Wir pumpen so viel Grundwasser ab, dass sich die Neigung der Erdachse 80cm verändert hat.

  • "Die Neigung der Erde hat sich zwischen 1993 und 2010 aufgrund der Menge an Grundwasser, die Menschen aus dem Inneren des Planeten gepumpt haben, um 80 Zentimeter verändert.

    In diesem Zeitraum entnahm der Mensch 2.150 Gigatonnen Wasser aus natürlichen Reservoirs in der Erdkruste. Wenn eine solche Menge in den globalen Ozean geschüttet würde, würde seine Oberfläche um 6 Millimeter ansteigen. Eine neue Studie hat nun ergeben, dass die Verdrängung einer solch enormen Wassermenge Auswirkungen auf die Achse hat, um die sich der Planet dreht.


    Zu dieser Schlussfolgerung gelangten Wissenschaftler, indem sie die Veränderungen in der Position des Rotationspols der Erde modellierten, dem Punkt, an dem die imaginäre Achse des Planeten aus der Oberfläche herausragen würde, wenn es sich um ein physisches Objekt handeln würde. Die Position des Rotationspols ist nicht identisch mit dem geografischen Nord- und Südpol und ändert sich tatsächlich im Laufe der Zeit, sodass die Rotationsachse zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Stellen auf der Planetenkruste durchschneidet.


    Seit 2016 wissen Wissenschaftler, dass der Rotationspol von klimabedingten Prozessen wie dem Auftauen von Eisbergen und der Umverteilung der darin eingeschlossenen Wassermasse beeinflusst wird. Doch bis die Forscher das abgepumpte Wasser in ihre Modelle einbauten, stimmten die Ergebnisse nicht perfekt mit den Beobachtungen überein. Ohne das abgepumpte Grundwasser lag das Modell um 31 Zoll (78,5 Zentimeter) daneben.

    „Der Rotationspol der Erde verändert sich tatsächlich stark“, sagte Ki-Weon Seo, ein Geophysiker an der Seoul National University, der die Studie leitete. „Unsere Studie zeigt, dass die Umverteilung des Grundwassers unter den klimabedingten Ursachen tatsächlich den größten Einfluss auf die Rotationspoldrift hat.“

    Da die Neigung der Erdachse Auswirkungen auf das saisonale Wetter auf der Planetenoberfläche haben kann, fragen sich Wissenschaftler nun, ob die Verschiebungen des Rotationspols langfristig zum Klimawandel beitragen könnten.


    „Die Beobachtung von Veränderungen im Rotationspol der Erde ist nützlich, um Unterschiede in der Wasserspeicherung auf kontinentaler Ebene zu verstehen“, sagte Seo. „Polarbewegungsdaten sind bereits seit dem späten 19. Jahrhundert verfügbar. Wir können diese Daten also möglicherweise nutzen, um die Schwankungen der kontinentalen Wasserspeicherung in den letzten 100 Jahren zu verstehen. Gab es aufgrund der Klimaerwärmung Änderungen im Wasserhaushalt? Polarbewegung könnte das sein.“

    Insgesamt verschiebt sich der Rotationspol der Erde um mehrere Meter pro Jahr. Wie stark entwässerte Grundwasserreservoirs zu dieser Verschiebung beitragen, hängt davon ab, wo auf dem Planeten sie sich befinden. Die Studie zeigte, dass das aus den mittleren Breiten entfernte Wasser den größten Einfluss auf die Neigung des Planeten hat.


    Die Steuerung der Bewegung des Grundwassers rund um den Globus könnte daher dazu beitragen, die Verschiebungen des Rotationspols und damit die damit verbundenen potenziellen Klimaeffekte zu begrenzen."


    Humans are pumping out so much groundwater that it's changing Earth's tilt
    And it could even affect climate.
    www.space.com


    We’ve pumped so much groundwater that we’ve nudged the Earth's spin
    AGU press contact: Rebecca Dzombak, news@agu.org (UTC-4 hours) Contact information for the researchers: Ki-Weon Seo, Seoul National University,…
    news.agu.org

  • Ich muss jetzt lachen,

    dass sich Erdreich nach dem Abpumpen von Grundwasser setzt, wird wohl vergessen. Außerdem liegen die landgebundenen Grundwasservorräte oft über dem Meeresspiegel und nicht unterhalb. Wasser fließt am Ende in die Meere "nach unten" ab.

    Allein Vater Rhein transportiert jährlich 70 Gigatonnen1) in die Nordsee, die Donau schafft jährlich 200 Gigatonnen ins Schwarze Meer. Über 17 Jahre schaffen die beiden Flüsse allein mehr Wasser durch die Gegend, als die 2150 Gigatonnen aus dem Bericht.


    Anmerkung zu 1)

    2300 m³/s lt Wiki ... macht 2300*86400*365 m³ = ~72 Gigatonnen. Die Donau hat im Delta eher 3 mal so viel. Der Amazonas hat allein ~6.500 Gigatonnen im Jahr. (Eine Gigatonne entspricht 1 km³)

    Und noch was: Grundwasser wird selten so weit transportiert, wie es die Flußläufe ganz ohne menschlichen Eingriff schaffen. Einfach, weil's zu teuer ist.


    Manchmal wünsch ich mir, dass man in der Grundschule besser beim Dreisatzrechnen aufpasst.
    Für mich zählt diese Studie (insb. eine solche Zusammenfassung) zu dem Quatsch, den niemand braucht.


    Die könnten genauso gut mal ausrechnen, um wie viele Millisekunden die Erde langsamer dreht, nachdem wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre verdoppelt haben und damit deren Gesamtmasse erhöhen. ^^ Die Kohle lag zuvor knapp auf Meeresniveau und schwebt jetzt in 0 bis 5000 m über dem Meeresniveau. Und die Atmosphäre ist Teil der Drehimpuls tragenden Erdmasse.

  • Mathematisch-geometrisch brauch ich jetzt aber auch eine Erklärung bitte:


    Wenn der Rotationsnordpol nicht der geografische Nordpol ist, wie ist der geografische Nordpol denn dann definiert?


    Ich hätte jetzt erwartet, das ganze Grid verschiebt sich mit der veränderten Rotationsachse. Ähnlich dem Äquinoktikum bei unseren Sternenkarten halt...


    CS,

    Walter

  • Wenn der Rotationsnordpol nicht der geografische Nordpol ist, wie ist der geografische Nordpol denn dann definiert?

    In dem Link unter dem Bericht des OP steht, daβ:


    "The position of the rotational pole is not identical with the geographical north and south poles and actually changes over time, so the rotational axis cuts through different spots on the planet's crust at various points in time". 


    Auβerdem (@ Kalle) ist da noch ein "Link in dem Link", der das Ganze in den Zusammenhang mit der Polschmelze stellt (Studie von einem Chinesen aus 2021), wobei die Grundwasserentnahme nur ein kleiner Teil des Ganzen ist.


    Also ich habe keine Ahnung, ... aber wenn es jetzt auch noch westliche Wissenschaftler (etwa so: wir leugnen erst mal alles, denn wir sind ja theoretisch rechtlich verantwortlich) und östliche Wissenschaftler (etwa so: die Kolonialisten sind schuld) gibt, die diametral entgegengesetzte Meinungen vertreten, ... dann gute Nacht !


    Wissenschaft ist also nicht mehr Wissenschaft !


    (Ich hatte das zwar immer schon vermutet, wegen des dominierenden Einflusses des groβen Geldes auf die Wissenschaft, ... aber es ist trotzdem traurig).

  • Nein, ganz im Ernst, selbst bei Wikipedia finde ich keine eindeutige Definition.


    Wir haben da eine sich drehende Kugel (vereinfacht angenommen). Auf die wollen wir ein polares(?) Koordinatensystem applizieren.

    Oder wie nennt man das korrekt? naja Längen und Breitenwinkel ihr wisst schon.


    Man braucht einen Ankerpunkt. Und dann eine Referenzlinie durch diesen Ankerpunkt. Der Rest ergibt sich dann.


    Gut, man nahm also den Garten des Observatorium in Greenwich, legte eine Platte ein und markierte einen ... Punkt!

    Durch diesen ritzte man eine Linie!

    Wie hat man sie bestimmt?

    Per Definition! Das ist die Linie, die fortgesetzt ... durch die Drehachse der rotierenden Erde gehen soll. Der rein physikalischen Drehachse!

    Was denn sonst? Schlafzimmer der Queen?

    Jetzt lernen wir: die reale Drehachse wandert?! Dann wabbelt doch das ganze Koordinatenkonstrukt mit. Die Definition gilt ja immer noch:

    "durch die physikalische Drehachse der Erde" ... das ist der Null Meridian.


    Wikipedia:

    Zitat:

    "Das Gradnetz der Erde ist ein konstruiertes Koordinatensystem auf der Erdoberfläche, mit sich rechtwinklig schneidenden Längen- und Breitenkreisen. Die Grundlage seiner Festlegung ist die reale Erddrehung,..:"


    Also, auch wenn es 80cm sind - wegen 80cm gab es schon Kriege! Und wenn es der unter Nachbarn war ...


    CS,
    Walter


    NB: Ich verstehe es ist in Wirklichkeit noch ziselierter mit den Koordinatensystemen, steht ja im Wiki Artikel, WGS84 uvm. Aber ich finde es formal falsch von Unterschieden in der physikalischen Drehachse und geographischen Achse zu reden/schreiben. Per Definition scheinen sie identisch zus ein. Außer der formale geografische Nordpol (90N) ist für alle Ewigkeiten mit einem Datum belegt, reale Drehachse am 13.10.1884)

  • Naja, grundsätzlich interessant. Hoffe es wurde ein Hydrogeologe hinzugezogen? fürchte eher nicht.


    Grundsätzlich scheint es mir denkbar, dass abgezogenes Grundwasser auf die Rotationsachse ein Einfluss haben könnte. Bei "uns" bzw. in höheren/tieferen Breiten wird entzogenes Grundwasser im allgemeinen nachgeliefert/-gebildet durch Infiltration usw.. In trockeneren Gebieten ist hingegen das Gleichgewicht durchaus gestört, die Nachbildung kann die Entnahme nicht annähernd kompensieren. Bereits in Spanien z.B. so, je nach Ort, und in den grossen Wüstengebieten erst recht.


    Insofern "landet" das Wasser von dort letztlich an einem anderen Ort, verdunstet oder über die Oberfläche abgeflossen.

    Abenteuerlich bis illusionär bleibt die angedeutete "Steuerung der Bewegung des Grundwassers", danke für die Lacher. Und erst recht zeitgeistig, der "Einfluss auf den Klimawandel" jener Änderung der Achse. Auf einer Nachkommastelle, wer weiss? Vielleicht präventiv eingeräumt (oder eher angeraunt?), es könnten irgendwo Forschungsgelder locker gemacht werden damit?


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Na kurz vor dem Weltuntergang...;)

    Die erdachse folgt schon immer....na es gibt die Präzession.

    Vielecht liegt es ja auch an den Millionen Tonnen Plastmüll, die nach Indien gelangt sind ????

  • Ich hab mal gelesen, dass sich die Erdachse nach starken Erdbeben verschieben soll. 2011, das Beben in Fukushima soll die Erdachse um 80 cm verschoben haben. Hab aber jetzt keine Quelle.

    Gruß Armin

  • guckt euch mal eure Polsucher genau an , Bei einigen ist mit Jahreszahlen markiert wo jeweils Polaris stehen wird, da sind 80cm harmlos


    Geografischen Pol,

    Da gibt so kleine Orange Männchen die Laufen mit Stativ rum und komische Durchguckdinger und hinterlassen oft so rote Nägel im Boden,


    Das wird das GPS merken wenn sich die Rotationsachse verschiebt....wenn es denn so genau ist.


    Gruß Frank

  • N' abend,


    falls jemand das Original lesen möchte: entgegen dem ersten Eindruck, der beim Lesen des populärwissenschaftlichen Artikels entsteht, finde ich das Paper doch recht spannend:

    https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2023GL103509


    Die References sind auch nicht uninteressant; so z.B.

    Secular polar motion observed by GRACE - Journal of Geodesy
    A long-term drift in polar motion (PM) has been observed for more than a century, and Glacial Isostatic Adjustment (GIA) has been understood as an important…
    link.springer.com


    Gute Nacht,

    Klaus

  • Hallo,

    Die könnten genauso gut mal ausrechnen, um wie viele Millisekunden die Erde langsamer dreht, nachdem wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre verdoppelt haben und damit deren Gesamtmasse erhöhen. ^^ Die Kohle lag zuvor knapp auf Meeresniveau und schwebt jetzt in 0 bis 5000 m über dem Meeresniveau. Und die Atmosphäre ist Teil der Drehimpuls tragenden Erdmasse.

    das ist doch ein alter Hut ;)

    Erdrotation
    Die Rotation der Erde ist eine äußerst gleichmäßige Bewegung. In der breiten Öffentlichkeit erfahren zeitliche Veränderungen der…
    link.springer.com


    Zitat:

    "Da die zeitlichen Änderungen der Erdrotation mit dynamischen Prozessen im Erdsystem in Zusammenhang stehen, sind Beobachtungsdaten der Erdrotation auch von großem wissenschaftlichen Interesse für zahlreiche Disziplinen der Geowissenschaften und Astronomie. Aus genauen und langen Beobachtungszeitreihen lassen sich Erkenntnisse über Abläufe und Wechselwirkungen im System Erde gewinnen, beispielsweise zu Austauschprozessen von Drehimpuls zwischen Atmosphäre, Ozean und fester Erde oder zu den Kopplungsmechanismen zwischen Erdmantel und Erdkern."


    Und nochmal weiter (schon ein wenig älter)

    https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspa.1983.0050


    Gute Nacht,

    Klaus

  • Also, wenn ich mich da richtig an die Vorlesungen zu Kartennetzlehre in meinem Kartographiestudium zurück erinnere, dann ist es tatsächlich so, dass der geografische Nord- und Südpol (d.H. die gedachten Durchstosspunkte der Erdachse auf der Erdoberfläche) nicht immer an der selben Stelle liegen. Das hat aber meines Wissens nach nicht allein mit dem Abpumpen von Grundwasser zu tun, sondern mit einer sich ständig verändernden Verteilung der Massen innerhalb der Erdkruste und auch innerhalb des Erdmantels.
    Und es gibt eine Menge Einflüsse auf die Masseverteilung. Ein paar Beispiele wurden schon genannt. Z.B. Flüsse, die zwar stetig, aber über einen langen Zeitraum gesehen keine konstant belibenden Massen an Wasser bewegen. Hinzu kommen längerfristige Prozesse, wie z.B. abschmelzende oder anwachsende Eismassen, Plattentektonik, und hier insbesondere die Subduktion von Ozeanischen Platten in den oberen Erdmantel.


    Die Bewegungen des geographischen Nordpols wurden schon Ende des 19. Jhdt. von einem Wissenschaftler namens Chandler entdeckt und gemessen und werden als Chandler Wobble bezeichnet. Die Werte dieses Wobbles sind aber größer, als die 80 cm, die in dem Bericht erwähnt werden. Sie liegen bei ca. 9m Veränderung alle 433 Tage.


    In Kartenwerken werden übrigens nicht permanent die Positionen der geografischen Pole korrigiert, sondern es werden gemittelte Werte aus den gemessenen Bewegungen als Positionen der Pole definiert.


    Weil das hier im thread auch erwähnt wurde: Die Präzession ist keine Veränderung der Erdachse in Relation zu ihrem gedachten Durchstosspunkt durch die Erdoberfläche, sondern ein Taumeln des Planeten mitsamt seiner Drehachse.

    LG, Nick

  • Ich finde, jemand sollte auch mal ausrechnen, wie sich die Rotationsdauer der Erde im Herbst erhöht und im Frühling verringert, wenn auf der Nordhalbkugel die Blätter von den Bäumen herabfallen und wieder austreiben. 🌳 🍃🍂🌳😂😂😂

    Und wie das bei 10micron ausgeglichen wird, wenn man stundenlang ohne Guiding belichtet 😉

  • In Kartenwerken werden übrigens nicht permanent die Positionen der geografischen Pole korrigiert, sondern es werden gemittelte Werte aus den gemessenen Bewegungen als Positionen der Pole definiert.

    Hallo Nick,


    prima, endlich jemand der mich versteht :-)! Ist mir schon klar, daß man mit Meßapparaturen nicht auf 80cm genau die "momentane" Drehachse der Erde (zumal auf der Nordpoleiskappe) direkt messen kann. Und auf der Eiskappe einen dieser Geodätischen Referenzpunkten einpflocken.


    Aber vieleicht übersehe ich etwas und diese Millimeter Genauigkeit ist nur "relativ", nämlich zu den Ur Referenzpunkten in einem Land selbst. Sie nutzen ja auch gerne lokale Ellipsoiden statt Erdkugel, oder zumindest Erd-Ellipsoide. Aber die mathematische Definition hat mich halt interessiert und Mathematiker sind ja sehr präzise Leute.


    Da Du das gelernt hast: Wie und wann (welcher Zeitraum) hat man gemittelt und an wievielen Stellen (vermutlich alles andere als in Polnähe) gemessen? War das einmalig oder wird das alle paar Jahrzehnte wiederholt? Nicht umsonst heißt es ja WGS'84 beim GPS zum Beispiel.


    CS,
    Walter


    NB: Ob unser Astroknecht da was raus rückt?

    Frage an den Astrocknecht gelöscht, da in den normalen Foren nicht erwünscht. Stathis

  • Beitrag von AstroService ()

    Dieser Beitrag wurde von Stathis aus folgendem Grund gelöscht: Beiträge vom Astroknecht gehören hier nicht hin ().
  • Ich finde, jemand sollte auch mal ausrechnen, wie sich die Rotationsdauer der Erde im Herbst erhöht und im Frühling verringert, wenn auf der Nordhalbkugel die Blätter von den Bäumen herabfallen und wieder austreiben. 🌳 🍃🍂🌳😂😂😂

    Hallo Pete,


    Du glaubst zu scherzen - meines Wissens handelt es sich genau dabei um einen messbaren Effekt, den man auch berücksichtigen muss, wenn man die Erdrotation mit hinreichender Genauigkeit benötigt.


    Hab jetzt auf die Schnelle aber keine Quelle parat, daher ohne Gewähr.


    Herzliche Grüße,

    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Ich habe es jetzt doch was konkreteres im Wikipedia Artikel gefunden. Man muss halt dort direkt nach "Erdachse" suchen:

    Erdachse – Wikipedia


    Zitat

    Gegenüber einem mit der Erde verbundenen Koordinatensystem, in dem Nord- und Südpol unveränderliche Koordinaten haben, vollzieht die wahre Erdachse ebenfalls periodische Bewegungen. Sie sind aber relativ klein, werden Polbewegungen genannt und von internationalen Diensten überwacht.


    auch

    Zitat

    Die genaue Kenntnis der Lage der Erdrotationsachse ist neben der Astronomie auch für die Navigation mit Satelliten und für die Raumfahrt unverzichtbar. Würde die aktuelle Pollage nicht berücksichtigt, wären Positionierungsfehler von über zehn Metern die Folge, die sich z. B. bei Raumflügen auf ein Vielfaches davon vergrößern würden.


    Die ganz exakte Festlegung des Referenz Koordinatennetzes wird dennoch immer noch nicht erklärt :-(. Es ist aber auch doof daß auch alles auf der Erde f(t) ist, der Durchstoßpunkt der momentanen Drehachse, die Ausrichtung der Drehachse im Weltraum, die Erdplatten , der Erdkern, die Gletscher, mannomann - wenn es in die Zentimeter geht ist es eine hohe Wissenschaft ...


    Aber gut, ich gehe dann auf die erweiterte Suche im Internet, Scilogs, Referenzen im Wikipedia Artikel, etc. Irgendwo muss das stehen wie ganz exakt der Nullmeridian mal praxistauglich ausgerichtet wurde.


    CS,

    Walter

  • Hallo Holger,


    es war von mir mehr ironisch als scherzhaft gemeint. Denn es muss ja einen Effekt haben, wenn dieser auch klein ist. Die Biomasse der vom Herbst "betroffenen" Wälder der mittleren nördlichen Breiten reicht immerhin aus, um beim Verrotten und erneutem Wachsen als periodische Schwankung des CO2-Gehaltes auf dem Mauna Loa gemessen werden zu können. Und was die Eiskunstläufer können, kann die Erde auch. Die Ironie zielte auf die Tatsache, dass die Erde im jeweils passenden Bezugssystem gesehen ein sehr dynamischer Körper ist, der in den keiner seiner Eigenschaften statisch ist. Deshalb stellt sich für mich die Frage nach der Relevanz von Analysen zur Verschiebung der Rotationsachse durch das Pumpen von Grundwasser ebenso wie in Bezug auf die Änderung der Rotationsgeschwindigkeit durch das Herabfallen der Blätter im Herbst.


    Herzliche Grüße zurück

    Peter

  • Salve,

    allein die Erdmasse bzw. flüssige Gesteinsmasse die durch unseren natürlich vorhandenen Vulkanismus z.B.

    des pazifischen Feuergürtels transportiert wird, ist wahrscheinlich größer als die Gewichtsmasse als das oben beschriebene Szenario.


    Das die Erdachse einer Verschiebung unterliegt ersehe ich als normal.

    Was wäre die Alternative zum Wasser-Dilemma ... von Luft und Liebe leben ... aber auch letzteres unterliegt eventuell einer natürlichen Veränderung ;)


    In der Tat sind wir Menschen aber an dem letzteren beschriebenen Dilemma :heart_with_arrow: wirklich schuld 8o


    Nun aber ein paar ernste Worte zu dem was auf der Erde und unserer Gesellschaft derzeit geschieht.

    Wir reden stets um den heißen Brei...wir müßen dieses und jenes tun um unsere Erde zu retten. Neuerdings geht das viel angenehmer...einfach mit dem Finger wischen und schon blubbt es auf :grinning_squinting_face:


    Letztendlich bleibt es nur beim Gelaber oder kleben. Wenn es hart auf hart kommt will jeder nicht auf seine Klima-Anlage oder Spülmaschine oder die große Mülltonne verzichten.

    Klar werden sich nun viele wieder denken ... ich mache doch schon was und achte darauf...

    Wenn jeder ein wenig in seinem Umfeld darauf achten würde, wären wir ein Stück weiter.


    Bei der derzeitigen Überbevölkerung auf unserem Planeten dürfen wir uns doch nicht wundern das wir ein Teil des Problems sind.

    Was wäre die Alternative Geburtenkontrolle ???

    Thanos aus dem Marvel-Universum einladen um die hälfte der Menschheit mit einem Schnipp zu entsorgen (Avengers/Endgame) ???


    Wir hoffen stets auf eine einfache Lösung die von Anderen kommt und die Andere dann alles zum Guten wenden lassen...das wird aber nicht geschehen :smirking_face:

    Jeder für sich muss etwas schaffe und net ständisch babbele :smiling_face_with_sunglasses:


    saluti Giovanni

  • Da Du das gelernt hast: Wie und wann (welcher Zeitraum) hat man gemittelt und an wievielen Stellen (vermutlich alles andere als in Polnähe) gemessen? War das einmalig oder wird das alle paar Jahrzehnte wiederholt? Nicht umsonst heißt es ja WGS'84 beim GPS zum Beispiel.

    Welcher Rotationsellipsoid da als Basis verwendet wird, habe ich nicht mehr auf dem Schirm. Ich gehe aber stark von WGS 84 aus. Leider kann ich dir ad hoc auch nicht sagen, in welchen Abständen die Drift der geografischen Pole gemessen wird. Mein Studium ist doch schon lange her... Aber prinzipiell ist es so, dass für Kartenwerke eine Kombination aus Ellipsoiden und Geoiden als Annäherungen an die exakte Form der Erde verwendet werden.
    Rotationsellipsoide sind per Definitionem an den Polen abgeflachte Kugeln, die möglichst gut an die Erdoberfläche angepasst sind.

    Geoide stellen eine gemittelte Fläche als Repräsentation der Schwerepotentiale der Erdoberfläche dar. Man kann sich das so vorstellen, dass der Geoid an den Ozeanen der Wasseroberfläche folgt, und innerhalb der Kontinente das Mittel zwischen den höchsten Erhebungen und tiefsten Senken darstellt.

    Letztendlich gilt bei aller Genauigkeit dieser Referenzsystem in der Kartographie das selbe wie in allen Ingenieursdisziplinen. Messungen und Berechnungen unterliegen immer einer gewissen Toleranz, und wenns um den letzten Milimeter geht, dann wird es sehr schwierig.

    LG, Nick

  • Hallo Nick,

    Leider kann ich dir ad hoc auch nicht sagen, in welchen Abständen die Drift der geografischen Pole gemessen wird.

    der recht brauchbaren Wikipedia-Seite zur Erdrotation zufolge wohl relativ häufig:


    PolarMotion 2001 2005 - Erdrotation – Wikipedia


    Da steht auch, dass der Effekt der Blätter auf den Bäumen in anderen saisonalen Effekten wie z.B. der Schneemasse auf den Bergen untergeht.


    Herzliche Grüße


    Holger

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