Einige Fragen zu "visueller" OIII Filter vs. "CCD" OIII Filter bei Astrofotografie?

  • Hallo zusammen,


    trotz Recherche habe ich leider keine eindeutigen Antworten bekommen auf meine grundsätzliche Frage: "Welche Performance kann man von einem 'visuellen' OIII Filter im Vergleich zum CCD Modell bei Astrofotografie erwarten?"


    Zu den Rahmenbedingungen:

    Ich verwende momentan fotografisch eine astromodifizierte Canon 1100D an einem kleinen ST80, sowie einem Mak 127.

    Visuell habe ich ab und zu einen UHC Filter (von SVBONY) im Einsatz, der leidlich okay ist, um z. B. den Orionnebel besser aus meinem deutlich lichtverschmutzten Nachthimmel herauszuarbeiten.


    Nun habe ich bei Astronomik gesehen, dass deren OIII Filter in "Visuell" und "CCD" eingeteilt sind - aber beide jeweils einen 2" 12nm OIII Filter beinhalten. Der "visuell" Filter hat scheinbar keine MFR Beschichtung. Mehr Unterschiede konnte ich aber bei der 12nm Variante nicht herauslesen.


    Zudem schreibt Astronomik beim "visuell" Filter explizit auch dazu, dass dieser wohl auch bei Fotografie anwendbar ist (https://www.astronomik.com/de/…/oiii-filter-visuell.html).


    Daher schließen sich noch ein paar weitere Fragen direkt an:

    - Wie gut ist denn in diesem Fall die Performance des visuellen Filters gegen dem CCD Typen gleicher Halbwertsbreite im fotografischen Vergleich?

    - Und wie viel mehr bringt die stark reduzierte Habwertsbreite des 6nm Filters - auch in Bezug auf Preis/Leistung?

    - Auch interessant: Wie beeinflusst die Kamera die Performance je nach verwendetem Filtertyp (funktioniert ein CCD Filter bei einer dedizierten AstroCam besser, als bei einer modifizierten DSLR)?

    - Oder für die Zukunft geplant (Stichwort "Hubble-Palette"): Verbaut man sich mit einem visuellen 12nm OIII Filter die Möglichkeit zusamen mit anderen schmalbandigeren Filtern (z. B. 6nm SII und H-alpha) ordentliche Fotos für ein SHO-Bild zu bekommen?


    Danke euch für ein paar erhellende Antworten.


    CS Ben

  • Hallo Ben,


    vielleicht hilft Dir dieser Thread in CN:


    Why are "visual" narrowband filters typically wider than their imaging equivalents? - Equipment (No astrophotography) - Cloudy Nights
    Why are "visual" narrowband filters typically wider than their imaging equivalents? - posted in Equipment (No astrophotography): Ive been into imaging for a…
    www.cloudynights.com


    Persönlich hab ich keine Erfahrung.


    Gruß Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

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  • Hallo


    unterschlechtem Himmel sind schmalbandigere Filter die bessere Wahl, untergutem Himmel ist der breitbandigere wohl so breit das er auch noch Hbetha erfasst, visuell hilft das , man sieht mit nicht allzuviel Öffnung ohnehin keine feinen details, da spielt das verwaschen durch die zweite gaslinie keine Rolle. Beim riesigem Dobson wird man es aber sehen.

    An ausgedehnten Objekten wo in O3 Details sichtbar werden wird der schmalbandigere Filter besser abschneiden, du kannst im Gegensatz zum Auge auch einfach länger belichten.

    Beschichtung anders? für Kamera ist das wichtig das gut entspiegelt ist.


    Gruß Frank

  • Der entscheidende Unterschied ist, dass die visuellen Filter neben der gewünschten Wellenlänge auch das Infrarot wieder durchlassen, siehe z.B. Filterkurven von André Knöfel. So steht es auch auf der Astronomik Webseite. Das ist für die visuelle Beobachtung egal, weil das Auge das Infrarot ohnehin nicht mehr wahrnimmt. Eine Astrokamera ohne eigenen IR Sperrfilter sieht jedoch das Infrarot mit und bräuchte zusätzlich einen UV/IR- Sperrfilter.


    Fotografische Schmalbandfilter für eine einzige Wellenlänge (z.B. fotografische O-III oder H-alpha Filter) nutzt man eigentlich mit Schwarzweiß- Astrokameras. Man kann man sie sicher auch an einer Farb- DSLR verwenden, dann tragen jedoch nur ein Teil der Farbpixel zur Bildgewinnung bei ---> schlechtere Ausbeute. Eigene praktische Erfahrungen habe ich dazu nicht. Ich nutze mit einer gekühlten CMOS Farb- Astrokamera die Dualband Filter.

  • Hallo zusammen - sorry für die späte Rückmeldung und vielen Dank für eure Beiträge.


    Ich denke, ich werde es dann höchstens visuell mit einem etwas breitbandigeren OIII Filter versuchen und auf fotografische Filter (mit entsprechender Entspiegelung und schmalerer Bandbreite) erst bei Anschaffung einer Mono-Kamera gehen. Aber letzteres hat Zeit und ich kann ja solange mit der modifizierten 1100D weiter in Vollfarbe arbeiten.

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