Zeiss - Der große E-Objektive Irrtum?

  • Hallo Hannes, ich meine: wir können hier schlecht über Glaubensfragen hinsichtlich eines Papiers diskutieren. Was ist denn die eigentliche Frage?

    Glaubst Du, dein Objektiv ist vom Typ AS oder nicht?

    Möchtest Du den CZJ Mitarbeitern schlechte Dokumentation vorwerfen oder was ist genau der Kernpunkt?

    zum Punkt 1) : das lässt sich durch Nachschauen oder eventuell Messung ermitteln.

    zum Punkt 2): kann ich nicht nachvollziehen, wem das nützt.


    In diesem Sinne:


    Happy Skywatch!


    oder CS

    Peter


    PS: nicht falsch verstehen: das ist der Versuch, konstruktiv die provokativ gestellte Frage zu lösen um Dir einen Lösungsansatz zu bieten.


    PPS: ich finde auf meinen C50/540 keine Seriennummer. Das wurde eventuell bei den Massenteilen abgeschafft, eine individuelle Nummer anzubringen…

  • Nun Peter (& all natürlich), es geht hier nicht um "Glaubensfragen" ... ich bin einfach neugierig. Natürlich ist es für die Praxis mit dem Gerät völlig egal, ob da nun "E" oder "AS" zugrunde liegt.

    Nur gibt es eben so einige Ungereimtheiten, die mich das Thema haben eröffnen lassen ...


    Warum werden andere Objektive/Durchmesser durchaus als "E" gelistet, nur diese 50er nicht?

    Warum tauchen "AS" Einträge direkt hintereinander für unterschiedlich große gefertigte Objektive auf? (#13 hier).


    Wäre es nicht Unsinn, hier falsche Einträge zu machen?


    Nein da hast was falsch verstanden, im Gegenteil: ich gehe davon aus, das die CZJ MitarbeiterInnen hier das akkurat notiert/dokumentiert haben, was auch produziert wurde. Und genau d a s ist ja auch der "Trigger" dieser Frage /dieses Threads gewesen.

    Und wenn hier die Überzeugung so feste ist, dass es sich dabei um E-Objektive handelt, wäre dies ja eine Unterstellung nicht akkurater Dokumentation der CZJ-Leute seinerzeit. Warum "AS" schreiben, wenn es "E" ist? =O


    Bislang sind die Lösungsansätze nicht wirklich "erschöpfend".


    Spitzen wir also mal die Ohren und klappern logisch die Möglichkeiten ab:


    - es sind wirklich AS-Objektive und die wurden akkurat dokumentiert (wie auch die AS anderer Größen)

    - es sind "E"-Objektive und hier wurde - mehrfach unabsichtlich (eigentlich schlecht vorstellbar) oder gewollt (auch das eigentlich schlecht vorstellbar - wozu?) - nicht akkurat dokumentiert

    - falls ja ("E"), worin bestünde die Logik, andere Durchmessergrößen als "E" zu dokumentieren, die 50er wiederholt aber nicht?

    - falls keine AS, worin bestünde die Logik (#13) im selben Abschnitt bei den 50ern eine Falschdokumentation zu machen bei den größeren Durchmessern aber eine korrekte?


    Offene Frage für spitze Ohren.


    Für heute abend: Life long & prosper ;) Hannes

  • Schau Hannes, wir können leider mangels Verfügbarkeit kein solches E prüfen, das kannst nur Du. Wenn du einen schlüssigen Beweis antrittst, dann wissen wir Bescheid.


    Ich versuche nochmal wie der Kollege es versucht hat, Deinen Blick auf die Sachnummer zu lenken und auf den Eintrag AS-Objektiv Typ E in der besagten Liste. Alle diese 50/540 haben diese Sach- bzw. Zeichnungsnummer. Das ist die Referenz welche Radien in welchem Glas geschliffen werden, Konstruktionszeichnung.


    Hier wird Dir ansonsten keiner eine Antwort geben, denke ich, das Dein Objektiv den AS Aufbau hat. Aber: du darfst gerne das vermuten, wenn Du Freude daran hast.


    Lass Dir das nicht durch die Tabelle vermiesen. Freu Dich dich an dem Teil.


    CS Peter


    PS: ich kann aus rechtlichen Gründen kein Screenshot aus dem Laux Buch anhängen, schau da einfach mal rein. Da sind die Daten veröffentlicht. Die letzte Version des Laux ist auch noch bestellbar. Sehr schönes Buch über Astrooptik. Speziell auch wenn man alte Sachen hat.


    Im Übrigen: ich würde das Objektiv auch nehmen, wenn Du es abgibst :)

  • Nunja Peter,


    Dein Abgleiten in die süffisante Ironie .. ("Ich versuche nochmals ...." "Hier wird Dir ansonsten keiner eine Antwort geben, denke ich, das Dein Objektiv den AS Aufbau hat. Aber: du darfst gerne das vermuten, wenn Du Freude daran hast." ) kann man machen, muss man aber nicht. Und ich halte sowas für überflüssig und nicht zielführend, denn bis auf etwas Überheblichkeit und die Prise Besserwisserei hat sowas keinerlei produktiven "Content".


    Aber okay, jeder nach seinen Antrieben und Fähigkeiten.


    Die Ungereimtheiten bleiben auch nach Deinem Schreiben offen; vielleicht findet sich ja jemand (ggf. ein/e ehemalige/r CZJ-MitarbeiterIn oder jemand aus dem Hause Zeiss), die die Frage auf der Sachebene klären kann. Schauen wir mal.


    Hannes


    EDIT und nun setzt der Peter den Lachsmiley. Danke für die Bestätigung, dieses Verhalten kennt man reichlich aus "Facebook" und Co. Schade, das das Niveau so abrutscht, wenn man ihm nicht zustimmt.

  • Hallo Hannes,

    ich denk, ein bisserl hat der Peter schon recht. Wir können von Internet aus nicht feststellen, ob es wirklich eine AS Sonderserie gegeben hat. Vieles spricht dagegen, aber man kann es tatsächlich nicht ausschließen. Manchmal gibt es solche inoffiziellen Sonderserien. Du könntest ein Objektiv aufschrauben und dann sieht man ob es ein echtes AS Objektiv ist. Man könnte vielleicht auch einen "Farbreinheitsvergleichstest" im Vergleich mit anderen Zeiss 50/540 machen. Die Teile sind so schon durch die kleine Öffnung und durch f/10,8 recht farbrein und man hätte auch ohne größere Probleme ein 50 f/15 FH bauen können, der die Farbreinheit eines 50 AS f/10,8 hat. Wie schon gesagt können wir hier nur spekulieren.

    Vielleicht kannst Du irgendwie weitere Tests machen um zu sehen wie die Farbreinheit ist, wobei in der Nähe der Halb APOs vermutlich nicht so einfach ist.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Hannes,

    ich denk, ein bisserl hat der Peter schon recht. Wir können von Internet aus nicht feststellen, ob es wirklich eine AS Sonderserie gegeben hat. Vieles spricht dagegen, aber man kann es tatsächlich nicht ausschließen. Manchmal gibt es solche inoffiziellen Sonderserien. Du könntest ein Objektiv aufschrauben und dann sieht man ob es ein echtes AS Objektiv ist. Man könnte vielleicht auch einen "Farbreinheitsvergleichstest" im Vergleich mit anderen Zeiss 50/540 machen. Die Teile sind so schon durch die kleine Öffnung und durch f/10,8 recht farbrein und man hätte auch ohne größere Probleme ein 50 f/15 FH bauen können, der die Farbreinheit eines 50 AS f/10,8 hat. Wie schon gesagt können wir hier nur spekulieren.

    Vielleicht kannst Du irgendwie weitere Tests machen um zu sehen wie die Farbreinheit ist, wobei in der Nähe der Halb APOs vermutlich nicht so einfach ist.

    Servus,

    Roland

    Moinsen Roland,


    mag sein, ich - letztes Posting meinerseits - mag nur dieses überhebliche Gehabe nicht, was den sachbezogenen Inhalt eines Schreibens dann abwertet.


    Mein Objektiv hatte ich kurz versucht, aufzuschrauben; das sitzt dann aber so fest, das ich da doch die Finger von lasse.

    Habs nun anders gemacht - direkt man Zeiss und das "Deutsche Optik-Museum" in Jena angeschrieben - wenn, dann sollten die es wissen.


    Obwohl - kommen wir zum "Topic": sollte es sich hier tatsächlich um E-Objektive handeln, ist die Dokumentation in genannten Listen schon etwas merkwürdig. Warum hat man dann damals nicht gleich "E"-Objektive bei den 50/540ern geschrieben (statt "AS")?


    Na schauen wir mal, was aus Jena kommt (wenn was kommt); ich halte Euch gern auf dem Laufenden.


    Greetzles Hannes

  • Hallo Hannes,

    für mich ist auch die Bezeichnung E "komisch". Was bedeutet eigentlich E? AS für "AStronomie" oder "Astro Spezialobjektiv" klingt für mich "logischer", aber es ist vermutlich wirklich das Beste einmal bei Zeiss oder dem Deutschen Optikmuseum in Jena nachzufragen. Wenn es die Sonderserie mit Kurzflint gegeben hat, dann haben wir alle wieder etwas dazugelernt. Unabhängig davon denke ich, dass Dein 50/540 FH/E/AS ein gutes Teleskop ist. Ich habe ein altes 20x50 LZOS Spektiv aus den frühen 80ger Jahren. Bei 20x Vergrößerung bildet dieses Spektiv absolut farbrein ab. Das ist wirlich beeindruckend. Sicherlich ist es einfach ein einfaches verkittetes achromatisches Objektiv mit 50 mm Öffnung vermutlich ohne Spezialgläser bzw. halt irgendwelche alten Gläser aus der Sowjetunion. :) Klar es sind nur 20x aber es hat mir viel Freude bereitet und war mein erstes "Teleskop".

    Viel Spaß mit dem guten Zeiss 50 f/10,8 und ich bin gespannt auf die Erklärung von Zeiss.

    Servus,

    Roland

  • Die Bezeichnung ist ein wenig willkürlich und historisch entlang der Optikentwicklung bei CZJ


    Es gibt A, B, C … E., AS. FK, AQ, APQ und vielleicht noch ein paar mehr Typen, die sich konstruktionstechnisch unterscheiden jnd auch in der Eignung bzw. Restfarbfehler.


    Das B Objektiv ist zum Beispiel ein echter Apochromat und hat 3 Linsen, auch das APQ.


    Das ist wie bei Mercedes-Benz: S-Klasse, E-Klasse, A-Klasse, B-Klasse, G-Klasse.


    Das muss man nur wissen, aber man kann es nicht zwingend hinterfragen. Tatsächlich steht bei CZJ das AS für Astro Spezial, vielleicht weil es damals der beste 2Linser mit deutlich vermindertem Farbfehler ggü. den anderen 2Linsern war. Es zählt als „Halbapochromatisches“ Objektiv.


    Erreicht wurde dies durch etwas andere Gläser (dem Kurzflint) im Steinheil Aufbau, und manueller Retusche einer Fläche als asphärisches Element. Die Krümmungsradien der AS sind auch deutlich kleiner innen, als bei anderen Fraunhofer 2Linsern.


    Die o.a. Typen sind Grundtypen, die in der Literatur bekannt sind, nachdem bei Zeiss die systematisch erforscht und dokumentiert wurden. Insbesondere durch Abbe.


    Fast alle heutigen Objektive gehen auf diese Grundtypen zurück und die Grundtypen dienen noch heute als Basis für Neuentwicklungen.


    Ich empfehle Euch Astrooptik von Uwe Laux zum reinlesen….


    Es könnte sein (ist aber nur geraten), dass Zeiss den Buchstaben E für die einfache Luftspalt-Fraunhofer Variante verwendet hat, weil es meistens auf die E Linie 546 nm (grün) optimiert ist. Das bedeutet aber nicht, dass das C Objektiv auf die C Linie optimiert wurde oder so..

  • EDIT und nun setzt der Peter den Lachsmiley. Danke für die Bestätigung, dieses Verhalten kennt man reichlich aus "Facebook" und Co. Schade, das das Niveau so abrutscht, wenn man ihm nicht zustimmt.

    Hallo Hannes, ich habe das Smiley entfernt, habe kein Facebook Account.


    Es geht mir nicht darum, ob man mir zustimmt, lediglich darum, dass nachgedacht wird. Es nützt nach meiner Einschätzung nicht, wenn die Startfrage immer nur wiederholt wird und die Zeiss-Papiere zitiert werden. Es ist vielleicht hilfreich den Hersteller um Auskunft zu ersuchen, wie Du es jetzt machst, oder das Objektiv selbst zu untersuchen.


    Ich denke, dass meine Bemerkung sachlich waren und freundlich gemeint. Wenn Du das anders siehst, dann ist es halt so.


    Dann warten wir mal ab was Du in Erfahrung bringst.


    Grüße Peter


    Info:

    Für das Zeiss Archiv war bisher der Hr. Dr. Wimmer Ansprechpartner…

  • Hallo Peter,

    ich würde gerne wissen, wie der Test mit dem Laserpointer funktioniert bzw. woran man die Lage der Linsen erkennen kann.


    Viele Grüße

    Armin

  • Hallo Armin, ich bin mir nicht sicher, ob man das tatsächlich erkennen kann. Aber vielleicht kann man es ausprobieren, indem man die Reflexe an den innenliegenden Oberflächen vergleicht.


    Zumindest sehen Reflexe ganz unterschiedlich aus, je nachdem von welcher Seite ich ein Luftspalt-Objektiv anleuchte.


    Es ging ja darum herauszufinden, welche Geometrie die Frontlinse hat, ob es eine negative oder positive Brechkraft hat.


    Das wäre das Indiz, sofern das Objektiv richtig herum gefertigt ist. Falsche Zusammenbauten kommen manchmal bei Fernost oder verbastelten Optiken vor.


    Ich habe leider kein CZJ E 50/540 zum Ausprobieren.


    Interessant ist, dass der Ausschnitt das beschreibt, was oben über die Optiken ausgesagt wurde, nämlich AS erst ab 63mm, nicht darunter. Jedenfalls nicht als Masse.


    Falls CZJ einzelne wenige AS in der Größe 50/540 je gefertigt hat, kann dies nicht als Beweis für die Idee des Posting-Titels genommen werden. Es können nur einzelne Test oder Prüfoptiken vielleicht sein, ausschließen kann man das nicht. Aber keine mehreren 100 wie im Auftragsbuch gelistet. Das 50/540 wurde als E-Typ entwickelt und später als C (verkittet) in größeren Stückzahlen gefertigt.


    So pauschal stimmt die Aussage von Ahnert nicht. AS war immer teurer und aufwändiger. Es gab 63/840 in allen 3 Varianten, aber nur das C (verkittet) wurde massenhaft produziert, AS bedingt den Luftspalt und kam deutlich seltener vor.

    Ein AS 63/840 ist doch sehr selten im Vergleich zum C 63/840.


    Grüße Peter

  • Moin allerseits


    Diese Überschrift ist ja auch als Frage formuliert gewesen - aufgrund eben der Recherchen in hier erwähnten Quellen. Zwischen Fragen und Aussagen besteht schon ein Unterschied. Und sollte CZJ die 50er auch in AS-Version produziert haben (die Auflösung kommt gleich ;) ) wäre zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit dieser Überschrift, so die denn als Setzung gekommen wäre, gegeben.


    Aber nun habe ich Antwort direkt von Zeiss bekommen: Nein, dem Schreiben zufolge wurden die 50/540er Objektive NICHT in der AS-Version gefertigt, sondern tatsächlich in der als "E" bezeichneten Fraunhofer-Version, wie natürlich auch in der bekannten gekitteten C-Version.


    Die Letztere soll dann auch - Holger, der Punkt geht an Dich ;) - im 1990er Katalog der Fertigungsnummer 166253 entsprechen. Wobei d a n n wieder merkwürdig ist, das unter dieser Fertigungsnummer (in der Prouktionsliste) auch wieder mein - nun doch - E-Objektiv zu finden ist. Hmmmh ...


    Und dann gab es noch eine Charge 63/840er AS-Objektive (sind zumindest als eben solche dokumentiert ... "AS"), die auch diese Fertigungsnummer hatten. (SN 36564 - 36943).



    Passt wieder nicht so recht. Denn die eigentlichen ebenso als "AS" dokumentierten 63/840er liefen unter Fertigungsnummer 166000. Können - orientieren wir uns an der Fertigungsnummer - dann nur falsch deklarierte 63er C-Objektive gewesen sein.


    Dann verbleibt die nächste offene Problemstellung der direkten Dokumentiertung von als "E"-Versionen produzierten Objektiven anderer Durchmesser. Warum dann nicht auch bei den 50ern?


    Es bleiben also Fragen offen, aber zumindest kann meine in der Überschrift gestellte Frage erst einmal als negiert betrachtet werden.


    War (oder ist auch weiterhin ;) ) eine interessante und wissensbringende Diskussion :)


    Greetzles Hannes

  • Das bestätigt nun auch meine Einschätzung. Wenn, gab es für interne Untersuchungen vielleicht einige Prototypen als echtes "AS", aber die Serienfertigung gab nur herkömmliche Achromaten heraus. Und da würde ich ein handgekritzeltes Büchlein nicht unbedingt als "Beweismittel" anführen, das kann von jemanden geschrieben worden sein, der fachlich nicht so tief in der Materie drin steckte. Das 50/540 wurde wahrscheinlich sogar quersubventioniert, damit es für Eltern/Schüler leistbar war. Da wäre eine Asphäre mit Sondergläsern zu teuer für den kleinen Gewinn an besserer Korrektur gewesen, zumal auch hier Stückzahlen gefragt waren, wo man sich nicht so lange dran aufhalten konnte. Auch im Sozialismus hatte man schon etwas Ahnung von Wirtschaftlichkeit.


    Vom AS 63/840 gab es meiner Einschätzung nach nur in der Anfangszeit diese als AS, später als E und ab den 80ern nur noch als C gebaut, was den Ansprüchen auch völlig genügte. Seine Vorteile konnte die AS-Bauweise erst mit dem "Amateurfernrohr 100" ausspielen, wo man hier die Brennweite auf f10 verkürzen konnte und das sekundäre Spektrum eines f15-Achromaten hatte. Aus diesem Grunde fiel das AS 80/1200 dann auch aus der Produktpalette heraus.

  • Ein Freund hatte sich vor ca. 5 Jahren mal ein komplettes AS 63/840 Fernrohr inkl. allem Zubehör und Zeiss-Transportkiste in tadellosem Zustand gekauft. Ich hatte es selbst in der Hand und war versucht, es ihm abzukaufen. Aber irgendwie wäre es mir dann doch zuviel Zeugs in der Wohnung gewesen. Zumal das Gerät eigentlich nur eins für die Vitrine gewesen wäre. Sein großer Bruder, mein Selbstbau AS 100/1000 , hätte ihn natürlich klar übertroffen.

    Aber unabhängig davon fällt mir ein ,dass die AS- Objektive ein deutlich gelbes Bild vor weißem Papier haben.

    Eigenartigerweise fällt es beim Beobachten nicht auf. Aber legt man ein AS - Objektiv auf ein weißes Blatt Papier, dann fällt die Gelbfärbung sofort auf. Noch krasser ist der Unterschied, wenn man daneben ein modernes Objektiv legt, welches ein normalweißes Bild zeigt.

    Irgendwann hatte hier im Forum sogar mal jemand so ein Vergleichsfoto reingestellt.

    Ich wusste von der Gelbfärbung, sah es selber aber erst vor einigen Jahren, als das AS - 150/2250 der Rostocker Sternwarte zur Reparatur ausgebaut wurde und wir es mal auf weißes Papier legten.


    Hannes, mach das doch mal und leg dein 50/540 auf weißes Papier. Sollte es das Papier tatsächlich gelblich färben, wäre das ein Indiz für ein AS.

    Ich werde das morgen bei mir mit meinen C 50/540 Objektiven testen.


    Viele Grüße

    Armin

  • Hallo Armin,

    Hannes, mach das doch mal und leg dein 50/540 auf weißes Papier. Sollte es das Papier tatsächlich gelblich färben, wäre das ein Indiz für ein AS.

    Ich werde das morgen bei mir mit meinen C 50/540 Objektiven testen.

    da das 50/540 in einer recht lange Fassung montiert ist, wird das nicht sehr gut funktionieren.

    Ausserdem kann das 50/540 kein AS sein, das hat ja nun auch Zeiss dem Hannes direkt bestätigt.


    Hinzu kommen alle weiteren hier im Thread genannten Argumente.


    Das 50/540 ist kein AS Objektiv.


    lg matss

  • Hallo matss,

    ich glaube es auch nicht wirklich, dass es ein AS ist, aber so ein Test kostet ja nichts und vertreibt die Langeweile bei dem Wetter.

    Viele Grüße

    Armin

  • Den Gelbstich kann ich bestätigen, den hatten auch die Orthoskopischen Okulare, wenn auch geringfügiger. Das lag am Schwerflint. Das Silikat dazu musste man aus Devisengründen aus Osteuropa ("sozialistisches Bruderland") importieren, welches eine Gelbfärbung hatte. Das konnte ich in Direktvergleichen mit einem Vixen ED-Apo deutlich sehen. In dem war der Jupiter fast weiß, in meinem AS 100 immer mit einem Gelbstich. Auch gegen Spiegelteleskope (besonders bei denen von Stathis ^^ ) konnte ich das wiederholen. Allerdings hatte dieser "Gilb" auch den Vorteil, dass das sekundäre Spektrum dadurch noch etwas weiter gedämpft wurde.

  • Für interessierte Mitleser, als Ergänzung zu den Grundtypen:


    A - 2linsiger Apo

    B- 3linsiger Apo (2Luftspalte)

    C- 2linsiger Achro (oft verkittet ohne Liftspalt)

    E- 2linsiger Achro (Fraunhofer)

    F- 3linsiger Apo (2 Luftspalte)

    AS- 2linsiger Halb-Apo (Steinheil)

    FK- 2linsiger Apo (Steinheil) oder 3linsig


    ….


    Uvm.


    Grüße Peter

  • Vielleicht noch eine kleine Erklärung zum B-Apo. Perfekt in der Korrektur. In der Wilhelm-Foerster-Sternwarte haben wir ein B 150/2250 (F/15). Soll aus den 30er Jahren sein. Zeiss hat diesen Objektivtyp m.W. nicht größer gebaut, vielleicht noch als 200er, mehr nicht. Die Herstellung wurde alsbald danach aufgegeben, da die Justierung/Kollimation sehr aufwändig war, da auch drei Abstandshalter aus Glas verbaut werden mussten. Das (viel zu teure) an diesem Objektiv war die zeitraubende Kollimation. Aber wer mal sehen wollte, was ein echter Apo ist, dann das B von Zeiss. Farbsaum praktisch Null.


    Diese Werte wurden erst 50 Jahre später wieder mit dem APQ erreicht, von dem es auch einige wenige 200mm-Exemplare gab. Aber wieder bald darauf musste CZJ die Produktion für Amateurastro einstellen... ;(


    Neben dem APQ gab es auch noch ein AQ, weiß nicht mehr genau, entweder ein Zweilinser mit geringerer Korrektur, oder eine preisgünstigerer Dreilinser mit Ersatz des Flouritobjektivs durch ein günstigeres Sonderglas.

  • Die ganzen FK Typen gab es 2 bis sogar 4 linsig. Alle diese älteren Konstruktionen wurden mit Glaslinsen gefertigt, teilweise asphärisch retuschiert um den Gaussfehler zu minimieren.

    Erst mit dem AP Typ kam dann als 2 Linser CaF2 - also ein Flussspatkristall - zum Einsatz. Perfektioniert beim APQ. Später wurde versucht, den Produktionspreis zu drücken mit dem AQ - aber davon wurden wohl nur sehr wenige noch produziert, vermutlich nur einige Prototypen, die aber doch später mal als Objektive aufgetaucht sind.


    Der APQ wurde jedoch mit unterschiedlichen Partnergläsern gefertigt- je nachdem was erhältlich war. Teilweise sogar mit 2 verschiedenen.


    Bei einer Glassorte war wenigstens nur eine Prüfung der Brechwerte der Schmelze notwendig. Bei 2 Verschiedenen war der Aufwand entsprechend größer.


    Viele dieser Optiken wurden für die Verwendung eines Zenitprismas gerechnet und sind nur dann farbrein.


    Es gab aber auch ein paar APQs ohne Glasweg.


    Das AQ, ist laut Laux ein Halbapo aus 3 Glas-Linsen, die miteinander verkittet sind.


    CS Peter


    Anbei noch ein Link mit Insights zum Zeiss B Objektiv:

    https://uni-tuebingen.de/fileadmin/Uni_Tuebingen/Fakultaeten/MathePhysik/Institute/IAAT/AIT/Teleskop/Dokumente/Wolfgang_Busch_Das_ZEISS-B-Objektiv.pdf


    und zur Konstruktion des APQ:

    (Download PDF) Jürgen Pudenz Zeiss APQ
    Download Jürgen Pudenz Zeiss APQ download document. Jürgen Pudenz Die Entstehungsgeschichte des Jenaer APQ-Objektivs 1 Was ist ein APQ-Objektiv? Das…
    dokumen.tips

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