Low-Level Sonnenphotographie

  • Moin,


    mich hat gerade die "50er-Seuche" ;) etwas befallen ... Teleskope mit 50mm Öffnung. Hab da den Zeiss -Nun-doch-"E"-50/540er, den gepimpten Tasco/Towa 66T 50/600er und den mal als "Beifang" bekommenen Selbstbau-Kosmos 54/1000er ...


    Den Tasco habe ich dann mal etwas gepimpt (Dezi-Fix-Folie rein, zwei Blenden und den Plastiktrennring gegen drei selbstgeschnippelte "Aluspacer" ausgetauscht ... Ergebnis: ein gewaltiger Gewinn gegenüber dem Auslieferungszustand: der Abstand zum ja als Referenz fungierendem Zeiss ist beträchtlich gesunken - und der Lüttsche kann was.




    Hab da mal auf die Sonne gehalten - mit sowas hier ...


    https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/-ios-6-1-3-iphone-4s-8gb-black-schwarz-2g-3g-3gs-4-5-5s/2515526149-173-9460

    auch: alt und billigst zu bekommen.


    Da geht dann sowas mit hier ...



    Materieller Aufwand für alles: den Tasco hab ich für 30€ aus dem Netz gezogen und das besagte IPhone gibts gerne mal für um die 20€ im Netz. Die Halterung fürs Mobil kostete mal 8€ und n Stück Dezifix für vllt 2€


    Und n paar Stunden lehrreiche wie spasmachende Arbeit ...


    Also: für gerade mal 60€ komplett kann man heute sowas wie oben realisieren. Als ich meinen ersten Tasco 66T - den Einsteiger - 1977/79 hatte, war so etwas nur photoambitionierten Amateuren mit leistungsfähigeren Geräten und Erfahrung im Photographieren vorbehalten. Heute mit kleinster Ausrüstung Sonnenflecken, Umbra/Penumbra, Fackelgebiete ...)


    Vielleicht mal als Anreiz gedacht, aus kleinster Ausrüstung das "Größte" rauszuholen. Und ich denke: einen alten 60/700er "Japaner" und n Billigmobilphone haben hier so einige "in der Ecke liegen". Das können kleine Schätzchen sein ...


    Greetzles Hannes

  • Hallo Hannes,


    eine echt schöne Demonstration was mit niedrigen Preisen heutzutage geht. Von sowas hätte man (ich) in den analogen 90ern nur träumen können. Da hätte man das Geld schon allein in die Filmentwicklung reingesteckt.


    Gruß

    Johannes

  • Ui, mit Okularsonnenfilter – da ist die alte Handykamera wirklich gut investiertes Geld :)


    Ich hatte mal einen Okularsonnenfilter am 80/910 getestet (allerdings mit voller Öffnung), der war nach fünf Minuten geplatzt. Keine Ahnung, wie lange er mit 50mm Öffnung durchgehalten hätte.

    Okularsonnenfilter – wirklich für die Tonne! | Kerste.de


    Beste Grüße,

    Alex

  • Moinsen Alex,


    50mm und 80mm Öffnung sind schon ein Unterschied von der Hitzentwicklung ... aber im Prinzip - sollte man da - gerade Unerfahrene ! - die Finger von lassen. Ich hatte für das Photo allerdings auch nur ca 1 min auf die Sonne gehalten, dann auch wieder weggedreht. Aber da bringst mich auf eine interessante Idee - ich hab ja noch n paar von den Dingern - da werde ich im 50er mal einen reinpacken und abwarten, wie lange der braucht, bis er platzt.


    Greetzles Hannes

  • Moin Hannes,


    Und ich denke: einen alten 60/700er "Japaner" und n Billigmobilphone haben hier so einige "in der Ecke liegen"

    jo, geht auch mit ´nem kleinen "Chinesen". Hier mein low-budget Nokia 3.1 am Skywatcher 70/500mm-Achromat...


    Schnappschuss mit dem Nokia 3.1, 70/500mm Achromat, Filterfolie AstroSolar


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • ... und das ist das Schöne am HomeOffice ... man hat ja auch mal Mittagspause, die Sonne scheint und - mal schnell auf den Balkon und den Tasco-IPhone4s"Cluster" ;) aktivieren ... dann noch ein klein bischen nach"gephotoshopt" - das GRün des Okularsonnenfilters ... naja ..


    By the way Okularsonnenfilter: ich hab heute den Versuch gemacht, einen mit dem 50er zum Platzen zu bekommen; ca 7-8min. Hat bisher nicht geklappt, das arme Testfilterchen hat es überstanden. Ich bleibe aber trotzdem vorsichtig ... max 60-70 sekunden am 50er Refraktor, dann raus die Sonne ...



    Greetzles Hannes

  • Vor Okularsonnenfiltern kann ich nur warnen, das kann schnell "ins Auge" gehen. Ich hatte bei meinem Telemator so ein Dunkelglas namens "Sonnenfilter" (Original CZJ!) hinter das Okular geschraubt und schaute durch. Irgendwie bekam ich die Sonne nicht scharf, nur ganz knapp am Rand ein wenig. Dann schraubte ich das Ding wieder ab und sah die herannahende Katastrophe: In der Größe der Austrittspupille des 16-H sah ich eine Aufwölbung im Glas. Wäre das Glas geplatzt, weiß ich nicht, wie schnell ich da das Auge noch hätte wegziehen können... =O

    ...seitdem nur noch mit verlässlichen Objektivsonnenfiltern.

  • Hallo Hannes,


    ich hatte es dieser Tage schon mal an anderer Stelle geschrieben: Selbst Carl Zeiss Jena hat solche Okularsonnenfilter in den 60er und 70er Jahren verkauft. Erst als Aufsteck- und später als Schraubvariante. Als Pennäler habe ich diese Dinger mehrere Jahre lang für meine täglichen Fleckenzählungen mit dem 50/540 verwendet. Das war ein echter Langzeittest, an dessen Ende das Filterglas in der Mitte einen kleinen Brennfleck hatte, an dem es sich etwas aufwölbte. Ob es eine Warnung gab, diese Dinger nicht an den größeren Refraktoren einzusetzen, weiß ich nicht mehr. Aber sowas wurde damals längst nicht so restriktiv gehandhabt wie heute. Vielleicht, weil kaum jemand auf die Idee gekommen wäre, den Hersteller in einem Schadensfall zu verklagen. Vielleicht waren auch noch nicht so viele unbedarfte Deppen unterwegs. Heute hab ich den Eindruck, dass man gar nicht oft genug warnen kann…


    CS, Jörg

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