Dobson 8" oder 10" für visuelle Beobachtung

  • Hallo Sternenfreunde,


    Als später Anfänger möchte ich mir mein erstes Teleskop zulegen. Die Priorität liegt erst einmal auf der visuellen Beobachtung. Später könnte ich mir vorstellen auch in die Fotografie einzusteigen, aber nicht - oder bestenfalls nur Testweise - mit diesem Teleskop. Beobachten möchte ich eigenlich alles ^^, aber nicht unbedingt von Anfang an. Denke mal am meisten interessieren mich Planeten und Deep Space.


    Da ich in der Stadt wohne (Rheintal), mit Balkon, werde ich nicht darum herum kommen das Teil ins Auto zu packen und ein paar Kilometer zu fahren. Die Beobachtung vom Balkon aus wird vermutlich nur für sehr helle Objekte oder zum Testen taugen.


    Zuerst möchte ich ein Teleskop kaufen mit dem ich sozusagen 'out of the box' erst einmal loslegen kann. Erste Erfahrungen sammeln. Nach und nach möchte ich dann bei Bedarf Okulare, Filter oder anderes Zubehör in guter Qualität zukaufen. Aber dazu möchte ich mich vorher mit dem Themen (z.B. Okulare) näher befassen. Als Einstieg hatte ich bis ca. 600 Euro gedacht.


    Da ich im Forum schon mal ein bisschen herumgestöbert habe möchte ich euch meine Idee mal vorstellen und warum ich darauf kam. Falls ich irgendwo auf dem Holzweg bin oder ihr andere Ideen habt, würde ich mich über eure Antwort freuen.


    Bauart: Dobson

    - bei dieser Bauart gibt es wohl die 'meiste' Optik für's Geld

    - mir ist schon klar, dass die Bedienung durch das schubsen gewöhnungsbedürftig ist. Aber ich denke das passt.

    - das Schubsen kann vielleicht später durch eine Äquatorial Platform komfortabler werden

    - Transport von Rockerbox und Tubus sollte bei umgelegter Rückbank im PKW auch funktionieren. Sowohl in der Länge vom Tubus bis 1m30 als auch dem Gewicht bis zu 12/17 kg.


    Hersteller:

    - vermutlich geben sich die Hersteller in diesem Preissegment von der optischen Qualität nicht sehr viel. Ich habe zumindest keine klare Tendenz herauslesen können.

    - Viele im Forum scheinen zwar eher zu Sky-Watcher zu greifen, aber mir sind eher die Geräte von Bresser Messier aufgefallen. Der Hauptgrund liegt in der Möglichkeit den Tubus durch die Rohrschellen in der Aufhängung zu verschieben. Das würde einfaches Ausbalancieren ermöglichen wenn andere Anbauten dran kämen.


    Spiegelgröße: 8'' / 10''

    - in meinem Preissegment liegen 8'' und 10" Spiegelgröße

    - Eigentlich war ich schon beim 8er, aber da es den 10er schon für etwa 100€ mehr gibt muss ich da nochmal nachfragen.

    - mir ist auch klar, dass beim 10er der Transport durch den dickeren Tubus und das höhere Gewicht noch ein Stück unkomfortabler wird. Wenn dafür die visuellen Beobachtungseigenschaften entsprechend besser sind, wäre das in Ordnung.


    Der Produktbeschreibung habe ich entnommen, dass das 10er auch für die Fotografie geeignet ist. Nun habe ich von Optik viel zu wenig Ahnung um zu erkennen ob es für die visuelle Beobachtung Sinn macht das 10er zu nehmen oder ob es durch die 'Fotografie-Option' (ich glaube da spielt der Fangspiegel eine Rolle) sogar Nachteile hat. Hier mal die Links auf die beiden Geräte


    BRESSER Messier 8'' Dobson https://www.bresser.de/Astrono…SER-Messier-8-Dobson.html

    BRESSER Messier 10" Dobson https://www.bresser.de/Astrono…ER-Messier-10-Dobson.html


    BRESSER Messier8"10"
    Hauptspiegel-Durchm. (mm):203254
    Fangspiegel-Durchmesser (mm):5774
    Spiegel-/Objektiv-Durchm. (mm):203254
    Brennweite (mm):12181270
    Öffnungsverhältnis:65



    Was haltet ihr davon?


    Gruß,

    Richard

  • Moin Richard,


    rein nach Zahlen wird der 10er überlegen sein. Gleiche Qualität vorausgesetzt.

    Die prozentuale Differenz bei der Abschattung durch den Fangspiegel ist mit ca. 1% gering.

    Der "Kontrastdurchmesser", Hauptspiegel-Ø - Fangspiegel-Ø, ist beim 10er größer.


    Der Unterschied wird sichtbar sein, aber imho nicht dramatisch.


    In meinen Augen ist der Standort viel wichtiger. Also Mobilität, wenn vor der Haustür (fast) nichts geht.

    Bei mir sind die Bedingungen sehr mäßig. Die Milchstraße ist nie zu sehen. Mit Glück mal FST 5, Oft ist (mit meinen Augen) nicht einmal der kleine Bär komplett zu sehen.


    Das Ergebnis: Das "Hauptteleskop" (13" Gitter-Dob) kommt nur sehr selten zum Einsatz. Mal ins Auto laden, auf den Acker fahren um dann ggf. festzustellen, dass Durchsicht oder/und seeing nichts hergeben ... - ... mir ist das inzwisch zu viel Aufwand. Als ich das Gerät gebaut habe, war die Vermutung über die eigene Bereitschaft, das Gerödel durch die Gegend zu bewegen, eine andere.


    Vor der Haustür kommt meist nur der kleine Refraktor (kürzlich auf 10cm "gewachsen") auf einem Fotostativ zum Einsatz. Planeten, Mond und die hellen Nebel gehen damit ganz gut. Und man kann das Gerät mit Stativ mit einer Hand greifen und mal eben nach draußen stellen.


    Beim Dob gibt es zumindest einen krummen Rücken, insgesamt runde 30kg wollen bewegt sein. und aufrecht gehend mit Gerät am langen Arm passt man nicht mehr durch die Tür, Dann erstmal ca. 1/2 Stunde abwarten, bis sich das Gerät weitgehend akklimatisiert hat (dünner Spiegel und rückwärtig komplett offen) hat und man eine Idee bekommt, "was geht". In mindestens 50% der Versuche ist dann ziemlich unmittelbar wieder Einpacken angesagt, weil es sich in meinen Augen nicht lohnt.


    Mein Fazit:
    Wenn du das größere Teleskop tatsächlich nutzt, leistet/bietet es typisch etwas mehr.
    Ob du es tatsächlich tust, hängt vom Verhältnis zwischen Sehvergnügen und dem inneren Schweinhund ab.


    Das bestee Gerät ist das, was man auch benutzt. Die Hürde es zu tun, sollte nicht zu hoch sein.


    Es wäre sicher hilfreich, vor eine Kauf Geräte der angedachten Größe einmal live zu ansehen, durchzusehen und auch zu bewegen.


    Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter.


    CS

    Harold

  • Hallo Richard,


    Ich finde einen 10"-Tubus mit ca. 15 kg noch gut handhabbar, auch passt der noch quer auf den Rücksitz im Auto etc. - alles machbar.


    Ich würde es davon abhängig machen, wo das Teleskop lagert und wie weit es zum Auto ist - wenn es drei Stockwerke die Treppe runtergeht, spricht das eindeutig dagegen...


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Richard,

    wenn dir der Preis egal ist, dann auf jeden Fall das 10" Dobson. Müsste auch noch ins Auto passen.

    Viele Grüsse


    Ps: Von der Stadt aus kannst du übrigens problemlos Planeten anschauen. Für sowas gibt es auch Streulichtschutz. In der Stadt werden eher Nebel und andere Deep-Sky-Objekte zum Verhängnis.

  • Salve der 10" ist ein f5 und der 8" ist ein f6.

    Für mich ist das ein Unterschied der mit in die Betrachtung gehört.


    Beim 8er ist daher, für mich und meine persönliche Meinung, das System was nicht so kritisch mit deinen jetzigen und späteren Okularen arbeitet.

    Ein f5 wird da schon etwas mehr Randverzeichnung mit günstigen Okularen zeigen...bedeutet letztendlich auch einen günstigeren Preis bei der Auswahl der Okulare. Die Goldkante bzw. SVBony usw. funktionieren am f6 sehr gut.


    Astrofotografie ???

    Leider steht da nie drin wie man das bei einem ALT-AZ machen soll um die Bildfeldrotation zu egalisieren.

    Das dann auch noch mit 1200mm Brennweite ;)

    Natürlich kannst Du mal nen schnellen Shot mit dem Smartphone machen aber wird Dir das reichen zumal das Objekt in kürzester Zeit rauswandert.

    Es gibt schöneres und entspannteres beim Umgang währende der Beobachtungsnacht 8o


    saluti Giovanni

  • Schon einmal herzlichen Dank für eure Antworten:


    @Harold

    Ich denke das was du sagst ist absolut ernst zu nehmen. Der innere Schweinehund muss natürlich auch erst mal besiegt werden, was umso schwieriger ist je umständlicher die Aktion ist. Und daran, dass man irgendwo raus fährt, aufbaut und dann vielleicht doch nichts sieht (daran hab ich noch gar nicht gedacht), macht die Sache nicht einfacher. Und wenn der visuelle Nutzen gegenüber dem zusätzlichen Aufwand relativ gering ist, muss man sich das gut überlegen.


    Holger

    Zu Anfang wird das Teleskop sicher in der Wohnung lagern. Was einen kurzen Weg zum Balkon bedeutet. Von dort zum Auto sind es aber 2 1/2 Stockwerke. Da plane ich wegen der Größe eine Tragehilfe ein (z.B. modifizierter Rucksack). Laufen muss ich in jedem Fall zweimal. Einmal Rockerbox (9,5 bzw 11,2kg) und einmal Tubus (12 bzw. 17 kg).

    btw. Habe gerade mal eine Kiste Bier gewogen und komme auch etwa auf 18kg. hmmmm :/


    2Choose_astronomy

    Na ja, der Preis ist jetzt nicht unbedingt egal, aber in dem Fall auch kein KO-Kriterium. Es sollte aber trotzdem ein gewisser Vorteil bei der visuellen Beobachtung geben.

    Wenn man sogar Planeten von der Stadt aus beobachten kann. Um so besser :)


    @Giovanni

    Beim 10" (f5) sollte man also stärker auf die Qualität der Okulare achten. Wenn dann im Gegenzug das Ergebnis (wie Harold schrieb) "rein nach Zahlen" besser ist, erscheint mir das OK. Gute Optik kostet Geld. Ich hätte eigentlich mit etwa 80 € für ein Okular gerechnet. Dann vielleicht nicht alle auf einmal. Erscheint euch das im Rahmen was das f5 'erfordert'?

    Dass das Dobson nicht (8") oder nur sehr eingeschränkt (10") zur Fotografie taugt ist kein Problem. Hauptziel ist erst einmal die visuelle Beobachtung. Aber klar würde ich auch mal ein Aufnahme (mit dem Smartphone) machen falls das funktioniert. Aber das ist nicht das Ziel. Wenn mich das Thema fesselt und ich in die Fotografie will, dann werde ich irgendwann neu planen.


    Grüße, Richard

  • Hallo Richard,

    wenn du 80€ für ein "besseres" Okular ausgegeben möchtest, ist es gerade etwas besser als das mitgelieferte. Erspar' dir das. Mein erstes "besseres" Okular hat mal eben mehr als mein 10-Zöller gekostet. Ist allerdings schon 30 Jahre her - beide habe ich noch.

    Das Okular hat mich 8,33DM pro Monat gekostet und ist jetzt abbezahlt. Ich hab's damals bezahlt und seither meine Freude an dem Teil, - auch an anderen Teleskopen. Dieses Okular war noch aus "deutscher" Produktion.

    Jetzt, wo alles aus China kommt, sind Okulare viel billiger geworden. Gute kosten aber immer noch richtig viel Geld. Richtig viel!

    Dennoch: visuell 10 Zoll macht Spaß!

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Richard, willkommen im Forum.

    Wenn du an die praktische Beobachtung so strukturiert herangehst, wie dein Eingangsposting erkennen lässt, wirst du viel Spass haben, da ist die Teleskopgröße fast schon nebensächlich.


    Ich würde in deinem Fall (2-1/2 Stockwerke) eher zum 8 Zoll f/6 statt 10 Zoll f/5 raten:

    - Leichter zu schleppen, durch Türen manövrieren, ins Auto verbringen

    - Etwas leichter nachzuführen

    - Etwas leichter zu justieren, justierstabiler, verzeiht leichte Dejustage eher.

    - Einfachere Okulare haben eine bessere Randabbildung

    - Zeigt am Mond und Planeten in den meisten Siuationen ähnlich viel Detail.

    - Bringt auch bei Deepsky eine ordenliche Lichtsammelleistunng. Hier zeigt der 10" allerdings merklich mehr.


    Das schreibt jemand, der ein halbes Leben mit 17,5" und 24" Dobsons beobachtet hat und sich oft noch mehr Öffnung gewünscht hat. Das waren jedoch gewichts- und bedienungsoptimierte Selbstbauten.

  • Moin Richard,


    Für mich wäre es der 10er, ggf. gebraucht aus einem der Foren, alles was oben genannt wurde ist korrekt… aber der sammelt dann doch schon deutlich mehr Licht und macht entsprechend mehr Spass bei Deep Sky.


    Einen 10er bekommt man auch noch auf eine Montierung der EQ6 Klasse, die es auch regelmäßig gebraucht gibt, wenn es dann Fotos werden sollen.


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Ja, das ist schon richtig: aufgelöste Kugelhaufen, erste Spiralnebelarme und überzeugende Details an Planeten. Das zeigt ein 10-Zöller.

    Aber es ist ein großes Teil, das in der Wohnung oder der Garage steht, transportiert werden muß, und auch mit Vorsicht behandelt werden sollte.

    Mit 1:5 schon teurere Okulare nötig macht. Und ob man so ein Teil auch noch parallaktisch montieren möchte? Doch eher zum Fotografieren. Und ob man dann einen einfachen Dobson - Tubus auf die Montierung schnallt? Dann doch eher ein fotografisch optimiertes Gerät.

    Ich habe einen 10 Zöller, allerdings 1:6,3 , Dobson-Volltubus, seit fast 30 Jahren...

    Grüße

    Dietrich

  • Mein erstes Spiegelteleskop war ein 10 Zöller, ein richtiges grab an go Teleskop. Tubus auf die Rückbank, Rockerbox und Okularkoffer in den Kofferraum und los.

    Ich würd den 10 Zöller nehmen, vom Platzbedarf sind sich beide Teleskope sehr ähnlich. Hochwertige Okulare kommen sowieso, wenn man beim Hobby bleibt.

  • Dietrich

    Wenn ich mal nachrechne hatte dein Okular vor 30 Jahren ziemlich genau 3000.- DM gekostet. Das war damals schon sehr viel Geld. Ich hoffe mal, dass du sehr gehobene Ansprüche hast. :)

    OK, die 80€ waren vermutlich sehr optimistisch aus dem Bauch heraus. Aber ich muss sagen, alles was über den Preis des Tubus geht wäre mir für ein einzelnes Okular auf jeden Fall zu viel. Schon die Hälfte würde schmerzen. Irgendwie muss ich vielleicht den Kompromiss finden zwischen Preis und Leistung des Okulares zur Leistung des Tubus.


    Stathis

    Um den Tubus aus der Wohnung 2 1/2 Stockwerke zum Auto zu bringen halte ich für beide Tuben eine Tragehilfe für sinnvoll. Dann fällt vielleicht auch der Unterschied zwischen 8" und 10" (im Treppenhaus) nicht mehr so sehr ins Gewicht. Ein bisschen Bedenken hätte ich dabei beim abstehenden Okularauszug. Damit am Treppengeländer hängen zubleiben wäre fatal. Wie hällt man eigentlich den Tubus wenn man ihn ins Auto z.B. durch die Seitentür, einlädt. Mit zwei Händen - rechts und links? Beide unter dem Tubus? An den Höhenrädern? Oder ist das alles möglich.


    rainer

    Selbst wenn ich den 10er später auf eine Montierung schrauben würde, um damit Bilder zu machen, wäre vermutlich doch ein Zweites Teleskop fällig. Oder ist man bei einer Langzeitbelichtung derart beschäftigt dass man nicht mehr visuell beobachtet. :/ Oder kaufe ich dann speziell was zum Fotografieren. Aber das ist noch etwas entfernt.


    Dietrich

    Ja, unbedingt notwendig ist es das Ding gefahrlos zu Transportieren. Besonders wenn es größer und schwerer ist.

    Noch einmal zu den Okularen. Wahrscheinlich schwierig und vermutlich ein bisschen eine Glaubensfrage. Falls du das so beantworten möchtest: Was würdest du/ihr persönlich für ein 500€ 10" f5 Dobson als eine angemessenen Preiszone für ein Okular ansehen. Klar, nach oben ist alles offen, aber irgendwann ist es ja auch sinnvoller einen höherwertigen 10" f5 (um bei dem Beispiel zu bleiben) Tubus zu kaufen.


    Jörg

    Ich denke auch, ob ein Tubus mit 25cm Durchmesser oder 30cm in der Ecke steht, ist egal.

    Vielleicht sollte ich doch mit einem relativ einfachen Satz an Okularen beginnen und erst viel später mit "besseren" weitermachen.



    Vielen Dank nochmals für euere Antworten. Hier mal ein Zwischenstand:

    - nur visuelle Beobachtung, Fotografieren berücksichtige ich nicht

    - ich tendiere etwas mehr in Richtung 10", einfach wegen der größeren Deep Sky Möglichkeiten

    - Den Schweinehund zu überwinden wird für mich zwischen 8" und 10" vermutlich nur einen geringen Unterschied machen. Ich glaube wenn ich den nicht packe, muss ich ein Gerät nehmen das in den Fahrradrucksack passt.

    - Den Transport aus der Wohnung zum Auto muss ich in beiden Fällen mit einer Tragehilfe durchführen. Was auch hier den Unterschied beider Geräte verringert.

    - sorgen bereitet mir noch etwas wie ich das Teil gefahrlos ins Auto einlade. Vielleicht umgelegte Rückbank / große, gepolsterte Schachtel

    - bei den Okularen schwanke ich noch zwischen einem Satz einfacher Okulare zum Start, oder gleich richtig kaufen. Aber ich weiß noch nicht was "richtig" für mich ist.

    - bzw. werden mir "vernünftige" Okulare für das 10" langfristig doch zu teuer? Dann eher 8"?


    Grüße,

    Richard

  • Hallo Richard,


    da du oben Skywatcher und Bresser Dobsons erwähnt hast. Ich würde auf jeden Fall auch -> ICS Galaxy Dobsons mit in Betracht ziehen. Die haben allgemein auch einen recht guten Leumund und wären Stand heute meine Wahl so ich denn noch einmal einen Dobson kaufen sollte. Meinen Skywatcher 10" Goto Dobson (46 Kg ohne Zubehör) hatte ich letztes Jahr verkauft da er mir im Verlauf der Jahre einfach zu schwer geworden war.


    CS, Heiko

  • Hallo,

    - sorgen bereitet mir noch etwas wie ich das Teil gefahrlos ins Auto einlade. Vielleicht umgelegte Rückbank / große, gepolsterte Schachtel

    Ich lagere meine Teleskope beim Transport im Auto auf und zwischen dicken Schaumstoffmatten aus dem Baumarkt. So transportiere ich meinem 12"/f4 Newton, den 10" Cassegrain und meine Sonnenteleskope.


    - bei den Okularen schwanke ich noch zwischen einem Satz einfacher Okulare zum Start, oder gleich richtig kaufen. Aber ich weiß noch nicht was "richtig" für mich ist.

    - bzw. werden mir "vernünftige" Okulare für das 10" langfristig doch zu teuer? Dann eher 8"?

    Ich verwende die 82° Serie von Explore Scientific (nicht die LER).

    ich bin mit diesen Okulare an allen meinem Teleskopen sehr zufrieden. Diese Okulare haben einen angenehmen Einblick und liefern ein helles und scharfes Bild.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Moin Richard,


    ich würde dir noch einmal ans Herz legen, VOR kauf von Teleskop und Okularen deine Favoriten live anzusehen.

    Am besten geht das imho auf Teleskoptreffen, da dort viel Gerät "greifbar" ist. Nicht nur ansehen, sondern auch durchsehen.

    Ggf. kann man auch feststellen, was einem mehr "bringt": ein besseres Okular, ein zusätzliches Okular, ein Nebelfilter, eine EQ-Plattform für einen Dob, oder ... .


    Ansosnsten geht u,U, auch eine Beratung durch einen Händler. Vor langer Zeit hatte ich mein erstes Gerät bei ICS erworben. Damals ohne irgendwelche Vorkenntnisse, Die Beratung vor Ort mit der Möglichkeit der praktischen Nutzung, wenn auch am Tag, war damals (vor rund 20 Jahren) für das kleine Budget vorbildlich.

    Zusätzliche Okulare hatte ich damals nicht erworben, und ich habe die Beipackteile mehrere Jahre zu meiner Zufriedenheit verwendet.

    Später wurde aufgerüstet. Die Okulare und weiteres Zubehör wie Filter übersteigen im aktuellen Setup deutlich den Wert des Tubus.

    "Rechnen" tut sich das nicht. Eine Rechnung wie doppeltes Geld bringt 50% mehr, funktioniert nicht. Zu viele sehr subjektive Faktoren und das Zusammenspiel mit dem Teleskop machen das nach meiner Meinung quasi unmöglich. Letztlich ist es auch "nur" ein Hobby. Da "rechnet" sich ohnehin nichts. Man muss selber abwägen, was einem wie wichtig ist.


    Am Dobson sind Weitwinkelokulare hilfreich, da etwas seltener nachgeführt werden muss. Der Einduck ist auch "spektakulärer" oder einfach "schöner". Das ist aber nur (m)eine subjektive Sicht auf die Dinge.

    Weitwinkelokulare, die auch an "schnellen" Teleskopen gut abbilden, auch am Rand, sind typisch teuer. Man sieht aber ohnehin nur in der Mitte scharf. Es fällt also meist nur (deutlich) auf, wenn man im Sehfeld des Okulares "umherschaut" bzw. zum Rand blickt. Je nach Okular klappt das ggf. nicht gut und man "verliert" das Bild.
    Da das ganze sehr subjektiv ist, ist es sinnvoll Kosten und Sehspaß abzuwägen. Das geht meiner Ansicht nach NICHT nach Papierform.
    Es gibt auch diverse Nutzer, die Ihre Top-Ultraweitwinkel wieder gegen "normalere" Okulare getauscht haben. Wie gesagt - sehr subjektiv (ich wiederhole mich).


    Aktuell benutze ich Okulare in einer Preisspanne, die zwischen dem einfachsten und em teuersten Okular deutlich über Faktor 10 liegt. Wie gesagt: benutze, nicht nur besitze. Also auch einfache Okularkonstruktionen, in meinem Fall Plössl, funktionieren zu meiner Zufriedenheit. (Das Teleskop hat F/D = 4,7. In der Regel benutze ich einen Komakorrektor, was aber kein wirkliches Muss ist. Bei den vorhandenen Ultraweitwinkelokularen hat es den Vorteil, dass die Abbildung auch am Bildrand sehr gut ist. (oder meine Augen sind inzwischen zu schlecht, um den Unterschied zur Mitte zu sehen))


    CS

    Harold

  • Moin,


    Okularpreise:


    Gerade noch f/6 tauglich:

    Teleskop-Express: TS-Optics 32 mm 2" - 70° Weitwinkelokular

    *


    Gut an f/6 tauglich, einigermaßen an f/5:

    Teleskop-Express: Baader Okular Hyperion Aspheric 31 mm - 72° Weitwinkel


    f/5 tauglich:

    Teleskop-Express: Explore Scientific 82° Ar Okular - 30 mm Brennweite - 2" - argongefÌllt

    **


    Nur mal so Hausadressen ;)


    Grüße,

    Walter


    * Dass es laut Werbetext an f/4,5 tauglich ist, halte ich für an der Realität vorbei geworben :(

    ** das Gewicht ist zu beachten

  • Hallo Richard,


    wenn Du es nicht gleich einsiehst, so viel für Okulare hinzulegen (aber das wird dann schon noch :D), dann versuch erst mal gebrauchte zu bekommen. Das reduziert den Verlust beim Wiederverkauf (im Idealfall auf null) und senkt die Hemmschwelle, auf bessere Okulare umzusteigen.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Ciao,


    Gute Okulare kosten 150+ Euro das Stück. Ein 1,25" Nebelfilter ( gut für Stadtnähe, aber auch so) mindestens 100 Euro. Ein Justierlaser ist auch anzuraten, 50 Euro.

    D.h. bei dem Anspruch 'gute Qualität' und sagen wir 3 Okulare ist Dein Budget von 600 Euro schon weg - nur fürs (nötige !) Zubehör.


    D.h. nimm ein kleine(re)s Teleskop, oder gib mehr Geld aus.

    Alternativ: schlechte, unbefriedigende Qualität.


    Für den Anfang wären 8" völlig ausreichend. Das reicht für SEHR vieles... Dobson ist gut und bietet maximale Öffnung fürs Geld, stimmt !!! Mobilität ist auch sehr wichtig ja. Für Deepsky ist dunkler Himmel (Transport) VIEL wichtiger als die Teleskopgrösse !!!


    Ich würde 1200 Euro ausgeben, mit 8" Dob f/6, skywatcher, evtl Hyperion Okulare 3 stck oder etwas ähnliches mit ca. 70° scheinbarem Gesichtfeld. Uhc nebelfilter und justierlaser. TELRAD- Sucher, eher keinen optischen! Damit hast du jahrelang deinen Spaß. Falls nicht: gute Sachen kann man auch gut verkaufen... ( 'Schrott' nicht so gut :) )


    Ein guter Rat: Vergiss erstmal die Fotografie. Ist komplex und NOCHMAL (!!!) teurer !!! Komplexität, Folgekosten noch und noch... Optimierungen wie Fangspiegelgrösse sind WEIT, WEIT jenseits Deines Budgets und Deiner eigentlichen Sorgen beim ersten Teleskopkauf !!!! Really!


    Good luck !

    Gruss, Peter

  • Mein Rat ist , zuerst das Teleskop kaufen und die mitgelieferten Okulare verwenden. Vielleicht reichen sie dir für die erste Zeit. Das oft mitgelieferte 25mm Okular ist meist ganz brauchbar. Wenn es auch noch ein 10mm-Okular dazu gibt, probier es! Es könnte sein, daß es nicht so einfach ist den richtigen Einblick zu finden, oder der Gesichtsfelddurchmesser erscheint schon zu knapp, das Objekt eilt zu zügig aus dem Gesichtsfeld. Dann versuche erst einmal die Bewegungen des Teleskops so leichgängig zu machen, daß du auch bei der 125facher Vergrößerung der Himmelsbewegung hinterher kommst.

    Sobald es möglich ist, suche eine Beobachtergruppe oder ein Teleskoptreffen auf. Dort kannst du dann erleben, wie es sich anfühlt, durch verschiedene Okulare zu schauen.


    Das Okular für runde 3000 DM hatte ich seinerzeit bekommen, um es zu fotografieren (für einen Katalog).

    Nach der Arbeit steckte ich es einfach mal in der Okularauszug meines 1/6,3 10 Zöllers. Spät abends. Und da war klar, das mußte ich haben! Es war ein 2" Okular mit über 80 Grad scheinbarem Gesichtsfeld. M13 aufgelöst im weiten Umfeld. Ein traumhaftes Bild.

    Ich machte noch viele weitere Katalogfotos. Das Okular gab ich nicht wieder her. Irgendwann war es abgearbeitet.


    Zu Tragen kann man aus Gurten eine abnehmbare Tragehilfe basteln. Den Okularauszug kann man durch ein zugeschnittenes Schaumgummiteil schützen. Auch den /die Tubusdeckel beim Tragen sichern! Ein Blechdeckel scheppert ganz schön, wenn er durch's Treppenhaus torkelt. Vielleicht kennst du jemanden, der dir einen Transportbeutel für das Teleskop nähen kann? Gibt's natürlich auch fertig zu kaufen.


    Im Auto nie vergessen das Teleskop anzuschnallen! Wenn es auf die Rücksitzbank passt, ist das ja meist kein Problem.

    Mein 10 Zöller liegt in Fahrtrichtung bei heruntergeklappter Rückenlehne neben der Rockerbox, beides sicher angeleint, wenn nötig Schaumstoff oder Kissen dazu. Und ein Camping-Klappstuhl zumindest.


    Grüße

    Dietrich

  • Heiko

    Das ICS Galaxy Dobson hatte ich mir schon mal auf der Internetseite angesehen. Aber wie eingangs erwähnt gefällt mir die Aufhängung des Tubus beim Bresser Messier mit den Rohrschellen besser. Auch ist der Preis nochmal ca 150€ teurer.


    Gerd

    Die Teleskope im Auto zwischen Schaumstoffmatten zu transportieren ist eine einfache, preiswerte Methode.

    Die Okulare die du verwendest geben mir schon mal eine grobe Richtung.


    @Harold

    Ein Teleskoptreffen wäre auf jeden Fall interessant. Aber ich bin ehrlich, so lange will ich nicht warten bis ich mein erstes Teleskop kaufe. Später schaue ich mir das aber gerne mal an, und dann werde ich sicher viele Infos sammeln können die mir dann auch noch für weitere Entscheidungen hilfreich sind.

    Danke für den Tipp mit den Weitwinkelokularen.


    Walter

    Danke für deine "Hausadressen". Das gibt mir auch nochmal eine Einschätzung auf welche Preis (-Bereiche) ich mich einstellen muss.


    Holger

    Ich befürchte auch, dass die Erkenntnis später noch kommen wird doch mehr Geld für Okulare auszugeben :)

    Gebrauchtkauf ist allerdings auch eine Möglichkeit.


    Peter

    Ja, es wird immer deutlicher. Beim 10" muss ich meine bisherigen Preisvorstellungen aufbohren. Oder auf das 8" Dobson gehen. Eine unbefriedigende Qualität will ich nicht, das macht keinen Sinn. Fotografie ist kein Thema.


    Dietrich

    Erst einmal mit dem mitgelieferten Okular zu starten klingt sinnvoll. Ich muss ja erst einmal den Umgang und das Beobachten lernen. Ich denke da stört ein unscharfer Rand in der ersten Zeit noch gar nicht. Wo muss ich überhaupt hingucken? Mit der Zeit wird mich das natürlich auch stören und wenn ich dann noch weiter machen will werde ich wohl auch mehr Geld in die Hand nehmen.

    Damals 3000 DM könnten mehr als ein Monatslohn gewesen sein. So ein Okular kauft man sicher nicht aus dem Katalog. Das klingt nach Liebe zum Hobby. :)



    Die Entscheidung rückt näher:

    - Trotz langfristig höherer Kosten, weiter die Tendenz zum 10"

    - Der Unterschied beider Teleskope beim Transport und "Schweinehundfaktor" erscheint mir im Verhältnis nicht so groß

    - Okulare: Anfangs mit dem beiliegenden arbeiten, danach möglicherweise Gebrauchtkauf und vielleicht Vergleiche auf einem Teleskoptreffen suchen. Vermutlich werden es dann nach und nach auch Werte die mich Gestern noch schmerzten. Außerdem, Okulare passen ja nicht nur an ein Teleskop.


    Grüße,

    Richard

  • Als später Anfänger ... .


    Da ich in der Stadt wohne (Rheintal), mit Balkon, werde ich nicht darum herum kommen das Teil ins Auto zu packen und ein paar Kilometer zu fahren. Die Beobachtung vom Balkon aus wird vermutlich nur für sehr helle Objekte oder zum Testen taugen.


    Die Entscheidung rückt näher:

    - Trotz langfristig höherer Kosten, weiter die Tendenz zum 10"

    - Der ... "Schweinehundfaktor" erscheint mir... nicht so groß


    Auf oben (1) bezogen, eine sehr direkte Frage: Wie alt bist Du ?


    Je nach Alter kann sich daraus, zusammen mit Zitat (2) ergeben, daβ Du dabei bist (meiner Meinug nach) einen groβen Fehler zu machen !


    Eine Wahl einfacher als man denkt
    Wenn man die - kaum wegzudiskutierende - Vorbedingung der Himmelsqualität am Wohn-/Beobachtungsort akzeptiert (siehe vorausgehende Seite), reduziert sich die…
    cueillirlalumierestellaire.jimdofree.com


    Wahrscheinlich (Spekulation, da ich das Alter nicht kenne) ist ein Celestron 8 besser. ... Ich habe das im Urlaub auf ein Fotostativ montiert.


    Aber natürlich gilt auch: "jedem Tierchen sein Pläsierchen".

  • wieso soll das vom Alter abhängen, ob (unter oben beschriebenen Umständen und Vorlieben/Entschlüssen) ein Dobson 10" oder ein Celestron 8" ein großer Fehler ist ... ?


    Wohlgemerkt draußen auf dem dunklen Feld, denn Richard hat sich ja eindeutig für Flucht per Auto aus der Hellen Region entschieden...

    Selbst mit Deinem Link komme ich da auf Dobson (zumindest als einer der validen Lösungen).

    Frage 1: Beobachtung auf dem Land

    Frage 2: Visuell


    Empfehlung: Große Optik, Bauart nach Geschmack - f/5 oder f/11 je nach Vorliebe ...


    Ich meine - nix gegen C8, ein tolles Gerät, hat seine Vorzüge und Nachzüge gegenüber einem 8" oder 10" Dobson.


    CS,

    Walter

  • wieso soll das vom Alter abhängen

    Ganz einfach: weil man, wenn man älter wird, immer weniger Lust hat, so ein groβes, schweres und sperriges Gerät, wie einen 10-Zöller zweieinhalb Etagen runterzutragen und dann irgendwie ins Auto zu klemmen und den "innere Schweinehund" überhaupt rauszufahren, zu überwinden.

    Ein Celestron 8 ist dagegen viel leichter und kann auch auf dem Balkon eingesetzt werden.

    "Das beste Teleskop ist das, was man meisten nutzt". Und da sind die Anforderungen im Alter eben anders, als wenn man jung ist und vorallem das Lichtsammelvermögne im Auge hat.

  • Mein Kommentar dazu wäre allerdings:


    Ein C8 ist letztlich (alles zusammen) teurer + komplexer als ein 8" Dob, weil Du eine aufwendige, parallaktische Montierung brauchst. Und DIE muss man AUCH schleppen/warten/mit Strom versorgen. :)


    Die Frage ist VOR ALLEM eben, ob man STARHOPPING ('zu Fuss' mit Karte die Objekte suchen) lernen will, oder GOTO braucht/will. Letzteres ist eben finanziell ungleich teuerer als eine Dob-'Montierung'...

    Ausserdem hat man immer Elektrik mit dabei (Akku aufladen, Kabel dabei, Stecker dabei, Kälte, oh, Akku ist leer - Pech usw usw. Ist das kein 'Aufwand' ? :) Ein Dob ist dagegen unglaublich und genial einfach.


    Sorry Kollegen, aber ich hätte den Fragesteller lieber nicht mit diesem Rat nochmal vom 'Pfad der Tugend' :) abgebracht + zusätzlich verwirrt. Sein bisheriger Ansatz war ja relativ klar geäussert... Und auch klar erkannt:

    >> - bei dieser Bauart (DOB) gibt es wohl die 'meiste' Optik für's Geld

    Und einen Dob (als erstes oder auch späteres Teleskop) zu besitzen ist NIE ein Fehler, weil preis-wert !

    Die Händler verkaufen uns natürlich gerne komplexen Kram mit hohen Folge-Kosten, sehr gerne sogar... und das nicht immer zu Gunsten der Konsumenten. (um nur das mindeste zu sagen)


    Aber ja, ich hab auch noch ein C11. Aber benutzen tu ich nur meinen 20" Dob, bäh ! :)


    Gruss, Peter

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!