Fließendes Wasser auf Monden des Uranus entdeckt. Eventuell Frostschutzmittel.

  • "Die Uranus-Trabanten gelten eigentlich als absolut tiefgefroren, doch nun haben Astronomen Hinweise auf gigantische Wassermassen entdeckt. Eine mögliche Erklärung: Frostschutzmittel.

    Ariel, Umbriel, Titania und Oberon sind nur vier der mindestens 27 Monde, die um den Uranus kreisen. Bisher hielt man sie für tiefgefroren bis in den Kern. Kein Wunder, Uranus ist mehr als 2800 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, selbst an der Oberseite seiner Wolken liegt die Temperatur bei minus 214 Grad Celsius.

    Doch nun haben Astronominnen und Astronomen Hinweise gefunden, dass es auf den Uranus-Monden doch flüssiges Wasser geben könnte – tief verborgen unter einem dicken Eispanzer, berichtet das Forschungsteam im Fachblatt Journal of Geophysical Research.


    Die Wissenschaftler hatten die Beschaffenheit der Monde neu untersucht, um herauszufinden, mit welchen Herausforderungen bei künftigen Operationen zu rechnen ist und welche Messgeräte am besten eingesetzt werden sollten. »Wir müssen neue Modelle für verschiedene Annahmen über den Ursprung der Monde entwickeln, um zukünftige Beobachtungen vorzubereiten«, sagt Studienautorin Julie Castillo-Rogez von der NASA.


    Für die Analyse haben die Wissenschaftler Daten der Mission von »Voyager 2« aus den Achtzigerjahren neu ausgewertet. Damals flog die Nasa-Sonde am Uranus vorbei und lieferte wertvolle Aufnahmen. Die Daten kombinierten die Wissenschaftler mit Forschungsergebnissen von anderen Raumsonden wie »Galileo« und Beobachtungen von der Erde aus.

    Sie fanden heraus, dass die vier Monde des Uranus im Inneren doch warm genug sein könnten, damit jeweils eine 30 bis 50 kilometertiefe Schicht aus flüssigem Wasser entsteht. Zudem fanden sie Hinweise, dass in den Ozeanen große Mengen von Chloriden und Ammoniak schwimmen. Ammoniak ist seit Langem als Frostschutzmittel bekannt und auch die im Wasser vorhandenen Salze könnten verhindern, dass das Wasser gefriert.


    Neue Untersuchungen sollen nun zeigen, ob es tatsächlich Wasser auf den Uranus-Monden gibt, denkbar wären etwa Analysen des Magnetfelds. Die Raumsonde »Galileo« hatte auf ganz ähnliche Weise Spuren einer elektrisch leitenden Flüssigkeit auf dem Jupiter-Mond Europa entdeckt, bei der es sich wahrscheinlich um einen Ozean aus Salzwasser handelt.

    Sollte es auf den Monden tatsächlich Wasser geben, wären sie dennoch nicht gerade lebensfreundlich. Schon allein, weil die Ozeane unter einer dicken Eisschicht liegen."


    Uranus: Spuren von Wasser auf Monden entdeckt
    Die Uranus-Trabanten gelten eigentlich als absolut tiefgefroren, doch nun haben Astronomen Hinweise auf gigantische Wassermassen entdeckt. Eine mögliche…
    www.spiegel.de


    https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2022JE007432

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!