Pferdekopfnebel beobachten.

  • Hallo alle zusammen,

    in paar Monaten geht das Sternbild Orion wieder auf, in dem sich der Pferdekopfnebel befindet.Ich habe schon sehr viele Bilder vom Pferdekopfnebel gesehen, die mich sehr begeistert haben. Ich besitze ein Omegon Newton Reflektor mit 150 mm Öffnung, und ich wollte fragen ob ich mit ihm den Pferdekopfnebel beobachten kann?


    Natürlich erwarte ich nicht Ergebnisse wie vom Hubble Weltraumteleskop.


    Vielen Dank! :) ;)

    Nachtfreund.

  • Moin,


    es wird sehr von deinen örtlichen Bedingungen und deinen Augen abhängen.


    Smallest aperture to see the Horsehead Nebula - General Observing and Astronomy - Cloudy Nights
    Page 1 of 2 - Smallest aperture to see the Horsehead Nebula - posted in General Observing and Astronomy: Under very dark and transparent skies I have seen the…
    www.cloudynights.com


    Ich habe ihn nie gesehen.

    Meine beste Chance bislang war wohl bei einem Freund: 24" mit h-beta Filter bei vielleicht Bortle 4-5.


    CS

    Harold

  • Einen H-Betafilter wirst Du noch brauchen, denn der Kontrast ist selbst unter Alpenbedingungen sehr schwach. Mit etwas Glück wirst Du den Pferdekopf mit Halsansatz gerade so vom leicht helleren Hintergrund ausmachen können. Dabei ist es hilfreich, das Teleskop über das Bildfeld leicht zu schwenken. Oft fällt erst dann der dunkle Teil auf. Viel Glück und Erfolg.

  • Hallo Nachtfreund,


    visuell braucht es für den Pferdekopfnebel leider ordentlich Öffnung und sehr gute Bedingungen.


    Mit EAA geht er aber schon mit sehr kleiner Öffnung.

    Es gibt mittlerweile für EAA Smart Teleskope mit denen das Beobachten so einfach wird wie visuell.

    Und selbst mit der kleinen 24mm Öffnung des DWARF II geht der Pferdekopfnebel Problemlos.


    Horsehead and Flame nebula - DWARF II smart telescope
    An astrophotograph by Mario Keller on AstroBin
    www.astrobin.com


    Mit dem 150mm Newton visuell sehe ich da kaum eine Chance.

    Und selbst wenn, so gut wie im 24mm DWARF II wirst du ihn im150mm Newton visuell niemals sehen können.


    Ich würde dir daher bei Interesse an so schwierigen Objekten wie den Pferdekopfnebel zu

    einem Smart Teleskop raten


    Grüße Gerd

  • Hallo Nachtfreund,


    es ist vielleicht nicht unmöglich, aber mit nur 150 mm Öffnung wird der Pferdekopfnebel allenfalls unter allerallerbesten Bedingungen ansatzweise erahnbar sein. Bortle 4 wird da nicht reichen.


    Ich habe mir selbst mit 600 mm Öffnung aus Norddeutschland heraus jahrelang die Zähne am Pferdekopfnebel ausgebissen, auch unter 21.x mag/arcsec^2 dunklem Himmel: nichts zu sehen.

    Erst mit 2 mal 500 mm (Bino) und 2 H-beta Filtern gelang es mir zusammen mit ein paar Freunden schließlich.


    Du wirst auf jeden Fall zwingend einen sehr guten H-beta Filter brauchen, und perfekt dunklen, transparenten Himmel. Und jedes Grad südlicher was deinen Standort angeht hilft, damit B33 höher über dem Horizont steht. In welcher Region wohnst du denn?


    In Deutschland mit 150mm Öffnung einäugig meiner Meinung nach wohl nur aus den Alpen heraus machbar, wenn überhaupt.


    Trotzdem viel Glück beim Versuchen!

    Stefan

  • Hallo Nachtfreund !

    Kurze Frage, ich nehme an du sprichst von visueller Beobachtung. Fotografisch geht immer !

    Bei 150 Öffnung ? Sollte gehen mit H-Beta Filter.

    Ich habe von einigen Wochen eine Aufnahme gesehen, da hat man ihn fotografiert mit einer analogen Spiegelreflex mit einem 200 mm Teleobjektiv auf einem 800 ISO-Film.

    Hat funktioniert ! Man konnte ihn (wenn auch nur klein) einwandfrei erkennen. Deshalb sagte ich, fotografisch geht immer.

    Gruß, Udo

  • Hi,


    Ich bin bei meinen Ausflügen auch unter Bortle 3-4 Himmel je nach Lesart. Ich habe mir für den 8" Newton einen Astronomik h-beta geholt u.a. wegen des Pferdekopfnebels.


    Ich hatte mangelds Gelegenheiten im Herbst/Winter/Frühling 2022/23 nur zwei Versuche, bin aber gescheitert.

    Neu habe ich jetzt ein 16". Mal sehen ob das damit klappt unter obigem Himmel. In Südafrika war es mit UHC und 16" kein Problem unter Bortle 1..2 (ohne UHC ging es aber auch nicht). Das war aber im April und Orion nahezu im Zenit.


    6" und Europa Festland halte ich für nahezu ausgeschlossen selbst mit extrem engem (5nm) h-beta (visuell).


    Walter

  • Hallo Nachtfreund,

    Es gibt hier mittlerweile einige Threads,welche die Sichtbarkeit von B33 beinhalten.

    Die kurze Zusammenfassung ist,auch in Deutschland geht der mit Öffnungen um 8" und auch darunter gut, es müssen einfach die Bedingungen passen. Und man muss wissen wie man gucken muss.


    Uwe hat es hier toll zusammengestellt:

    Deep-Sky Herausforderungen


    In dieser Site per Textsuche nach B33 suchen.


    Ich habe den IC Nebel,in welchen B33 eingebettet ist, mit Hbeta Filter bereits bei Bayerischem Landhimmel im 12x42 Fernglas gesehen, im 72mm Apo auch einaeugig ohne Probleme.


    Mit 7,5" Dobson am Berg auf 1500m ging B33 für Geübte mit Hin- und Herschwenken auch ohne Filter einfach. War allerdings eine sehr gute Nacht.


    Fazit: mit 6", Filter, Geduld auch in Deutschland möglich.


    Grüße

    Norman

    Einmal editiert, zuletzt von NormanG () aus folgendem Grund: Nochmal geprüft ob im 7,5" ohne Filter: japp. Da dieser nur 1 1/4" Auszug hat und mein Filter 2".

  • Hallo Nachtfreund !

    So, da bin ich nochmal.

    Wenn du schon in Richtung "Pferdchen" guckst, dann mach mal einen ganz kleinen Schwenk nach oben (etwas links). Dort findest du dann NGC2024 (Flammennebel).

    Der ist weitaus heller als wie das "Pferdchen" und den solltest du eigentlich erkennen können.

    Und noch ein Stück weiter (links) und etwas höher kommt dann M78 (heller Reflektionsnebel). Der wäre von der Helligkeit her etwas heller als wie der "Pferdekopf".

    Einfach mal ausprobieren. Kleiner Tip, lege dir eine Kamera zu. Muss ja keine DSLR sein, sondern eine "TubeSky" die in den Okularauszug eingesetzt wird.

    Übrigens meine "TubeSky" hat ein "Sehvermögen" von 380 - 900 nm. (UV - Infrarot) Das macht keine DSLR mit.

    Gruß, Udo

  • Ich rede von visueller Beobachtung:


    Hier kannst Du meinen Bericht mit 8" und Hbeta lesen:

    eyes4skies - Astro / BeobachtungsReports

    Beobachtungsort Nordschwarzwald, 950m Höhe, ca. 21.3+mag/sq.arcsec Himmel


    Ich hab ihn schon gesehen mit (immer in Hbeta-Filter)

    - 8", siehe oben

    - 11", passabel aber Detail-Suche nötig

    - 20", deutlich, sogar angedeutete Details im Kopf


    Der Pferdekopf ist durchaus ein schwieriges Objekt, besonders bei mässigem (Bortle>3) Himmel, dann ist Hbeta Filter ein Muss. Starhopping muss man mit - erstmal - unsichtbaren Objekten gut können. Genaue Karte und genaue Distanzvorstellungen am Himmel nötig. Gute Adaption, evtl. dunkles Tuch als Kapuze verwenden. Mit genug Erfahrung (!) geht B33 vielleicht auch in 6", aber es ist sicher recht anspruchsvoll.


    Man kann auch einfach erstmal versuchen, was denn überhaupt geht. Die Nebelkante ic434 z.B. Wenn man die schon gar nicht sieht (mit field sweeping !), braucht man auch nicht nach Struktur darauf zu suchen...


    Wenn man einen Hbeta Filter hat, kann man an Ngc1499 California (Perseus) üben, schwache Nebeldetails mit field sweeping zu sehen. Ein 6" f/5 Teleskop wie Deines ist dafür ziemlich ideal ! Braucht aber maximale Feldgrösse...

  • Beitrag von PeterSurma ()

    Dieser Beitrag wurde von Stathis aus folgendem Grund gelöscht: Doppelt ().
  • Hallo Nachtfreund,


    wie ich und nun mittlerweile ja auch andere hier schon erwähnt hatten ist es am Erfolgversprechendsten hier mit einer Cam zuarbeiten.

    Die einfachste Form wäre hier EAA.

    Das ist elektronisch unterstütztes Beobachten und das wäre im einfachsten Fall das Live Bild einer hochempfindlichen Cam aber das wird beim Pferdekopfnebel nicht reichen.

    Man macht dann Live Stacking.

    Das bedeutet man addiert mehrere kurze Einzelaufnahmen Live zu einem Summenbild und kann Live mitverfolgen wie sich das Bild kontinuierlich verbessert jee mehr Einzelbilder aufaddiert wurden.


    Der große Vorteil ist hier das die Einzelbilder nur kurze Belichtungszeiten haben so das man bei weitem nicht so genau nachführen muss wie bei klassischer Astrofotografie.

    Das vereinfacht die Sache erheblich.


    Mittlerweile gibt es Smart Teleskope die EAA soweit vereinfachen das es nicht aufwendiger wie eine visuelle Beobachtung wird.

    Also einfach hinstellen, einschalten, Objekt auswählen und dann kann es schon losgehen mit dem Beobachten.

    Damit verschwindet eine große Hemmschwelle die Visuelle bisher davon abgehalten hat so etwas zu machen.

    EAA mit einem Smar Teleskop ist wirklich nicht aufwendiger wie visuelles Beobachten.


    Mittlerweile gibt es auch recht preisgünstige und gute Smart Teleskope.

    Ich würde dir das Seesrtar S50 empfehlen, das ist brandneu und soll demnächst ausgeliefert werden.


    Seestar S50 – ZWO ASI


    Seestar Das All-in-One-Smart-Teleskop
    Introducing Seestar, a visionary sub-brand of ZWO, established in 2023. Experience intelligent astronomical solutions that make the wonders of the cosmos…
    store.seestar.com


    Damit wirst du den Pferdekopfnebel recht einfach und sehr gut beobachten können.

    Die Beobachtungsergebnisse mit einem 50mm Smart Teleskopie wie dem Seestar sind beim Pferdekopfnebel deutlich besser als mit einem sehr großen Newton visuell.


    Das geht zb. mit 300mm Öffnung visuell.


    https://www.astrotreff.de/upload/Hico/20170125/B33IC434.jpg


    Und das geht mit einem 50mm Smart Teleskop, hier mit dem Vespera.


    http://www.waloszek.de/vespera_fotos/vespera_20230129/img-0575-output_2000asd-DeNoiseAI-low-light_900.jpg


    Grüße Grerd

  • Einfach mal ausprobieren. Kleiner Tip, lege dir eine Kamera zu. Muss ja keine DSLR sein, sondern eine "TubeSky" die in den Okularauszug eingesetzt wird.

    Übrigens meine "TubeSky" hat ein "Sehvermögen" von 380 - 900 nm. (UV - Infrarot) Das macht keine DSLR mit.

    Na ja wir reden hier über ein sehr lichtschwaches Objekt das schon etwas Belichtungszeit erfordert.

    Einfach mal ein Schnappschuss mit DSLR oder ein Live Bild mit kleiner Astrocam wird da genauso wenig zeigen wie der visuelle Blick im 150mm Newton.


    Da muss man schon etwas mehr Zirkus veranstalten und ordentlich nahführen um auch länger belichten zu können.

    Das einfachste wäre hier EAA aber das sollte man natürlich mit dazusagen und nicht nur so tun als wäre es mit dem einstöpseln einer kleinen Astrocam in den OAZ getan.


    Und wo hast du denn den Begriff TubeSky aufgeschnappt?

    Ich finde den Begriff doch sehr albern und würde den nicht verwenden.


    Grüße Gerd

  • Hallo Nachtfreund,


    wie ich und nun mittlerweile ja auch andere hier schon erwähnt hatten ist es am Erfolgversprechendsten hier mit einer Cam zuarbeiten.

    Die einfachste Form wäre hier EAA.


    Äh - nö !


    will nur mal mahnend darauf hinweisen, dass das EINFACHSTE elektronische Device, um den HorseHead zu sehen ist.....

    hier zu clicken ... ;) :saint:  https://www.nasa.gov/multimedi…ery/image_feature_89.html

    Schau Dir nur mal die Strukturen im Nebel an !!! Wow.


    Notwendiges Equipment allerdings:

    • Beobachtungsinstrument: modernes Tablet, mindestens 6-8" (Diagonale) mit WebBrowser (ungekühlt), letzterer in neuester Version, z.B. Chrome in Version 114.0.5736.198/199
    • Beobachtungsplatz: Schaukelstuhl
    • Netzwerk: WLAN nach IEEE 802.1
    • Flasche Franzbranntwein, oder ähnlich wirksames Einreibemittel, empfehlenswert bei langfristig hochgelegten Beinen 


    Vollelektrifizierte Grüsse,

    Peter


    PS: Sorry, das war natürlich nur ein unqualifizierter und böser Scherz aus der vollvisuellen Immer-von-Vorgestern-Ecke ! :S

  • Moinsen zusammen,


    lang nix mehr hier getippt, aber da meine Zeichnung vom Pferdekopf hier schon verlinkt wurde, möchte ich mich doch mal kurz zu Wort melden.


    Ich finde es schade, dass es hier Leute gibt, die auf eine visuelle Beobachtungsanfrage mit der Empfehlung einer Cam, DSLR oder EAA antworten. Thema verfehlt! Denn das ist nicht visuell; dass ist alles Fotokram! Und das ist dem Threadstarter keine Hilfe, sondern wirkt eher demotivierend. :thumbdown: :cursing:


    Zum Thema visuell: Ich habe den Pferdekopfnebel bisher nur mit 12“ und 16“ beobachtet und mehr Öffnung plus H-Betafilter ist dabei natürlich hilfreich. Du solltest auf jeden Fall versuchen den grellen Gürtelstern Alnitak aus dem Gesichtsfeld „rauszuschieben“, da der die Sichtung deutlich erschwert.


    Meine Zeichnung habe ich damals in Ermangelung eines H-Betafilters mit einem weichen Baader UHC-S Filter gemacht. Das funktionierte, mit viel Geduld natürlich, überraschend gut in der Nacht. Da muss dann aber auch alles passen. Sprich, mindestens ein gut dunkler Landhimmel, beste Transparenz, ein UHC-Filter und als Beobachter in gut fitter Verfassung sein. Ich denke, dass das Objekt sicher kein Anfängerobjekt ist - Beobachtungserfahrung mit sehr lichtschwachen Objekten ist klar von Vorteil. Aber ich denke, wenn die Bedingungen passen, dann klappt das auch mit 6“. Die AP sollte bei ca. 4-5 mm liegen, d.h. mit Deinem 6“ f/5 mit einer Okularbrennweite von ca. 20-25 mm. Da wird‘s schon schwierig Alnitak aus dem Gesichtsfeld zu halten und ohne Komakorrektor leidet die Abbildung abseits der Mitte des Gesichtsfelds, vor allem mit einfachen Okulardesigns. Auf jeden Fall solltest Du eine Karte mit eingezeichnetem Pferdekopf mit rausnehmen oder ein ausgedrucktes Foto. Denn Du wirst anhand der Sterne die richtige Stelle finden müssen. IC434 hinter dem dunklen Pferdekopf (von dem Du maximal eine dunkle Ausbuchtung im Emissionsnebel IC434 sehen wirst) ist nämlich tatsächlich sehr sehr lichtschwach. Am deutlichsten ist die östliche Nebelkante zu sehen.


    Meine Zeichnung gibt den visuellen Eindruck ganz gut wieder, wenn Du das Display Deines Tablets/Bildschirms soweit abdunkelst, dass Du IC434 gerade so erkennen kannst.


    Vielleicht brauchst Du auch mehrere Versuche/Nächte bis es klappt, also nicht gleich aufgeben. Es ist auf jeden Fall eine tolle Herausforderung. Aber wenn es dann geklappt hat, dann wird die Freude riesig sein und die Mühen werden sich gelohnt haben.


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg dabei. Und immer dran denken: Mit Kamera kann jeder … ;) … das ist aber nicht visuell beobachtet.


    Gruß und klaren Himmel

    Heiko

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