Wie sollen Bilder orientiert sein?

  • Wie sollen Bilder orientiert sein? 77

    1. Nach Himmelkoordinaten mit Norden oben und Osten links (29) 38%
    2. Bild darf verdreht sein, dann jedoch mit Nord/Ost-Pfeil oder mit Angabe im Text (32) 42%
    3. Unterliegt meiner künstlerischen Freiheit. Ich lasse mir mir nicht vorschreiben, wie ich mein Bild zu drehen habe (18) 23%
    4. Mein Setup mit Schraubadaptern usw... gibt mir die Rotation vor (9) 12%
    5. Mir egal (11) 14%

    Ich starte mal eine Umfrage:

    Wie wichtig findet ihr die richtige Bildorientierung (Bilddrehung) von astronomischen Bildern oder Zeichnungen nach R-A. / Dek. Koordinaten.

  • Hallo Stathis,

    bevor ich hier in Astrotreff aktiv war, habe ich mir über diese Frage keine Gedanken gemacht und hätte also "mir egal" angekreuzt. Bei vier verschiedenen Teleskopen hatte ich mir angewöhnt bei einem Refraktor und bei einen RC die Kamera intuitiv in Parkposition nach Norden oben auszurichten, bei zwei Newtons aber um 90o verkippt.

    Heute mache ich das bewußt in der Regel immer nach Norden (oben), Ost nach links (Vorbild Altmeister astrophin). Nur wenn das Motiv besser gedreht reinpassen würde, benutze ich den manuellen Rotator von Nina, um das Bild besser einzupassen.

    Ich male bisher dann aber keine Koordinatenpfeile oben rechts rein, wie Ihr Puristen. Wie macht Ihr das technisch eigentlich?


    Bin gespannt auf das Ergebnis und die sinnstiftenden Erklärungen ggf. dazu.

    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Von der korrekten Orientierung der Fotos ging ich schon immer aus - Vorbild ist hier für mich die wissenschaftliche Gemeinschaft. Die Ausrichtung überlasse ich Siril und hoffe, das der Algorithmus richtig liegt ;)

    PS: Beim Mond orientiere ich mich i.d.R. an der Abbildung in Apps und bei der Sonne bei NSO GONG.

    Ich kann aber auch damit leben, wenn aus ästhetischen Gründen, davon abgewichen wird. Es geht in der Astrofotografie ja überwiegend um "Pretty Pictures". Der Bildgestalter sollte sich nur im Klaren sein, welche Zielgruppe er damit anspricht oder ansprechen will. Ähnliches gilt ja auch für die "Farbgestaltung".


    Ich bin nur immer verwundert, wenn Aufnahmen eindeutig spiegelverkehrt sind und statt einem Hinweis darauf munter geliked wird :/


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo Stathis,


    es geht ja eigentlich um die Objekte, die wir fotografieren. Da sollte man das Objekt eigentlich so präsentieren, wie es einem am Besten gefällt. Vielleicht auch mit Nordpfeil. Bei den großen Profis ist ja auch kein Nordpfeil oder Ausrichtung eingefügt. Man erfreut sich einfach an der Schönheit des Nebels oder der Galaxie.

    Ich wurde hier ja auch schon angezählt weil ich keine Ausrichtung in meinen Bildern hatte.

    Wenn mich ein Bild interessiert, schau ich einfach in Stellarium nach und hab meine Nordausrichtung.


    Tschüss

    Thomas

    10" Orion-Newton, EQ6 stationär, Canon 1200DA, SestoSenso2, Leitrohr 80/900 mit ASI120 mini,

  • Geht es jetzt um die richtige Drehung des Bildes?


    Am Beispiel von M31 sieht man das immer sehr gut.. das sollte schon Optisch her richtig gedreht werden wenn es darum geht.. das ist so eine Typische Galaxie welche eine art Schatten wirft wenn sie falsch herum ist.

  • [...]

    es geht ja eigentlich um die Objekte, die wir fotografieren. Da sollte man das Objekt eigentlich so präsentieren, wie es einem am Besten gefällt. Vielleicht auch mit Nordpfeil. Bei den großen Profis ist ja auch kein Nordpfeil oder Ausrichtung eingefügt. Man erfreut sich einfach an der Schönheit des Nebels oder der Galaxie.

    [...]

    Das ist das was ich mit "Zielgruppe" meine. Die Fotos, die die NASA für die Öffentlichkeitsarbeit nutzt, sind ja auch in einigen Belangen inkorrekt, wenn man es genau betrachtet.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo Zusammen,


    ich habe für "egal, aber mit Nordpfeil oder Erwähnung im Text" gevotet. Manchmal bietet es sich aus ästhetischen Gründen einfach an, eine Galaxie nicht "hochkant" zu zeigen. Oder ein Objekt passt nur so auf den Chip. Oder die Kamera ist versehentlich im OAZ verdreht. Oder, oder, oder...

    Die Angabe der Nordrichtung ist in diesen Fällen m.E. eine unerlässliche Orientierungshilfe.


    Gruß, Jochen

  • wenn man nördlich des Zenits .... oder des Polarstern ist wäre Osten eigentlich rechts,

    aber die Objekte könnte man auch gut im Süden aufnehmen,

    Ist der momentane visuelle Anblick auch wem wichtig? da wären Pfeile gut, ebenso beim zeichnenden Dobsonschubser, der hat nur oben unten links und rechts

    ???


    Gruß Frank

  • Hi


    Ich mache mir da eher nicht so viele Gedanken darum. Manchmal bin ich auch duch die Ausrüstung Limitiert. Beispielsweise Aufnahmen die ich mit dem EDPH2 mache sind dadurch "Drehungslimitiert" weil der OAZ an bestimmten Stellen an die Vixen-Schiene kommen würde. Bei meinen Aufnahmen habe ich eher im Sinn das aufzunhemende Objekt für mich "schön" auf den Chip zu bekommen. Mir ist bewust das meine Aufnahmen keine Wissenschaftliche Bedeutung haben und ganz klar in die Rubrik "Pretty Pictures" fallen sollen. Wenn das den Betrachter dann stört ist das zwar schade aber dafür kann ich ja nix :) .


    VG&CS Nick

  • Von der korrekten Orientierung der Fotos ging ich schon immer aus - Vorbild ist hier für mich die wissenschaftliche Gemeinschaft. Die Ausrichtung überlasse ich Siril und hoffe, das der Algorithmus richtig liegt ;)

    Stefan und Stathis,

    es leuchtet schon ein zu versuchen, die korrekte Orientierung der Objekte abzubilden, aber wie geht man da technisch vor? Ist es richtig, wie ich es jetzt mache, die Bildoberseite der Kamera mit der Telekopöffnung nach Norden auszurichten? Ist bei DSLR einfacher als bei CMOS Kameras, geht da aber auch. Schaue ich mir aber bei Google Vergleichsbilder von beliebigen Objekten an, dann ist das Kraut und Rüben, da siehe ich eher keine Ordnung außer dass M31 in der Diagonale abzubilden, was auf der Hand liegt.

    Wie kann man technisch im Nachhinein die Orientierung ermitteln? Müsste ja über platesolving genau gehen, also über Siril oder ASTAP?.

    CS Peter







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo,


    ich halte mich bei der Bildausrichtung wenn möglich und ästhetisch passend an "Norden oben", fühle mich aber nicht daran gebunden. Denn oft erfordert die Bildgestaltung nach meinem Geschmack oder aus praktischen Gründen andere Ausrichtungen. In jedem Fall liefere ich die Bilddaten, die unter anderem auch die Orientierung des Bildes für Leute ausweist, denen das wichtig ist.


    Viele Grüße

    Peter

  • Ich zumindest für meinen Teil drehe die Bilder (wenn überhaupt nötig) so das sie Optisch "logisch" oder "ansprechend" rüber kommen.. stellt euch mal IC434 oder NGC7000 auf dem Kopf vor? sowas würde man glaube ich sofort als "falsch" herum erkennen und es selbst drehen wollen?.


    Ich weiß auch grade nicht ob ich hier überhaupt richtig liege? geht es darum das die Bilder in gewissem Maße "orientiert" ausgerichtet werden sollen? oder das sie so abgebildet werden sollen wie sie aufgenommen worden sind? für mich ließt sich das halt grade so das es darum geht ob das Bild gedreht wurde oder nicht? das man dieses angibt oder nicht?.


    Ich finde aber die "Orientierung" wo halt Norden sein soll irgendwie irrelevant.. wenn dann wirklich für die Leute wichtig die viel mit Karten oder Stellarium arbeiten? oder höchstens für die Interessant die es wirklich wissen möchten?. Wenn ich nicht weiß wo das Objekt genau liegt würde ich es so oder so Googlen oder mit Stellarium nach dem Namen schauen.


    Zusätzlich lasse ich meistens Siril die Bilder automatisch drehen.

  • Ich finde aber die "Orientierung" wo halt Norden sein soll irgendwie irrelevant..

    Moin TecMar,

    das ist zum Beispiel wichtig, wenn Du Beifang (wie kleine Galaxien ö.ä.) identifizieren willst.

    Ohne Angabe der Nordrichtung ist es schwierig, diese Objekte zu finden - z.B. im Aladin o.ä.


    Gruß, Jochen

  • Hallo

    wenn Du Beifang (wie kleine Galaxien ö.ä.) identifizieren willst.

    Ohne Angabe der Nordrichtung ist es schwierig, diese Objekte zu finden - z.B. im Aladin o.ä.

    genau so sehe ich dass auch:

    man sollte die Bilder so aufnehmen, dass man auch später darin noch Objekte identifizieren kann.

    D.h.  für mich Norden Oben  + Osten links.


    Ich arbeite mit einer Canon 700 EOS Kamera. Da kann es natürlich vorkommen, dass ich die

    Kamera zuerst auf Objekte östlich des Meridians ausrichte + alles scharf gestellt habe

    und vielleicht noch ein Objekt westlich aufnehmen möchte.

    Um nicht alles neu einzustellen, stelle ich dann das Objekt ein, auch wenn die Kamera auf den Kopf steht.

    (Das Bild ist nur um 180° Grad zu drehen - aber immer noch richtig in der Orientierung)


    Manchmal bietet es sich aus ästhetischen Gründen einfach an, eine Galaxie nicht "hochkant" zu zeigen. Oder ein Objekt passt nur so auf den Chip.


    Natürlich gibt es Ausnahmen (keine Regel ohne Ausnahme) bei Objekten die besser ins Format passen.

    ( N7000 , Sturmvogel etc.)

    Aber im allgemeinen sollte man sich an Regel No.1 halten ode man sollte immer den Norpfeil anbringen.


    VG + CS

    Dieter

  • man sollte die Bilder so aufnehmen, dass man auch später darin noch Objekte identifizieren kann.

    D.h. für mich Norden Oben + Osten links.

    Das ist ein wenig verwirrend.


    Zitat

    Die Bildorientierung im Teleskop

    Ein Refraktor im gestrecktem Strahlengang - ohne zusätzliches Prisma oder einen Zenitspiegel und jedes 2-Spiegel Teleskop (also der Newton, ein Schmidt Cassegrain oder ein Maksutov Teleskop) - drehen das Bild um 180 Grad gegenüber dem Blick zum Himmel mit dem bloßen Auge. Die Bildorientierung im Okular ist also: Süden oben, Norden unten, Westen links und Osten rechts


    Quelle: https://www.baader-planetarium…-der-klassischen-methode/

    Das ist mir bekannt, aber wie sieht es wenn man eine Kamera am Okularauszug anbringt ? Also ist hier Norden oben, und Osten links.
    Es kann möglich sein, dass diese Orientierung genau so weiterhin beihalten wird oder doch dann alles wieder anders dargestellt ist, also dann statt Norden im Okular betrachtet unten sich befindet - dann in der Kamera genau Norden oben ist und Osten links ?

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

    3 Mal editiert, zuletzt von Astro_Ehingen ()

  • Das ist ein wenig verwirrend.


    Das ist mir bekannt, aber wie sieht es wenn man eine Kamera am Okularauszug anbringt ? Also ist hier nicht Norden oben, sondern unten und Osten rechts.
    Es kann möglich sein, dass diese Orientierung genau so weiterhin beihalten wird oder doch dann alles wieder anders dargestellt ist, also dann statt Norden im Okular betrachtet - dann in der Kamera genau oben ist und Osten links ?

    Hallo Manfred,

    Danke dafür. Das wird ja dann doch komplizierter wie gedacht. Muss ich dann mal tagsüber genau austesten.

    Frage: macht das denn jemand in der Praxis?


    Oder wird nur das finale Bild dahingehend überprüft und dann entsprechende Angaben angefügt (s. pete_Xl)?


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo,

    das Thema wird leicht emotional, also plädiere ich für Toleranz.

    Worte wie "soll", "darf" und "muss" sollten hier sehr vorsichtig benutzt werden.

    Hier im Forum, und allgemein in der Astroszene, gibt es zwei grundverschiedene Arten des Zugangs.

    Die einen sind "Amateurastronomen", sie fühlen sich der Wissenschaft nahe und "messen" und "reduzieren" ihre Daten. Die machen ihre Bilder im 32-bit-Fließkomma-Format, weil das die Profis auch so machen usw. Für einen etwas leichteren Vergleich zweier Bilder ist es hier wohl sinnvoller eine für alle gültige Ausrichtung zu haben. Norden oben.

    Der andere Zugang zur Astronomie erfolgt über die Fotografie, das sind dann "Astrofotografen".

    Denen ist vieles egal, machen sich die Bilder schön und drehen an den Reglern bis es passt. Maßstab ist hier nur das Bild und es wird hier sogar gelegentlich auf etwas Realität verzichtet und wenn es diagonal besser aussieht, kein Problem, das Universum hat kein oben und unten. Es muss hübsch aussehen und es macht einen großen Unterschied, ob man Saturn oder M31 von "unten" anschaut oder von "oben". Das Gleiche gilt auch für Hoch- und Querformat, ist hier aber weniger oft das Problem.


    Ich habe aber noch nie einen Astrofotografen gehört, der vorgeschlagen hätte: "drehe dein Bild doch mal um 135°, sieht dann schicker aus".

    Umgekehrt habe ich aber schon oft gehört: "Norden muss oben sein, dann wäre das richtig".


    Ich selber reagiere auf solche Forderungen regelrecht allergisch, was aber sicher auch nicht gut ist.


    ... nur meine 2 Pfennige,


    VG ralf

  • Wie kann man technisch im Nachhinein die Orientierung ermitteln? Müsste ja über platesolving genau gehen, also über Siril oder ASTAP?.

    Hallo Peter,


    Beim Platesolving mit Sharpcap ist es ganz einfach.



    Sharpcap zeigt in der Ergebnis-Zeile gleich auch die Orientierung des Bildes an. Hier im Screenshot stimmt es um 2,1° gegen Norden nicht. Mit dem Rotator tue ich mir natürlich leicht, das jeder Zeit passend zu korrigieren.


    Servus - MünchrnBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Mit Bilddrehung meine ich die Orientierung in Bezug auf die parallaktischen Himmelskoordinaten, so wie alle Durchmusterungen (DSS, SDSS, Panstarrs, Falkauer Atlas...) und Karten (Schuring Götz, Sky Atlas 2000, Uranometria, IS Deep Sky Atlas...), ausgerichtet sind. Die Vereinbarung ist einheitlich: Norden oben und Osten links. 


    Bei einer parallaktischen Montierung drehe ich die Kamera so, dass sie entlang der Ra/Dec- Achsen ausgerichtet ist. Das mache ich zunächst grob nach Augenmaß und dann im Life View mit einem hellen Stern und Fadenkreuz. Ich fahre in R.A. hin und her und beobachte auf dem Bildschirm, dass der Stern horizontal schön parallel zum Fadenkreuz und den Kamerakanten läuft.


    Visuell am Dobson kommt direkt nach den ersten hellen Sternen ein Pfeil auf die Zeichnung, der mir die Drift = Westen anzeigt. Habe ich eine Nachführung, schalte ich diese kurz aus, um die Driftrichtung zu sehen und einzuzeichnen.


    In der astronomischen Orientierung sehe ich folgende Vorteile:

    1. Leichtere Orientierung, Identifizierung, Vergleich mit Online Durchmusterungen oder Karten auf Papier

    2. Leichterer Abgleich und Vergleich mit Bildern und Zeichnungen der anderen

    3. Leichteres Kombinieren von Bildserien aus verschiedenen Nächten, auch wenn die Kamera zwischendurch entfernt wurde. Ich weiß immer wie die Kamera orientiert sein muss und habe später wenig Verschnitt beim kombinieren.

    4. Bis auf potentiell verschobene Fussel passen die alten Flats, ich muss muss nicht jedes mal neue machen


    Die Punkte 1+2 sind für mich wesentlich. Ich sehe nur wenige Ausnahmefälle, um davon abzuweichen:

    1. Weitfeldaufnahmen mit irdischem Vordergrund. Die werden natürlich horizontal oder vertikal ausgerichtet.

    2. Objekt passt weder horizontal noch vertikal ins Bildfeld. Dann mache ich aber Richtungspfeile oder schreibe wenigstens die Himmelrichtungen in den begleitenden Text dazu.


    Mechanische Argumente empfinde ich ehrlich gesagt als Ausdruck von Hilflosigkeit. Ich lasse mir doch nicht von meinen Adaptergewinden vorschreiben, wie ich meine Kamera zu drehen habe, pfff.


    Man kann das Bild auch nachträglich per Software drehen, was jedoch Verschnitt zur Folge hat, wenn man keine schiefen Bildkanten haben will.


    Für mich sind das eigentlich Selbstverständlichkeiten, ich kenne es von klein auf so. Jedoch muss ich feststellen, dass gerade bei den Deep Sky Bildern alles mögliche veröffentlicht wird, wiederholt sehe ich sogar spiegelverkehrte Bilder. Daher wollte ich mal hören, welche Meinungen und Tendenzen hier im Forum herrschen. Ok, laut bisheriger Abstimmung sieht es eine Mehrheit ähnlich wie ich, aber es ist doch längst nicht so eindeutig, wie ich dachte. Hmm, anscheinend haben einige Astrofotografen einen anderen Zugang zu der Sache.


    Interessante Aspekte! Danke für die Beteiligung. Mal schauen, was noch kommt.

  • Hallo zusammen,


    ein interesssanter Thread. Für mich vor allem deshalb, weil ich mir in letzter Zeit verstärkt Gedanken über genau dieses Thema gemacht habe. Ich fand es interessant, hier die verschiedenen Sichtweisen dazu zu lesen.

    Ich fotografiere ja erst seit ca. 1 Jahr, und bei den ersten Aufnahmen habe ich auf Ausrichtung überhaupt nicht geachtet. Da war ich schon heilfroh, überhaupt das gewünschte Objekt getroffen zu haben.


    Prinzipiell zähle ich mich aber auch eher zu den erwähnten "Astrofotografen". Und sehe das ähnlich, wie Ralf es beschrieben hat. Das Universum kennt kein Norden, Süden, oben, unten...

    Ich habe auch keinen Anspruch, dass meine bescheidenen Aufnahmen zu irgendwelchen messtechnischen Vergleichen oder zum Aufsuchen von Objekten herangezogen werden. Dafür sind meine Fotos sowieso noch bei weitem nicht gut genug.


    Ich hab für mich entschieden, mich aus ganz praktischen Gründen auf 2 Ausrichtungen zu beschränken. Norden oben, oder oder Norden rechts. Zum einen, um zumindest ein bisschen Kontrolle darüber zu haben, ein Objekt möglichst gut Bild unterzubringen. Und zum anderen, um zu einem späteren Zeitpunkt leichter zusätzliche Belichtungszeit von Objekten zu sammeln.


    LG & CS, Nick

  • Ich dreh alles wie es mir gefällt, mache das Bild ja in erster Linie für mich.

    Klar wer etwas zu Forschungszwecken posted oder Hilfe benötigt etwas bestimmen zu lassen, der sollte es "korrekt" orientieren.

    Scopes: Explore Scientific ED 127 FCD-100 | William Optics Zenithstar 81 - Mount: iOptron CEM70 | iOptron Tri-Pier

    Camera: ZWO ASI 2600 MC PRO - Filter: Optolong L-Pro / L-Ultimate 2" - ZWO Autofocus - ZWO AsiAir pro

    Gallery: enta's gallery - AstroBin

  • Hallo,

    ich finde diesen Thread auch interessant, frage mich aber wie konfliktreich ist eine puristische Anwendung, die Stathis hier beschreibt, in der Praxis was a) die Handhabung und b) was die individuelle Ziel orientierte Wunschausrichtung eines Zieles ist (Beitrag ==> pete_xl) angeht.

    Der Aspekt: Profis machen das aus guten Gründen halt so und Bilder, wo das nicht eingehalten wurde, schaut man nicht an, würde mich eher langweilen. Nach meinem Eindruck sind Amateurbilder mit Orientierungskreuz im Netz bisher eher die Ausnahme und man findet auch von AstroFotoKoryphäen alle möglichen Orientierungsvarianten (gut spiegel verkehrte wäre da schon komisch).


    Für mich würde es nach diesem Thread und den genannten Gründen eine Standardorientierung schon Sinn machen, wenn es denn in der Praxis für mich handhabbar ist.

    ad a)

    reicht eine immer gleiche manuelle Ausrichtung der Kamera zuanfang nicht aus? Muss ich dabei bei meinem Refraktor und bei meinem RC, wenn die in Teleskopöffnung exakt auf den Polarstern ausgerichtet ist, die Kamera wirklich "auf den Kopf "drehen? (Astro_Ehingen) oder dreht man hinterher das Bild um 180Grad? Das wäre bei DSLRs ungewohnt, für von außen runde CMOS aber auch egal)

    Welches Programm würde man für die exakte Ausrichtung mit dem erwähnten Fadenkreuz nehmen? Geht das auch in Nina, wenn ich damit schon fokusiere und ein TriPointAlignment gemacht habe?

    ad b) wenn man für die Esthetik des Bildes doch rotiert hat, wie dokument man dann am Ende die Orientierung (Vorschlag war hier von MünchenbeiNacht ==>sharpcap)


    CS Peter







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    3 Mal editiert, zuletzt von PeterBez ()

  • Moin zusammen,


    in wirklich interessantes Thema.


    Ich persönliche sehe es sehr ähnlich wie Ralf im Post #17. Ich denke, man sollte da auch nicht zu dogmatisch herangehen. Es kommt ja immer auch auf den Kontext an. Was möchte ich zeigen? Ein astronomisches Zeitzeugendokument wie ein Komet, eine Supernova etc. sollte meines Erachtens nach schon "richtig" orientiert dargestellt werden. Ebenso jegliches Bildmaterial, dass in einem rein astronomischen Kontext steht. Die Gemeinschaft hat sich da schließlich auf gewisse Rahmenbedingung geeinigt.


    Anders sehe ich es beim Hobby der "pretty pictures". Es wird an den Bildern so viel Bildbearbeitung betrieben, dass es doch ein wenig widersinnig erscheint, den Bildausschnitt zu Lasten des Allgemeineindrucks, dafür aber "astronomisch korrekt" zu setzen.


    Zusammengefasst: Soll das Bild einem astronomischen Zweck dienen gilt es die allgemeinen Vereinbarungen einzuhalten. Soll das Bild irgendwo an der Wand hängen und das Auge erfreuen, ist für mich erlaubt was gefällt.


    Nur eins: Gespiegelt geht gar nicht.... :grinning_face_with_sweat:


    Ich finde den Thread hier zudem aber überaus hilfreich. Für diejenigen, die gerne mehr astronomisch arbeiten möchten, ist es sicher wichtig zu wissen, dass das Bildmaterial eine gewisse Orientierung benötigt. Darüber "reden" ist also immer wichtig, um ein Bewusstsein für bestimmte Themen zu schaffen bzw. zu schärfen.


    Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die keinen Anspruch auf Richtigkeit erhebt :winking_face: .


    Grüße

    Marco

  • Hallo Stathis


    So wie du es schreibst ist es schon gut.

    Bei Zeichnungen ist dann ja oft auch Datum und Urzeit auf dem Bild vermerkt,

    Für so azimutal was ist Himmelsmechanikbeobacher wäre zur Orientierung die Blickrichtung eventuell interessant, sonst erkennen sie es nicht.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    die Annahme Bilder müssten immer eine bestimmte Orientierung aufweisen erinnert mich ein klein wenig an die dogmatische Forderung anderer Fotografen, dass Bilder nicht bearbeitet werden dürfen, weil sie sonst handwerklich schlecht aufgenommen, bzw. verfälscht seien. Da kriege ich immer das Kopfschütteln.

    Da es nicht nur einen Typ Bilder und nicht nur einen Typ Bildbetrachter gibt, richtet sich die Ausrichtung, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nach dem Zweck der Bilder und nach dem Publikum. Wer hier den Wettbewerb aufmachen möchte wer tiefere Aufnahmen gemacht hat und die mit anderen Bildern vergleichen möchte, der mag gerne die Bilder entsprechend ausrichten oder mit einer Angabe für die Himmelsrichtung versehen. Bei Pretty Pictures wird das wohl eher nicht die beste Lösung sein, denn da kommt auch ein klein wenig Bildgestaltung mit ins Spiel, denn die Bilder sollen ja gefällig sein. Bei Astrolandschaftsaufnahmen wird man sich wohl eher am Horizont als am Himmel orientieren. Wer bei Aufnahmen des Südhorizontes den Horizont an den oberen Bildrand verbannt, der darf wohl zurecht zu den Extremisten gezählt werden und sollte vielleicht sogar beobachtet werden ... ;)

    Die technischen Gründe für eine Drehung des Bildes kann ich übrigens gut nachvollziehen. Warum sollte man solche Bilder nicht machen dürfen, bzw. die beschneiden oder mit einem schiefen Passepartout versehen müssen, weil es im Moment geldlich oder bei diesem speziellen Gerät mechanisch klemmt? Dann macht man halt das Bild so wie es geht und wer meckern will der meckert und der Rest freut sich halt über das Ergebnis.


    Leben und Leben lassen.



    MfG


    Rainmaker

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