8" Newton Hauptspiegel Reinigung und Lagerung in Spiegelzelle

  • Darf ich annehmen, dass der Fangspiegelhalter nicht ausgebaut werden muß und die Folie darumgearbeitet werden kann?

    Ja natürlich - wenn Du akkurat arbeitest, es ist ja eine Klebefolie. Allerdingst stelle ich es mir frickelig vor, wenn ich so Verhalten von Klebefolien und Neigung zum Verpappen oder Faltenwurf, wenn es fummelig wird - wenn Du verstehst was ich meine. Das OAZ Loch muss man ja auch vorher ausschneiden und dann gut treffen, etc.


    Ich selbst habe "gefärbt", Antireflexfarbe. Dazu hab ich alles entfernt und nur das runde Blech war übrig. Ach nee, der OAZ war eingebaut geblieben, den hab ich übrigens auch geschwärzt, denn er ragt ja ein weinig in den Tubus bei gewissen Okularen.


    Alles wieder zusammenzubauen und einzusetellen/justieren fand ich jetzt nicht super schwer und es war eine gelegenheit sich mal mit Grundjsutage von der Pike auf zu beschäftigen.


    Grüße,

    Walter


    NB: dabei habe ich den FS so gelassen wie er ist an der Spinne und habe nur die Halterungen der Spinne außen am Tubus gelöst und "das Kreuz" rausgeholt.

  • Servus Andreas,


    die Schrauben stehen unter den Klötzchen ja frei, damit sind die nicht sicher im Gewindegang fixiert. Du solltest unter den Klötzchen entsprechend passend zum freien Abstand zugesägte Röhrchen einbringen, auf diesen noch eine Beilagscheibe oben drauf, damit das Rohrende sich nicht in den Gummiklotz eindrücken kann. Dann würden die Schrauben nicht mehr lose im Gewinde sitzen, sondern können durch leichtes Anziehen wieder verspannt werden.


    Dann kannst du auch nochmal überprüfen, ob die Klötzchen bei angezogenen Schrauben seitlich am Spiegel anliegen oder ob noch freier Abstand wie auf dem Bild sichtbar vorliegt. Und entsprechend dem Ergebnis kannst du dann auch den in die Spielgefläche ragenden Überstand verkleinern, durch absägen oder abfeilen

    Jetzt habe ich aber auf TE gelesen, "Verwenden Sie keinesfalls Sonnenfilter in Kombination mit dem Blendenring".

    Hmm, da ich auch im Weißlicht mit DSLR fotografiere, scheidet der Ring also aus und schmilzt mir weg oder nur wenn man stundenlang auf die Sonne hält?

    Wieso sollte hier etwas schmelzen? Der frontseitige Sonnenfilter lässt nur noch wenig Licht durch und selbst ohne diesen würde der Blendenring doch nur das direkt von der Sonne kommende Lichtabbekommen und nicht irgendwas durch das Teleskop gebündelt.


    Gruß Stefan

  • Hallo Andreas,


    das Zurücknehmen der Klammern..


    Hi Günther,

    hab ich versucht aber keine Chance die auch nur etwas zurückzunehmen.

    Entweder bohre ich die Schraubenlöcher weiter oder ich schneide etwas von der vorderen Gummikappe ab.

    Grüße

    Andreas


    erledigt sich eigentlich durch die gute Idee mit dem Blendenring für den Hauptspiegel


    und ich selbst verwende einen Sonnenfilter mit Baader Astro Solar Folie über die volle Öffnung (auch bei größeren Teleskopen) und da wurde es im Teleskop noch nie so warm, dass bei Plastikteilen Schmelzprozesse eingesetzt haben. Ich denke, der Hersteller sichert sich da gegen den Einsatz direkt am Sonnenfilter ab.


    Etwas anderes würde ich eher bedenken.

    Wenn ich das Alter des Teleskops und das Bild vom Spiegel in der Zelle ansehe, kann es gut sein, dass der Spiegel tatsächlich 8 Zoll Durchmesser (203,2 mm) hat.

    Aktuelle Blendringe die auf die Halteklammern montiert werden und diese sicher abdecken kommen auf gerade mal ~190 mm Durchlass, was dann runde 7,5 Zoll sind.

    Das würde ich, sollte der Spiegel tatsächlich standesgemäß groß sein, versuchen zu vermeiden und einen Blendring mit 195 bis 200 mm Innendurchmesser einsetzen oder eben doch die Klammern einkürzen.


    Es ist nicht so, dass Du den Unterschied zwischen 190 mm Öffnung und 198 mm Öffnung bezüglich Lichtsammelleistung und Auflösung locker bemerken würdest.

    Ich denke der Nutzen durch die Vermeidung der Beugungserscheinungen an den Klammern wird überwiegen, aber auch das wirst Du ohne gezielte Suche an einem sehr hellen Stern, zumindest visuell, kaum bemerken.

    Aber du warst ja schon auf einem Treffen und hast auch hier bereits Tips für Verbesserungsmaßnahmen bekommen.

    Es ist halt wie immer, die beiden genannten Punkte alleine machen kaum was aus, eine Veloursauskleidung oder Taukappe an brauchbaren Standorten auch nicht so viel wie in lichtverseuchten Ecken, Tubusisolierung und funktionierende (!!!) Lüftung....naja, der eine sagt so, der andere so. Optimierung der Ausleuchtung und Verringerung der Obstruktion......was soll das denn...!???


    Den Nutzen jeder Maßnahme für sich kann man hinterfragen, je nach Beobachtungsziel und -umständen ist das zu bemerken oder auch nicht. Und doch, wenn alles getan ist, hat man ein anderes, ein in allen Beobachtungssituationen deutlich besseres Teleskop.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Du solltest unter den Klötzchen entsprechend passend zum freien Abstand zugesägte Röhrchen einbringen, auf diesen noch eine Beilagscheibe oben drauf, damit das Rohrende sich nicht in den Gummiklotz eindrücken kann.

    Ich habe aus einem Plastik-Schnellhefterstreifen einfach passend zur Klötzchenform Distanzplättchen gebastelt und untergelegt. Je nach Dicke kann man da aus dem Haushalt frei wählen, ob man irgendeine Blisterverpackung zerschnibbelt oder gar einer Shampoo-Dose zerlegt. Wichtig für die Schrauben ist, dass sie nicht lose sind, sondern im Gewinde etwas Zugspannung aufbauen.

    Blendring am HS:

    Der bringt bei den käuflichen 8-Zöllern nur was, wenn du den Spiegel mit einen Focaulttest testest und feststellst, dass die äußeren 5 mm den Strehl auf 80% runterziehen, er sonst 90% hätte. Bei typ. 80% Strehl fallen die Halteklammern ansonsten nicht ins Gewicht. Das zumindest meine Meinung dazu.

  • Hallo Kalle (alle),


    dazu

    Blendring am HS:

    Der bringt bei den käuflichen 8-Zöllern nur was, wenn du den Spiegel mit einen Focaulttest testest und feststellst, dass die äußeren 5 mm den Strehl auf 80% runterziehen, er sonst 90% hätte. Bei typ. 80% Strehl fallen die Halteklammern ansonsten nicht ins Gewicht. Das zumindest meine Meinung dazu.

    habe ich noch ein paar Gedankengänge und bitte (auch) um Deine Meinung dazu:

    Wenn ein Spiegel mit durchgängig 0,95er Strehl nur durch abfallende Kante oder hochgezogenen Rand auf etwa 0,8er Strehl abstürzt, denke ich auch, dass die Halteklammern da nicht mehr ins Gewicht fallen. In dem festgestellten Fall hilft das Entfernen der Klammern nichts, die komplette, schlechte Randzone gehört abgedeckt.

    Ist aber der Rand ungefähr genau so gut oder schlecht wie der Rest des Spiegels und die Fehler summieren sich eben ohne die Dominanz eines einzelnen Faktors auf 0,8 oder 0,9 oder von mir aus auch 0,95er Strehl, sollten Klammern die auf die verspiegelte Fläche greifen immer einen negativen, zusätzlich verschlechternden Einfluss haben und ein Verzicht wäre anzuraten.


    Natürlich ist das auf Fotografien sehr viel deutlicher als im visuellen Bereich, daher hat wohl inzwischen fast jeder fotografisch genutzte Newton so eine Blende, egal ob sie nun die gezahnte Fase, die Klammern, oder auch noch einen Randzonenfelher kaschiert und Bilder mit solchen krassen Fehlern finden sich kaum noch im Forum, nur noch halbe Profiarbeiten.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Ist aber der Rand ungefähr genau so gut oder schlecht wie der Rest des Spiegels und die Fehler summieren sich eben ohne die Dominanz eines einzelnen Faktors auf 0,8 oder 0,9 oder von mir aus auch 0,95er Strehl, sollten Klammern die auf die verspiegelte Fläche greifen immer einen negativen, zusätzlich verschlechternden Einfluss haben und ein Verzicht wäre anzuraten.

    Die Klammern haben m.E. kaum Einfluss auf den Strehl. Dafür ist der Flächenanteil zu klein. Von denen wird kein "falsches" Licht reflektiert, sondern gar nichts. Die erzeugen via Beugung dumpfe Spikes, die sich kontrastmindernd auswirken, weil sie nicht scharf wie die Spikes der FS-Streben sind.


    Und vermutlich wird man das nur wahrnehmen, wenn der Strehl insgesamt 90% überschreitet und die Oberflächenrauheit gut ist. Die Standard 8-Zöller kommen da in der Regel nicht hin, denn mehr als 80% wird von denen nicht erwartet. Meiner zeigt verspiegelt im Focaulttest viele konzentrisch schattierte Helligkeitsschwankungen, die selbst alle zwar passen, aber einen Hinweis auf die maschinelle Fertigung geben. Erinnerte mich an ein Fresnellinse, als ich das sah. Messtechnisch hatte er dennoch so 85% Strehl. Halt auspoliert und parabolisiert, aber nicht wirklich "glattpoliert". Vielleicht kommt das auch erst durch die Beschichtung zustande. Mit voller Reflexion zeigt der Test ja jede Unebenheit, fast zuviel. Auch wenn nur der Reflexionsgrad irgendwo durch Interferenz oder so vom Rest abweicht. Ich bin da aber - ehrlich gesagt - überfragt.


    Stefan hat zudem darauf hingewiesen, dass so Einzelmaßnahmen allein meist nicht ausreichen. Es sollte dann ein Komplettpaket zur Streulichtreduzierung und Belüftung sein.
    Und auch den FS sollte man überprüfen, dass der dann nicht das schwächste Glied in der Kette ist; insb. sollte der spannungsfrei in der FS-Zelle sitzen.

    Fakt ist, dass man aus einem Industrieprodukt kein Meistereinzelstück wird machen können und mit dem Tuningaufwand die Kirche im Dorf lassen darf. Aus einer Dorfkirche wird kein Dom mit Königsgrab.

  • Hallo Kalle,


    danke für Deine Einschätzung. Das passt sehr gut zu meinem Vorstellungen.

    Mit dem verschlechternden Einfluss hatte ich auch nicht den Strehl, sondern den zusätzlichen Beugungseffekt gemeint, den man im Extremfoto an dunklen und hellen strahlen-/keilförmigen Zonen um einen hellen Stern sieht.


    Die eher ganzheitliche Sicht auf alle Komponenten eines Fernrohrs teile ich ebenfalls

    und wir können eingentlich froh sein, dass die Spiegel als günstigen Industreiprodukte inzwischen doch mehrheitlich auf der brauchbaren Seite sind. Das war mal deutlich fragwürdiger als heute, wobei derzeit gerade die Mechanik drumherum immer kritikwürdiger wird. Man könnte meinen, sie wollten die etwas gleichmäßiger und besser gewordene Spiegelqualität wieder ausgleichen.


    Der Tuningaufwand, gerade für Justierstabilität, Streulichtunterdrückung und Temperierung lohnt sich m.E. schon, denn man lernt dabei viel und ich habe schon erlebt, dass ein nahezu perfekter Spiegel in einem schlechten Teleskop auch verhungert.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Aber mich würde trotzdem interessieren, ob es denn sicht- bzw. messbare Unterschiede auf den Bildern von vorher zu nachher gibt.

    Das an der rechten Klammer ist Dreck und ein Spiegelreflex. So sah meiner mal vor Jahren aus. Nach dem Reinigen merkte ich im Okular sofort einen Kontrastgewinn.


    Reinigung: Warmes Wasser mit Spüli oder Buntwaschpulver. Spiegel ne halbe Stunde einweichen, mit Wasser abspülen, mit Bügeleisenwasser nachspülen, Abtropfen, Resttropfen mit Zewa abtupfen. Da der eine Quarzschutzbeschichtung hat, verträgt er einiges.

    PS: Die Beschichtung scheint sogar ganz gut gemacht zu sein, denn der Spiegel wird 20 Jahre alt und zeigt noch keine Altersfalten.

  • NB: dabei habe ich den FS so gelassen wie er ist an der Spinne und habe nur die Halterungen der Spinne außen am Tubus gelöst und "das Kreuz" rausgeholt.

    Hi Walter,

    ich versuche mich mal mit der Folie und die Spinne ist ja schnell rausgeschraubt.

    Hi Stefan,

    danke für den Tip mit den Röhrchen. Mal sehen was die Werkstattschraubenkästchen hergeben. Das die Gewinde so frei stehen, war auch vorher schon "ab Werk" so, nur eben total festgezogen.

    Hier die Ansicht, frisch nach der Demontage (vor der Reinigung):


    Da merkt man vermutlich den Preis (2013, 329€, ist übrigens ein Skywatcher N 200/1000 PDS Explorer).

    Bevor ich mir da später mal etwas professionelleres zulege, kann man hier schön "üben".


    Und wegen dem Thema "schmelzen" des Blendenrings hast Du bestimmt recht und der Lieferant will sich absichern. (Teilweise halte ich aber schon 1-2 Std. auf die Sonne ... und da erhitzt sich nix merkliches).

    Hi Günther,

    mist, stimmt, ich hätte den Spiegel ja mal messen können (aber die Schrauben sind ja schnell gelöst).

    Das mit dem Innendurchmesser ist ein wertvoller Tipp, dann bei der Bestellung. Die Lichtsammelleistung soll ja nicht zwingend kleiner werden.

    Ich nutze für den Newton auch die Baader Astro Solar Folie (Selbstbau):


    ...
    Blendring am HS:

    Der bringt bei den käuflichen 8-Zöllern nur was, wenn du den Spiegel mit einen Focaulttest testest und feststellst, dass die äußeren 5 mm den Strehl auf 80% runterziehen, er sonst 90% hätte. Bei typ. 80% Strehl fallen die Halteklammern ansonsten nicht ins Gewicht. Das zumindest meine Meinung dazu.

    Hi Kalle,

    Strehl und Focaulttest ist noch Neuland für mich und würde jetzt einfach mal etwa tunen um zu lernen.

    Gesehen habe ich, dass die "besseren" Newtons eingestellt und vermessen bestellt werden können...

    Bei Deinem "Staubspiegelbild" sehe ich aber keinen Blendenring.

  • Hallo Andreas,


    das spitzt sich jetzt meiner Meinung nach alles etwas zu sehr auf die Klammern und den Blendenring zu, dabei halte ich persönlich die Veloursauskleidung und eine lange Taukappe, die auch Streulicht fernhält, für viel wichtiger.

    Okay ich hab das angefangen und ich meine, dass es mit dieser Ausrüstung in einer Warte auch auf Fotografie hinaus läuft. Eigentlich absolut nicht mein Thema, aber auf den nächsten beiden Bildern, die ich aus Astrobin habe,

    C


    0


    sieht man unter anderem die von Kalle genannten dunklen, dumpfen Spikes, da spielen aber auch ein Okularauszug, der in den Strahlengang ragt und andere Dinge eine Rolle

    Mit Ringblende und oder ohne Klammern kann das so


    0


    aussehen und auch das ist noch nicht perfekt.

    Spätestens wenn du ambitionierter fotografierst, und du so etwas wie auf den ersten beiden Bildern siehst, kann das Thema interessant werden.


    Visuell und mit der üblichen Massenspiegelqualität wird so etwas in aller Regel und in der Einzelbetrachtung unter der Wahrnehmungsgrenze liegen und auch ich bin nicht in der Lage, hier belastbare, allgemeingültige Einschätzungen oder gar Messungen an den Start zu bringen, wann, wie und unter welchen normalen Beobachtungsumständen sich Fehlerquellen nun auch als Feler im Bild zeigen müssen oder nicht.

    Genau das ist der Grund, warum ich versuche, alle Fehlerquellen die ich erkenne, zu beseitigen. Mir ist es praktisch egal, ob ein Spiegel den ich benutzen will, 85 Strehlpunkte oder 95 Strehlpunkte hat. Für mich sind das die 100% des jeweiligen Spiegels und davon will ich so viel wie möglich ans Auge kriegen.

    Gerade weil ich nur mit Glück günstig an einen sehr guten, hochstrehligen Spiegel gekommen bin, den ich mir eigentlich gar nicht leisten könnte, bekommen auch meine Chinaböller die nötige Zuwendung und belohnen das mit guter Abbildungsleistung.

    Eigentlich ist es, ein halbwegs brauchbares Spiegelset vorausgesetzt, sogar sehr leicht, so ein Teleskop aus Massenherstellung deutlich zu verbessern, weil einfach viel mehr Fehler eingebaut sind, die man beheben kann, als z.B. in einem guten ATM-Teleskop mit ebenso guten Spiegelset. Es ist nach meiner Erfahrung einfach so, dass ein gerade so brauchbarer Spiegel durch weitere Fehler (Streulicht, Seeing, Dejustage und so weiter und so weiter) viel schneller zu völlig unbrachbarer Abbildung kommt als ein sehr guter Spiegel.


    Auf den hier ursächlichen Punkt gebracht fehlt mir (und wie Du schreibst, Dir auch) die Möglichkeit, z.B. wie Kalle das tut, festzustellen, dass z.B. die Ringblende oder das Weglassen der Klammern nichts bringt, wiel sein Spiegel das nicht hergibt.

    Ich weiß das für meine Spiegel nicht, es besteht also die Möglichkeit, daher tue ich es.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Zum Thema Reinigung vielleicht noch mein Hinweis.


    Es macht einen großen Unterschied, wenn man genau weiß, ob der Spiegel eine (funktionierende) Quarzschutzschicht hat oder nicht. Hat er eine Schutzschicht, ist so ziemlich alles erlaubt. Quarzglas ist hart. Sandstaub aber auch.


    Wenn man aber die Beschichtung eines Spiegels nicht kennt (z.B. weil er neu ist), dann empfehle ich, dass man mit einem Wattestäbchen entweder genau im Zentrum (= beim Newton im FS-Schatten) oder am Rand unter der Klammer das erst mal ausprobiert und sich vergewissert, was der Spiegel verträgt oder nicht.
    Erster Schritt ist da ein prüfender Blick im Gegenlicht und Streiflicht. Da offenbaren sich viele mögliche Materialmängel.

  • Hallo Christian,


    noch ein kleiner Hinweis zu dem Rausholen Fangspinne/FS. Die Justageschrauben des FS bitte angezogen lassen. Dann wirst Du automatisch das ganze Konstrukt wieder so einbauen ohne was zu verdrehen. Vor Abnehmen der Spinne musst Du den vorderen Tubusring abnehmen, dann walkt der Tubus etwas und Du kannst die eigentlich überstehenden Streben leichter raus holen.


    Beim Wiederreinstellen/schrauben ist dann die etwas diffiziele Aufgabe, das genau mittig zu machen (Vorderring zur Stabilisierung Tubusblech vorher anbringen). Das Ausmitteln hab ich mit einem Lineal gemacht, ein großes Geodreieck: -17cm-0+17cm hat da sehr gut geholfen. Danach kommt natürlich die Grundjustage OAZ, FS, das ganze Programm halt, ...


    Wenn Du eh alles auseinander hast. Die Mitte Markierung auf dem HS würde ich auch prüfen, ob wirklich mittig.


    CS,

    Walter

  • Hallo Andreas,


    das spitzt sich jetzt meiner Meinung nach alles etwas zu sehr auf die Klammern und den Blendenring zu, dabei halte ich persönlich die Veloursauskleidung und eine lange Taukappe, die auch Streulicht fernhält, für viel wichtiger.

    ....


    Hallo Christian,


    noch ein kleiner Hinweis zu dem Rausholen Fangspinne/FS. Die Justageschrauben des FS bitte angezogen lassen. Dann wirst Du automatisch das ganze Konstrukt wieder so einbauen ohne was zu verdrehen. Vor Abnehmen der Spinne musst Du den vorderen Tubusring abnehmen, dann walkt der Tubus etwas und Du kannst die ...

    Hallo Günther und Walter,

    vielen Dank für Eure Einschätzung.

    Ich werde jetzt erstmal mit der Veloursauskleidung anfangen und mich Schritt für Schritt entlanghangeln.

    Danke nochmal für die Tipps.

    Grüße

    Andreas

  • So, der 1. Schritt ist gemacht.

    Ich habe einen Blendenring (matt schwarz) direkt bei Daniel Nimmervoll bestellt.

    Ein Astrokollege, den ich hier gerne unterstütze (bei seinen Videos und Tutorials kann man sich echt viel aneignen).

    Mit Versandkosten aus Österreich (11€) trotzdem noch günstiger als in den diversen Astroshops.

    Grüße

    Andreas

  • Hallo Walter,

    jetzt vor der Demontage der Fangspinne muß ich doch fragen.

    Verstehe ich richtig, dass die Fangspinne durch die 4 winzigen Schrauben (s. Pfeil) gelöst werden? :/

    Mein kleinster Inbus ist 1,5 und der ist noch zu groß!


    Grüße

    Andreas

  • ie FS Spinne bekommst du raus indem du die äußeren silbernen Rändelschrauben löst

    Markiere die Position der FS-Streben zum OAZ mit einem Tesa, Bindfaden oder Edding. Wenn ich mich recht entsinne, sind die bei einem Galaxy oder GSO 8" Newton alle gleich lang .... aber andere Modelle bringen mit unterschiedlichen Strebenlängen den Offset für die FS-Kollimierung unter. Außerdem ist der Tubus selten perfekt rund ... ist ja nur Blech.

  • Hallo Andreas,


    Velours-Folie überklebe ich vor der Montage immer mit durchsichtiger Selbstklebefolie.

    Das klassische Verfahren lautet dann: Die Folie unter den Teppich legen und eine Tanzparty darauf abfeiern.

    Kräftiges aufdrücken, abziehen und mit neuer Folie abermals überkleben und das ggf. mehrmals wiederholen befreit die Velours-Folie von losen Fasern.

    Keine Angst, die durchsichtige Klebefolie (wie man sie zum Einkleiden von Büchern verwenden kann), bleibt auf der Velours-Folie nicht kleben.

    Auf diese Weise stelle ich schon seit Jahrzehnten sicher, daß von der Folie keine Fasern auf die Spiegel fallen.

    Die erste Überklebung zeigt beim Abziehen, wie nötig derartige Behandlung ist.

    Und gegen Klebefolie (besonders unter dem Teppich gelagerte) kommt keine Fusselrolle an.


    Und überlege dir gut die Technik des Aufklebens. Ich wickele sie meist vor dem Aufkleben auf eine Papprolle und Schneide das Schutzpapier so ein, daß es steifenweise abgezogen werden kann. Sonst hast du einen riesen Bogen Schutzpapier plötzlich im Tubus zwischen noch nicht verklebter Folie und der Velours-Walze.

    Auf jeden Fall die Spinne rausnehmen . Den Okularauszug voll rausdrehen und nach dem Festkleben der Folie mit einer scharfen Klinge freischneiden, besser noch ganz abschrauben.

    Und peinlich darauf achten, daß der Tubus beim innen Auskleiden nicht vom Tisch rollt. Sperren an die Tischkanten anbringen. Denn wenn der Tubus ohne vorderen Abschlußring vom Tisch rollt...

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Andreas,


    ja genau, die großen silbernen Rändel-Muttern. Ist jetzt nicht lebenswichtig die Position zu markieren, da Du die FS Halter&Justier Schrauben alle noch (hoffentlich) fest gespannt hast (also unangetastet lässt).

    Einbau halt so, daß der Fangspiegel wieder zum OAZ zeigt, eigentlich idiotensicher. Nur wehe Du löst die FS Zentralschraube ;-). Also gut, doppelt hält besser: markiere mindestens einen Fangarm und die Position/Loch im Tubus, die zusammengehören.


    Später beim Einbau wird es halt ein wenig fiddelig mit dem Wiederanziehen, da musst Du Dich dann iterativ wieder an das geometrische Zentrum ranarbeiten. Wenn Du z.B erst mal zwei gegenüberliegende Rändelschrauben anziehst, kannst Du den Tubus in eine ovale Form zwingen. Kein Hexenwerk das alles mit einem guten Lineal, besser Geo Dreieck. Aber Fleißarbeit und ein bisschen Gefühl für Geometrie und Wirkung der Schrauberei. Ich bin auch nicht mehr sicher - die Bohrung im Sky-Watcher Tubus ist eventuiell nicht rund, sondern ein Langloch (in Längsrichtung). Da musst Du dann auch die beste Position finden (oder jetzt schon markieren)(falls Du von den letzten Malerarbeiten so ein Kreppband noch hast aus Papier - drauf kann man ganz gut mit einem Kuli eine Hilfslinie ziehen.


    Und keine Angst vorm Offset. Beim Sky-Watcher ist die Spinne selbst symmetrisch, ohne Offset. Der Offset ist durch verschobene Aufklebung des Spiegels am eigentlich zentrischen Halter gegeben.


    Der Lackmustest (kann man auch zwischendurch anwenden) - für die Rundheit des Blechs nach dem Anziehen aller 4 Schrauben ist natürlich das Wieder Aufsetzen des vorderen (weissen) Abschlussringes*.


    CS,

    Walter

    * Der kommt natürlich ab, bevor Du die FS Konstruktion raus holst. Auf deinem Bild ist er noch dran.

  • Hallo Leute,


    an den Ausbau der Fangspinne habe ich mich noch nicht herangetraut, auch ist das Wetter zu gut dafür und ich nutze lieber noch die schöne Zeit um Bilder zu machen.

    Was ich aber als weitere Tuningmaßnahme quasi frei Haus gemacht habe ist, den Tubus hinten endlich auch mal vor Staub zu schützen.

    Ich hatte noch aus meiner Zeit des Brotbackens die Baumwollabdeckungen mit Gummizug für den Gärkorb ^^:


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    bei Interesse könnte ich etwas von meiner 58 jährigen Beobachtungspraxis mit verschiedenen Teleskopen berichten.




    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

    Einmal editiert, zuletzt von G2-Astro ()

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