• Hallo Leute,


    Best of Jupiter 2023...

    Ich hoffe auf weitere Verbesserung des Seeings in dieser Saison.

    Maginale Verbesserung des Kontrastes und Definition der bisherigen Aufnahme.


    Asi 290mc

    Adc Gutekunst

    Zeiss Cassegrain 400 / 6638mm


    Länge pro Sequenz 45 Sekunden

    8 Sequenzen derotiert

    Autostakkert, Wavelet geschärft, Photoshop


    Vg

    Uwe

  • Das muss wirklich gutes Seeing gewesen sein - und dann mit 40cm Oeffnung! Eines der besten Bilder, die ich bislang von dieser Opposition gesehen habe.


    Andre - es ist immer ein Konflikt, wie stark die Wavelets hochgezogen werden. Ist ein bisschen "kuenstlerische Freiheit", solange keine Artefakte entstehen. In dem Bild oben sehe ich die nicht, alle Strukturen scheinen real zu sein. Ist ein bisschen wie die Hubblepalette im Deepsky - sie kann Nuancen herausarbeiten, waehrend sie Anderen zu bunt ist. Letztendlich die Frage: Gebe ich den Eindruck am Okular wieder, oder zeige ich alles, was das Teleskop mit der Kamera vom Objekt aufzeichnet?

  • Hallo Uwe,

    super Auflösung! Wie hoch stand da der Jupiter? Brauchst Du bei der derzeitigen Höhe von Jupiter den ADC noch oder stand Jupiter noch sehr niedrig? Leider finde ich keine Uhrzeit.


    Schärfung ist für meinen Geschmack einiges zu hart. Das gibt dann auch etwas seltsame Farben. Ich würde es anders machen, bin eher auf der weichen Seite zuhause.


    LG

    Robert

  • Sagenhaft, der Detailreichtun.


    Erlaube mir ein Crop draus zu machen mit Hinweis darauf, weil das sog. " Oval BA " so gut zu erkennen ist. Ist seit mind. 1935 kontinuierlich in Beobachtung, um die 2000er hat es sich in jenes grössere Gebilde verwandelt, und war auch mal eine Weile kräftig orange. Siehe Link oben.


    Leider visuell in kleinerem Gerät ausserhalb aller Traktanden, bei der aktuellen bleichen Ausführung erst recht, denke visuell auch in grösserem Gerät eine Herausforderung.


    Gruss


    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Die Geschichte der Ovale ist länger, es waren mal drei FA, AB und CD, welche sich Ende 90er zum verbliebenen "BA" verschmolzen haben. Seine Auffälligkeit hat im Gegensatz zu früher auch deutlich abgenommen, wo sie noch zu dritt waren, "leuchteten" sie im hellen Weiß und waren schon ab 10cm Öffnung gut zu erkennen. Zugleich hat der GRF deutlich an Längsdurchmesser abgenommen.

  • … Zugleich hat der GRF deutlich an Längsdurchmesser abgenommen.

    Hallo André,


    für den GRF habe ich in den ersten 12 Positionsbestimmungen dieser Saison zwischen 7° und 9° Längenausdehnung erhalten. Zumindest im Vergleich zum Vorjahr ist er demnach nicht kleiner geworden. Es gab Zeiten, da war er sogar mit dem E 50/540 bei 90x problemlos zu sehen. Das ist aber schon ein halbes Jahrhundert her. Mitte der 1970er stellte sich auch die heutige orange Färbung ein. Zuvor war er tiefrot gewesen.


    CS

    Jörg

  • Hallo Uwe,


    so richtig glücklich bin ich mit Deinem neuesten Ergebnis nicht. Das Ausgangsmaterial ist zweifellos sehr gut. Aber Schärfung und Farbsättigung sind mir einfach zu viel. Schön ist, dass Du den Planeten in beiden Orientierungen zeigst. Die Schrägstellung ist allerdings aus meiner Sicht unnötig. Klar, sowas kann man aus „künstlerischen“ Gründen machen. So, wie es Ralf (03sec) tut. Aber eine objektive Begründung dafür gibt es nicht. Das wollte ich nur mal (wieder) zu bedenken geben. Na, genug gemeckert. Ich hoffe, Du nimmst mir das nicht übel. Letztlich kann es jeder machen wie er mag.


    LG + CS

    Jörg

  • Hi Robert,

    Bei meinen Aufnahmen benutze ich dauerhaft den Adc. Die Dispersion ist auch bei seinem momentanen Höchststand zu sehen. Was die Bearbeitung angeht, ich mag eben nicht diese blasse farblose Ansicht von Jupiter. Auch ob hart oder weich, wenn es das Rohmaterial zulässt geh ich halt bis an die Grenze und verwende die Farbgebung ähnlich der Hubbel Palette. Das wird hier den einen oder anderen sicherlich nicht gefallen. Deepsky Bilder werden auch nicht " natürlich " dargestellt.

    LG

    Uwe

  • Hallo Jörg,


    Ist ja auch keine Verpflichtung, dich damit Glücklich zu machen 🤗😉. Das nacht deine Frau. Dem einen gefällt es nicht und 100 andere finden es genial. Wie ich schon bei Robert geschrieben habe, mag ich diesen "Mainstream Jupiter " überhaupt nicht.

    Die Achsneigung ist halt Ansichtssache.

    Für wissenschaftliche Auswertungen sicherlich ungeeignet. Da gebe ich dir Recht.


    Vg

    Uwe

  • Und nein lieber Jörg, du darfst das auf jeden Fall kritisieren. Das nehm ich dir keinesfalls übel 🤗😉

  • Hallo Uwe,

    deine Planetenhöhe bzw. Uhrzeit kann ich leider nicht entnehmen. Ich brauche vermutlich dank RGB-Filter, südlicherem Breitengrad und Berghöhe momentan definitv keinen ADC, auch nicht im Blaukanal. Das mcht mich glücklich, eine Fummelei weniger :grinning_face_with_big_eyes: .


    Warum nimmst Du eigentlich eine Farbkamera? Da machst Du Dir mit 400mm Öffnung sicher keinen Gefallen.


    LG

    Robert

  • Hallo Robert,

    Jupiter stand zur Aufnahme 51° hoch. 3.40 Uhr Startzeitpunkt. Ich kann deine Skepsis gegenüber einem Adc nicht nachvollziehen. Allein schon der Mehraufwand an derotieren , bearbeiten u.u.u..

    Diese Ansicht beruht auf Unerfahrenheit. Ich dreh nur ein kleines Rädchen, und der Planet ist scharf. Wenn ich mir mit der Farbkamera keinen Gefallen täte, warum dann dieses Ergebnis? Ich brauch max 7 - 8 Sequenzen bearbeiten, derotieren und schön machen. Fertig ist das Bild. Mir ist es egal, wie hoch der Planet steht. Der Adc ist immer vorgeschaltet und ist auch notwendig. Die Farbkamera leistet dann 1A Arbeit. Selbst andere Top Planetenfotografen aus aller Welt benutzen Farbkameras.


    Vg

    Uwe

  • Hallo Robert, Hallo Uwe,


    ich häng mich mal in Eure Disskussion, sozusagen als Unparteiischer…

    Beim ADC kommt es sehr darauf an, an welcher Art von Instrument man ihn benutzt. An Refraktoren und Spiegeln nach dem Cassegrainprinzip ist die senkrechte ADC-Orientierung ganz einfach. Da ist dann wirklich nur am Einstellknopf zu drehen, vorausgesetzt man hat einen ADC von Gutekunst oder ADK. Beim Newton ist die Senkrecht-Orientierung des ADC etwas komplizierter, besonders, wenn das Instrument parallaktisch montiert ist und vielleicht zusätzlich in den Rohrschellen gedreht werden kann. Laut Martin Gutekunst muss man einen Newton nur azimutal bewegen und schauen, wie die Objekte durchs Sehfeld wandern, dann hat man die Richtung, zu der der ADC 90° orientiert werden muss. Das funktioniert aber nur an einem Dobson. Insofern hat Robert recht, es ist bei ihm komplizierter. Gut möglich ist auch, dass er im Gebirge in der Höhe fast keinen ADC braucht, weil die Atmosphäre dünner ist. Entscheidender ist aber, dass er in Farbkanälen arbeitet, da ist ein viel kleinerer Ausschnitt des Spektrums wirksam als mit einer Farbkamera. Würde er die verwenden, sähe das mit der Dispersion ganz anders aus.


    Hier hat Uwe recht. Mit 400 mm Öffnung und Farbkamera sollte er faktisch immer mit ADC arbeiten, denn bei dieser Instrumentengröße hat man nur im Zenit ein von der AD unbeeinträchtigtes Bild und bekommt die volle Instrumentenleistung.


    Roberts Einwand die Farbkamera betreffend ist aber auch berechtigt. Es ist eine Tatsache, dass das Seeing nicht nur wellenlängenabhängig ist (in den kurzwelligen Bereich zunehmend), sondern auch um so stärker, je größer der Wellenlängenausschnitt ist. Deshalb (und wegen der Bayer-Matrix der Farbkamera) sind RGB-Aufnahmen mit Monochromkameras immer ein Stück schärfer als unter gleichen Bedingungen gewonnene Farbkamerabilder. Dass trotzdem immer mehr Planetenfotografen Farbkameras benutzen, hängt mit dem immensen Arbeitsaufwand zusammen.

    Wer wie Chris Go den Ehrgeiz hat, an jedem klaren Tag zu videografieren, würde die Bearbeitung von monochromen Daten bald schon gar nicht mehr schaffen.


    CS

    Jörg

  • Hallo Uwe,

    hab den Great Star ADK, an dem man auch nur ein Rädchen drehen muss. Trotzdem muss ich aufstehen (da mein Tubus sehr lang), am Rädchen drehen und dann Bildschirm schauen. Dazu schalte ich W47- Filter, der nur UV und IR durchläßt. Hab dann bei Jupitermonden oder Saturnringen zwei Bilder, die ich zur Deckung bringen muss. Den Filter muss ich zuerst fokusieren. Ich brauch für perfekte Einstellung des ADK einige Minuten und muss dann alle 30 min korrigeren. Wenn das Seeing wackelig ist, hab ich keine klare, saubere Einstellung.


    Meine ersten ADC hatten dazu noch Veränderung der Justierung meiner scharfen Newtons zur Folge, da die billigen Elemente den Strahlengang ablenken. Beim teuren ist das o.k. und korrigiert. Meine best funtionierende 3x Barlow ist mit ADC zudem zu lang (bei 300/f5.3 f19 anstelle f16). Trotzdem sind mir mit ADC letztes Jahr bei Saturn sehr gute Aufnahmen geglückt. Für 30° Höhe über Horizont braucht man ADK meistens bzw. wenigstens für B-Filter. Für Farbe sowieso! Auf La Palma hatten wir zwei Exemplare ADC/ADK dabei und sahen selbst bei Mars 2018 (Mars 30° über Horizont) nur mit Farbkamera Bedarf . Da hilft einfach die Berghöhe.


    Bzgl. sw versus Farbe ist die Auflösung in den schmalbandigen Kanälen üblicherweise einiges besser als im Breitband. Ich mache immer wieder Aufnahmen mit Farbkamera, wenn die aktuellen Farbchips deutlich besser als die s/w Versionen sind. L-Aufnahmen mache ich überhaupt nicht mehr. Bei gleichem Basis-Chip ist RGB Technik im Vorteil. Dazu hat man die Chance, schmalbandiger zu arbeiten, was bei Venus und Mars hervorragend funktioniert, da genügend Licht da.


    Bekannt ist, dass bei kleineren Instrumenten und damit beserem Seeing bzw. auch bei größeren Teleskopen bei gutem Seeing die Ergebnisse Farb- zu sw sehr ähnlich sein können. Uns ist das selbst auf La Palma mit 14" bereits nicht mehr geglückt. Bilder mit ASI290MM waren immer besser als mit ASI224 oder ASI462MC.


    Bei Deiner großen Öffnung würdest Du da sicher noch was herausholen können (und Dich über schlechte Blaukanäle ärgern dürfen...).


    LG

    Robert

  • Hallo Jörg und Robert,


    Ob man bei guter Sicht, wie ich es am 12.09. hatte mit einer Sw Cam noch sichtbar mehr raus holt, müsste man mal testen. Ich hab deshalb meine Zweifel daran, weil die Schwankungen während jeder Sequenz teilweise sehr stark sind und deshalb die Qualität der einzelnen Kanäle schwankt. Bei einer schönen Nacht mit konstanten Bedingungen wirkt sich das natürlich nicht so aus. Mit der MC hab ich dann innerhalb kurzer Zeit alles im Kasten. Ich würde ja gern eine parallel Aufnahme mit RGB Filter machen, lieber nutze ich aber die relativ kurzen Momente guten Seeings mit der MC.


    Ich hab mal zwei Fotos angehängt, welche zeigen, wie simpel der Adc am Newton zu betreiben ist. Klar ist dein Kommentar, dass am Refraktor und Cassegrain der Horizont vor uns liegt und der Adc leicht ausgerichtet werden kann.

    Am Newton geht das jedoch gleichermaßen einfach. Jeweils für seinen Breitengrad wird der Newton in der parallaktischen Montierung vor der Einrichtung des Adc nach Ost bzw West geschwenkt. Parallel zum jeweiligen Horizont die Markierung ( mein Klebeband) anbringen und durch den OAZ die senkrechte Position zur horizontalen Markierung am Gehäuse, OAZ oder wie auch immer anbringen. Mit der Weststellung eben horizontal Spiegeln.

    In diesem Bereich bewegen wir uns auch am Cassegrain oder Refraktor.


    Bild 1 und 2

    Blick Richtung Ost, Markierung am OAZ



    In der Südlichen Ausrichtung steht der Adc logischerweise 90° zum Tubus gedreht.



    Das ist eigentlich kein Hinderniss, den Adc am Newton einzusetzen.


    Vg

    Uwe

  • Hallo Uwe,


    ja, das ist eine praktikable Lösung zum Ausrichten das ADC am Newton in einer Sternwarte. Wenn das einmal eingerichtet ist, kann man es immer wieder nutzen, so lange der Tubus nicht in den Rohrschellen gedreht wird, was aber manchmal wünschenswert ist. Und ob man das gerne ambulant auf dem Berg macht…?


    Hallo Robert,


    hier nochmal die Tabelle zur Beziehung von Zenitdistanz, Instrumentenöffnung und Auswirkung der atmosphärischen Dispersion auf den Strehlwert aus meinem Interstellarum-Artikel zum ADC-Thema:



    CS

    Jörg

  • Ambulant am Berg ?? Ich glaub nicht, das Jörg eine Wurfmontierung hat, ähnlich eines Wurfzeltes. Hinschmeißen und fertig. Das Band oder Markierung ist das kleinste Übel. Noch einfacher kann man es nun wirklich nicht machen.

    Und vielen Dank für die Tabelle. Sehr sehr hilfreich 👍🤗


    Vg

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    danke für's Zeigen Deiner detailreichen Jupiteraufnahme. Was die Schärfungsgrad und die Farben betrifft, sehe ich es ähnlich wie der Jörg und der Robert. Die Farben wirken unnatürlich und grundsätzlich bevorzuge ich eine weichere Schärfung, da das Bild dann auch von den Kontrasten natürlicher wirkt. Das ist freilich eine Geschmacksfrage. Ansonsten sind es tolle Aufnahmen.

    Ich verwende übrigens auch Farbkameras und bin damit mehrer wie zufrieden. Der Aufwand ist geringer, ich finde farbige Videos auch zum Anschauen schöner und ich kann auch die Auflösung des Teleskops ausreizen. Vielleicht gibt es Situationen in der die SW Kamera Vorteile hat, aber meistens dürften andere Effekte wie das Finden des exakten Fokus oder geringeres Tubusseeing den größeren Einflus auf die Bilddetails haben.

    Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Bilder von Dir. :)

    Servus,

    Roland

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