Einsteiger Setup Astrofotografie

  • Hallo zusammen,


    ich bin in letzter Zeit ein bisschen auf den Trichter der Astrofotografie gekommen und wollte mal feedback zu den Überlegungen bezüglich meines (geplanten) Einsteigerequipments einholen. Kurz zu mir und meiner Erfahrung: Ich arbeite beruflich relativ viel mit Optik (aber hauptsächlich Highspeeduntersuchungen) und fotografiere hobbymäßig ein bisschen mit meiner Nikon Z6. Vor allem gerne Nachts (dabei bin ich beim Blick nach oben auch auf Astrofotografie gekommen :) ). Damit will ich sagen dass mir CMOS, BSI, Spektren, Refraktor, ISO, Brennweite, CA, Vignettierung etc. geläufige Begriffe sind - ihr müsst mich also in der Hinsicht nicht mit Samthandschuhen anpacken. Jedenfalls habe ich mich dann mit Stativ und Kamera aufs Feld gestellt und war nach den ersten Gehversuchen mit Milchstraße und Mond direkt angefixt.


    Mein erster Gedanke war, dass eine Nachführung hermuss - keine mechanische, sondern dafür hab ich mir den iOptron Skyguider Pro angeschaut. Hauptsächlich wegen Preis, Transport und (für später) Autoguiding Schnittstelle. Da ich gerne Deep Space Objekte ablichten würde habe ich mir als EInsteiger-Refraktor das Zenithstar 61 ausgesucht (das 71 fängt zwar mehr Licht, aber ich habe Bedenken wegen des Gewichts auf dem Skyguider) oder Alternativ das Astrotech 60ED (welches ich aber nichtmehr zu kaufen finde). Ich kann auch leider noch garnicht sagen welche Art Objekte ich speziell ablichten möchte, da mir schon klar ist dass es da unterschiedliche Ansprüche gibt - deshalb suche ich quasi eine Ausrüstung für "erweiterte Gehversuche".


    Zu meinen Bedenken:

    Ich bin teilweise wirklich mit den mechanischen Schnittstellen überfordert und scheitere zum Beispiel daran wie ich die Nachführung an ein Stativ befestige, welche Schnittstellen gibt es da?

    Und wenn ich eines der beiden Refraktoren kaufe, wie binde ich die Kamera an diesen an - Wenn ich das richtig verstanden habe reicht ein einfacher T2 Adapter der dann von X" auf Nikon Z adaptieren und das wars?

    Außerdem lande ich mit diesen Sachen aktuell bei etwa 1.200-1.300 €. Und das ist ohne Flattener (brauche ich diesen überhaupt unbedingt?). Deshalb an der Stelle meine Frage, wäre das eurer Meinung nach ein guter Einsteigerpreis für Equipment mit dem man eine Zeit lang Spaß hat und mit welchem man eine Basis für spätere Nachrüstungen hat oder ginge es auch günstiger?


    Und last but not least: Wäre das vorerst alles was angeschafft werden müsste oder übersehe ich etwas, was man zu Anfang am besten direkt mitbeschafft?


    Ich hoffe, das waren nicht zu viele Fragen auf einmal und danke schonmal


    Grüße

    Willi

  • recan

    Hat den Titel des Themas von „Einsteiger Setup“ zu „Einsteiger Setup Astrofotografie“ geändert.
  • Hallo


    Ich bin teilweise wirklich mit den mechanischen Schnittstellen überfordert und scheitere zum Beispiel daran wie ich die Nachführung an ein Stativ befestige, welche Schnittstellen gibt es da ?


    Also meist wird ein Fotogewinde mit 1/4" oder 3/8" genommen oder eine Prismenschiene (Skywacher/vixen-Typ) verwendet.

    Die Montierung muß dann die entsprechende Aufnahme haben.

    Und wenn ich eines der beiden Refraktoren kaufe, wie binde ich die Kamera an diesen an - Wenn ich das richtig verstanden habe reicht ein einfacher T2 Adapter der dann von X" auf Nikon Z adaptieren und das wars?

    Ein T2 Adapter für deinen Kameratyp (ggf. Verlängerungsringe T2) wird ausreichen.


    Und das ist ohne Flattener (brauche ich diesen überhaupt unbedingt?)

    Der Einsatz eines Flattners wird meiner Meinung nach vollkommen überschätzt.

    Ich schneide die Außenbereiche der Aufnahme einfach mit den unschönen Verzerrungen weg .

    Im zentralen Bereich (auf der optischen Achse) sind bei richtigem Fokus die Sterne rund

    - vorausgesetzt die Nachführung ( + Ausrichtung) passt.

    Einen Flattner kannst du immer noch nachkaufen.



    meine Frage, wäre das eurer Meinung nach ein guter Einsteigerpreis für Equipment mit dem man eine Zeit lang Spaß hat

    Es kommt darauf an , welche Ansprüche du hast. :/

    Wenn sich der erste Erfolg einstellt -> die erste eigene Aufnahme :) wird sich zeigen ob du Spaß hast.

    Anfangen kann man auch schon mit einem Teleobjektiv ( 100mm oder mehr ) auf eine nachgeführten Montierung.


    Viel Erfolg


    CS Dieter

  • Hallo Willi und willkommen,


    je nachdem wie stark die Lichtverschmutzung bei dir herrscht könntest du noch einen CLS oder UHC Filter gebarauchen.


    Auch wenn dir schon viele Begriffe geläufig sind, möchte ich dir die Begriffe StarEater und konzentrische Ringe mitgeben.

    Diese treten bei Sonys BSI Sensoren in Verbraucherkameras auf. Sei also nicht überrascht wenn du sie siehst :)

    Gruß Sergej :)


  • Danke euch beiden für die Antworten!


    Das klingt sehr vernünftig. Ich habe mir jetzt erstmal nur eine Nachführung gekauft (Skyguider Pro) und werde mit vorhandenen Objektiven und meiner Z6 ein bisschen rumspielen. Nachdem ich nach den ersten eigenen Milchstraßenbildern so einfach zu begeistern war, denke ich dass ich da auch Spaß dran haben werde. So find ich vielleicht auch meine Ansprüche raus, da ich aktuell keine Ahnung habe was diese sein werden. Ich meld mich dann einfach nochmal ^^


    je nachdem wie stark die Lichtverschmutzung bei dir herrscht könntest du noch einen CLS oder UHC Filter gebarauchen.


    Auch wenn dir schon viele Begriffe geläufig sind, möchte ich dir die Begriffe StarEater und konzentrische Ringe mitgeben.

    Diese treten bei Sonys BSI Sensoren in Verbraucherkameras auf. Sei also nicht überrascht wenn du sie siehst :)

    Die FIlter sind eine sehr gute Idee, da hab ich direkt ein bisschen mehr zum rumspielen. StarEater und der Forumspost find ich höchst interessant 8| Für die Technik hinter Bildverarbeitung bin ich immer recht leicht zu begeistern und beides höre ich zum ersten mal. Danke dafür!


    Grüße

    Willi

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