Gesamtbild der Sonne im H-alpha vom 09.06.2023 um 9:19 MESOZ

  • Hallo Sonnenfans und solche, die es werden wollen


    Gut Ding braucht Weile und eine Portion Durchhaltevermögen. Endlich ist es gelungen ein Mosaik der Sonne im H-alpha zu erstellen, das man auch anschauen kann. Es war ein Kult ohne Ende, aber es hat sich gelohnt und es hat Suchtpotential.


    Aus sechs Serien a‘ 300 Bildern, die mit Autostakkert zusammengerechnet wurden, wurde dann dieses Mosaik erstellt. Zuvor musste aber jedes Summenbild in Astra Image mit der Deconvolution bearbeitet werden, ohne dass an den Bildparametern etwas verstellt wurde. Das heißt, die mit der Deconvolution vorbearbeiteten sechs Bilder wurden alle gleich bearbeitet, damit das Aoto Stich Programm das Mosaik exakt zusammenrechnen kann.


    Erst danach ging es mit ImPPg an die Weiterbearbeitung um mit der Gradationskurve die Protuberanzen herauszukitzeln.


    Das Ergebnis zeige ich hier mal im Schwarz-Weiß Bild. Dann erfolgte die Feinarbeit und das Einfärben in einer uralt Version von Photoshop CS2.



    Und hier der zusammengerechnete Bildrohling, dem mit ImPPg die Protuberanzen herausgekitzelt wurden. :)



    Kamera: ASI 178MM / 300er Serie im SER Format / Gain 21 / 0,450 ms


    Bildbearbeitung: AutoStakkert / Astra Image / PHP



    Ich hoffe es gefällt


    Viele Grüße und CS Horst-Dieter

  • Hallo Horst-Dieter,


    ein sehr schönes Bild. Da ist momentan wirklich was los auf der Sonne. Dass viel Arbeit in einem solchen Ergebnis drinsteckt, kann ich nachvollziehen. Verbesserungswürdig ist aus meiner Sicht nur, dass nicht dransteht, wann es entstanden ist und mit welcher Technik. Das ist doch nur eine kleine Mühe im Vergleich zum ganzen anderen Aufwand. (Ich meine nicht nur in der Überschrift Deines Threads, sondern direkt im Bild.)


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg


    In meinem Eingangstext habe ich beschrieben wie und in welcher Reihenfolge es entstanden ist.

    Aufnahme Datum war am 09.06.2023 um 9:19 MESOZ.


    Was habe ich vergessen? Sein bitte so nett und teile mir mit was Du vermisst.


    Herzlichen Dank für Deine Stellungnahme und viele Grüße auch an die Sternchenverteiler


    Horst-Dieter

  • Hallo Horst-Dieter,


    klar, wer die Überschrift vom Thread genau liest (nicht so wie ich…), der hat alle Infos. Außer das Instrument. Da müsste ich jetzt nachsehen, was Du früher mal geschrieben hast.


    Ich finde es daher immer besser, wenn Zeit und Instrument „unverlierbar“ am Bildrand stehen. Dafür kann man sich eine Maske basteln, in die das neue Bildergebnis hineinkopiert wird und nur noch Datum und Zeit aktualisiert werden. So ist es dann auch eindeutig, wenn Du später mal draufguckst. Ich wüsste z. B. nach Jahren nicht mehr, wann ich etwas gemacht habe. Das finde ich zwar in den Beobachtungsaufzeichnungen. Aber dazu müsste ich die erst raussuchen. Das mache ich nur, wenn ich nach längerer Zeit ein ähnliches Projekt habe und nicht mehr genau weiß, welches Zubehör im Detail, wie zusammengebaut, welche Belichtungszeiten, welche EBV usw. In solchen Fällen bin ich froh, dass ich alles so genau dokumentiere. Oft verfluche ich mich zwar, dass ich etwa die dreifache Zeit der Beobachtung hinterm PC hocke. Aber es hat eindeutig Vorteile. Man muss „das Fahrrad nicht immer wieder neu erfinden“.


    Btw: Was ist MESOZ? Nur ein Tippfehler? Ich frage, weil es in der Überschrift und in #3 vorkommt.


    Und noch was: Sollte ich Deiner Meinung Korinthen kacken, Haare spalten oder dergleichen, dann, sorry, vergiss es. Amateurastronomie ist ein Hobby, und jeder hat das Recht, dabei nach seiner Fasson selig zu werden. Vielleicht kommt da bei mir zu sehr der Profi durch. Also nochmal: Es ist ein wunderschönes Bild. Punkt. Und mein Gemoser ist relativ. 😉


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg


    Da ich sehr viele Bilder archivieren muss, ist das Auffinden kein Problem. Ich fotografiere sehr viel Insekten und Mineralien. Dort werden hunderte Bilder gestackt und zusammengerechnet. Die Mineralien Freaks gehören zu den konservativsten Menschen auf dem Erdball, was die fotografischen Darstellung ihrer "Schätzchen" angeht. Bilder mit Beschriftungen zu versehen ist bei denen eine Todsünde. Und deshalb muss gnadenlose Ordnung und Zu-Ordnung herrschen, sonst sucht man sich den Wolf.



    Zum Aufnahme Instrument ( hatte ich in der Begeisterung vergessen)


    Telementor 63/840mm mit ETALON Frontfilter und 1200er Blockfilter.

    Eine Sache beschäftigt mich noch, da ist das Fernrohr sehr schätzen gelernt habe:


    Kannst Du mir bitte mal sagen, ob das damalige Schulfernrohr TELEMENTOR oder TELEMATOR hieß?


    Viele Grüße Horst-Dieter

  • Kannst Du mir bitte mal sagen, ob das damalige Schulfernrohr TELEMENTOR oder TELEMATOR hieß?

    Hallo Horst-Dieter,


    Telementor ist die Bezeichnung der ursprünglichen Version des Zeiss-Schulfernrohrs. Das hatte eine einfache, aber stabile parallaktische Montierung ohne Motor und Feintrieb. In der späteren Ausführung bekam das 63/840 eine Montierung mit Motor und nun hieß das Ganze Telemator. Siehe auch hier: https://www.photoinfos.com/ast…e/Zeiss-Jena-C-63x840.htm


    CS, Jörg

  • Nachtrag: Das hat mich jetzt doch interessiert: Es gibt im Netz kaum noch Bilder vom alten Telementor, wie wir ihn 1968 in sechs- oder achtfacher Ausführung an der Radebeuler Sternwarte auf der Beobachtungsterrasse stehen hatten. Das einzige, was ich finden konnte, ist das hier:



    Aber das ist auch nicht die Originalfarbe.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    Herzlichen Dank für die Info.

    Heute findet man nicht viel über dieses hervorragende Fernrohr. Wir hatten in der Schule nur die Wackelgurken von Tasco, wenn überhaupt. Werde mir den Link mal zu Gemüte führen.


    Danke und viele Grüße

  • Wir hatten in der Schule nur die Wackelgurken von Tasco, wenn überhaupt…

    Hallo Horst-Dieter,


    das ist, mit Verlaub, die Ungnade der westlichen Geburt. Einen Vorteil muss man ja als Ossi haben. Für uns gab‘s, wenn‘s denn mal was gab, nur Zeiss. Das setzte ungeahnt einen hohen Maßstab. Du glaubst nicht, wie blöd ich geguckt hab, als nach der Wende plötzlich all das bunte Astrozeugs erreichbar war und ich nach der ersten Euphorie merkte, wieviel hoch der Schrottanteil war.


    Sei froh über Dein Telementor. Der ist viel besser als die meisten Fraunhofer, die man heute bekommt. Ich lasse auch nichts auf meinen Zeiss 50/540 kommen und nutze ihn regelmäßig. Allein schon, um immer mal wieder zu sehen, wie alles angefangen hat.


    CS, Jörg

  • Hallo Freunde der Sonne

    Hallo Horst - Dieter


    Ich kann das ganze nur bestätigen, wir hatten damals ( 1987 ) den Telementor in der Archenhild Sternwarte zum Sonnenfleckenzählen

    Den gab es sogar mit Chromfilter auf einem sehr stabilen Holzstativ

    Die Nachführung erfolgte manuell in beiden Achsen, aber bei der Brennweite war das kein Problem

    Meistens hatten wir aber den Sonnenprojektionsschirm adaptiert, so konnte man die Sonnenflecken mit Pauspapier nachzeichnen und später in Ruhe die Relativzahl ermitteln um diese dann in Tabellen einzutragen




    Grüße


    Private Sternwarte Lenzen ( Elbe )

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!