


    Erst wenn ich meine, mir fehlt noch eine Brennweite, schaffe ich mir diese Brennweite an. Nicht auf Vorrat.


    Mein Tipp: gehe auf Teleskoptreffen und frage mal jemanden, ob Du das eine oder andere Okular mal vor Ort ausprobieren darfst.


    Gruß Jürgen

  • Hi Paul,


    bei 2 Okularen würde ich zu den Morpheus raten. Das 6,5mm habe ich gerade aus der Buch geschossen macht einen guten Eidruck und dann das 9mm oder 12,5mm (das ich auch selber habe).

    Durch den Zwischenring kann man den Augenabstand, der bei dem 6,5mm bei ca. 19mm und bei dem 12,5 bei ca. 21mm liegt etwas verkürzen und passend machen. Der Einblick ist mit/ohne Brille gut. Da ich fast ausschleßlich mit Brille beobachte sind die 76° GF ausreichend. Klar Ethosse liefern 100°, aber kosten auch das 5x und sind keine Brillenträger Okulare mehr. Ich denke mit den Morpheus kannst du eigentlich nichts falsch machen.


    cs

    Lothar

  • Hallo,


    bei 10" f/5 kannst du mit 3-4 guten Okularen schon recht viel abdecken.


    Die ungefähren Stufen 25 mm / 13 mm / 8 mm / 5 mm haben sich bei mir als ganz brauchbar erwiesen.


    Es gibt einige gute Okulare im mittleren Preisbereich. Ggf. kannst du dir auch mal die Baader Hyperions anschauen. Die sind zwar schon länger auf dem Markt, aber aus meiner Sicht immer noch einen Gedanken wert.


    Gruß


    Carsten

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