Anfänger im Okulardschungel

  • Hallo zusammen, nachdem ich mir den lange gehegten Traum vom eigenen Teleskop (Omegon Refraktor AC 90x1000, f 11,1) erfüllt habe und nach den wolkigen Tagen endlich in den Genuss des First Light kommen konnte einige Sternbilder betrachtete und den Mond beobachten konnte.

    (Meine Hoffnung und Erwartungen wurde übertroffen und ich habe endlich ein Hobby das zu meiner Leidenschaft (Weltall, Kosmos,Universum) passt.)

    Freue mich schon auf die wärmere Zeit wenn es mal so richtig in die Nacht gehen wird.

    Aller Begeisterung zum Trotz muss ich als Anfänger natürlich auch vieles lernen und dadurch folget nun natürlich die Frage was als sinnvolle Ergänzung zu dem Pösel 6,3 mm und dem Superpösel 26 mm wirklich Sinn macht.

    Ich habe als Anfänger keine Ahnung aber ich lese viel und gerne und dachte an was im Bereich 10 bis 17 mm ( Mond und Planetenbeobachtung.

    Orthoskopisch oder UWA.

    Zoomokulare, habe viele Pros und Contras gelesen würde mich aber auch reizen.

    Was für den Überblick, mit 30 - 40 mm interessiert mich auch.

    So ich bin gespannt und neugierig was ich hier dazulernen werde und wenn man so trifft.

    Danke schonmal vorab

  • Kalle66

    Hat den Titel des Themas von „Anfänger im Okulatdschungel“ zu „Anfänger im Okulardschungel“ geändert.
  • Willkommen Morame76 hier im Astrotreff-Dschungel! :)


    Soweit ich erkennen kann, hat Dein Fernrohr einen 1 1/4" Auszug und keine motorische Nachführung, dh. bei hohen Vergrößerungen verschwinden Objekte leicht aus dem Blickfeld. Okulare mit hoher Vergrößerung, dh. kleiner Brennweite würde ich mit großem Eigengesichtsfeld kaufen. Okulare mit großer Brennweite sind diesbezüglich toleranter, da gehen nach meinem Geschmack auch Plössl.


    astronomy.tools

    Auf der Seite kannst Du ein Objekt wählen und Dein Teleskop und ein Okular eingeben und siehst dann das zu erwartende wahre Gesichtsfeld. Wenn Du Dein Teleskop in der Spalte nicht findest, nimmst Du Custom und gibst Öffnung 90mm und Brennweite 1000mm einfach händisch ein.


    Ich würde mit einem 31er oder 32er Plössl anfangen, das einfachste Okular, das den 1 1/4" Auszug voll ausnutzt, dh. das größte Gesichtsfeld liefert bei geringster Vergrößerung - zum Suchen, Sternfelder, Nebel.


    Als kürzestes Okular für ca. 150x Vergrößerung würde ich ein 6 oder 7mm Okular wählen mit möglichst großem Eigengesichtsfeld (FOV) wählen, mindestens 68° FOV, eher mehr - erleichtert Nachführung und Sehcomfort.


    Auch für ca. 12 mm würde ich mindestens ein Erfle oder Super Plössl beschaffen wegen Gesichtsfeld. Bei einfachen Plössl (50° FOV) muß man da schon mit dem Auge sehr nahe an die Linse.


    Noch ein 18er oder 20er ... wäre damit komplett.


    Ich, wieder ich, würde relativ viel Geld für die Okus ausgeben, bei dem 6er lieber 72° oder mehr ... auch die anderen kann man besser kaufen. Die werden wahrscheinlich Dein jetziges Fernrohr noch lange überleben. Immer berücksichtigen, Dein Objektiv hat nur zwei Linsen (braucht nicht mehr), die meisten Linsen stecken in den Okus - also bitte Qualität! 'Milchkannen mit 1 1/4" und 2" Anschluß ' würde ich bei dem Fernrohr möglichst vermeiden, dürften mit Auszug wackeln ... haben hohes Gewicht ...


    Bitte keine Dreilinser wie Huygens, Kellner oder Orthos ... !


    Mit guten Okus hast Du ein feines Spechtelgerät!

    Marken nenne ich nicht, Du würdest mich verhauen! Selbst mein 32'er Plössl allein kostet derzeit fast soviel wie Dein Fernrohr ... :P


    Gruß

  • Hallo Morame,


    willkommen im Astrotreff. :)


    Ich vermute mal, Die Teleskop ist dieses hier:



    Das ist schon mal nicht schlecht, eventuell ist der Unterbau (Stativ & Montierung) etwas wackelig, aber das kann man recht gut stabilisieren, indem man einen Finger oder die Augenbraue beim beobachten leicht an das Okular legt. Einen kleinen Nachführmotor nachzurüsten, würde den Beobachtungskomfort ebenfalls erhöhen.


    Okulare: Eines um die sechs Millimeter Brennweite wird mit 167x schon die maximal förderliche Vergrößerung liefern. Ein langbrennweitiges Okular um die 30mm ist gut zum Aufsuchen und zeigt bei 33x schon schöne große Sternhaufen mit etwas Übersicht.

    Aus eigener Erfahrung kann ich zwischen 6mm und 20mm die sogenannten Goldkantenokulare empfehlen. Bei Teleskop-Express laufen sie unter TSSWM. Hier ein Link zum 15mm Okulare dieser Serie:


    Teleskop-Express: TS-Optics Ultraweitwinkel Okular 15 mm 1,25" - 66° Gesichtsfeld


    Gibt‘s in 6, 9, 15 und 20mm. Günstig und mit angenehmem Gesichtsfeld und Einblickverhalten. Um die 30mm kann ich aktuell keines empfehlen, weil ich die nicht kenne. Mein 24mm Übersichtsokular kostet doppelt so viel wie Dein ganzes Teleskop (24mm Panoptic) und mein 30mm findet man seit 20 Jahren nur noch gebraucht (30mm Eudiaskopisches Plössl). Aber ich denke jedes weitwinklige Okular um die 100€ wird Dir gute Ergebnisse liefern.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Für dieses Teleskop bieten sich die sog. Goldkanten an. 66° Gesichtsfeld, Augenabstand noch erträglich, Je nach Vetreiber ist der Ring mal Gold, Blau oder Rot. Z.B. TS-Optics Steckt immer die gleiche Optik drin. Das 15mm ist das beste aus der Serie. Bei Superplössl Okularen würd ich nicht unter 15mm gehen, darunter wird der Einblick anstrengend. Da würde ich Dir die Meade Serie 4000 empfehlen, gibts aber nur noch gebraucht, immer mal wieder bei ebay schauen. Als Übersichtsokular verwende ich ein 40mm Superplössl von Vixen an einem ähnlichen Teleskop.

    Falls es auch ein Zoomokular sein darf, bietet das Premium Zoom von TS ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

  • Ich bin etwas verunsichert, aber merkst Du die hier?

    Nein, er hat auf dieses TS-Optics Ultraweitwinkel Okular 15 mm 1,25" - 66° Gesichtsfeld (klick mich) verlinkt. Das von dir gezeigte ist ein Okular Typ Plössl mit nur 50° Eigengesichtsfeld. Das einzige Plössl, das für dich empfehlenswert wäre, ist ein Plössl Okular 32 mm 1,25" da dieses an deinem Teleskop dasgrößte mögliche sichtbare Feld zeigt und dir auch die größte Austrittspupille und damit das hellste Abbild liefert

  • Meade Series 4000 UWA werden schon seit vielen Jahren nicht mehr produziert und sind nur noch mit viel Geduld zu entsprechenden Preisen gebraucht erhältlich. Keine optimale Empfehlung für einen Einsteiger IMO. Empfohlene Okulare sollten in den einschlägigen Shops nach Möglichkeit lieferbar sein.


    Sind aber tolle Okulare, keine Frage. Wenn Du zufällig über eines stolpern solltest, eine Überlegung wert. :thumbup:

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ich bin etwas verunsichert, aber merkst Du die hier?

    https://www.astroshop.de/okula…loessl-15mm-1-25-/p,47513

    Nein,das ist kein 4000er.

    Ich meinte tatsächlich die Super Plössl der Serie 4000. Die gibts gelegentlich bei ebay, haben eine gute optische Qualität und sind nicht so irre teuer.

    Man erkennt Sie an der gelben Beschriftung. Allerdings sind die paar derzeit bei ebay eingestellten drastisch überteuert, mehr als 29€ würd ich nicht mehr zahlen.

  • Hallo Morame76,


    just my two cents ...


    Wenn man durch verschiedene Okulare einmal durchgeschaut hat, lernt man die Vorteile von höherpreisigen Okularen durchaus zu schätzen. Ohne diese persönliche Erfahrung kauft man eine Katze im Sack. Okulare sind fürs Teleskop das, was Lautsprecher für eine Hifi-Anlage sind.


    Die Okularwahl ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hier mal meine Top 3 für Dich:

    • Dein Teleskop mit f/11 kommt mit so ziemlich allen Okularen zurecht, die eine Steckhülse mit 1,25" (31,75 mm) Durchmesser haben. Das ist quasi die Standardgröße für Okularanschlüsse (neben dem "großen" 2"-Anschluss).
    • Wenn die Teleskopmontierung nur manuell nachführt, also ohne Motor oder gar per internen Computer mit "Goto", dann täte ich Okulare mit großem Eigengesichtsfeld (scheinbares Gesichtsfeld, kurz sGF) bevorzugen. Sonst laufen die Objekte zu schnell aus dem Teleskop heraus und das Wiederfinden ist auch schwieriger. Ein gängiger Marketingbegriff dafür sind sog. Weitwinkelokulare.
    • Achte auf den Augenabstand. Angenehm sind 10 - 20 mm Augenabstand (15 - 20mm ist für Brillenträger quasi Pflicht, wenn sie diese nicht absetzen wollen). Unangenehm sind z.B. Orthos oder Plössl mit Okularbrennweiten unter 8mm, weil hier auch aufgrund der opt. Bauweise der Augenabstand sehr klein ist, so dass man mit den Wimpern ständig die Linse schon berührt. Eine Gummi-Augenmuschel erleichtert unbewusst das Einhalten des idealen Augenabstand. Man lehnt sich mit dem Kopf an die Augenmuschel, berührt sie und hat dadurch einen stabilen Einblick.

    Nutze alle Gelegenheiten Okulare auszuprobieren, damit du selbst Deine Erfahrungen sammeln kannst. Neben der eigentlichen Abbildungsqualität sind es die persönlichen Vorlieben, welche die Okularwahl letztlich bestimmen. Und unterm Strich gilt: You get what you pay for.

    Zum persönlichen Beobachtungserlebnis vielleicht noch ein Hinweis:

    Manchmal gibt es Ausnahmenächte, wo einfach alles passt: Standort, Dunkelheit, persönl. Wohlbefinden und Seeing/Transparenz. Das sind die Nächte, an die man sich selbst 5 Jahre später dann noch erinnert und wo man sich schwarzärgert (oder auch nicht), wenn man dann nicht das passende Okular zur Hand hatte. Es sind nicht die restlichen 364 Nächte im Jahr, die in Erinnerung bleiben.

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