Roboterteam auf Mond-Erkundungstour

  • Schweizer In­ge­nieur*in­nen ma­chen Lauf­ro­bo­ter fit für künf­ti­ge Mond­mis­sio­nen zur Su­che nach Mi­ne­ra­li­en und Roh­stof­fen. Da­mit die Ma­schi­nen auch wei­ter­ar­bei­ten kön­nen, wenn ei­ne von ih­nen aus­fällt, brin­gen die For­schen­den ih­nen Team­work bei.


    Auf dem Mond lo­cken Roh­stof­fe, die die Mensch­heit ei­nes Ta­ges ab­bau­en und nut­zen könn­te. Be­reits pla­nen ver­schie­de­ne Raum­fahrt­be­hör­den wie die Eu­ro­päi­sche Welt­raum­or­ga­ni­sa­ti­on ESA Mis­sio­nen, um den Erd­tra­ban­ten bes­ser zu er­for­schen und Mi­ne­ra­li­en auf­zu­spü­ren. Da­zu braucht es ent­spre­chen­de Er­kun­dungs­ve­hi­kel. Schweizer For­schen­de un­ter Lei­tung der ETH Zü­rich ver­fol­gen nun die Idee, nicht ei­nen ein­zi­gen Ro­ver auf Er­kun­dungs­tour zu schi­cken, son­dern ein gan­zes Team von Ve­hi­keln und Flug­ge­rä­ten, die sich ge­gen­sei­tig er­gän­zen.


    Als mög­li­che künf­ti­ge Er­kun­dungs­ge­rä­te rüs­te­ten die For­schen­den drei Lauf­ro­bo­ter vom Typ Any­mal, der an der ETH ent­wi­ckelt wor­den ist, mit un­ter­schied­li­chen Mess- und Ana­ly­se­ge­rä­ten aus. Die­se Lauf­ro­bo­ter tes­te­ten sie auf ver­schie­de­nen Ge­län­den in der Schweiz und am Eu­ro­päi­schen In­no­va­ti­ons­zen­trum für Welt­raum­res­sour­cen (ES­RIC) in Lu­xem­burg. Dort hat das Schweizer Team vor we­nigen Mo­na­ten ge­mein­sam mit Kol­le­gen aus Deutsch­land ei­nen eu­ro­päi­schen Wett­be­werb für Mond-Rover ge­won­nen. Im Wett­be­werb ging es dar­um, auf ei­nem der Mond­ober­flä­che nach­emp­fun­de­nen Test­ge­län­de Mi­ne­ra­li­en zu fin­den und zu be­stim­men.


    «Meh­re­re Ro­bo­ter zu nut­zen, hat zwei Vor­tei­le», er­klärt Phil­ip Arm, Dok­to­rand in der Grup­pe von ETH-Professor Mar­co Hut­ter. «Die ein­zel­nen Ro­bo­ter kön­nen spe­zia­li­sier­te Auf­ga­ben über­neh­men und die­se zeit­gleich aus­füh­ren. Zu­dem ist ein Roboter-Team dank sei­ner Red­un­danz da­zu im­stan­de, den Aus­fall ei­nes Team­ge­fähr­ten zu kom­pen­sie­ren.» Red­un­danz heisst in die­sem Fall, dass wich­ti­ge Mess­ge­rä­te auf meh­re­ren Ro­bo­tern in­stal­liert sind. Red­un­danz und Spe­zia­li­sie­rung sind al­so ent­ge­gen­ge­setz­te Zie­le. «Um die Vor­tei­le von bei­dem nut­zen zu kön­nen, gilt es, die rich­ti­ge Ba­lan­ce zu fin­den», sagt Arm.


    Die For­schen­den der ETH Zü­rich so­wie der Uni­ver­si­tä­ten Ba­sel, Bern und Zü­rich lös­ten dies so, in­dem sie zwei Lauf­ro­bo­ter als Spe­zia­lis­ten aus­rüs­te­ten: Ei­ner war be­son­ders gut dar­in, das Ge­län­de zu kar­tie­ren und die Geo­lo­gie ein­zu­ord­nen. Er nutz­te da­zu ei­nen La­ser­scan­ner so­wie meh­re­re Ka­me­ras, dar­un­ter auch sol­che, die Spek­tral­ana­ly­sen durch­füh­ren kön­nen, um ers­te Hin­wei­se zur mi­ne­ra­li­schen Zu­sam­men­set­zung des Ge­steins zu er­hal­ten. Der an­de­re Ro­bo­ter war auf die prä­zi­se Be­stim­mung von Ge­stei­nen spe­zia­li­siert. Da­zu dien­te ihm ein Raman-Spektrometer und ei­ne Mikroskopie-Kamera.


    Ein Team er­reicht mehr als die Sum­me sei­ner Tei­le – die drei Lauf­ro­bo­ter bei ei­nem Test in ei­ner Schweizer Kies­gru­be. Bild: ETH Zü­rich / Taka­hi­ro Mi­ki


    Der drit­te Ro­bo­ter war ein Ge­ne­ra­list: Er konn­te so­wohl das Ge­län­de kar­tie­ren und Ge­stei­ne be­stim­men, hat­te al­so ein brei­te­res Auf­ga­ben­spek­trum als die Spe­zia­lis­ten, konn­te die­se Auf­ga­ben mit sei­nen Ge­rä­ten aber we­ni­ger prä­zi­se aus­füh­ren. «Auf die­se Wei­se wä­re es mög­lich, die Mis­si­on er­folg­reich zu En­de zu füh­ren, falls ei­ner der Ro­bo­ter aus­fie­le, egal wel­cher», sagt Arm.


    Bei der Space Re­sour­ces Chal­len­ge von ES­RIC und ESA war die Ju­ry be­son­ders da­von an­ge­tan, dass es den For­schen­den dank der Red­un­danz ge­lun­gen ist, ein ge­gen­über Aus­fäl­len ro­bus­tes Er­kun­dungs­sys­tem zu ent­wi­ckeln. Als Preis ge­wan­nen die Schweizer Wis­sen­schaft­ler:in­nen ge­mein­sam mit Kol­leg:in­nen des For­schungs­zen­trum In­for­ma­tik in Karls­ru­he ei­nen For­schungs­ver­trag über ein Jahr, um die Tech­no­lo­gie wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Da­bei wer­den nicht nur Lauf­ro­bo­ter zum Ein­satz kom­men, son­dern auch Ro­bo­ter mit Rä­dern. Die Kol­leg:in­nen des For­schungs­zen­trums In­for­ma­tik ar­bei­ten mit sol­chen.


    «Lauf­ro­bo­ter wie un­ser Any­mal ha­ben Vor­tei­le in Block­fel­dern und in stei­lem Ge­län­de, um zum Bei­spiel in ei­nen Kra­ter hin­ab­zu­stei­gen», er­klärt Hen­drik Kol­ven­bach, Wis­sen­schaft­ler in der Grup­pe von ETH-Professor Hut­ter. Ro­bo­ter mit Rä­dern sind da im Nach­teil. Hin­ge­gen kön­nen sich letz­te­re auf ein­fa­che­rem Ter­rain schnel­ler fort­be­we­gen. Bei ei­ner künf­ti­gen Mis­si­on wä­re es des­halb sinn­voll, Ro­bo­ter zu kom­bi­nie­ren, die sich hin­sicht­lich ih­rer Fort­be­we­gungs­art un­ter­schei­den. Auch Flug­ro­bo­ter könn­ten da­zu­kom­men.


    Außer­dem pla­nen die For­schen­den, die Au­to­no­mie der Ro­bo­ter zu er­hö­hen. Bis jetzt flos­sen al­le Da­ten der Ro­bo­ter in ein Kon­troll­zen­trum, wo ein Ope­ra­tor den ein­zel­nen Ro­bo­tern Auf­ga­ben zu­teilt. In Zu­kunft könn­ten sich teil­au­to­no­me Ro­bo­ter be­stimm­te Auf­ga­ben ge­gen­sei­tig di­rekt zu­tei­len, mit Kontroll- und Ein­griffs­mög­lich­kei­ten für den Ope­ra­tor.


    Weitere Infos auf den Seiten der ETH Zürich unter https://ethz.ch/de/news-und-ve…-mond-erkundungstour.html

  • Hallo Beisammen,


    Hatte jetzt nicht die Zeit alles zu lesen, aber gestern gab es auch den Mondstart der indischen Raumfahrtorganisation. Tolle Sache.

    India tries for successful Moon mission with second lander launch – Spaceflight Now


    Und das am Jahrestag vom Apollo11 Start.

    On This Day In Space: July 16, 1969: Apollo 11 launches to the moon
    On July 16, 1969, NASA's Apollo 11 mission launched to the moon.
    www.space.com


    Clear Skies,

    Gert

  • Na, die Roboter*innen sind ja ganz nett für die Erkundung der schönen Schweiz. Ob die ggf. dort auch bald fehlende Touristen ersetzen sollen? Für den Mond hätte ich immerhin andere Farbgestaltung vorgeschlagen. :D


    Sorry, hat gejuckt ...


    Gruß

    Stephan

  • Noch 3 kurzweilige Videos zu den nervös tänzelnden Zombies:

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    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

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