C5 Flare am 17.08.2023

  • Hallo,

    SpaceWeather sprach von einer 15%igen Wahrscheinlichkeit eines M Flares. Ich erwischte einen C5 Flare mitten in den Vorbereitungen meiner Einweihungsparty des 300mm Unigraph.

    Obwohl ich schon eine Menge gesehen habe, begeistert mich der Spiegeluni immer wieder. Klar, bei 300mm Öffnung ist es eine Diva, welche empfindlich auf Seeing reagiert. Ich bastelte mir zwei Blenden (von 250 und 210mm Öffnung) mit denen ich auf die z.Z. herrschenden katastrophalen Seeingbedingungen reagieren kann. Selbst bei der kleineren Öffnung sind die feinen Details am Bildschirm umwerfend. Leider kann ich z.Z. auf meine Homepage die Bilderergebnisse der letzten Tage und Wochen nicht hochladen, da mein Template im Juni 2023 abgelaufen ist. Ein Freund wird sich erst nächste Woche darum kümmern, dann wird diese wieder von mir auf den aktuellen Stand gehalten.


    Zu den Bildern:

    Der Flare war recht ungewöhnlich, weil er sich an einer recht uninteressanten Stelle ereignete. Es war der reine Zufall, dass ich auf GONG geschwenkt hatte um zu sehen was los ist. Ich war gerade dabei den Schutzbau von innen schwarz und grün zu streichen. Die Geschwindigkeit des Aufstiegst war enorm. Ich hatte keine Zeit das zweite Etalon einzubauen. So sind die Eruptionsbilder im SS Modus entstanden. Das Oberflächenbild etwas später dann im Doppelstackmodus.
    Durch die schlechten äußeren Bedingungen (seeing, Transparenz, Wolken, Luftfeuchte) habe ich nur 45 frames von 550 verwendet. Als Kamera kam meine alte Skyris 445m zum Einsatz, weil diese keine Karomuster verursacht, wie die modernen ASI Kameras.

    Interessant ist , wie sich der Auswurf spiralförmig nach oben schraubt. Nur die ersten zwei Aufnahmen passten auf den Chip, danach war der obere Teil außerhalb des Gesichtsfeldes.


    Die Bilder sind wieder verkleinert dargestellt. Im Original sind die doppelt so groß.


    Zum Schluss noch ein Mosaik der AR. Man sieht auf diesem Bild, die unterschiedlichen Seeingverhältnisse, welche bei 300mm gnadenlos abgebildet werden. Allerdings erkennt man auch die Qualität der Auflösung, wenn man sich die feinen Filamente am Sonnenfleck anschaut.


    cs Harald

    Unigraph – Die Sonnenseite von Harald Paleske

  • Hallo,
    besten Dank für die Likes und Antworten. Ich schiebe mal noch ein Vergleichsbild nach, welches gegen 12:30 UT gemacht worden ist. Im Vergleich zur ersten Aufnahme sind nur rund 154 Sekunden vergangen. Man müsste mal die Geschwindigkeit in Sichtlinie ausrechnen. Die muss enorm sein. Mit dem Stückchen Sonnenrand kann man den Bezugspunkt herstellen.


    cs Harald

    Unigraph – Die Sonnenseite von Harald Paleske

  • Hallo Harald und alle Mitleser,


    hab gerade gemerkt, dass sich die oben von mir verlinkte gif nicht durch Draufklicken öffnen lässt. Versucht es bitte über


    SpaceWeather.com -- News and information about meteor showers, solar flares, auroras, and near-Earth asteroids


    und klickt dann auf das Ha-Bild. Die gif zeigt die Entwicklung von 12.08 bis 12.59 UT.


    CS, Jörg

  • Morgen Jörg,

    danke für den Link. Bei mir sah auf dem Bildschirm die Eruption schon gewaltig aus. Wenn ich aber die Spacebilder anschaue sehe ich, dass diese Erscheinung eher unter einem kleinen Ausbruch einzuordnen ist. Da kann man sich wirklich dann auf die richtigen Eruptionen freuen, welche uns hoffentlich bald vor die Linse kommen.

    cs Harald

    Unigraph – Die Sonnenseite von Harald Paleske

  • Hallo Michael,
    danke für die Antwort. Um die Dokumentation vollständiger zu machen, zeige ich noch das C5 pre - Filament gegen 11:17UT. Der kundige Beobachter hätte hier schon erkennen können (oder müssen), dass sich eine enorme Energie aufstaut. Indizien wären Dichte und Form der Struktur, evtl. Entwicklung des Objekts, bzw. die hellen Stellen unterhalb des Filamentes, welche auf kleine Aktivitätsgebiete hinweisen. - Leider habe ich diese Zeichen nicht richtig gedeutet, m.a.W. ich habe geschlafen!!! ^^

  • Hallo Harald,


    erste Sahne! Und die Bearbeitung ein Traum!


    Deine Bilder waren ja schon immer Oberklasse, aber mir scheint als hättest du jetzt eine "dramatischere" Histogrammbearbeitung als das früher der Fall war. Hast du etwas an der Bearbeitung geändert, am Setup - oder ist es mein Monitor? :)


    Beste Grüße,

    Michael

  • Morgen Thomas, Michael,


    danke für das Feedback.

    Zur Bearbeitung:

    Es ist ein ständiger Kampf mit mir, die Bilder so zu bearbeiten, dass man den visuellen Eindruck im Okular einigermaßen rüberbringt und kein Ölgemälde des Louvre produziert.
    Dazu kommt das neue Set up des 300mm Spiegelunigraphen. Das ist noch einmal eine besondere Herausforderung in Bezug auf richtigen Fokus, Seeing, Kontrasteinstellung, Brennweitenwahl, Doppelstack ....
    All dies führ dazu, dass ich zur Zeit CS5 und AstroSurface, als Bearbeitungsprogramme mit ihren Möglichkeiten von Wavelet, Deconvolution, USM nutze. Es gibt da kein Patentrezept, a la -Batchverarbeitung.

    Dies gilt auch für das Histogrammeinstellung. Ich versuche bei der Aufnahme schon die richtige Einstellung in FC zu verwenden - meist 70% da genug Licht da ist. Ansonsten empfinde ich die Flatmöglichkeit in FC sehr angenehm, vorausgesetzt der Flat stimmt auch. Grundsätzlich hat sich die Bildbearbeitung nicht verändert, vielleicht liege ich jetzt eher ab und zu daneben, da meine Augen nicht mehr so gut sind und ich mit Gleitsichtbrille arbeiten muss. Da denke ich manchmal, die Bilder könnten ruhig etwas schärfer sein bis sich herausstellt, dass ich nicht die richtige Entfernung zum Monitor habe!!!!!

    Die letzten Sonnentage haben wieder sehr schöne Objekte gezeigt, welche ich auch fleißig abgelichtet habe. Später dann zu sehen auf meiner Homepage. Der Uni ist wirklich sehr speziell und kann sicher nicht als Instrument für das herhalten, was hier Cai Uso oder Michael (Adenosin) fast täglich abliefern (Hut ab!!!). Von der Leistung her betrachtet ist es mein bestes Teleskop bisher - vor allem die sehr enge Halbwertbreite gefällt mir. (Dies war im Vorhinein nicht abzuschätzen).


    cs Harald

    Unigraph – Die Sonnenseite von Harald Paleske

  • Hallo Harald,


    also erstmal Danke, dass Du mich en passant Bearbeitungssoftware betreffend auf den aktuellen Stand gebracht hast. Von AstroSurface hatte ich noch nichts gehört (mein Stand ist noch AviStack + Fitswork).


    Also mir gefallen die Aufnahmen ausgesprochen gut, so falsch kannst du gar nicht liegen, mit oder ohne Gleitsichtbrille :) Besonder gefallen mit die Negative der Oberfläche, obwohl ich eigentlich gar kein Fan von dieser Darstellungsart bin.


    Beste Grüße

    Michael

  • Hallo Harald,

    wirklich eine sehr schöne "Haarlocke" unseres Muttersterns.

    Sehr gerne hätte ich einen Zeitraffer davon gesehen :) Die Rotationsbewegung wäre sicher interessant gewesen.

    Ist ein Teil des Materials später wieder abgeregnet?

    Welche Probleme hast du mit den ASI-Chips?

    Dein Gerät macht einen guten Job - du auch.

    VG ralf

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