Flacherdler verscheuchen, Flugzeuge abschießen, was noch?

  • Hi Rene,

    Jochen JogiNet , was für ein cooles Haus im Hintergrund zu deiner Sternwarte!

    OT : Danke! Das ist eine winzige Kate (=ein ehemaliges Tagelöhner-Haus), ca. 300 Jahre alt in the middle of nowhere. Gefunden übrigens seinerzeit auf eBay ;)


    Gruß, Jochen

  • Hallo zusammen,

    da habe ich ja einen Nerv getroffen.

    Ich saß heute beim Arzt und musste warten. Habe eure Beiträge gelesen und hatte wohl die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht. Ich bin auf jeden Fall angesprochen worden, was das denn für eine lustige Seite sei ...

    Danke für eure nette Unterhaltung,

    VG ralf

  • ITV 2017 in Gedern: Da habe ich das Sternzeichen des großen Waschbären entdeckt.

    Anlässlich eines Fuchses, der das ITV (ich glaub es war 2014) unsicher machte und mehrere Zelte aufgerissen hatte, malte ich nachfolgendes Bildchen.

    Das mit dem Fuchs führte dazu, dass die Stadt Gedern jedem Geschädigten eine Pauschale erstattete. Konkret kann ich mich daran erinnern, wie von der Händlerwiese ein Vertreter nachts um 3h bei Regen mit seiner damals fünfjährigen Tochter zu uns ins MASH kam, weil der Fuchs die Zeltwand aufgerissen hatte und versuchte die Luftmatratze mitsamt der darauf schlafenden Tochter aus dem Zelt zu ziehen.

  • Hallo Ralf,


    von solchen Geschichten hätte ich einige, mal kurios, oft erfreulich, selten auch mal gefährlich. Hier mal eine, mit von jedem etwas:


    Irgendwann im Winter auf einem Hügel in den bayerischen Voralpen. Es was sehr kalt, ich stand in voller Montur (dicke Klamotten, dicke Stiefel, Sturmhaube + Kapuze) auf der Leiter vor dem 24 Zoll Dobson auf der Suche nach superschwachen Objekten (vermutlich Abell Planetaries, weiß nicht mehr genau). Da kam ein Auto mit Fernlicht viel zu schnell den Schotterweg hochgerast - bremste staubaufwirbelnd- fuhr im Schritttempo an mir vorbei - und beschleunigte wieder in die dunkle Nacht erneut jede Menge Staub aufwirbelnd. Ich drehte mich natürlich weg, um die Dunkeladaption wenigstens einigermaßen zu erhalten - innerlich fluchend wie Rohrspatz.


    Keine 15 Minuten später kam schon wieder ein Auto mit Fernlicht fast genau so schnell angerast, hielt mit laufendem Motor an, Fernlicht dauerhaft volle Kanne auf mich gerichtet. Derart geblendet drehte ich mich natürlich wieder weg, auch wenn die Dunkeladaption längst nicht mehr zu retten war.

    Es knallten mehrere Autotüren auf und zu und es tönte aus Richtung Auto mit der Doppel- Supernova: "Was machen Sie hier in der Nacht?"

    Mir lagen schon die passenden Flüche auf der Zunge, ich versuchte jedoch zunächst aus dem Augenwinkel einzuschätzen, wie brenzlich die Situation für mich werden könnte. Da sah ich schemenhaft, dass dieses Auto irgendwie anders aussah als das davor - mit einem komischen Aufbau oben auf dem Dach: Es war diesmal die Polizei! Zum Glück hatte ich die Flüche noch nicht rausgeschmettert.

    Polizist: "Wir erhielten einen Hinweis aus der Bevölkerung, dass hier ein Vermummter an einem Flakgeschütz hantiert und versucht, sich zu tarnen"


    Ich sah mich schon in Handschellen beim Terroristen - Verhör. Doch die beiden inspizierten mit superhellen Taschenlampen das "Flakgeschütz", prüften meine Papiere und zogen, ohne durch das Teleskop durchgucken zu wollen, wieder ab.

  • Hallo miteinander,


    die Geschichte von Stathis erinnert mich an einen Besuch der Polizei bei uns, es war vermutlich der gleiche Hügel im Voralpenland: " ... Später kam von Osten her noch ein Auto hoch, das immer langsamer wurde und uns direkt anleuchtete - und auch auf 'Licht aus!'- Aufrufe nicht reagieren wollte. Es entpuppte sich dann als die Polizei, die wohl das Treiben hier oben nicht recht einordnen konnte und mal nach dem Rechten sehen wollte; war dann alles ganz entspannt, und ich hab ihnen am 20-Zöller noch die Andromedagalaxie sowie die Sternhaufen M37 und h+Chi Persei gezeigt. Das weckte bei den beiden Polizisten übrigens ernsthaftes Interesse, und es gab einige Rückfragen."


    Zu der Geschichte von Kalle mit dem Fuchs fällt mir eine von VSW-Freund Manfred ein. Sie waren auf der Bielerhöhe beobachten, und schliefen anschließend draußen im Schlafsack. Er wachte auf, als ein Fuchs gerade dabei war, seinen Rucksack wegzuziehen. Nach kurzer Verfolgung musste der Fuchs das nicht ganz leichte Teil wieder loslassen.


    Mit Kühen habe ich nachts immer wieder mal zu tun gehabt. Gut wenn uns ein Zaun trennt, wie bei einer Beobachtung im letzten Sommer: "Die waren echt neugierig, und wie es Haley schon mal ausgedrückt hat: Für die passiert den lieben langen Tag nicht viel, da ist eine kleine Abwechslung sehr willkommen. Manchmal standen zwei oder drei direkt bei mir am Zaun und fragten sich vielleicht, was ich hier so treibe ;-). Ich hörte sie schnaufen, kauen, husten und alles was wir Säugetiere auch sonst so tun müssen. Viel Stress dürften sie nicht haben, alles sehr entschleunigt ;-)"


    Ich erinnere mich auch an eine Nacht am Sudelfeld, so um 1990 herum, wo wir draußen übernachtet haben. Ich sah, wie eine neugierige Kuh neben dem Schlafsack eines Freundes stand und herunterschaute. Er erzählte mir danach, dass sie ihn ganz schön vollgesabbert hat.


    Meine Fernrohre wurden schon für alles Mögliche gehalten, sowohl der alte Volltubus 10" Coulter (für einen Abfalleimer, wurde zum Glück nicht in die Praxis umgesetzt ;) ) als auch der Fünfling ("Ich dachte, das ist ein riesiger Anzünder"). Als ich den schweren Meade 16-Zöller mal auf dem Plattformwagen schob (Stangen und Hut abgebaut) schaute ein älteres Ehepaar aus der Nachbarschaft zu, sie vermuteten es ist eine Waschmaschine. Mei, die Farbe passt schon ^^ - hier eingepackt im Auto auf der Edelweißspitze:



    Servus

    Ben

  • Hallo Ben,


    die Nummer mit der Kuh erinnert mich an ein ähnliches Erlebnis auf der Winklmoosalm:


    Nachts war es komplett bewölkt gewesen und so saß ich tagsüber auf einer der bequemen, anatomisch geformten Astroliegen

    und las ein wenig darüber, was ich bei klarem Himmel alles hätte sehen können.

    Zwischendurch beobachtete ich immer wieder die erfolglosen Begattungsversuche eines Stiers,

    der jedoch von allen Kühen desinteressiert abgewiesen wurde.

    Frustriert und hormonell unausgeglichen näherte sich der Kerl dann meiner Liege und fing an, MICH abzuschlecken.

    Was soll ich sagen? Als 5. Wahl war ich mir dann doch zu schade und ich packte meinen Rucksack und zog weiter.

    Ob das jetzt tatsächlich ein Stier war oder ein Ochse wollte ich nicht unbedingt rausfinden...


    CS Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4


  • War glücklicherweise keine Kuh, kein Wildschwein, nicht mal ein Polizist ... :D

  • Sehr schoene Geschichten hier ... mir sind auch noch ein paar weitere Anekdoten eingefallen:


    - Vandalismus


    Es war um 2001 auf der Emberger Alm, als es sich zuzog. Die Teleskope wurden abgedeckt und es ging in die Bar. Ein aelterer Sternfreund beschloss schliesslich, seinen grossen russischen Maksutov auf Losmany G11 einzupacken. Er ging raus und kam wutschnaubend wieder herein - ungeheuerlich! Jemand hat sein Teleskop umgeworfen. Wir stuermten alle zum Tatort, und dort wurden wir gewahr, dass der Taeter sich so erschreckt haben muss, dass sich spontan sein Darm entleerte: Neben dem Teleskop lag ein frischer Kuhfladen! Offenbar hat sich eine Kuh am Teleskop schubbern wollen, und selbst eine G11 sieht gegen eine Kuh schwach aus. Zum Glueck war nicht viel passiert: Einige Schrammen, und kaputte Kugellager am Okularauszug. Der Sternfreund bereiste halb Oesterreich, um Ersatzkugellager aufzutreiben. Dann merkte er, dass Ersatzlager in einem kleinen Seitenfach des Teleskopbehaelters bereitlagen!


    - Polizei


    Eine partielle Sonnenfinsternis beim Sonnenaufgang ... was bietet sich mehr an, als dazu an die Kueste zu fahren? Einer meiner Sternfreunde fuhr nach Hartlepool. Es war bedeckt, aber eine Wolkenluecke im Anmarsch. Da kam ein Polizist auf dem Fahrrad daher, der alle Personalien kontrollieren musste. Jemand hatte ihm gemeldet, dass jemand mit einem Fernrohr das nagegelegene Kernkraftwerk ausspionieren wuerde! Schliesslich zog der Polizist von dannen, und mit ihm das einizige Wolkenloch ...


    - Afrika


    Ich war zur Montage des SALT-HRS-Spektrografen am SAAO in Suedafrika. Wir arbeiteten tagsueber, sodass ich nachts mit Feldstecher und Astrotrac in die Natur rausging. Ein langes Kabel hatte ich mir erbettelt, und es fuehrte aus dem Fenster meiner Unterkunft etwa 30 Meter in die Halbwueste. So war ich am beobachten, als ich auf einmal schweres Getrappel hoerte, und irgendwo hustete jemand ... in dem Moment wurde mir bewusst, dass ich in Afrika war. AFRIKA! Loewen? Schluck ... ich blies schnell zum Rueckzug, und beim Kabeleinholen kontrollierte ich jeden Meter, ob da auch keine Schlange, kein Skorpion und keine Giftspinne draufsass. Am naechsten Tag fragte ich erstmal nach, was es fuer gefaehrliche Tiere in Suedafrika gebe. Die Antwort: Am Observatorium keine. Als ich mein Erlebnis schilderte, war auch die Aufloesung gefunden: Springboecke! Es gab eine Herde solcher Tiere am Observatorium, und diese machen hustende Geraeusche. Und sie muessen sich mehr von den Menschen fuerchten als der Mensch vor ihnen: Sie sind sehr schmackhaft.

  • Raketenabschußrampe


    Da fällt mir auch noch was ein. Letztes Jahr zur partiellen Sonnenfinsternis waren wir von den Astronomiefreunden Ingolstadt an der Neuburger Grundschule um den Schülerinnen und Schülern eine waschechte Sonnenfinsternis zu zeigen.


    H-Alpha, Sonnenprojektion und Sonne im Weißlicht, alle Geschützte hatten wir aufgefahren um den etwa 300 Kindern mal zu zeigen, was da oben alles los ist.


    Die Klassen kamen immer nacheinander raus, innerhalb einer halben Stunde wuselte es um uns herum wie in einem Ameisenhaufen... Der nächste Trupp war schon im Anmarsch, als ich einen kleinen Jungen auf mich zulaufen sah, der lautstark schreite: "Boohhhahhh, schau! Da ist eine Raketenabschußrampe, schnell!"


    Von der Sofi habe ich übrigens nichts gesehen 😂, dafür aber gut 300x erklärt, was zu sehen ist. Ein Hoch auf meine Nachführung!


    CS Markus

  • Zur totalen Mondfinsternis im Juli 2018 hatten wir in der Rostocker Sternwarte geöffnet und zwei private Fernrohre auf der Dachterrasse aufgebaut sowie den "hauseigenen" 150/2250 Coudè Refraktor in Betrieb. Wir waren bloß 5 Leute vom Verein da, also völlig überfordert. Wider Erwarten gab es einen riesigen Andrang von mehreren hundert Leuten, die das Schauspiel sehen wollten. Die Dachterrasse fasst eigentlich nur 40 Personen. Aber es war brechend voll. Ich hatte keinerlei Überblick mehr über mein Equipment. Hätte jemand meine schönen Pentaxokulare klauen wollen, ich hätte es nicht verhindern können. Aber nichts passiert!

    Und, der Punkt ist, daß soviele Leute am Fernrohr anstanden und ungeduldig warteten, daß sie mich nicht mehr an mein eigenes Fernrohr ranlassen wollten, nachdem ich kurz was zum Essen und Trinken geholt hatte. Auch als ich gute Bekannte und die anderen Vereinsmitglieder mal vorgelassen hatte, gabs Proteste. Aber dank meiner Größe von 1,88 m und etwas kräftigerer Statur konnte ich mich dann doch durchsetzen. :D

    Aber ein sehr schönes Event war es trotzdem!!! :)

  • Hallo,


    ende der 1990er Jahre habe ich etliche Male oberhalb von Innsbruck beobachtet, auf einem Acker in der Nähe von Rinn.

    Eines Nachts, im Sommer, fährt unten an der Straße ein Auto vorbei, bremst, setzt zurück und brettert den Feldweg zu mir herauf. Ich ahne Schlimmes, als aus dem Auto schon aus der Ferne Gejohle zu hören ist. Ein paar offensichtlich alkoholisierte Jugendliche springen heraus, nähern sich mir, rufen: "Na, wo ist Sie?"

    "Wer?"

    "Na, dei Braut... Du schiebst doch da mit oana?"

    Offensichtlich vermuteten die Jungs, sie könnten ein Schäferstündchen aufmischen. Am Fernrohr hatten sie kein Interesse, und zogen rasch wieder ab.


    Jahre später, auf dem Bödele bei Dornbirn, bauten mein Freund Philipp und ich nachts zwei Teleskope auf. Kurz nach Beginn unserer Beobachtungen näherte sich ein Mann von einem in der Nähe abgestellten Wohnmobil, und fragte uns zu unserem Tun aus. Er ließ dann unmissverständlich durchblicken, dass er bewaffnet sei. Dann schlurfte er wieder zu seinem Wohnmobil zurück. Zur Entspannung trug diese Begegnung nicht bei.


    Auf dem gleichen Beobachtungsplatz saß ich vor einigen Jahren hinter meinem Tetra-Schiefspiegler und beobachtete in finsterer Nacht. Ich war von einigen Kisten umgeben. Plötzlich hielt in der Nähe ein Auto. Zwei Männer stiegen aus, und kamen auf mich zu. Was jetzt? Ich schwieg. Einer von beiden blieb ziemlich nahe vor mir stehen. Ich hörte, wie der Reißverschluss seiner Hose geöffnet wurde.

    Um das Schlimmste abzuwenden, rief ich laut: "Nicht hier!"

    Der Mann sprang zurück. Es stellte sich heraus, dass er mich gar nicht gesehen hatte. Er war völlig erschrocken über die Stimme aus dem Nichts. Nach einem kurzen Gespräch erledigte er sein Geschäftchen woanders.


    Es gibt noch andere, auch wirklich positive Geschichten von nächtlichen Begegnungen.


    Viele Grüße,

    Guntram

  • Hallo,


    Igel können neben lauten Geräuschen auch sehr gut Treppen steigen; trotz ihrer vermeintlich kurzen Beinchen. Das konnte ich früher ein paar mal bei meinen Eltern im Garten beobachten, weil sie sich dort nachts auf der Terasse immer am Katzenfutter bedienten!


    Eulen sehe und höre ich immer wieder wenn ich draussen bin; ich habe es auch schon erlebt, dass sie mich offenbar gezielt umkreisten. In der Dämmerung war ich vor etwas über einem Jahr mit dem Fernglas unterwegs, als sie deutlich hörbar mit den Flügeln unter dem Bauch zusammenklatschten. Da mich das wunderte, habe ich recherchiert und rausgefunden, dass dies zum Balzflug der Waldohreulen gehörte.


    Teleskope werden offenbar oft mit Raketenwerfern verwechselt. Als ich den 6" Newton gerade neu hatte, war ich mit meinen Eltern beim Wintercamping am Bannwaldsee bei Füssen (war die letzte Tour, die ich mit meinen Eltern zusammen verreiste). Bin dann Nachts auf eine Wiese, die ein wenig abseits lag. Zum Transport hatte ich das kurze Stativ, die Montierung und die Ausrüstung in meinen großen roten Trekkingrucksack gepackt und das Teleskop unter die Arme genommen, was trotz der bunten Farben von der Haltung ein wenig militärisch wirkte (meine Zeit bei der Bundeswehr war gerade rum). Jedenfalls schaute mich ein Campingplatzbewohner ziemlich entgeistert an, als ich so an ihm vorbeispazierte.


    An einem anderen Abend in diesem Urlaub kam eine Gruppe Jugendlicher an mir vorbei, von denen dann auch einer fragte, ob ich eine Rakete startete, ich hab es ihnen dann freundlich erklärt und sie waren beruhigt.


    Als ich letztes Jahr mein Teleskop aus dem Auto nach oben in die Wohnung brachte, fragte mich ein Nachbar scherzhaft, ob das nun eine Hilfslieferung für die Ukraine wäre. Ich hab das gleich verneint und wir haben uns dann noch recht (positiv) angeregt unterhalten.


    Eine Begegnung, die anfangs nett war, sich dann aber ins unangenehme entwickelte, hatte ich bei Komet Hale-Bopp. Ich hatte mir für diese Gelegenheit Papas Auto geborgt und bin rausgefahren anstelle des Gartens. Draussen traf ich auf ein Pärchen, das ich - vom Sehen her - vom Sport kannte. Die beiden drehten eine Runde und der Mann hatte offenbar schon ein (zwei, drei, ...?) Bier intus. Er war total aus dem Häuschen (also wow, der Hale-Bopp!!!) und meinte dann in seiner Begeisterung, mich auf eine Dose Bier einladen zu müssen, die er mir in die Hand drückte. Auf meinen Hinweis, dass ich mit dem Auto da bin und dann generell keinen Alkohol zu mir nehme, wurde er plötzlich sehr ungehalten und wütend. Ich beschloss, die Situation zu entschärfen: es war dunkel und der Mann sowieso schon angeheitert, also machte ich die Dose auf, prostete ihm zu und tat so, als würde ich daraus trinken. Als die beiden sicher weg waren, kippte ich das Bier ins Feld.


    Ein skurilles Erlebnis hatte ich vor einiger Zeit westlich von Bonn an meinem alten Beobachtungsplatz. Dieser hat im Sommer den Nachteil, dass dort in den warmen Nächten des öfteren Radfahrer mit grellen LED Lampen vorbeikommen. Ich habe mich dann immer weggedreht, bis sie durch waren. Bei einem konnte ich aber ewig warten: er fuhr total langsam, blieb offenbar immer wieder stehen und ich wurde langsam ungeduldig. Schließlich fuhr er langsam an mir vorbei und ich konnte sehen, das er einen Anhänger mit nicht definierter Ladung dran hatte. Etwas weiter hielt er dann wieder an einer Hecke an, die quer zum Weg verläuft und wuselte eine ganze Zeit lang mit seiner Taschenlampe am Fahrrad rum. Ich fragte mich noch "was macht der da???". Plötzlich hörte ich seltsame laute Geräusche wie aus einem Radio, an dem ich den Sender suche und dann volle Kanne: TECHNO!!! Ich fand es ja nett, dass der Mann offenbar Rücksicht auf seine Nachbarn nahm, aber ich war bedient und packte ein wenig genervt meine Sachen zusammen. Auf musikalische Begleitung hatte ich jedenfalls keine Lust. Eine Bekannte erzählte mir später, dass am Bonner Rheinufer nachts oft Leute mit solchen Soundanlagen entlangfahren (was mir noch nie aufgefallen ist, weil ich im Bonner Westen wohne und nachts selten für längere Zeitam Rhein bin).


    Im letzten Jahr hatte ich dann gleich zweimal ungeplant musikalische Begleitung: einmal offenbar durch eine Garten- oder Straßenparty mit DJ im Dorf nebenan. Und ein zweites Mal in einem anderen Dorf in der Gegend ein Fest mit Coverband. Bei letzterem mit sehr schrägem Begleitgesang durch die Gäste, was mich schon überlegen liess, ob ich wieder fahren soll. Ich hab es dann aber durchgezogen.


    Viele Grüße und CS,

    Klaus

  • In den 90ern habe ich um die Ecke vom Messdorfer Feld gewohnt. Dort habe ich ab und zu mit einem Fernglas beobachtet. Das Fernrohr kam nur im Innenhof der Residensia Alma Mater zum Einsatz.


    Im Feld selbst habe ich nur ein lautstark bumsendes Pärchen (im Auto) aus der Ferne beobachten können. Die wurden von mir nicht gestört und die haben auch mich nicht bemerkt. Aber ein anderes Auto wollte dort auch *ihr wisst schon* und tauchte die beiden in Fernlicht... Ich versuchte trotzdem Uranus und Neptun im Fernglas zu finden. Es war mir wichtiger als *na ihr wisst schon*.


    Das andere war ein Sprayer, der unbedingt unter der Brücke der Voreifelbahn sein Machwerk anbringen musste. Meine Taschenlampe beendete das Treiben (Er war Brillenträger und hatte kurze, rotgelockte Haare, das Gesicht kann ich bis heute nicht vergessen). Ich habe noch nie einen so schnell wegrennen sehen. Ich schickte ihm noch die grünen Funken hinterher...


    Das dritte war das schönste Erlebnis: Hyakutake war am Firmament. Ich war zu Besuch bei meinen Eltern und die Gespräche drehten sich um alles, nur nicht um Astronomie; so ging ich einfach hinaus nach dem Kometen schauen und fand ihn sofort. ,,Ah, ja! Da ist er!'' waren meine Worte. Sofort war die Familie elektrisiert und alles kam 'raus, gucken. Denn keiner hatte je einen Kometen gesehen. Und meine Schwester drängte mich, sofort ins Studentenwohnheim zu fahren, denn sie wusste um mein Hobby. Dort angekommen, konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie sich das Teleskop schnappte und mit ihrem Freund runter in den Hof brachte. Ich folgte ein wenig später. Unten angekommen, verschlug es mir die Sprache: Die parallaktische Montierung hatte die dollste Verrenkung, die ich je sah. Aber die beiden beobachteten schon...Ich stelle die Montierung ein, damit die Nachführung klappte, als zwei Studentinnen sich zu uns gesellten. Eine kannte ich vom Sehen, sie wohnte im Haus, die andere war neu und löcherte mich mit Fragen zur Astronomie im Allgemeinen und zum Kometen im Speziellen. Ich beantwortete alle ihre Fragen und dachte mir nichts dabei. Meine Schwester sagte kurz nach dem Event: ,,Kümmer dich um sie, da ist mehr drin!'' Ich fiel aus allen Wolken. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber es kam, wie es kommen musste: Ich sah sie nie wieder.

  • In den 90ern habe ich um die Ecke vom Messdorfer Feld gewohnt

    Da mache tagsüber oder abends oft Spaziergänge und in Endenich habe ich studiert (in der Meteorologie). Auch in den 90ern ;)


    Zum Sternegucken ist es mir dort in der Regel zu hell. Dort ist in den letzten Jahren leider auch einiges an Bebauung dazu gekommen.


    Hab im Meßdorfer Feld mal abends Merkur mit dem Fernglas gesucht und hatte durch den Betrieb bedingt einige Leute, die mich gefragt haben. Alles sehr entspannt.


    Viele Grüße,

    Klaus

  • > Endenich habe ich studiert


    Ich auch, (Astro)Physik, Diplom am Rand des Messdorfer Felds: Am AIUB! War die schönste Zeit meines Lebens.

    Immer, wenn ich mich in der Bibliothek der Sternwarte Bergedorf aufhalte, denke ich an diese Zeit. Hach...


    > Hättest du nur auf deine Schwester gehört und dich "gekümmert"!


    Die beiden waren schon weg, als sie mir das sagte. Und sie kam nie wieder zurück. Egal, beim Tanzkurs in Köln lernte ich meine Frau kennen.

  • Hallo,


    unsere Gartengrenze endet direkt an einer Wiese auf der mehrere Hochlandrinder :ox::ox:gehalten werden.

    Wenn ich nachts in meiner Sternwarte sitze, höre ich diese ruhigen Zeitgenossen beim Fressen, Gehen und Schnauben zu und habe mich daran gewöhnt...

    Im letzten Winter war schon sehr spät geworden und die Familienangehörigen und Nachbar lagen alle in ihren Betten.

    Entsprechen war es auch schön dunkel im Garten.


    Und dann hörte ich diese untypischen Geräusche. Ein schnelles Laufgeräusche mit einem wie bei Hunden :dog: üblichen Schnüffelgeräusch.

    Erst dachte ich, dass es nur von einem Tier kam.

    Dann war ich mir aber sicher, dass es mindestens zwei Tiere sein mussten, da sich diese Geräusche auch in gegensätzlicher

    Richtungen entlang der Zaungrenzer bewegten und zwar ziemlich schnell8|


    Tja, und sie liefen nicht weg! Immer wieder, hin und her.


    Und erst nach einer Ewigkeit wurde es wieder still.


    Es sind nur ca. 20 Meter zum Haus, aber ich hatte echt panische Angst, als ich mich dann endlich aufgerafft hatte:man_running_medium_dark_skin_tone:.

    Den Schlüssel zur hinteren Wohnungstür habe ich dann (wie im schlechten Horror-Film) mit zitternder Hand in Schloss geführt...


    Werde ich nie vergessen. Habe seit dem nun immer mein Handy dabei ;)

    Was es war, habe ich leider nicht herausgefunden...


    Gruß

    Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Vor zwei Wochen endlich mal wieder Zeit u. Lust...auf Mond auf'm ,,Berg", außerhalb von flimmernder Ortschaft.


    Mittlerweile alles aufgebaut, seh' ich gegen halb Zwölf aus ca. 5-600m zwei Scheinwerfer in meine Richtung kommen.

    Zeitlich leicht verzögert hört man das lauter werdende Röhren eines offensichtlich defekten Auspufftopfes, der letztlich auch zu den Scheinwerfern gehörte....


    ....ein paar Minuten später steht dann ein röhrender, kleiner alter, japanischer Geländewagen vor mir und ein Typ steigt aus der sich freundlich u. leicht wankend als Jagdpächter ausgibt.


    ,,Was machen sie da?"

    ,,Mond u. Himmel beobachten..."

    ,,...neee, das geht nicht.....so Leute wie Sie vertreiben mit dem Krach ja die ganzen Wildsäue....Sie geh'n jetzt besser!"

    ,,ok"


    Er klettert wieder (leicht unsicher) in seinen kleinen Jeep und brettert mit laut röhrendem Auspuff wieder in die Richtung wo er her kam....


    ...etwas nachdenklich u. unsicher hab' ich alles wieder eingepackt u. mich sicherheitshalber verzogen....


    ....und....ich dachte immer ,,Jäger trinken nix u. müssen doch abstinent sein, weil sie Waffen tragen!" ......:shushing_face: :smiling_face_with_halo:.......

  • ....und....ich dachte immer ,,Jäger trinken nix u. müssen doch abstinent sein, weil sie Waffen tragen!" ...... :shushing_face: :smiling_face_with_halo: .......

    Der darf Alkohol solange er die Waffen nicht benutzt, zB. damit rumfuchtelt oder damit tatsächlich jagt. In 'Notwehr' darf er dann trotzdem alles, wie jeder andere auch. 'Notwehr' ist allerdings extrem eng auszulegen. Der hat übrigens sowas wie 'Polizeigewalt'. Seine Weisung war sicherlich rechtlich ok, sachlich natürlich sehr fragwürdig.


    Abgesehen davon, schwanken kann man durchaus auch ohne Alkohol. Ich bringe das ständig hin.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Stephan,


    Der hat übrigens sowas wie 'Polizeigewalt

    ....nein, das hat er nicht. Er ist (rechtlich) nicht weisungsbefugt.

    Meine Nachbarin ist Jägerin, u. die sagt das immer die Polizei hinzugezogen werden muß...


    Abgesehen davon, schwanken kann man durchaus auch ohne Alkohol. Ich bringe das ständig hin.

    stimmt schon, ....mein Fehler, weil ich nichts von dem ,,Mundgeruch" geschrieben habe....

  • Eben, gerade von Google ...


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  • Der kann ohne Weiteres einen Platzverweis aussprechen, den Grund kannst Du dann bei einer Anzeige gerichtlich bezweifeln. Verrate das aber nicht Deiner Jägerin! :P Das betrifft natürlich nicht jeden mit Schein, sondern den Förster, Jagdpächter bzw. Beauftragte.

  • ...da ich eigentlich nur ,,mein Erlebnis" in #42 geschildert habe u. ich mich auch darauf beziehe...


    Ein zweifellos betrunkener, Schußwaffe tragender, autofahrender Waffenscheinbesitzer macht sich einfach nur strafbar.....

    .....der defekte Auspuff is nur 'ne Ordnungswidrigkeit.


    ....ok.....wer sich dann letztlich, im Moment so einer Begegnung, für den Stärkeren (bzw. Weisungsbefugten) hält steht auf einem anderen Blatt.....


    (aber, 's ist jetzt alles wieder OT, denn hier wurde eigentlich nur nach Erlebnissen gefragt.)

  • Ein zweifellos betrunkener, Schußwaffe tragender, autofahrender Waffenscheinbesitzer macht sich einfach nur strafbar.....

    .....der defekte Auspuff is nur 'ne Ordnungswidrigkeit.

    Strafbar durch wen? Der befindet sich mit Genehmigung des Grundeigentümers mit Auto in dem Wald, hat wahrscheinlich keinen Waffenschein, sondern Jagdschein und Waffenbesitzkarte. Der braucht nicht mal ein zugelassenes Auto und hat Weisungsbefugnis. Das mit dem Sauen verjagen auf'ner Kuppe ist natürlich Mist, aber wer will das nachweisen. Außerdem müßte ihm nachgewiesen werden, daß er aufgrund von Alkohol oder Drogen, Medikamente etc. zu dem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko war. 'Einfach nur strafbar' ist naiv. Is'n Depp, sind wir uns einig ... aber das war's auch schon. - Hatte schon einige dieser Begegnungen.

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