Seeing und andere Katastrophen

  • Moin Leute :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hi Bernd,
    das haste missverstanden! Wenn, wie so oft befürchtet die &gt;=12- Zöller in seeing- Sumpfstadtnebel zu ersticken drohen, braucht man unbedingt, direkt guckbereit noch etwas kleines zum Trost<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie oft ersticken dann die 15 Zöller...


    Im Ernst:
    Gestern abend habe ich mal wieder das Problem gehabt - das Seeing über mir war zum K....
    Beim Fokussieren tanzt der Stern derart hin und her, dass eine vernünftige Einstellung nicht möglich war. Und überflüssig zudem auch noch, denn die Sterne sind bei längerer Belichtung sowieso so groß wie das Seeing sie macht. Offenbar ist das aber ausserhalb der Stadt nicht unbedingt besser. So hat Matthias ja durchaus hochaufgelöste Mond- und Sonnenfotos hinbekommen und ich habe mit meiner Kamera bei ihm ein deutlich ruhigeres Bild festellen können als bei mir. Woran liegts?
    Bei mir herrscht Einfamilienhausbebauung vor und ich schaue nicht nur über ein Dach rüber. Bei Matthias sind es vorwiegend Mehrfamilienhäuser mit einem großen Anteil Strassen (auch die A7 geht bei ihm in der Nähe vorbei). Was ist der Grund? Wie kann man dem entgehen?


    Bin mal gespannt auf Eure Ideen.


    Gruß & Clear Skies


    ullrich

  • Hallo Ullrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So hat Matthias ja durchaus hochaufgelöste Mond- und Sonnenfotos hinbekommen und ich habe mit meiner Kamera bei ihm ein deutlich ruhigeres Bild festellen können als bei mir. Woran liegts?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das größte Prob wird wohl der 15kg schwere Spiegel sein der ohne Belüftung die ganze Nacht dem Temperaturabfall nachhängt und vor sich hin brodelt. Dadurch dass deiner auch noch in einer Röhre steckt macht es sicherlich auch nicht besser. Ich denke beide Beobachtungsplätze, Einfamilienhäuser oder Straßenschluchten sind zumindest im Winter zu meiden. Am besten wäre natürlich eine offene weite mit Gras bewachsene Fläche 5-600m über NN, aber sowas gibts bei euch ja leider nicht. [}:)]


    Grüße
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie oft ersticken dann die 15 Zöller...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Ullrich,


    mein bisher bester Standort für Planetenbeobachtung ist eine Anhöhe in Mitten von Viehweiden. Dort hab Ende März erstmals mit 12" QM die Encke- Teilung permanent sehen können. Das nächste Nest (mein Wohnort) mit ca 100 Häusern ist mehr als 500 m weit entfernt. An einem Hang setzt sich die bodennahe Kaltluft irgendwann mal in Bewegung mit entsprechender Schlierenbildung. Ein sog. Kaltdach (Wärmedämmung des Hauses liegt im Dachfußboden) kann ebenso als Kaltluftproduzent wirken. Wenn es mal die Tageswärme abgestrahlt hat, kühlt es ganz rapide unter die Temperatur der Umgebungsluft ab.


    Tubusseing auch bei offenen Gitterrohren macht immer wieder Probleme, wie ich z. b. beim finalen Star- Test von "Pünktchen" beobachtet habe.
    Das Teleskop war auf Polaris ausgerichtet. Mit ein und demselben Thermometer hab ich folgende Lufttemperaturen genmessen:
    Spiegeloberseite ca 2 cm über der Spiegelfläche
    Mitte 11° C (Höhe ca. 0,3m über Grund)
    unterer Rand 10°C
    oberer Rand 11,5°C


    Mitte Telrad 15°C (H. = 0,45m)


    Okulareinblick 16°C (H. = 1,6m)


    Bei diesem scharfen Temperaturgradienten in Bodennähe von 11°C/0,3m = 36,7°C/m, d. h. in der Nähe des HS wundert mich gar nix mehr. Dagegen ist die Lufttemperatur zwischen 0,5 m bis Oku-Höhe fast konstant. Ähnliche Verhältnisse hab ich wiederholt gemessen. Besonders ausgeprägt ist es bei Windstille. "QM"- Cassegrain hängt bei Planetenbeobachtung mit seiner gesamten Optik höher als 0,7 m über Grund. Dann wird noch die Luft für die Zwangsbelüftung durch den geschlossenen ISO- Tubus in ca 1,5 m Höhe angesaugt. Wahrscheinlich gewinnt er deshalb immer bei direktem Vergleich mit einem Newton, dessen HS in der kalten Suppe ganz tief unten herumschwabbert. Dagegen muss man noch etwas erfinden. Ich werde mal für Aschberg einiges zusammentragen.
    Gruß Kurt

  • Hi Roland -
    das Problem mit dem köchelnden Spiegel habe ich wohl gelöst - das kann ich auch anhand der Schlieren an der Messerschneide am Stern beobachten. Hinter dem Spiegel sind 3, an der Seite, knapp vor der Spiegelfläche nochmal zwei Lüfter, die die warme Luft radial absaugen. Die Art hat Kurt ganz anschaulich beschrieben - und da wabert auch nix. Eine ebene Wiese gibts hier durchaus - ich könnte ja mal den Cassi dahin schleppen um zu sehen obs da besser ist.


    Seeingfreie Grüße


    ullrich

  • Ich habe auch immer wieder die gleichen Erfahrungen gemacht. Sowohl im 2. Hinterhof Berlin City, als auch mitten in München auf'm Bürgersteig hatte ich oft gutes Seeing, wenn nicht gerade ein Schornstein durch's Bild geht. Ja sogar einmal in Thessaloniki im Sommer auf der Dachterasse.


    Fahrt man hingegen in die Voralpen weit außerhalb der Ortschaften und es herrscht Föhn, dann besteht der ganze Himmel aus lauter kleinen Kugelsternhaufen und EO Galaxien [V] Da macht Deep Sky "richtig Spass"[8]


    Ich glaube, das liegt einfach an den Lufttrbulenzen der oberen Athmosphäre (Jetstream). Zu erkennen an den schnell zappelnden Störungen der Beugungsringe am unscharf gestellten Stern. Ist diese obere Armosphäre ruhig (Hochdruckgebiet), so hat man schon halb gewonnen.


    Der Rest ist dann Tubusseeing und lokales Seeing (langsamer wabernde Störnungen der Beugungsringe). Gegen Tubusseeing kann man ja was machen, das lokale Seeing der Häuser ist bei Temperaturen über +8°C vielleicht gar nicht so sehr von Belang wie wir immer denken. Bei starkem Frost hingegen hatte ich nie wirklich gute Bilder.


    Mal sehen, was die anderen hier sagen.

  • Hallo Kurt -
    da freue ich mich schon drauf, in der Hoffnung dann auch da sein zu können, da ich nur am Freitag zeit habe.
    Wie ich ja schon schrieb sauge ich mittels 5 Lüftern die Luft hinten am Tubus ab, so daß ich nur die halbwegs homogene Luft aus 2m Höhe im Tubus habe. Vielleicht reicht das aber nicht und ich muß die Ventilation noch weiter verbessern.


    Gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br />Hinter dem Spiegel sind 3, an der Seite, knapp vor der Spiegelfläche nochmal zwei Lüfter, die die warme Luft radial absaugen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie sieht den das aus? Hast du vielleicht ein Bild? Wäre sicher interessant für die anderen. Kannst du eine unmittelbare Verbesserung bei Einschalten der Lüfter sehen?

  • Hi Stathis -
    hier hab ich mal auf die Schnelle meine Webcam draufgehalten:



    Hinten habe ich eine 4mm starke Sperholzplatte eingesetzt, die auch das Streulicht bei Sonnenbeobachtung abhalten soll, was von hinten herein kommt. Rundherum ist das mit sowas ähnlichem wie Tesa-moll abgedichtet, damit die Luft auch tatsächlich von vorne angesaugt wird.
    Die beiden Lüfter an der Seite habe ich nach einem Beitrag in der SUW angebaut.
    Wenn ich die Lüfter einschalte, sehe ich ziemlich schnell, wie sich die Schlieren verziehen, was aber bleibt sind Schlieren, die mit der Windrichtung ziehen. Eine Bildverbesserung ist auf zweierlei Wegen zu sehen: 1. hat der Spiegel nach gut einer halben Stunde schon eine passable Form
    2. wird das Bild nach Abschalten schnell schlechter. Von Nachteil ist aber die spürbare Vibration durch die Lüfter.

  • Moin Ullrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br />Moin Leute :)
    Im Ernst:
    Gestern abend habe ich mal wieder das Problem gehabt - das Seeing über mir war zum K....
    Beim Fokussieren tanzt der Stern derart hin und her, dass eine vernünftige Einstellung nicht möglich war. Und überflüssig zudem auch............. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das kann ich vollauf bestätigen. An den vergangenen beiden Abenden hatte ich ein so mieses Seeing, das mich mich nicht daran errinnern kann je ein schlechteres gehabt zu haben.
    Jupiter tanzte einige Male sogar um je einen halben Planetendurchmesser auf und ab. Dazwischen hektisches Flimmern, es war fast nichts zu erkennen. Das Teleskop, ein 8"Kutter im geschlossenen Tubus (Marke Standardsarg) stand schon seit Stunden draussen. Machmal, zum Glück sehr selten, kann man es selbst bei klarstem Himmel knicken.


    Viele Grüße
    Armin

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