M57 - kurze, viele Subs oder doch wie üblich lang belichtete Subs...?

  • Ich habe in der letzten Zeit wieder einmal M57 aufgenommen - primär zwar mit LRGB aber auch Ha und OIII daruntergemischt und was entstanden ist, gefällt mir nicht sehr, eigenlicht nicht. Es ist auf meiner Galerie zu finden. Wenn ich mir die gestackten Subs von L und R ansehe, sind recht gut die Details zu sehen, die ich eben noch mit meinem Lacerta Newton + 1.5x Apo Extender auf die ASI183M bringen kann. Auch das gestackte Summenbild HaOIII in Hubble Farben ist noch recht OK, nur bei den LRGB Subs sind G und B irgendwie verwaschen, obwohl die FWHM Daten gar nicht schlecht sind. Hier Screenshots von L-stack, R-stack und SummeHaOIII.


    Was meint ihr zu der Idee eines Kollegen - viele, sehr viele kurz belichtete Subs statt weniger aber lange belichtete Subs machen, das würde eine bessere Zeichnung und viel geringeres Überspringen von Farbbereichen sichern. Eure Meinung würde mich sehr interessieren!

    Danke und CS

    Georg

  • Hallo, Georg,


    was willst Du denn an Deinen tollen Bildern noch verbessern? Die sind doch schon große Klasse. 8)

    Wie es mit Farbkamera, RGB, aussieht, sehr kurz belichtet, zeigt der Kollege Ralf, 03sec:



    ...oder auch vom user exaxe in Cloudy Nights:


    M57 with short exposures, 10000x500ms - Experienced Deep Sky Imaging - Cloudy Nights
    Page 1 of 3 - M57 with short exposures, 10000x500ms - posted in Experienced Deep Sky Imaging: Hello,   I photographed the planetary nebula M57 with the short…
    www.cloudynights.com


    Die lang belichteten Schmalbanddaten von Bill Snyder sehen ähnlich aus wie Deine, na ja, vielleicht noch etwas besser (nur meine Meinung). Was er zusammengebaut hat, siehst Du ja an seinen Beschreibungen. :)


    M57 Ring Nebula
    M57 Ring Nebula Ha OIII SII Image Ha 10hrs  OIII 9hrs  SII 9hrs M57 is in the constellation Lyra it is approximately 2300 light years from earth.  It was…
    billsnyderastrophotography.com


    Ich kann mir vorstellen, dass sehr kurz belichtete Schmalbandaufnahmen eine extrem empfindl. Kamera erfordern, nebst f/2-f/3.5 Brennweitenverhältnis. Und vermutlich sieht man auch dann nicht viel mehr als wenn man länger einzelbelichtet...


    viele Grüße und häufig cs

    Andreas

  • Naja, interessant - ich kann es ja mal auf meinem RASA probieren (f 1:2.2) mit einer sehr kleinpixeligen und extrem schnellen Kamera - so was bekomme ich jetzt zum ausprobieren, eine neue QHY 5-III-715CMOS. Jedenfalls vielen Dank für diese interessanten Informationen!


    Viele Grüße und CS

    Georg

  • Hallo Georg,

    ich verstehe, dass du mit den Bildern nicht zufrieden bist, vor allem, wenn du weißt, dass das Seeing gut war. Was mir auffällt, ist ein extrem hochgezogener Hintergrund. Die Details im Innern des Nebels sind sehr gut, der Hintergrund m.M.n. nicht. Ganz sicher ist das ein Effekt/Problem der Bearbeitung.

    Grundsätzlich bekommt man bei sehr kurzen Einzelbelichtungen nichts anderes als bei längeren. Es wird nur schärfer.

    Hier muss man allerdings zw. Schmalband und Weißlicht unterscheiden. Um keine Tiefe zu verschenken, muss man hintergrundlimitiert arbeiten. Die kürzeste sinnvolle Belichtungszeit liegt je nach Blende und Öffnung(!) und Himmelshintergrund zw. 0,25 s und etwa 3 bis 5 Sekunden in sehr dunklen Gegenden mit eher lichtschwachen Teleskopen.

    Im Schmalbandbereich, erst recht, wenn es sehr schmalbandig wird, liegen die Werte zw. 6 und vlt. 60 s. Das ist dann schon kaum ein Vorteil.

    VG ralf

  • Hallo Georg,


    finde auch die Details sehen vielversprechend aus, aber auch dass du das Histogramm zu stark ausgereizt hast, dadurch verwaschen die Details wieder denke ich. Auch sehe ich pixelige blockartige Artefakte, am Rand des Nebels und an den Sternen. Kommen die durch die Schärfung oder eine Komprimierung?


    Viele Grüße

    Mira

  • Hallo Ralf,


    danke für die Hinweise - was verstehst Du unter einem hochgezogenen Hintergrund - zu dunkel, also zu viel "unten" gekappt? Ja, der Hintergrund, der ist zu dunkel, denke ich...ich werde es nochmals und anders probieren. Gestern habe ich solange es ging, noch einen Vergleich gemacht - 218 x 5" Belichtung bei Bin2 mit der ASI183M auf dem Apo127/952 mit dem Televue 2x Powermate gegen 19x60" mit gleichen Einstellungen. Für mich gibt es da nur wenig Unterschied, ich denke aber, dass die Summenbelichtungszeit viel zu kurz war um gültige Aussagen zu machen. Wenn es geht, werde ich heute das Ganze nochmals machen und 75Minuten mit L belichten - also 900 Aufnahmen zu je 5" machen und dann vergleichen. Hier der Screenshotvergleich - links 218x5" und rechts 19x60Sekunden.
    Was meinst Du dazu?
    Viele Grüsse und CS
    Georg

  • Hallo Georg,

    du hast dir hier ein sehr schwieriges Objekt ausgesucht, weil der Kontrastunterschied vom Ring zum Hintergrund sehr hoch ist. In der Folge rauscht es stark in den dunklen Bereichen (Hintergrund) und die hellen Bereiche werden nicht ausgenutzt, was die Schärfe und auch die Dynamik angeht.

    Versuche doch mal, dich bei der Bearbeitung einerseits nur auf den hellen Bereich zu konzentrieren und in einem weiteren Versuch versuchst du etwas aus dem Hintergrund heraus zu holen. Die hellen Bereiche kannst du schärfen, bzw. den Kontrast verstärken. Beim Hintergrund solltest du dann mehr auf Helligkeit und auf das Rauschen achten.

    Grundsätzlich sieht das Material i.O. aus. Die Bildbearbeitung muss nur dem gewaltigen Kontrastunterschied gerecht werden.

    VG ralf

  • Hallo Georg

    Also auf den Screenshots kann man schon sehen das die Sternabbildung der

    5"Aufnahmen etwas mehr Schärfe haben.

    Das wird im Nebel ähnlich sein.

    Wie Ralf schon geschrieben hat kommt es Jetzt auf die getrennt Bearbeitung der

    Bereiche an.

    Du könntest z. B mit einer Range Mask die Bereiche des Nebels selektieren, oder mit dem "Game" Script.

    Das ist dann ja ähnlich wie bei einer Galaxie.

    Bin gespannt was du noch ausarbeiten kannst.

    Gruß

    Andreas

  • ... also, ich würde mir mal das Ergebnis von Bill Snyder (mein 3. link in meinem Beitrag) näher ansehen. Gut, das ist mit einem 17" Teleskop (bei besserem Himmel?; Sierra Nevada Mountains, 4610 feet hoch) bei ca. 3000 mm Brennweite gemacht. Und dann 20 min lange Ha, OIII, SII Einzelbilder. Bill konnte unter diesen Bedingungen in seinem 1. gezeigten zusammengesetzen Bild (Endergebnis; siehe link) mehr Details herausholen. Wie er es geschafft hat und ob nicht auch Artefakte dabei sind, weiß ich natürlich nicht. Also vielleicht größere Brennweite verwenden, was bei entsprechendem Seeing Sinn ergäbe? Oder geht die Paramount Montierung genauer als Deine Montierung? Wer weiß ... ^^


    viele Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,

    ja, die habe ih mir genau angesehen! 17" macht sicher einen Unterschied, klar und die Gegend auch, auch klar. Größere Brennweite - naja, ich habe auf den Newton umgestellt und der mit dem 2x Televue " Powermate ergibt auch 2500mm Brennweite bei f/8, das sollte OK sein. Die Montierung, naja, meine für den Newton ist die EQ8R-Pro, die geht auch ziemlich gut, die Schwankungen sind unter 0,5 Pixel, was OK sein sollte.

    Jetzt habe ich seit 2 Stunden ein anderes Problem - mein PrimaluceLab Eagle4S hat den Geist aufgegeben - 4 Jahre brav funktioniert und jetzt ist er "tot". Der eingebaute Intel NUC geht ok, aber die Eagle Elektronik hat den Geist aufgegeben.....werde am Montag mit Italien telefonieren und fragen, wie lange eine Reparatur dauert.. so eine Kacke...


    Viele Grüße

    Georg

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!