Kälteschutz und Verpflegung in kalten Nächten

  • Hallo Cornelius,


    mit Moonboots, langer Unterhose drunter und Skihose drüber, dickem Pullover und guter Winterjacke, guter Mütze, Schal und Handschuhen wird es mir normalerweise nicht kalt, auch nicht bei - 5 Grad.



    Gut, wenn nicht Moonboots dann eben möglichst warme Winterschuhe.


    Wach bleiben hängt natürlich auch davon ab, wieviel man generell gerade schläft. Normalerweise macht mich ein bewölkter Himmel eher müde, während ich durch einen richtig gutem Himmel soviel Energie und auch Euphorie bekomme, dass ich oft gar nicht mehr aufhören möchte ... ;).


    Servus

    Ben

  • Aufgrund unserer unterschiedlichen Winter-Urlaubs- und -Freizeitaktivitäten habe ich eine kleine Auswahl an Kleidung. Sehr wichtig für mich sind die Schuhe. Die Füße dürfen nicht kalt werden. Hier war die Beratung in einem der professionellen Geschäfte für Wander-Ausrüstung sehr wichtig (hat aber auch Geld gekostet). Diese speziellen Wanderschuhe sind so gut, dass ich selbst bei sehr niedrigen Temperaturen nur normale Socken anziehe.


    Bei der weiteren Körperbekleidung entscheide ich danach, welche Temperaturen vorhergesagt sind. Lange Unterwäsche ist im Winter immer Pflicht. Darüber Hemd und Pullover, aber Pullover auch immer nach angesagten Temperaturen, es darf auch nicht zu warm werden.


    Bei der Daunenjacke habe ich auch 2 Qualitäten, eine für sehr niedrige Temperaturen im Minus-Bereich und eine für den niedrigen positiven Temperaturbereich. Wichtig: die Jacken sind extrem leicht, haben aber auch natürlich entsprechend Geld gekostet.


    Normale Mütze und Fingerhandschuhe, eventuell leichten Schal. Wobei ich das Problem habe, dass meine Hände auskühlen, weil ich gerne mal vergesse, die Handschuhe überzuziehen.


    Das Brillenputztuch darf ich nicht vergessen. Durch das ständige Auf- und Absetzen der Brille kühlt sie aus und beschlägt dann sehr schnell wieder beim Aufsetzen.


    So halte ich es sehr gut bis zu drei Stunden im einstelligen Minusbereich aus, ohne mich zu bewegen.


    Mein Problem ist eher mein Notebook. Einmal ist mir die Festplatte kaputt gefroren. Also, eine kleine Heizdecke wäre da auch angebracht.


    Und auch ganz wichtig: kein Alkohol vorher, nicht einmal ein kleines Bier zum Abendessen. Nur die geringste Menge an Alkohol im Körper und du kühlst schneller aus.


    Ich liebe es, draußen beim Teleskop zu sitzen und nicht vom Wohnzimmer aus zu steuern. Ich brauche nichts, um wach zu bleiben. Es ist für mich die beste Tiefenentspannung. Es ist für mich wie eine Meditation über Stunden.


    CS


    Andreas

    OTA: Meade Schmidt-Cassegrain 8", Zeiss Cassegrain 150/900/2250, Zeiss AS 80/1200, Zeiss AS 63/840 Bj. 1961, Zeiss AS 63/840 BJ 1965, Zeiss C 63/840

    Montierung: Skywatcher EQ6-R Pro; 2x Zeiss IB;  Zeiss T; Zeiss Polkopf mit Azimutklemme

    Kameras: Nikon D5500, ASI Zwo 178 MC color

    Gartenkuppel

  • Servus Cornelius,


    die Nächte sind ja mittlerweile wieder warm, aber der nächste Winter kommt bestimmt (bei mir ist seit Ewigkeiten schlechter Himmel...). Im Winter muss man manchmal den inneren Schweinehund überwinden. Ich nutze die Zwiebelschalentechnik – warme, lange Unterwäsche, darüber eine Thermohose, einen Faserpelz und wenn nötig noch einen Pullover drüber (das meiste kaufe ich beim Jagdbedarf – Jäger sitzen auch im Winter an).

    Wichtig ist, dass man nicht am Kopf und an Füßen/Händen friert. Füße sind ja kein Problem: warme Socken, Winterstiefel, gefüttert natürlich (oder Moonboots, die viele mögen). Kopf ist auch kein Problem: warme Mützen gibt es genug. Ich nutze welche mit Kunstfell, die auch den Nacken und die Ohren eigens bedecken (also mehr eine Kappe mit Ohrenklappen und Nackenverlängerung).

    Mein hauptproblem sind die Hände, da ich auch schreiben / zeichnen will. Ich nutze da meist dünne Fotohandschuhe, bei denen ich die Fingerkuppen wegklappen kann (als Fäustlinge). Ist es richtig kalt, reichen sie natürlich nicht aus. Auch meine normalen Winterhandschuhe reichen dann nicht mehr, da ich die ja immer wieder ausziehen muss. Dann bleibe ich meist gleich bei den dünnen Handschuhen. Ich nehme einfach in jede Hand einen Handwärmer in den dünnen Fäustling. Klappe ich die Fingerkuppen weg, dann liegt der in den Handflächen. Sind die Fingerspitzen zu kalt, klappe ich die Handschuhe wieder zu und mache in den Fäustlingen eine Faust im den Handwärmer.


    Ich habe damit kein Problem, bei minus 10° Celsius draußen die Nacht durchzumachen. Spannend wird es nach so vier bis fünf Stunden. Wenn bis dahin die Kälte nicht gewonnen hat, dann kann man problemlos auch nochmal so lange draußen bleiben. Ich habe erst einmal am Ende wirklich gefroren, aber da wurde es auch deutlich kälter als -10°. Dann muss man halt doch einpacken und sich daheim aufwärmen. Ohne Handwärmer würde ich das aber nicht hinbekommen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ich habe einen Arbeitsoverall (die Kühlhausoveralls sind noch wärmer, sehen aber wirklich sehr unförmig aus und sind auch ZU warm - so kalt wird's bei uns gar nicht und wenn, hab ich andere Gedanken als Sterne schauen).

    Da gehe ich mit normalen "Gammelklamotten" wie Pulli und Jogginghose rein. Die Kombination aus Jogginghose, Unterhemd, Pulli und dem Overall hält dann wirklich sehr warm. Dazu Moonboots und dicke Handschuhe. So war ich schon oft unterwegs und es gab keine Probleme.


    Diese Overalls hat man schnell an und wieder ausgezogen. Dadurch kann man auch sehr einfach Pausen einlegen. Overall aus, aus den Moonboots geschlüpft und ich bin wieder wie vorher unterwegs. Kann ich wirklich nur empfehlen!

  • Hallo zusammen!


    Ich verfolge diesen Thread aus Interesse, da ich leider doch auch schon (zu) kalt hatte während den Aufnahmen.


    Drehn : Was für Arbeitsoveralls meinst du? Kannst du da ein konkretes Produkt nennen? :)


    Beste Grüsse

    Filippo

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Beobachtungsnächte“ zu „Kälteschutz und Verpflegung in Kalten Nächten“ geändert.
  • Hi,


    Ich nutze auch diesen Einteiler (diese Wintersaison kam er aber nicht zum Einsatz :( ). Das mit der Übergröße ist korrekt. Ich habe auch einen übergroßen, damit viele Pullover mit rein passen...


    Dennoch spannt er hinten, wenn man in gebückter Haltung sitzt - und das ist nicht nur unangenehm sondern mindert die Isolierwirkung am Rücken. Ich habe daher den Verdacht,

    daß der Zweiteiler besser wäre (Hose + Jacke). Jedenfalls wenn die Überlappung üppig ist (ich kenne den Zweiteiler leider nicht aus Erfahrung, also reine Theorie meinerseits) - nicht daß der blanke Rücken im Wind hängt...


    Für die Füße habe ich die Moon Boots, aber langsam fallen sie (unten, Sohle) auseinander nach 12 jahren Dienst...ih behelfe mich mit Tape, aber heute gibt es keine gescheiten Tapes mehr :-(.


    CS,

    Walter

  • Hallo zusammen,


    zunächst: Andreas hat es am Schluss seines Beitrages für mich auf den Punkt gebracht!!! Besser kann man es nicht formulieren.


    Ich bin nicht gerade der Kälteakrobat. Deswegen alles immer eine Nummer größer. Die Reserve an Warmluftpolster ist besonders am Gesäß und an den Schultern eine feine Sache. Dort wird durch Bewegung die warme Luft am ehesten zusammengepresst. Ich habe mit Sorell und Bergans sehr gute Erfahrungen. Wichtig: Je höher der Daunenanteil in der Federnfüllung, umso besser schützen die Sachen. Damit steigt zwar der Anschaffungspreis noch einmal deutlich an, aber die Sachen hat man erstens sehr lange und zweitens ist die Zeit, sich mit Schönem zu beschäftigen sowieso mit Geld nicht quantifizierbar. Wie schnell ist am falschen Ende gespart.

    Mit Mützen kämpfe ich immer noch. Die wandern nach mehrmaligem nach oben Schauen immer nach oben. Nacken und Ohren liegen dann schön frei. Mich nervt das regelmäßig, deswegen setze ich liebe die Kapuze auf.

    Ich habe mein Astrogewand schon mehrmals in Nordnorwegen dabei gehabt und ich habe auch bei unter -20 Grad nie gefroren. Oder waren es die wunderbaren Polarlichter, die mich alles um mich herum vergessen ließen….?


    Ach ja, noch etwas: Keine DSLM‘s! Die gehen dermaßen schnell bei Kälte in die Knie. Ich schwöre immer noch auf meine DSLR‘s, vor allem die D5. Die hat mich dort oben noch nie im Stich gelassen.


    Klaren Himmel wünscht

    Der Wolfram

  • Wer bei Bergsport, Expedtionen nicht fündig wird wegen 'besonderem Größenbedarf :P ' sollte sich mal bei Anglerzeug umsehen.


    Habe einen Anzug con FOX, 4XL, locker, weit genug für den Graf Zeppelin. 8o


    (ua. bei A.....)



    Gruß

    Stephan

  • Hallo,

    …und Schkolade ist immer dabei. Die wird auch garantiert nicht weich

    mir wäre Schokolade bei Minustemperaturen ja eher zu hart - genau wie Gummibärchen ^^ Im Sommer kein Problem ;) Ich nehme gerne Kekse mit und schmiere mir vorher oft ganz klassisch Butterbrote. Dazu ein Thermosbecher oder -kanne mit heissem Tee; am liebsten Pfefferminz.


    Beim Aufbauen lasse ich immer erstmal eine oder zwei Lagen von meinem Zwiebellook aus, weil ich sonst zu leicht ins Schwitzen gerate. Mit auch nur leicht angeschwitzter Bekleidung in der Kälte herumstehen, kann sehr unangenehm werden. Sicherheitshalber habe ich oft noch ein zusätzliches T-Shirt für darunter dabei, damit ich ggf. nach dem Aufbauen noch schnell wechseln kann.


    Eine warme Decke gehört seit letztem Jahr auch immer ins Auto. 1) Gegebenenfalls zum wärmen und 2) zum Abpolstern meiner Ausrüstung beim Transport.


    Zum wach halten brauche ich nichts, das sehe ich ähnlich wie Ben: wenn ich einmal draussen bin und einen schönen Sternenhimmel über mir habe, dann bin ich so aufgekratzt, dass ich keinerlei Hilfsmittel zum wach bleiben benötige (und wenn ich welche bräuchte, dann würde ich es gleich ganz sein lassen). Ich merke irgendwann, dass ich beim Schauen durchs Okular langsam unkonzentrierter werde und dann weiss ich, dass es an der Zeit ist einzupacken. Wie lange, das ist auch abhängig von der Tagesform. Ich schaue zwischendurch in der Regel nicht auf die Uhr, so dass ich dann am Ende erst feststelle, wieviel Zeit vergangen ist.


    Viele Grüße und CS,

    Klaus

  • Hallo,


    wie Lucifugus gebrauche ich im Winter die Zwiebelschalentechnik. Zwei lange warme "Long Johns", darüber eine dickere Stoffhose. Mindestens zwei Unterhemden (T-Shirts), darüber ein Thermohemd und dann mind. einen Pullover. Zwei Socken, dicke Schuhe, eine dicke Mütze und dann eine warme Winterjacke mit Kapuze, die ich bei Bedarf über die Mütze ziehe.


    Damit kann ich bis zu 3 Stunden, auch bei bis zu minus 20 Grad, draußen bleiben und beobachten. Die Füße werden leider immer als erstes kalt und zwingen mich dann, abzubrechen. ich gebrauche dieses Fuß-Kältegefühl als Indikator, daß ich abbrechen und wieder rein sollte.


    Ich habe mit dieser Art der Bekleidung die besten Erfahrungen gemacht.


    Gruß,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Hallo,


    Damit kann ich bis zu 3 Stunden, auch bei bis zu minus 20 Grad, draußen bleiben und beobachten. Die Füße werden leider immer als erstes kalt und zwingen mich dann, abzubrechen. ich gebrauche dieses Fuß-Kältegefühl als Indikator, daß ich abbrechen und wieder rein sollte.

    Hallo Samuel,


    OK, Du scheinst im Garten zu beobachten. Aber bei mir draussen auf dem Feld geht das nicht und die Anfahrt ist viel zu lang um schon nach 3 Stunden abzubrechen.

    Anfangs musste ich das auch - egal welche Sockenschalen und Winterstiefel ich getragen habe, auch Bergschuhe - nach spätestens 3 stunden war Eisfuß = Totalabbruch.

    Und dann habe ich die Moonboots gekauft. Die Dinger sind unglaublich, wie im Wohnzimmer mit Fußbodenheizung selbst nach 6 Stunden. -20 grad hatte ich noch nicht, aber bei -5 Grad und halbwegs Windstille kann ich es damit quasi unendlich aushalten. Meist friere ich früh morgens eher am Oberkörper oder Kopf/Nase/Wangen/Finger.


    CS,

    Walter

  • Ich halte mich warm, in dem ich rein gehe, und mein Teleskop remote vom PC steuere . Nach langen und ausgiebigen Test hat sich das als beste und effizienteste Methode herausgestellt ^^

    Hat natürlich den Vorteil, dass Schokolade und Gummibärchen im Winter nicht zu hart werden ;)


    Vielleicht sollte ich es mir ja nochmal überlegen ^^ :thinking_face:

  • Hallo stardust3,


    ich will ja jetzt keine Werbung machen aber ich benutze im Winter die Kamik-Schuhe aus Kanada, die sind angeblich laut Firmenangaben bis zu -40 Grad Celsius warm. Das Problem ist nicht, daß die Angaben nicht stimmen aber wie Du schon schreibst, nach 3 Stunden im Schnee stehend ist einem der Fuß dann doch so taub geworden, daß man wieder rein will. Das ist absolut richtig.


    Danke für den Tipp wegen Moonboots. Obwohl ich immer noch Vorbehalte habe. Als ich klein war, hatte ich diese s. g. Moonboots in Österreich im Winterurlaub und mir froren schon nach einer halben Stunde die Füße ab, zudem drang Wasser ein. Aber das war 1978, und damals waren die noch neu auf dem Markt. Scheint sich einiges getan zu haben, qualitativ gesehen.


    Liebe Grüße,


    Samuel

  • Sicher Samuel, ich kenne nicht die Bandbreite an sehr guten schuhen und Stiefeln, insbesondere im Hochqualitätssegment nicht.


    Meine Moon Boots haben 2012 halt nur 80 Euro gekostet (heute 135€), man ist sehr wackelig/schwammig auf ihnen unterwegs, aber das betrifft nur z.B einen kleinen Spaziergang um die Knochen wieder ein wenig zu strecken. Umgefallen bin ich aber noch nicht, oder was verknackst (Seitenhalt ist halt nahe Null). Ich war mit ihnen auch noch nie unter Regen, oder im patschnassen Rasen. Mein Beobachtungsort ist asphaltiert, oder Schotterboden. Heute würden sie sofort Wasser von unten her rein lassen, ich schrieb ja, die sind abgewetzt und es löst sich auch schon Stiefelhülle von Ferse. Die Qualität ist wohl ähnlich geblieben. Sie sind nur in einem richtig gut - und das ist Isolierung vom kalten Boden und von der Seite. Bis jetzt hat es mir gereicht.


    Aber eigentlich brauch ich bald Ersatz ...


    CS,

    Walter

  • stardust3,


    Du hast in der Tat eine sehr talentierte graphische Art, Schuhe zu beschreiben. ;)


    Auf daß Du gute neue Moonboots findet.


    Gruß,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Na ja Walter, Moonboots müssen ja auch nicht wasserresistent sein, solange auf dem Mond kein flüssiges Wasser nachgewiesen ist, was wahrscheinlich auch nicht gelingen wird. Von daher kannst Du ja ganz entspannt wackeln  ;)

  • Hallo Leute,


    Moonboots habe ich auch und verwende sie, wenn ich zuhause beobachte und nicht viel laufen muss. Bis -10°C getestet und für gut befunden. Dazu trage dicke Wollsocken und dünne Unterziehsocken auch aus Wolle. Fürs Beobachten im Gelände und andere Winteraktivitäten verwende ich wasserdichte Canadian Polarboots.


    Als Bekleidung bin ich mit meinen sowieso vorhandenen Skianzügen auch bei strenger Kälte immer gut gefahren. EIne gute Mütze und Kaputze sind ebenfalls wichtig.


    Weniger als -10° C hat es bei uns - außer in den Alpen und Mittelgebirgen - eher selten, und dann muss ich auch nicht unbedingt stundenlang raus zum beobachten.


    Gruß

    Robert

  • Hallo zusammen,


    ich denke, es macht einen Unterschied, ob man visuell beobachtet und somit permanent am Teleskop draussen steht, oder ob man fotografiert.
    Für letzteres gibt es ja diverse Remote-Steuerungsmöglichkeiten.


    Ich nutze als Unterschlupf zum Fotografieren ein rundum geschlossenes Schirmzelt, mit einer Plane und Isomatten am Boden, und zusätzlich einen Teelichtofen. Getestet hab ich das bisher bei bis zu -10° C, und drinnen zeigte mein Thermometer immerhin kuschelige +10°

    Und wenn man dann noch ein Thermoflläschchen mit warmem Kaffee und ne Kuscheldecke dabei hat, lässt sichs so ganz geschmeidig aushalten. :) Und so ein Teelichtofen hat den praktischen Nebeneffekt, dass ich mir die Pizza, die ich mir traditionell vom Italiener für meine Sternennächte mit nehme, nochmal (lau)warm machen kann. ^^


    LG, Nick

  • Hallo Sternenfreunde,


    Da ja mein Haupthobby Cross Country Ski in Skandinavien ist, kenne ich mich mit warmer Kleidung recht gut aus🙂


    Bei mäßiger Bewegung finde ich Woolpower Unterwäsche nicht schlecht, ansonsten zwei Lagen L1+L2 Extreme Cold Weather Clothing System (ECWCS) der US Army. Darüber Fleece Hose (200er) und Jacke (300er). Darüber ECWCS L7 Hose und Jacke. Trappermütze aus Fell. Die ECWCS Bekleidung gibt es von XS bis XXL mit verschiedenen Längen. Die Sachen fallen groß aus, mit meinen 176cm und 90Kg Kampfgewicht nehme ich LR, MR würde wahrscheinlich auch passen, SR würde knapp sein. XS ist zu klein🙂


    Eine Expeditionsdaunenjacke und passende Hose geht natürlich auch, ist aber preislich und wärmetechnisch schon fast der Overkill. Meine derzeitigen Favoriten: Bergans Expedition Down Parka und die Bergans Expedition Down Pants. Die Jacke ist besonders lang geschnitten, was ich für meine Anwendungen sehr schätze. Nach der Wintersaison kann man hier oft einen guten Preis bekommen.


    Zum Kuscheln bei Untätigkeit z.B. einen Carinthia Defence 4 oder 6 Schlafsack. Für die ganz verfrohrenen zusätzlich eine Wärmflasche. Term-A-Rest Ridge Rest, darauf eine selbstaufblasende Isomatte. Beim Sitzen auf einem Stuhl nehme ich meistens nur die Ridge Rest. Das langt dicke bis minus 20 Grad Celsius. Darunter wird wohl keiner Sterne fotografieren gehen, deshalb erspare ich mir hier weiteres. 


    Ich persönlich finde es ab ca -25 Grad Celsius ohne Bewegung recht frisch, ab minus 30 Grad Celsius wird es langsam kalt. Man bedenke hierbei, das in Skandinavien bei solchen Temperaturen im Allgemeinen sehr trockene Luft herrscht. Ich habe aber auch schon bei Temperaturen um 0 Grad Celsius und hoher Luftfeuchte gefröstelt. Ich denke, dass kennt hier jeder aus unseren Breiten...


    Warme Schuhe sind extrem wichtig. Mein derzeitiger Favorit sind die Baffin Control Max. Mindestens zwei Nummern größer wählen, die kanadischen Größen fallen klein aus. Generell müssen die Sohlen dick sein, die klassischen Sorel Boots taugen wegen zu dünner Sohlen nicht besonders viel. Unbedingt Wollsocken tragen, auf gar keinen Fall irgendetwas aus Baumwolle direkt am Körper. Auch die Unterhose sollte aus Wolle oder Kunstfaser sein. Cotton kills!


    Mehrlagige Handschuhe, die als Lagensystem zum Trocknen außeinandergenommen werden können, sonst bekommt man die nie trocken. Seltsamerweise gibt es sowas nur von skandinavischen Herstellern. Preiswert und gut z.B. Lillsport Adventure Mitt mit den passenden Wolllinern. Die gibt es zum Beispiel bei Sport Albert. Dazu dünne Unterziehandschuhe aus Wolle, Kunstfasern oder auch Seide. Billige Thinsulate Fleecehandschuhe, wenn man mehr feinmotorische Arbeiten macht.


    Wichtig: Alle Materialien müssen Feuchtigkeit nach außen durchlassen, sonst kann man noch soviel anziehen und man friert trotzdem. Alles muß so groß sein, dass nichts einengt. Man orientiere sich am Michelinmännchen! 🙂


    Wärmepads habe ich bisher nicht für nötig gehalten, können aber Eisfüßen wirksam entgegentreten. Für Damen seien sie in jedem Fall zusätzlich empfohlen.


    Warme Grüße,


    Günther

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