1,5 Beobachtungsabende mit dem Taurus T300

  • Hallo Ihr Lieben.


    Tschuldigung, der rein subjektive Bericht (kein Test !) ist etwas lang geraten. Ich hoffe, das Lesen lohnt sich trotzdem. Und der Bericht hat keineswegs eine Identitätskrise, irgendwo zwischen "Teleskope" und "Beobachtungsbericht". Viel mehr möchte ich mit den beschriebenen Beobachtungen illustrieren, was wie gut zu beobachten war. Für alle, die überlegen sich etwas anzuschaffen, und noch Informationen wünschen. Wetterbedingt ist dieser Teil allerdings arg kurz geraten.


    Nachdem ich bandscheibenbedingt meinen 16" er kürzlich verkaufen musste, war ich also gezwungen "downzugraden" . Es wurde ein 12-Zoll Taurus Professional Dobson T300 in f/5, den ich fast neuwertig, aber gebraucht, vom Händler günstig kaufen konnte (offensichtlich nur einmal benutzt). Was den Rücken anbelangt: der Taurus ist wirklich um einiges leichter als der 16"er, vor allem nicht so sperrig. Das schwerste Teil, die Spiegelbox, wiegt keine 10 kg. Ein ausgesprochener Reisedobson ist er wahrscheinlich eher nicht, als Handgepäck im Flieger wird das wohl auch nichts, aber jetzt kann endlich Teleskop plus Familie gemeinsam in einem Auto in den Urlaub fahren. Und sogar etwas Gepäck kann noch mit :)


    Aber von vorn: in einer stabilen Holzkiste verpackt kam er an. Der Dobson ist sehr schön verarbeitet, es gibt keine scharfe oder krumme Kanten oder Ecken, das Holz ist liebevoll wasserfest gemacht, alle Maße passen perfekt zueinander, es gibt nur pulverbeschichtetes Alu oder Edelstahl, da rostet oder gammelt nichts auch bei Nässe. Die Gleitlager sind etwas schwergängig, aber ein Hauch Ballistol hilft hier schnell ab und jetzt flutscht alles perfekt. Alle Schrauben sind mit Sprengringen gesichert, es gibt also keine verlierträchtigen Kleinteile. Insgesamt ist der Taurus so gut gearbeitet, dass man ihn auch gut als Schmuckstück ins Wohnzimmer stellen könnte. Der Aufbau geht zügig, auch ohne Anleitung hatte ich ihn in 5 Minuten da stehen. Die drei Standpunkte am Boden sind tatsächlich recht nahe beieinander, wenn man allzu hektisch die Höhe verstellt dann kann er schon mal kippeln. Aber mit etwas Übung lässt sich das leicht verhindern bzw. mit radialen Auslegern beheben. Obwohl ein Leichtgewicht, fühlt sich alles sehr stabil an. Das Justieren mit Cheshire und Laser ist in 3 Minuten erledigt und geht schön entspannt, mit von oben zugänglichen Schrauben an der Spiegelkiste.


    Bisher konnte ich an allen meinen Teleskopen entspannt aufrecht stehen, bei ca. 1,5 m Einblickhöhe muss ich mich am Taurus jedoch schon arg verkrümmen, auch im Zenit. Beim Internetanbieter meines Vertrauens gab's als Mittel dagegen ein hübsches, stabil aussehendes Holztischen mit 40 cm Höhe, das sollte als "Unterbau" unter den Dobson dienen. Dazu unten mehr.


    Tatsächlich war es erstaunlicherweise schon am nächsten Abend klar, also nichts wie raus auf den Acker. Auch im Dunkeln ist der Aufbau in weniger als 5 Minuten gemacht, und der Justierlaser-Punkt ist durch das Abbauen und Transportieren nur wenige Millimeter gewandert, so dass die Justage in 1 Minute erledigt ist. Während der Spiegel noch auskühlte, wurde schon mal rumgespielt. Über 30 Grad über dem Horizont lässt sich der Dobson wackelfrei justieren und einstellen, darunter neigt er zu leichten lateralen Schwingungen, die aber dank der Holzkonstruktion in 2-3 Sekunden abklingen. Fokussieren selbst noch bei 400X geht sehr gut, der Feintrieb am Crayford macht's möglich. Dann kam der Sterntest, und da zeigte sich Asti ohne Ende. Hübsch dreieckig, genau was kein Mensch sehen will. Und dann kam, was halt unbedingt kommen muss nach einem Teleskopkauf. Der Ostsee-Nebel zog in Minutenschnelle den Himmel dicht. Irgendwas ist halt immer. Das war also der halbe Beobachtungsabend. Zum Unterbau-Tischchen: tatsächlich war damit die Körperhaltung entspannt aufrecht, aber das Gewackel und Geschwanke schon bei moderatem Wind war nicht akzeptabel. Schon bei 100X wurde ich seekrank. Also bleibt das Tischchen jetzt zu Hause - die beste Ehefrau von allen hat das Ding schon gekapert und jetzt steht's im Wohnzimmer. Aber das war ja auch zu erwarten: ein hoher Schwerpunkt auf einem schwabbeligen Unterbau: viel blöder geht's kaum. Wenn ich mal was tauglicheres finde, lasse ich es Euch wissen. Und sitzen will ich nicht, das mache ich schon den ganzen Tag. Also kein Beobachtungs-Stuhl.


    Der Hut ist von seiner Höhe her ausreichend, alle meine Okulare von 4,7 mm bis 32 mm Brennweite sehen kein direktes Streulicht, wenn ich von gegenüber Richtung Feldlinse mit der Taschenlampe rumfunzle. Trotzdem habe ich mir aus 1 mm Mylarfolie und Velour-Klebefolie eine Hut-Verlängerung mit 30 cm Höhe gebastelt, die diffuses Streulicht noch besser abhalten soll, genauso wie die Luftschlieren durch Atemluft und Körperwärme; schließlich ist der Hut bei mir auf Höhe des Gesichtes bzw. leicht darunter. Zusammen mit der Socke spart das evtl. sogar die Fangspiegelheizung, obwohl die Einzelteile dafür bereits auf dem Basteltisch liegen.


    Über Weihnachten und später kamen dann die obligatorischen dichten Wochen, und ich hatte Zeit, mir tagsüber die Asti-Bescherung genauer anzuschauen, die mich so verschreckt hatte. In der Spiegelkiste sitzt ein massiver Spiegel, mit 37 mm Randdicke. Sooo schnell sollte der also keinen Asti zeigen. Aber die Spiegelkiste war völlig verdreht zusammengebaut, und die seitlichen Halteschrauben waren so zugeknallt, als wolle jemand den Saft aus dem Spiegel quetschen, und die oberen Halteklammern saßen auch recht fest auf. Also alles schnell zu behebende Probleme. Aus lauter Frustration über das miese Wetter wurde der Dobs in den nächsten Tagen dann 10-15 mal auf- und abgebaut und die Justage wiederholt. Alles ist sehr gut reproduzierbar, nach Neuaufbau ist die Justage fast perfekt erhalten und es reicht immer ein kurzes Nachjustieren mit dem Laser.


    Etwas stutzig machte mich der völlig glatte, gewellte konische Spiegelrand und das gelbliche Spiegelmaterial. Das passt so gar nicht zu Supramax, aus dem der Spiegel bestehen sollte, eher z.B. zu Duran. Adam Salawa von Taurus klärt mich dann per Mail nach nur 1 Tag Wartezeit nach meiner Nachfrage auf: der Spiegel ist noch aus Suprax, da schon über 1 Jahr alt. Also passt das schon, fast gleichwertig was die thermische Ausdehnung anbelangt. Gegen einen BK7-Spiegel besitzt das Material nur etwa den halben thermischen Ausdehnungkoeffizienten.


    Dann war es endlich mal wieder klar, und der vollständige ganze Beobachtungsabend konnte jetzt folgen. Sogar Leo stand heute schon knapp über dem Osthorizont: Leute, der Frühling kommt !!! Die Grenzgröße war ca. 5 mag freiäugig im UMi. Und siehe da: der Sterntest zeigte keinen Asti mehr, nur die Schatten der Halteklammern sind etwas massiv. Die Jupitermonde zeigten sind als kleine, gut definierte kreisförmige Scheibchen und Jupiter selber zeigte etliche Wolkendetails, obwohl das Seeing eher mäßig war. Auch Mars war eine klar definierte scharfe Scheibe, allerdings ohne Oberflächendetails erkennen zu lassen. Der Saturn war leider schon Im Horizontdunst abgetaucht. Sehr erfreulich: alle Planeten/Monde standen glasklar vor einem schwarzen Himmelshintergrund mit hartem Kontrast, obwohl die Luft leicht dunstig war. Die Hutverlängerung bringt's glaube ich. Genau heute stand auch Komet C/2022 E3 (ZTF) dicht südöstlich vom Mars, also wurde auch da ein Blick draufgeschmissen. Der nicht sehr ausgeprägte False Nucleus stand leicht außerzentrisch in der Koma (ohne Strukturen), ein gaaaanz leichter Schweifansatz war aber zu erkennen. Weiter ging die wilde Fahrt mit einem Blick auf M81 und M82. Wie zu erwarten, war bei M81 so gut wie nichts von den Ausläufern der Spiralarme zu sehen, da war ich halt vom 16'er verwöhnt. Naja, nur grob halb so viel Licht auf's Auge. M82 zeigte sogar einige dunkle Details vor der Spindel, aber merkwürdig flau. Als ich wieder hochschaute, wurde klar warum. Von Norden her zog mieser fieser Hochnebel rein, eine echte Spaßbremse. Also musste ich einen Beobachtungszahn zulegen. Als nächstes war M35 dran, mein absoluter Liebling unter den OHs. M35 stand als wunderbares Gesprenkel im Okular, immer noch mit hartem Kontrast. Wie Goldstaub auf schwarzem Samt. Auch NGC2158 knapp daneben präsentierte etwa ein Dutzend haarfeine, gut aufgelöste Sternchen vor dem deutlich dreieckigen Nebelhintergrund, der in windstillen Augenblicken eine gesprenkelte Textur annahm. Natürlich musste auch der Orionnebel M42 herhalten, etwas ungewohnt jetzt "nur noch" in grau, nicht mehr so schick in grün wie im 16'er. Naja, früher war halt alles besser. Trotzdem blitzten immer wieder etliche dunklere Filamente und Zonen durch, die dem Nebel eine dreidimensionalen Anstrich verliehen. Vom Running Man Sh2-279 dagegen keine Spur. Der Dunst machte jetzt fast alles platt, sogar Leo war abgesoffen. Ein letzter Blick ging Richtung Auriga zu M37: trotz inzwischen ungenießbarem Himmel stand die ganze gleißende Pracht im Okular mit sicher immer noch ca. 200 Einzelsternen, der knallig-gelbe HD39183, der sich so vordrängelt, verlieh der ganzen Show eine scheinbar dreidimensionale Ausdehnung. Fast wie Saurons Auge; naja fast. Aber dann war Sense, der Himmel komplett dicht. Hilfloses Rumrühren in der Gegend von Ha+Chi brachte nichts mehr zutage. Zeit abzubauen, was dank gesicherter Kleinteile und dem Zieharmonika-Gestänge in 3 Minuten erledigt war.


    Alles in Allem: ein sehr gut gelungenes Teleskop, alle Teile extrem gut durchdacht und sauber realisiert, in besten Materialien. Da ist wirklich jeder Cent gut investiert.


    Wer bis hierher noch nicht zusammengebrochen ist: danke fürs Durchhalten und Lesen.


    Viele Grüße, Jürgen.


    P.S. Das Foto zeigt die Hutverlängerung.

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für deinen Beobachtungsbericht und Glückwünsche zum Teleskop! Dein Posting liegt ja schon eine Zeit lang zurück. Da ich aber ebenfalls seit letztem Winter Besitzer eines Taurus T300 bin, möchte ich dir heute darauf antworten - wenn auch mit etwas Verzögerung mangels Zeit.


    Anders als du habe ich den T300 gebraucht gekauft. Es sind also schon einige Kratzer dran, aber alles (mit einer Einschränkung, s. u.) funktioniert so weit wie erwartet.


    Ich teile dann auch im Großen und Ganzen dein Urteil zum Teleskop. Meine Meinung habe ich übrigens in einem Vorgängerthread kundgetan: Fragen zu Taurus Telescopes / Taurus T300


    Damals hatte ich die mangelnde Stabilität des T300 kritisiert, was ich aber jetzt weitgehend zurücknehme. Wenn man den Dobson vorschriftsmäßig aufbaut, wackelt bei mir nichts, auch in Horizontnähe steht das Teleskop m. E. recht stabil ohne Bildzittern, zumindest bei moderater Vergrößerung. Lediglich die kleine Standfläche - da gebe ich dir Recht - macht eine vorsichtige Verstellung (im Azimut) erforderlich, sonst kann sie schon mal kippen.


    Wenn du Schwierigkeiten beim Einblick hast, würde ich dir dringend einen höhenverstellbaren Astrostuhl empfehlen. Damit erreichst du immer eine komfortable Einblickhaltung. Ich glaube, das Beobachen im Sitzen wird sich auch bei dir nicht vermeiden lassen. Einen Gitterrohr-Dobson auf einen Tisch zu stellen, halte ich aus Stabilitätsgründen auf Dauer für keine gute Lösung.


    Jetzt zu einem wichtigen Punkt: Ich frage mich auch, ob es bei meinem T300 Bildfehler (außer Koma) gibt. Jedenfalls erscheinen die Sterne bei mir leicht oval verformt, wohingegen sie an meinem 8-Zoll-Dobson bei guter Kollimation wirklich punktförmig sind. Ich habe immer die Kollimierung geprüft, aber daran scheint es nicht zu liegen. Ich kenne mich mit Bildfehlern an Newton-Systemen nicht so gut aus, aber es scheint tatsächlich Astigmatismus zu sein, da der Fehler auch in der Bildmitte auftritt. Ich kann darüber hinaus zum Rand hin Koma erkennen, aber das war ja bei f/5 zu erwarten.


    Bislang finde ich den Bildfehler nicht wirklich störend, aber in Anbetracht des Preises und Qualitätsniveaus des Teleskops sollte er eigentlich nicht auftreten. Du schreibst, du hättest die Spiegelbox neu zusammengeschraubt und die Halteschrauben gelockert. Anscheinend hast du das Problem damit behoben. Ich muss mir das mal ansehen, vielleicht kann ich den Fehler so auch beseitigen ... Evtl. könnte ich mal Fotos posten. Kannst du mir dann vielleicht eine Anleitung geben?


    Was ich nicht verstanden habe, ist, was du mit den "Schatten der Halteklammern" meinst. Erzeugen auch diese einen sichtbaren Bildfehler? Ich habe übrigens bei mir auch einen kreisförmigen Kratzer auf dem Hauptspiegel entdeckt, der sichtbar wird, wenn man frontal mit der Rotlichtlampe gegen den Spiegel leuchtet. Ich vermute, das macht nichts - vielleicht gibt es einen geringen Lichtverlust?


    Anders als für dich mit dem "Downgrade" von 16 Zoll bedeutet der 12-Zöller für mich einen deutlichen Aufstieg. Ich war dann auch wirklich begeistert, als ich zum ersten Mal die Spiralarme in M51 sehen konnte oder den Orionnebel in voller, zuvor so nicht gekannter Pracht.


    Entsprechend begeistert bin ich auch, und ich kann bestätigen, dass der T300 - mit den oben genannten geringen Einschränkungen - eine gute Investition ins Hobby ist. Ich wünsche dir und allen Taurus-Besitzern klare Nächte und mit diesen tollen Dobson-Teleskopen viele interessante Beobachtungen!


    Viele Grüße


    Claus

    8"-Dobson Skywatcher Skyliner Classic (mod.)

    Taurus T300 Professional SMH DSC

    Kowa BD II 8 x 32 XD | Leica Ultravid 8 x 42 HD Plus

    Leica APO-Televid 82

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  • Danke euch beiden für den Bericht.

    Ich selbst nutze den T500, habe aber keine Probleme mit dem Halten der Kollimination und der Stabilität. Ich beobachte aber auf einem Betonboden. Als Farbgebung habe ich die „dunkle Eiche“ gewählt. Finde ich sehr schön anzusehen, nur kleine Holzabsplitterungen hier und da finde ich etwas schade, aber ich habe mich damit abgefunden.

    Ist das bei dem schwarzen Lack auch so das da kleine Stücke abplatzen? Ich würde denken das dieser etwas stabiler ist.


    Viel Spaß weiterhin mit den tollen Geräten,


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    danke, dass du auch deine Erfahrungen zu Taurus-Teleskopen mit uns teilst.


    Vielleicht tritt der Bildfehler nur beim Modell T300 auf.


    Ja, es entstehen auch bei der schwarzen Lackierung schnell Kratzer und Lackschäden. Bei meinem Taurus ist auch hier und da schon etwas Holz abgesplittert.


    Ich finde, das ist bei einem Gebrauchtgerät akzeptabel. Im Dunkeln sieht man's schließlich nicht ;)


    Viele Grüße


    Claus

    8"-Dobson Skywatcher Skyliner Classic (mod.)

    Taurus T300 Professional SMH DSC

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  • Hallo Claus, hallo Stefan.


    Claus: Leicht oval verformte Sterne könnten wirklich auf Asti zurückzuführen sein. Siehst Du denn beim Sterntest, dass sich die "lange Ellipsenachse" um 90 Grad dreht, wenn Du durch den Fokus fährst? Die Halteschrauben lockern ist ganz leicht: Du nimmst die Spiegelabdeckung runter indem Du die Justierschrauben ganz öffnest und hast dann seitlich drei weiße Kunstoffschrauben (nicht zu übersehen, wohl aus Nylon) die den Spiegel halten. Öffne die Schrauben, bis der Spiegel kraftfrei liegt. Wackle vielleicht auch mal leicht an der Schlinge, vielleicht übt dort irgendwas Druck aus. Hast Du ein Zertifikat für den Spiegel? Daraus muss eigentlich hervorgehen, dass kein Asti vorliegt. Da es ein Gebrauchtgerät ist, wird sich wohl kaum noch was reklamieren lassen. Bei mir ist davon auf jeden Fall überhaupt nichts zu sehen, obwohl die ersten Nächte hauptsächlich für gründliche Sterntests bei verschiedenen Bedingungen benutzt habe.

    Im Sterntest sieht man deutlich die Schatten der drei Halteplättchen, die senkrecht auf der Spiegelfläche aufliegen und ein Herausfallen verhindern sollen. Da habe ich mir schon wesentlich kleinere Exemplare gemacht; die kommen dran wenn ich die Spiegelbox mal wieder öffne. Man sieht die Schatten wenn man sucht. Im Fokus sind sie natürlich weg, werden aber die Modulations-Transferfunktion sicher nicht verbessern.

    Koma hat's natürlich bei f/5, stört mich aber nicht; ich benutze sie sogar ganz gern. Bei guter Justage siehst Du im Bildfeld den "sweet spot", innerhalb dessen die Koma verschwindet da Du auf der optischen Achse liegst. Du kannst die Justage zu so überprüfen: liegt der "sweet spot" mittig im Blickfeld, ist die Justage perfekt. Liegt sie am Rand, dann dobse Deine Planetenbild oder was Du hast dorthin, um ein optimales Bild zu kriegen. Liegt der Spot außerhalb, dann ist die Justage noch ausbaufähig.

    Auf lange Sicht werde ich auch den recht großen Fangspiegel durch einen kleineren ersetzen, ich muss halt die Stangen um 50 mm verlängern (Material liegt schon da) und einen ultraflachen OAZ einbauen. Auch davon verpreche ich mir noch was am Planeten.

    Die abgeplatzten Lackstückchen sind wirklich ärgerlich, aber wohl nicht zu vermeiden; obwohl ich auf das Ding aufpasse wir auf ein rohes Ei. Da hilft wohl nur: tief durchatmen und sich damit abfinden. Schwarz drüberpinseln sieht wahrscheinlich arg gebastelt aus........

    Zum Drunterstellen habe ich mir eine 300 mm hohe Holzkiste gebaut und wetterfest dunkel lackiert, die wirklich bombenfest steht, also kein merklicher Unterschied zum Stand direkt auf dem Boden (Materialwert 25 Euro). Und die beste Ehefrau von allen benutzt das Ding um Gemüse zu transportieren.

    @Stefan:Der T500 ist sicher ein Traumgerät, aber aus dem Alter bin ich jetzt wohl endgültig raus. Viel Spaß mit dem Teil.


    Beste Grüße, Jürgen.

  • Hallo Jürgen,


    danke für deine ausführliche Antwort und für die sicherlich wichtigen Hinweise!


    Ich werde diesen demnächst nachgehen. Leider komme ich im Moment wegen eines Kurzurlaubs und anderer Verpflichtungen nicht dazu.


    Ich schreibe in den nächsten Wochen hier im Thread eine Antwort, sobald ich die Zeit dafür gefunden habe, den Ursachen des Bildfehlers nachzugehen.


    Bestimmt werden deine Erläuterungen dabei helfen, Abhilfe zu schaffen und das Problem zu beheben.


    Bis dahin viel Spaß mit dem T300!


    CS und viele Grüße


    Claus

    8"-Dobson Skywatcher Skyliner Classic (mod.)

    Taurus T300 Professional SMH DSC

    Kowa BD II 8 x 32 XD | Leica Ultravid 8 x 42 HD Plus

    Leica APO-Televid 82

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  • Hallo Jürgen,


    heute komme ich endlich dazu, etwas zu meinem T300 und dem vermuteten Astigmatismus zu schreiben.


    Ich hatte gestern endlich wieder die Möglichkeit, mit dem Taurus zu beobachten. Bei der Gelegenheit habe ich das Teleskop einem Sterntest unterzogen, um dem mutmaßlichen Bildfehler nachzugehen.


    Um es kurz zu fassen: Ich vermute, dass entweder kein Astigmatismus oder nur ein geringfügiger vorhanden ist. Jedenfalls kann ich die Sternabbildung grundsätzlich als zufriedenstellend bis gut bezeichnen. Die Sterne erscheinen überwiegend rund, lediglich die hellsten zeigen gelegentlich eine gewisse Formabweichung, wobei das auch mit dem Seeing/der Szintillation zusammenhängen kann.


    Dennoch habe ich an meinem 8-Zoll-Dobson mit dem BK7-Spiegel ohne Prüfprotokoll eine etwas bessere Sternabbildung, die ich bei guter Kollimierung als punktförmig bzw. nadelfein und subjektiv schärfer bezeichnen möchte. Ich kenne mich mit den technischen Zusammenhängen nicht so gut aus. Könnte das vielleicht auch mit dem Öffnungsverhältnis zusammenhängen? Die Sterne weisen beim T300 übrigens eine etwas andere, ins Gelblich-Grüne tendierende Färbung auf, am Skywatcher geht die Färbung eher ins Blaue.


    Ich verfüge über ein Prüfprotokoll für den Hauptspiegel des T300. Ich füge es diesem Posting im Anhang bei.


    Konkret hat mein Sterntest gestern Folgendes ergeben:


    Pentax XW 7 mm (214-fach): Stern wirkt scharf gestellt rund (durch Seeing beeinträchtigt), sechs Lichtreflexe gehen vom Stern ab. Unscharf gestellt, sieht man die Fangspinne und den Fangspiegel leicht nach oben links versetzt, der unscharfe Stern erscheint weitestgehend rund, Hauptspiegelhalterungen sind am Rand zu sehen.


    ES 92 Grad/12 mm (125-fach): Stern wirkt scharf gestellt durchaus rund, etwas Seeing, Lichtreflexe s. o. Unscharf gestellt ähnlich wie im 7 mm.


    ES 100 Grad/20 mm (75-fach): Scharf gestellt, ist der Stern noch als rund zu bezeichnen, geht aber leicht in eine ovale Form über. Lichtreflexe s. o. Unscharf gestellt, sieht der Stern nicht mehr rund aus, wirkt etwas länglich. Möglicherweise liegt es am Okular. In der Mitte zentriert wirkt die Form etwas besser.


    ES 82 Grad/30 mm (50-fach): Scharf gestellt, ist die Form durchaus rund. Je nach Einblick (schräg ins Okular geschaut) zieht sich der Stern ganz leicht oval auf. Es sind nur 2-3 Lichtreflexe zu erkennen. Unscharf gestellt, sieht man die Fangspinne/den Fangspiegel in der Mitte, der Stern wirkt je nach Einblick leicht bis mittel oval.


    Wie gesagt, übersteigt es mein technisches Wissen, zu beurteilen, ob es sich um Astigmatismus handelt oder ob überhaupt ein Bildfehler vorhanden ist. Ich sehe eigentlich keinen Handlungsbedarf und möchte auch nicht riskieren, durch eine unsachgemäße Reparatur etwas zu verschlechtern. Ich frage mich aber, warum mein 8-Zöller im Großen und Ganzen etwas besser abbildet.


    Deine Meinung würde mich interessieren. Vielleicht kennst du dich gut aus und kannst auch etwas zu dem Prüfprotokoll sagen.


    Danke, CS und viele Grüße


    Claus

  • Hallo Jürgen, hallo Claus,


    ein paar Worte von mir zur Durchführung des Sterntests zur Beurteilung der Optik und der Justage:


    Den Sterntest macht man am hellen Stern in Gesichtsfeldmitte bei hoher Vergrößerung. Bei kleinen Teleskopen ist das AP=0,5-1 mm, bei großen darf es auch bei AP=1-1.5 mm sein. Ruhig etwas mit der Vergrößerung variieren, bis man für das jeweilige Seeing die stärkste Aussagekraft erhält. Bei 50-fach (AP= 6 mm) hingegen sieht man praktisch nur die eigenen Augenfehler (Augenasti).

    Wichtig: Man vergleicht immer leicht intra- mit leicht extrafokal. Dazu muss das Instrument erst einmal gut justiert sein. Man wählt einen Stern hoch am Himmel, bei Dobsons ohne Nachführung nimmt man gerne den Polastern. Zur Beurteuilung der Justage nur so leicht defokusieren, dass man den Fangspiegleschatten beginnt zu sehen und auch ein Bisschen mehr, bis der Fangspiegelschatten sich deutlich zeigt und man sehen kann wie gut zentrisch er sitzt. Ruhig etwas hin und her spielen. Bei fortschreitender Defokusierung wird der Test immer unempfindlicher. Asti sieht man am besten ganz kurz vor und nach dem Fokus.


    Justage des Hauptspiegels:

    Der Fangspiegelschatten muss intra- und extrafokal zentrisch sitzen. Bei sehr schnellen Systemen mit viel Offset ist es nicht mehr genau zentrisch, da mittelt man intra- und extrafokal aus.


    Astigmatismus erster Ordnung:

    Das Sternscheibchen bläht sich beim leicht unscharf stellen oval auf, das Oval kippt beim Durchgang durch den Fokus um 90°


    Dreiecksförmiger Astigmatismus (Treefoil):

    Das Sternscheibchen wird beim leicht unscharf stellen 3-ecksförmig. Beim Durchgang durch den Fokus wechselt das Dreieck die Orientierung.


    Falls ein Asti mal aufritt und mal nicht, deutet dies auf temperatur- oder lageabhängige Verspannung hin. Oder der Hauptspiegel ist aus verspanntem Glas und führt ein Eigenleben je nach Temperatur.


    Etwas stutzig machte mich der völlig glatte, gewellte konische Spiegelrand und das gelbliche Spiegelmaterial.

    Wie ist der Spiegel radial am konischen Spiegelrand gelagert? Bei konischem Spiegelrand wirken die Kräfte ja nicht mehr parallel zur Spiegelebene. Wie dick ist der Spiegel? Mein alter 10" Duranier ist ebenfalls konisch da diese alten Duran Rohlinge Gusslinge waren. Meiner ist jedoch mit 45 mm Randdicke so fett, dass selbst bei einfacher radialer Lagerung auf Holz niemals Asti zu sehen war.

    Pentax XW 7 mm (214-fach): ... Unscharf gestellt, sieht man die Fangspinne und den Fangspiegel leicht nach oben links versetzt,

    Dann muss der Stern zur anderen Seite des Fokus genau so weit nach rechts unten versetzt sein. In diesem Fall würdest du den Fangspiegel Offset sehen und alles wäre in Ordnung. Ist der Stern jedoch zu beiden Seiten des Fokus in die gleiche Richtung versetzt, oder in der einen mehr als in der anderen, ist der Hauptspiegel noch nicht justiert. Details dazu siehe z.B. Justageprimer von Tomy Navratil.

    Ich frage mich aber, warum mein 8-Zöller im Großen und Ganzen etwas besser abbildet.

    Das erscheint oft nur so, weil kleinere Optiken das Seeing weniger gut auflösen. Ihr wisst ja, ein 50/540 Zeiss Bausatzrefraktor hat bei 70-fach immer gutes Seeing 8) , ein 80 cm Dobson hat bei 1.000- fach immer schlechtes Seeing.


    p.s.

    So ein Messprotokoll ist mir nicht bekannt. Es steht nicht da, mit welcher Methode gemessen wurde. Hat sich der Hersteller dazu geäußert?. Mich wundern auch die so schön gerundeten Spiegeldaten 300/1500 mm. Sind das wirklich gemessene Werte? Wer schafft es, die Brennweite so genau glatt zu treffen? Ob der optisch wirksame Durchmesser stimmt, kann man leicht nachmessen (gutes Lineal über den Spiegel legen und von Fase zu Fase messen).

  • Hallo Claus.

    Dem Text von Stathis gibts wohl nichts hinzuzufügen. Ich mache den Sterntest gerne bei 200 x - 600 x, was eben der Himmel (das Seeing) so hergibt. Beim 16'er war ich da immer so mit 400 - 800X dabei. Es gibt auch Nächte, da kann man sich den Sterntest verkneifen weil das Seeing zu schlimm ist. Wiederhole ruhig die Tests immer mal wieder und vergleiche die Bilder, die sich ergeben haben bzw. mache die Notizen, denn (zumindest mir gehts so) man vergisst halt doch Details schnell wieder.

    Zu irgendwelchen Abschattungen: die werden um 180 Grad gespiegelt wenn Du durch den Fokus fährst. Halte mal die Hand oder einen Finger in den Strahlengang und fahre durch den Fokus, dann bekommst Du ein Gefühl für die ganze Sache und die Dimensionen. Dejustiere auch mal bewusst und schaue auf den Effekt. Asti dreht sich um 90 Grad. Da unsere Spinnen drei Beine haben ergibt sich daraus ein dreizahliger Beugungsstern, beim scharfen Hinsehen siehst Du sechs Beugungs-Spikes.

    Der Offest ist bei uns so klein, dass er per Fangspiegelschatten nicht gesehen werden kann, zumindest ich selber sehe ihn nur beim Justieren am Tag per Cheshire und wenn ich weiß wo und wie ich gucken muss.

    Mein Messprotokoll sieht übrigens ganz ähnlich aus wie Deines, vom Format her.

    Zum Messprotokoll selber: die Werte 300/1500 habe ich erstmal, ganz treudoof und gutgläubig, also sowas wie eine Typenbezeichnung genommen, anders kann das nicht sein. Da Dein Spiegel noch 6 Monate älter ist als meiner, hast Du wohl auch noch Suprax als Material. Nachdem ich vorgestern etliche Details in M65 und M66 gesehen habe bin ich halbwegs beruhigt, das limitierende Element sind wohl inzwischen meine Augen.


    Beste Grüße, Jürgen.

  • Aber das gelbe Spiegelmaterial macht mich stutzig.


    Floatglas erscheint ja etwas grünlich wobei Supremax33 wie es bei Taurus beworben wird ja eher milichig-weißlich erscheint.

    Suprax wird ja gar nicht angeboten oder ist es dass gleiche wie Supremax33?

    Mein Spiegel hat eine Stärke von ca 57mm. Das würde sich ja ungefähr decken mit den Angaben bei Schott.

    Denn T400 hatte ich auch mal in der „professionell“ Variante mit Floatglas, auf dem Zertifikat stand 406mm diameter und 1807mm focal lenght sowie P-V Surfface 0.109 lambda und RMS 0.0186 lambda.


    Bei dem T500 habe ich den Standardspiegel aber mit dem Supremax33 Material .

    Die richtige Brennweite steht bei mir auf der Rückseite vom Spiegel.Bei euch auch ?


    Gruß

  • Hallo Leute.


    Ich kenne Borofloat als rein weiß, der Spiegelrand ist sandgestrahlt und damit der Spiegelkörper perfekt zylindrisch. Meine älteren Spiegel (ca. 10-18 Jahre alt) daraus waren alle so, nur wurde das Floatglas auf einem Quecksilberbad gegossen, was die Plattendicke begrenzt hat. Supremax (das wohl "modernere" Material) ist gewalztes Borofloat und das gibts wohl noch nicht so lange, also muss das sandgestrahlt werden zum Plattenschneiden und das sieht man. Dafür gibts das in dickeren Platten, sagt zumindest das Datenblatt von Schott.

    Mein "älterer" Taurus-Spiegel hat einen ganz glatten, leicht konischen gewellten Rand und gelbliches Material, und Adam von Taurus schrieb mir, dass das Suprax sei. Das erscheint alles schlüssig, und Stathis hat mir da dankenswerterweise auch noch Nachhilfe gegeben,also passt das zusammen. Supremax (3,25E-6 K^-1) hat einen etwas kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als Suprax mit 4,1E-6 K^-1, sagt Schott. Ausserdem gibts Supremax in 57,2 mm Plattendicke von Schott.

    Auf dem Spiegel steht weiter nichts ausser ein paar Markierungen für die (Interferometer?)-Vermessung.


    Grüße, Jürgen.

  • Hallo Stathis,


    ein paar Worte von mir zur Durchführung des Sterntests zur Beurteilung der Optik und der Justage:

    Den Sterntest macht man am hellen Stern in Gesichtsfeldmitte bei hoher Vergrößerung. Bei kleinen Teleskopen ist das AP=0,5-1 mm, bei großen darf es auch bei AP=1-1.5 mm sein. Ruhig etwas mit der Vergrößerung variieren, bis man für das jeweilige Seeing die stärkste Aussagekraft erhält. Bei 50-fach (AP= 6 mm) hingegen sieht man praktisch nur die eigenen Augenfehler (Augenasti).

    Wichtig: Man vergleicht immer leicht intra- mit leicht extrafokal. Dazu muss das Instrument erst einmal gut justiert sein. Man wählt einen Stern hoch am Himmel, bei Dobsons ohne Nachführung nimmt man gerne den Polastern. Zur Beurteuilung der Justage nur so leicht defokusieren, dass man den Fangspiegleschatten beginnt zu sehen und auch ein Bisschen mehr, bis der Fangspiegelschatten sich deutlich zeigt und man sehen kann wie gut zentrisch er sitzt. Ruhig etwas hin und her spielen. Bei fortschreitender Defokusierung wird der Test immer unempfindlicher. Asti sieht man am besten ganz kurz vor und nach dem Fokus.


    vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Ich habe wohl mit dem 7-mm-Okular an meinem Teleskop richtig gelegen. Bei gutem Seeing könnte ich evtl. noch auf 5 mm hochgehen. Allerdings habe ich den Sterntest nicht richtig durchgeführt, weil ich das Bild komplett unscharf gestellt habe. So wird das anscheinend nichts, und ich werde den Test demnächst wiederholen.


    Du verwendest die Begriffe intrafokal und extrafokal. Heißt das vor und nach dem Fokuspunkt? Ansonsten wäre ich dir für eine kurze Erläuterung dankbar.



    Falls ein Asti mal aufritt und mal nicht, deutet dies auf temperatur- oder lageabhängige Verspannung hin. Oder der Hauptspiegel ist aus verspanntem Glas und führt ein Eigenleben je nach Temperatur.

    Wie ist der Spiegel radial am konischen Spiegelrand gelagert? Bei konischem Spiegelrand wirken die Kräfte ja nicht mehr parallel zur Spiegelebene. Wie dick ist der Spiegel?


    Ich werde anhand der von dir genannten Kriterien prüfen, ob doch Astigmatismus vorliegt. Zu den Beschaffenheiten des Spiegels bzw. dessen Lagerung kann ich leider nichts sagen, vielleicht weiß Jürgen etwas, sofern er den gleichen Spiegel hat. Die Spiegeldicke könnte ich bei Gelegenheit nachmessen.


    Das erscheint oft nur so, weil kleinere Optiken das Seeing weniger gut auflösen. Ihr wisst ja, ein 50/540 Zeiss Bausatzrefraktor hat bei 70-fach immer gutes Seeing 8) , ein 80 cm Dobson hat bei 1.000- fach immer schlechtes Seeing.


    Ja, das hatte ich nicht bedacht. Das Seeing spielt natürlich beim 8-Zöller eine geringere Rolle, und das Bild wirkt dadurch schärfer als bei 12 Zoll. Diese Tatsache legt dann auch für mich die Vermutung nahe, dass die Abbildung an meinem T300 so weit o. k. ist. Wie gesagt, ich werde das alles in der nächsten Beobachtungsnacht noch mal überprüfen!


    CS und Viele Grüße


    Claus

    8"-Dobson Skywatcher Skyliner Classic (mod.)

    Taurus T300 Professional SMH DSC

    Kowa BD II 8 x 32 XD | Leica Ultravid 8 x 42 HD Plus

    Leica APO-Televid 82

  • Hallo Jürgen,


    Dem Text von Stathis gibts wohl nichts hinzuzufügen. Ich mache den Sterntest gerne bei 200 x - 600 x, was eben der Himmel (das Seeing) so hergibt. Beim 16'er war ich da immer so mit 400 - 800X dabei. Es gibt auch Nächte, da kann man sich den Sterntest verkneifen weil das Seeing zu schlimm ist. Wiederhole ruhig die Tests immer mal wieder und vergleiche die Bilder, die sich ergeben haben bzw. mache die Notizen, denn (zumindest mir gehts so) man vergisst halt doch Details schnell wieder.


    danke auch für deine Antwort und für die hilfreichen Ergänzungen. Ich werde mir angewöhnen, den Sterntest immer mal zu machen, auch im Hinblick auf die richtige Kollimierung.


    Zu irgendwelchen Abschattungen: die werden um 180 Grad gespiegelt wenn Du durch den Fokus fährst. Halte mal die Hand oder einen Finger in den Strahlengang und fahre durch den Fokus, dann bekommst Du ein Gefühl für die ganze Sache und die Dimensionen. Dejustiere auch mal bewusst und schaue auf den Effekt. Asti dreht sich um 90 Grad. Da unsere Spinnen drei Beine haben ergibt sich daraus ein dreizahliger Beugungsstern, beim scharfen Hinsehen siehst Du sechs Beugungs-Spikes.


    Zum Glück habe ich bislang keine 90-Grad-Drehung am Stern festgestellt. Es scheint also keinen Astigmatismus zu geben, wobei ich mich noch einmal vergewissern werde. Ich konnte die sechs Beugungsspikes an hellen Sternen erkennen. Somit scheint eigentlich alles richtig zu sein.


    Der Offest ist bei uns so klein, dass er per Fangspiegelschatten nicht gesehen werden kann, zumindest ich selber sehe ihn nur beim Justieren am Tag per Cheshire und wenn ich weiß wo und wie ich gucken muss.


    Komischerweise konnte ich den Offset (Versetzung des Schattens von Fangspiegel und -streben?) deutlich sehen. Ich hatte das Bild aber auch komplett unscharf gestellt. Ich muss es noch einmal prüfen, wenn ich den Sterntest nach der Anleitung von dir und Stathis durchführe.


    Mein Messprotokoll sieht übrigens ganz ähnlich aus wie Deines, vom Format her.

    Zum Messprotokoll selber: die Werte 300/1500 habe ich erstmal, ganz treudoof und gutgläubig, also sowas wie eine Typenbezeichnung genommen, anders kann das nicht sein. Da Dein Spiegel noch 6 Monate älter ist als meiner, hast Du wohl auch noch Suprax als Material. Nachdem ich vorgestern etliche Details in M65 und M66 gesehen habe bin ich halbwegs beruhigt, das limitierende Element sind wohl inzwischen meine Augen.


    Ja, so weit ich weiß, ist das Spiegelmaterial Suprax, bietet also gegenüber BK7 eine verkürzte Auskühlungszeit. Gibt es einen Unterschied zu Supremax 33? Dieses Material wird mittlerweile bei den technischen Daten auf der Taurus-Website angegeben.


    CS und viele Grüße


    Claus

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  • Hallo Claus,

    Das Seeing spielt natürlich beim 8-Zöller eine geringere Rolle, und das Bild wirkt dadurch schärfer als bei 12 Zoll. Diese Tatsache legt dann auch für mich die Vermutung nahe, dass die Abbildung an meinem T300 so weit o. k. ist.

    ich dachte anfangs, dass mit meinem 9mm Nagler was nicht in Ordnung ist, nachdem ich von 5 auf 12 Zoll umgestiegen war - irgendwie hat es nur Wattebäuschchen produziert statt Sterne :)

    Nach der ersten Nacht mit anständigem Seeing war es dann klar, was los ist, und ich wieder beruhigt.


    Herzliche Grüße


    Holger

  • Hallo Holger,


    ich dachte anfangs, dass mit meinem 9mm Nagler was nicht in Ordnung ist, nachdem ich von 5 auf 12 Zoll umgestiegen war - irgendwie hat es nur Wattebäuschchen produziert statt Sterne :)

    Nach der ersten Nacht mit anständigem Seeing war es dann klar, was los ist, und ich wieder beruhigt.


    das klingt ermutigend, und die "Wattebäuschchen" kommen mir irgendwie bekannt vor. Mit der Steigerung der Öffnung erschließen sich völlig neue Welten, und leider steigen auch die Ansprüche an die Bedingungen.


    Die unterschiedlichen Bedingungen sind dann sicher auch ein Anlass dafür, sich baldmöglichst für die Erweiterung der eigenen Teleskopsammlung zu entscheiden ;)


    Viele Grüße von


    Claus

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  • Suprax wird ja gar nicht angeboten oder ist es dass gleiche wie Supremax33?

    Nein, das sind zwar beides Borosilikatgläser, aber nicht dasselbe Material.

    Suprax hat einen etwas höheren Ausdehnungskoeffizienten von 4,1x10-6/K und eine abweichende Zusammensetzung. Es wird u.a. als Grundmaterial für Maxos verwendet, einem vorgespanntem ("gehärtetem") Glas.

    Supremax33 und Borofloat33 kommen aus derselben Schmelze, werden langsam gekühlt für geringe interne Spannungen. Sie haben dieselben chemischen und mechanischen Eigenschaften wie Duran oder Pyrex. Sie alle haben einen Ausdehnungskoeffizienten von 3,25x10-6/K.


    ...so weit ich weiß, ist das Spiegelmaterial Suprax, bietet also gegenüber BK7 eine verkürzte Auskühlungszeit

    Ich würde das anders formulieren: Borosilikatgläser wie z.B. Suprax, Supremax oder Borofloat haben eine recht ähnliche Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit wie BK7 oder Kalk-Natron-Glas (Plattenglas). Sie kühlen somit nicht schneller aus! Die Abkühlgeschwindigkeit hängt viel stärker von der Glasdicke, der Einbausituation und einer potentiellen Zwangsbelüftung ab. Sie haben jedoch einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten. Das bewirkt, dass sich das Spiegelsubstrat während der Abkühlphase und den dort vorherrschenden Temperaturgradienten zwischen Oberfläche und dem inneren weniger verformt.


    Siehe auch bei mir auf der Seite unter Mythen und Legenden, Zerodur, incl. einer Tabelle mit den wichtigsten Stoffeigenschaften von Spiegelsubstraten.

  • Hallo Claus.


    Der Sterntest wird, wie Stathis auch schreibt, ganz dicht am Fokus (intrafokal = in Richtung Hauptspiegel) bzw. extrafokal (vom Hauptspiegel weg) durchgeführt. Versuche die konzentrischen Beugungsringe zu sehen bzw. deren Deformation, und vor Allem deren Asymmetrie zwischen intra- und extrafokal. Du bist dann nur Bruchteile eines mm vom Fokus weg. Könner das Fachs sehen neben Asti auch sowas wie Über- oder Unterkorrektur, und anderes Zeugs was man eigentlich nicht will.


    Komischerweise konnte ich den Offset (Versetzung des Schattens von Fangspiegel und -streben?) deutlich sehen. Ich hatte das Bild aber auch komplett unscharf gestellt. Ich muss es noch einmal prüfen, wenn ich den Sterntest nach der Anleitung von dir und Stathis durchführe.


    Wenn Du ordentlich weit vom Fokus wegfährst (einige mm) dann hast Du eher den Test auf gute Justage, d.h. Du siehst dann keine Beugungsringe mehr sondern nur einen kreisförmigen Lichtkreis (aussen begrenzt durch den Rand des Hauptspiegels), innerhalb dessen der Fangspiegelschatten dunkel hervortritt. Bringst Du diese zwei Kreise perfekt in die Mitte des Blickfeldes, dann sollte der Fangspiegelschatten (Fast !) perfekt in der Mitte des großen Lichtkreises liegen. Dann ist die Justage gut. Schiebst Du dieses Bild weg von der Blickfeldmitte, dann verschiebt sich auch die Position des Fangspiegelschattens weg vom Kreismittelpunkt des Lichtkegels vom Hauptspiegel. Nennen wir das Ding mal Parallaxeneneffekt, etwas salopp, aber das Kind braucht einen Namen (s.u.). Ich vermute mal, Du hast womöglich das gesehen?


    Und jetzt zum Fast! da oben: Du siehst, im Prinzip, den Offset ebenfalls, der Fangspiegelschatten erscheint um Sinus 45° mal den Offset verschoben entweder in Richtung Hauptspiegel oder in Richtung des Sterns der als Lichtquelle dient, je nachdem wo genau Du Dich relativ zum Fokus befindest. Der Offset geht ja 1) weg vom OAZ und 2) Richtung Hauptspiegel, drum die 45°. Aaaaaber: im T300 (man bemerke den eleganten Schwenk zurück zum Titel des Thread) ist der Offset gerade mal 2,7 mm, den sieht, glaube ich, niemand mehr (weniger als 1% vom Hauptspiegeldurchmesser). Zumindest ich bin dafür zu blind. Und dazu kommt der Parallaxeneffekt von oben, d.h. nur etwas raus aus der Mitte und futsch ist das hübsche Konstrukt, d.h. der Offset ersäuft in der Parallaxe.


    Sorry, ich bin so ziemlich der letzte Schreiberling vor dem Herrn, drum wirkt das Alles vermutlich reichlich wirr. Wenn Du trotzdem was verstanden hast und noch Fragen, dann raus damit.


    Viele Grüße, Jürgen.

  • Hallo Jürgen,

    hallo Stathis,


    nach euren Anweisungen habe ich vor Kurzem noch einmal den Sterntest durchgeführt.


    Verwendet habe ich wieder das Okular Pentax XW 7 mm (Vergrößerung 214-fach). Das Seeing war mittelmäßig. Diesmal habe ich darauf geachtet, den Stern (Polaris) nur knapp aus dem Fokus zu bringen.


    Zunächst einmal bestätigte sich, dass der Fangspiegelschatten bei nur geringer Defokussierung tatsächlich mittig ist. Einen Offset konnte ich ausschließlich bei stärkerer Defokussierung erkennen. Es traf dann auch zu, dass beim Verstellen des Fokuspunkts in die entgegengesetzte Richtung der Offset des Fangspiegels gespiegelt erschien. So weit scheint also alles zu stimmen.


    Der defokussierte Stern erschien leicht deformiert, aber noch einigermaßen rund. Insgesamt sah der Rand so ähnlich aus wie eine den Fangspiegelschatten umgebende Perlenkette. Je nach Fokussierung und an unterschiedlichen Sternen kam es bei zunehmender Defokussierung mitunter zu einer ansatzweise dreieckigen Form. Ein Verkippen der Form um 90 Grad konnte ich aber beim Verschieben des Fokuspunkts in die Gegenrichtung nicht feststellen. Kann ich daher jetzt Astigmatismus ausschließen?


    Was ich dazu sagen muss, ist, dass das Teleskop zunächst nicht gut ausgekühlt war. Zu einem späteren Zeitpunkt und bei einem Stern in Zenitnähe (Alkaid in Ursa Major) wirkte das Bild insgesamt etwas ruhiger, der Stern weniger deformiert.


    Vielleicht könnt ihr anhand des Geschilderten etwas zu möglichen Bildfehlern sagen. Ich habe, wie gesagt, den Eindruck, dass die Abbildung beim fokussiertem Bild insgesamt o. k. ist. Störend wirkt sich dabei vor allem das Seeing aus, dass sich bei 12 Zoll viel stärker bemerkbar macht als bei 8 Zoll.


    Jedenfalls werde ich den Sterntest gelegentlich wiederholen, um den Justagezustand meines T300 im Blick zu behalten und Abweichungen festzustellen.


    Nochmals danke an euch und viele Grüße


    Claus

    8"-Dobson Skywatcher Skyliner Classic (mod.)

    Taurus T300 Professional SMH DSC

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    Leica APO-Televid 82

  • Hallo Claus.


    Das klingt doch erstmal alles ganz gut und beruhigend.


    Kann ich daher jetzt Astigmatismus ausschließen?

    Naja, so eine Ferndiagnose würde ich jetzt nicht wagen; hast Du denn die Beugungsringe erkennen können? Such doch mal hier im Forum nach Bildern von Beugungsfiguren, insbesondere auch welche die auf Spiegelfehler hindeuten. Oder google danach. Ich persönlich bin ein Fan vom:

    H. R. Suiter's : Star testing astronomical telescopes, 2nd ed. Willmann-Bell Inc. , ISBN 978-0-943396-90-3

    Man kriegts nur noch direkt aus den USA, vielleicht hilft Dir der Buchhändler Deines Vertrauens? Dort sind jede Menge Fotos drin und Hinweise, wie was geht und wie man was berechnet. Eine sehr gute Investition, ich habe vor einem Jahr ca. 50 Euro hingelegt incl. Transport + Steuern (war glaube ich sogar zollfrei).

    Oder noch besser: auf zum nächsten Teleskoptreffen und schnapp' Dir dort jemanden der damit Erfahrung hat......learning by doing, wie der Lateiner sagt :)


    Liebe Grüße, Jürgen.

  • Hallo Jürgen,


    klar ist eine Ferndiagnose schwierig. Insofern gibst du mir auch den richtigen Tipp, mir jemanden zu suchen, der das Teleskop begutachten kann, bzw. mich weiter ins Thema einzulesen.


    Allerdings ist mir das von dir empfohlene Buch mit gut 400 Seiten doch fürs Erste etwas zu ausführlich. Erfreulicherweise habe ich im "Fernrohr Führerschein" von Stoyan eine kurze Anleitung zum Sterntest und auch Abbildungen der Beugungsfiguren gefunden.


    Anscheinend habe ich beim letzten Test wieder zu stark defokussiert, um die Beugungsringe zu sehen. Ich kann mich aber daran erinnern, beim Verstellen kurz ein annähernd ähnliches Bild gesehen zu haben, wie es laut dem Buch dem Normalzustand entspricht - Astigmatismus schien es jedenfalls nicht gewesen zu sein. Den Test werde ich demnächst mit dem besser ausgekühlten Teleskop noch einmal durchführen.


    Eine Frage, die sich mir darüber hinaus stellt, betrifft die Beeinträchtigung der Abbildung durch Verschmutzungen bzw. Kratzer auf dem Spiegel. Du hast ja im Gegensatz zu mir den Vorteil, über ein Neugerät zu verfügen. Mein T300 hat hingegen schon einiges an Gebrauchsspuren. Ich sende euch im Anhang zwei Fotos meines Hauptspiegels mit. Die Aufnahmen sind bewusst im ungünstigen Licht gemacht, damit man die Verschmutzungen möglichst gut sieht. Bei Draufsicht falle sie nicht weiter auf. Was meint ihr, ist dringend eine Reinigung anzuraten?


    Ich hoffe, dass ich eure Hilfsbereitschaft nicht überstrapaziert habe. Aber wenn wir schon beim Taurus T300 als Thema sind, bietet sich einfach die Gelegenheit, mal alle Fragen loszuwerden :)


    Beste Grüße


    Claus

  • Hallo Claus.

    Gut dass Du den Stoyan hast: versuche zuerst einmal die Beugungsringe zu sehen, erst dann lohnt sich ein Weitermachen.

    Zu Deinen Fragen: bis Du wirklich eine Beeinträchtigung der Abbildung durch Verunreinigungen sehen kannst, muss der Spiegel schon wirklich ultradreckig aussehen. Soweit bist Du noch lange nicht, wenn ich Deine Fotos sehe. Vor allem wenn Du bei Draufsicht nichts sehen kannst.

    Eine Reinigung ist nach meiner Meinung also nicht dringend anzuraten (um Deine Worte zu gebrauchen)......nach meiner Meinung, wohlgemerkt.

    Wenn Du ihn reinigst, dann dient das eher Deinen Nerven und zur Beruhigung. Und wenn Du ihn vorsichtig badest und berührungsfrei abspülst, kann eigentlich auch nichts dabei kaputt gehen. Der Vorteil wäre, dass Du auch mal das "Innenleben" der Lagerung zur Gesicht bekommst und Du den Spiegel wieder spannungsfrei einbauen kannst. Die Abbildung wird aber nicht "besser" werden. Anleitungen zur Reinigungen gibts im Forum zur Genüge.

    Ich reinige meine Spiegel immer erst, wenn ich den Eindruck habe, dass massiv klebriges und/oder aggressives Zeug drauf gelandet ist, was die Schicht angreifen könnte (einmal hat mir eine Fledermaus auf den 10-Zöller Spiegel gekackt, der keine Quartz-Schutzschicht auf dem Alu hatte - kein Witz), zumindest denke ich es war eine Fledermaus. Den Mist, im wahrsten Sinn des Wortes, habe ich natürlich sofort gereinigt. In den letzten 40 Jahren habe ich solche Badetage allerdings erst 6-8 mal privat durchgezogen, und etwa ein Dutzend mal für ein Forschungsprojekt. Dort habe ich allerdings Kollodiumgel in Dimethylether verwendet, eher nichts für den Hausgebrauch. Und wenn Du sowas als Privatmensch übers Internet bestellst, landest Du wahrscheinlich erstmal in der Rasterfahndung,schließlich sind wir in Deutschland.

    Beste Grüße, Jürgen.

  • Hallo Jürgen,


    danke für deine Einschätzung.


    Ich bin beruhigt, dass ich mich vorerst nicht um das Reinigungsprozedere und die damit verbundene Demontage des Spiegels kümmern muss. Erst einmal werde ich mich voll aufs Beobachten konzentrieren. Die Reinigung erfolgt, wenn es nicht mehr anders geht, also wenn die Verschmutzung durch Pollen usw. schon bei Draufsicht offensichtlich ist.


    Es ist erstaunlich, was einem in den Beobachtungsnächten alles auf den Spiegel kommt. Du selbst gibst ja ein amüsantes Beispiel!


    Mir wäre neulich fast die Stirnlampe auf den Hauptspiegel gefallen. Seitdem benutze ich grundsätzlich die Socke, um zumindest ein seitliches Auffallen von Gegenständen zu verhindern.


    In dieser Woche habe ich zwei Stunden mit dem T300 beobachten können. Es ist schon toll, was gegenüber dem 8-Zöller an Details von Galaxien möglich ist. Trotz mäßiger Bedingungen gingen z. B. ansatzweise das Staubband in M 104, das Dunkelgebiet in M 64, und M 94 sah fast wie ein planetarischer Nebel aus. Mit 8 Zoll hätte ich wohl nichts als diffuse Nebelfleckchen erkannt. Ich bin gespannt darauf, den Taurus in einer den wenigen Top-Nächte hier in Norddeutschland zu testen.


    Bestimmt hast du zwischenzeitlich auch sehr schöne Beobachtungen mit deinem T300 gehabt. Vielleicht liest man demnächst im Beobachterforum wieder voneinander!


    CS und viele Grüße


    Claus

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