Hintergrund zu hell mit ASI 533

Hallo Frank,

du bist recht weit vom optimalen Fokus beim Newton Bild entfernt. Zu sehen an den Sternen mit schwarzem Punkt in der Mitte. Wie fokussierst du denn? Eine Bathinov Maske könnte eventuell helfen.

Viele Grüße

Mira

Hallo Frank,

das Unistellar führt schon intern eine Aufbereitung der Bilder durch.

Das mußt Du bei der klassischen Astrofotografie selber machen. YT ist eine gute Hilfe (Beispiel: https://www.youtube.com/@astromarso/videos oder die Kanäle von Daniel Nimmervoll und Frank Sackenheim).

Ich weiß nicht, wie hell Dein Himmel ist, aber ich bleibe bei meinem Bortle 5 Himmel immer unter 120sek ohne Filter. Dazu gibts auch YT-Video (z.B. Frank Sackenheim, Stichwort: Hintergrundlimitierung)

Am meisten fällt mir an Deinem Bild auf, dass es völlig ausserhalb des Fokus ist. Man sieht in den helleren Sternen die Abschattung des Fangspiegels am schwarzen Punkt in den Zentren.

Schaff Dir mindestens eine Bahtinov-Maske an. Das fokussieren geht damit schon sehr gut und schnell. Mit einem Motorfokusser und einer passenden SW geht dann auch Auto-Fokus (aber nicht so einfach wie an einer DSLR).

Generell halte ich einen Planetarischen Nebel nicht unbedingt geeignet für ein Anfangsprojekt, lieber mal eine große Galaxie, Sternhaufen oder Ha-Nebel.

Die Bilder werden mit zunehmender Erfahrung auf jeden Fall besser, garantiert, aber Du mußt sie bearbeiten.

Grüße

Hartmut

Hallo Frank,

Zitat von Inside

1. Ich habe keine richtige Vorstellung was den einzustellenden Gain der 533 betrifft. Ich finde der Hintergrund zwischen den Sternen ist mir einfach zu hell, ob Gain 0 oder 120 bzw. 200.

ich habe auch eine 533MC Pro, und setze den Gain auf 100 und den Offset auf 30 oder 40. Damit fahre ich ganz gut.

Nützliche Infos zum Gain und Offset z.B. hier: https://www.baader-planetarium…-gekuehlten-cmos-kameras/

Und speziell für die 533 siehe S. 6: https://www.teleskop-express.d…shop/zwoptical/ASI533.pdf

Einen zu hellen Hintergrund bekommst Du per Bildbearbeitung weg.

Gruß Jürgen

Zitat von Inside

Mit Offset habe ich mich noch garnicht beschäftigt.

Wie kann ich den ermitteln und wo einstellen?

In der Software, die Du zum Aufnehmen verwendest. Du musst darauf achten, dass das Histogramm links am Rand nicht abgeschnitten wird.

Zitat von Inside

wo sehe ich den Offset-Wert bzw. wie genau ermittel ich den?

wo Du ihn siehst bzw. einstellst, kann ich Dir nicht sagen, weil ich Asiair nicht verwende. Wie man ihn ermittelt, findest Du in meinem ersten Link von Baader.

Hallo Frank

Also ich bin mir sicher das deine Bilder nach entsprechender Bearbeitung

besser aussehen wie die des Unistellar.

Es wäre hilfreich wenn du mal kurz ausführt wie du nach der Bilderfassung weitermachst.

Welche Programme nutzt du...

Zum Stacken und für die nachfolgende Bearbeitung des Stacks.

Wie sieht deine Nachbearbeitung aus....

Das mit dem Offset kannst du erst mal abhaken.

Bei der AsiAir gibt's da in der Software bzw. der App nix zum Einstellen.

Hab ich seit Jahren auch nicht benötigt.

Gain um die 100 ist ok, da hat jeder so seinen Weg.

Theorien gibt dazu ja genügend.

Also ich denke dir wird hier schon richtig auf's Pferd geholfen.

MfG

Andreas

Hallo Frank,

vergiß erst mal Offset und Gain, da geht es gewissermaßen ums Feintuning, die Probleme oben sind eher von grober Natur.

Wenn ich das richtig sehe, hast Du noch nicht skaliert (oder gestreckt, wie es allgemein genannt wird). Dadurch kannst Du sowohl die Hintergrundhelligkeit festlegen, als auch das Objekt der Begierde deutlich hervorheben. Ich hab das mal an deinem M97 gemacht , jetzt ist der Hintergrund dunkler und der Nebel heller.

Das sieht trotz der Unschärfe doch schon deutlich besser aus, als das Evscope Bild. Das könnte man an den unkomprimierten Daten noch etwas effektiver machen, und man sieht ausserdem an der leichten verbleibenden Helligkeit oberhalb des Nebels, dass die Flat-Korrektur hier definitiv nicht richtig funktioniert, sonst könnte man das noch etwas weiter aufziehen. Das ist auch bei M101 der Fall:

Hier ist eine starke Vignette zu erkennen, weshalb das "Stretchen" den Hintergrund ungleichmäßig im Kontrast verstärkt.

Ohne Skalierung sind auch die Qualitätsunterschiede zwischen den Einzelaufnahmen und dem Stack kaum zu erkennen. In der Regel ist das gestackte Bild rauschärmer, so dass es eben weiter im Kontrast "aufgezogen" werden kann.

Ich würde das Stretchen auch nicht als "Bildverarbeitung" im eigentlichen Sinn bezeichnen, weil das Festlegen der Intensitätswertes für "schwarz" und "weiß" eigentlich eine reine Konvention ist, ohne die man an einem Bild gar nicht von "hell" oder "dunkel" reden kann. Aber es ist bei digitalen Bildern einer der wichtigsten Schritte, mit dem man unbedingt vertraut sein sollte. In den zitierten Videos von Frank oder Daniel wird das m.E. git abgearbeitet.

Die anderen Baustellen wurden schon benannt:

1. Scharfstellen

2. Darks und Flats richtig machen, oder erst mal beides weglassen. Der 533er Chip ist ja nicht so groß, dass die Vignette vielleicht noch akzeptabel ist. Dann könnte man zuerst die Darks testen (um zu sehen ob die Hotpixel weniger werden) und sich dann an die Flats wagen. Tatsächlich kommt dann der Kamera Offset ins Spiel, damit sichergestellt ist, dass die Darks keine Werte unter Null liefern.

Viele Grüße

Norbert

Hi und ja, das stimmt alles, was hier so erzählt wurde. Die Bearbeitung ist mindestens so komplex wie das Fotos machen an sich.

Scharf stellen wurde schon angesprochen. Was den Hintergrund angeht:

Um den Hintergrund eines Bildes gescheit abziehen zu können, brauchst du ein ordentlich durch kalibriertes Bild. Für dieses benötigst du gute Kalibrierungsframes. Da gibt es viel zu beachten, was denn nun gut ist. Darks und Bias sind eher unkompliziert, besonders mit einer gekühlten Kamera. Hier gleich mein Tipp, bei schlechtem Wetter Dark Bibliotheken schießen

Der ASIAIR hat glücklicherweise direkt einen ganz ordentlichen Flat Wizard eingebaut und kalkuliert die Belichtungszeit für dich. Für gute Flats braucht es aber die richtige Methode. Sky Flats, ein Flat Panel, oder ein weißes T-Shirt mit einer Taschenlampe. Alles geht, aber für alles muss man auch ein bisschen wissen, was man da tut, denn nur der Automatismus des ASIAIR rettet dich dort nicht. Da kannst du dich sicher überall mal einlesen.

Generell ist es wichtig, je sauberer deine Daten sind und je besser sie kalibriert sind, desto angenehmer gestaltet sich das spätere bearbeiten.

Viel wichtiges wurde bereits geschrieben. Auch wenn der Sensor der Kamera eher klein ist, würde ein Komakorrektor sicher eine Verbesserung bringen. Und wie schon gesagt wurde, ist eine Belichtungszeit für einzelne Aufnahmen je nach Himmel und Objekt von 30 - 120 Sekunden ausreichend. Was dann letztendlich zählt, ist die Gesamtbelichtungszeit.