Stackingvergleich: APP, DSS, Siril und PI

  • Guten Abend



    Aus Interesse (und mangel an CS) habe ich nun mal verschiedene Stackingsoftwaren getestet und so gut es geht verglichen. Bis jetzt habe ich fast ausschliesslich mit Siril gearbeitet, was ich eine wirklich unglaublich gute Software finde. Sie performt wahnsinnig schnell, bietet nicht «nur» die stacking funktionen, ist kostenlos und läuft auf Linux und Windows. Ich versuche mich aber stets weiter zu entwickeln, weshalb ich mich diesbezüglich endlich mal «durchprobieren» wollte.

    In diesem Vergleich habe ich bei allen Softwaren nur die Stacking Funktionen verwendet.


    Folgende Software habe ich an meinen Daten von SH 2-101 getestet:

    Siril 1.0.6

    Astro Pixel Processor (1.083.2)

    Deepskystacker (4.2.6)

    Pixinsight (WBP) (1.8.9-1)


    Neben den Unterschieden in der Bildverarbeitung, war für mich auch der Unterschied in der Performance interessant. Da Deepskystacker nur auf Windows läuft, musste ich diesen auf einem anderen PC testen, um aber eine vergleichbarkeit zu den anderen Softwaren zu erhalten, habe ich Siril sowohl am Windows PC als auch am Linux Rechner die Daten verarbeiten lassen.


    Gestackt habe ich zwei Datensätze:

    • RGB – 88 Lights, 120 Darks, 30 Bias, 30 Flats
    • L-Extreme 118 Lights, 20 Darks, 30 Bias, 30 Flats

    Alles in allem rund 7GB Daten.


    Verarbeitungszeiten:


    Siril (Win/Linux)6min 14s / 4min 30s
    APP1h 53min
    DSS46min
    PI2h 45min * Absturz


    Pi ist nun leider gerade zum zweiten Mal abgestürzt ganz am Ende vom Stacking.. Mal schauen, vielleicht schaffe ich es noch die Bilder nachzuliefern. Aber alleine deswegen, möchte ich Pi nicht zum Stacken nutzen (das ist nicht das erste Mal).


    Bildvergleiche:


    Um eine bessere Vergleichbarkeit der Stackingresultate zu erreichen, habe ich die Stacks aufeinander registriert, Farbkalibriert und dann möglichst gleich gestreckt. Hier die Ergebnisse:


    Siril:


    DSS:


    APP:


    Der Auffällige Gradient ist auch in den Lights erkennbar. Interessant ist, dass dieser in der DSS Version deutlich geringer ausfällt. Dafür sieht man bei der DSS Version eine deutliche Vignetierung. APP hat die deutlichsten Kontraste, Siril hat eine ähnliche Bildwirkung (weniger Kontrast). Deutlich anders wirkt aber die DSS Version.


    Hier nun ein paar Details bei 100%:

    Siril:

    DSS

    APP

    Siril:

    DSS:

    APP:



    Die Sterne sind bei Siril und APP in der Form sehr ähnlich, farblich scheint die APP Version differenzierter zu sein. DSS hat im Gegensatz dazu deutlich grössere/unschärfere Sterne. Auch die Dunkelwolken erscheinen bei APP und Siril sehr ähnlich und deutlich differenzierter zu der DSS Version. Die gezeigten Bilder sind nur die RGB Daten. Die L Extreme habe ich nicht verglichen.


    Fazit:

    Alle Softwaren haben am Schluss brauchbare Ergebnisse geliefert. Von den kostenlosen Programmen kann ich Siril definitiv empfehlen, alleine schon weil die weiterführenden Möglichkeiten wie eine Photometrische Farbkalibrierung, Gradientenentfehrnung uvm ,das Programm in der Nutzbarkeit DSS überholt.


    Leistung am Bild:

    Schlusslicht ist für mich DSS. Die Vignettierung, Farbwiedergabe und Schärfe fallen gegenüber der anderen Softwaren auf. Siril und APP arbeiten erzielen ähnliche Ergebnisse, wobei der Stack von APP knackiger und definierter rüberkommt.


    Bedienung:

    Siril besticht durch seine Skripts. Wenn die Files immer in Ordnern mit gleichen Namen liegen, braucht es nur wenige Klicks und der Stack beginnt. Die unglaubliche Geschwindigkeit ist auch beeindruckend.

    DSS ist sehr einfach in der Bedienung. Das Ablegen von txt files und der Masterfiles bei den Rohdaten empfinde ich aber als nogo.

    APP ist ebenfalls sehr intuitiv zu bedienen, und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten. Sehr Positiv ist die Möglichkeit unterschiedlichste Daten (z.B. Filter) auf einmal zu stacken (Siril kann das zwar auch, aber umständlicher).

    Das WBP Skript in PI ist zwar einfach in der Bedienung, aber manchmal uneinsichtig, wenn Daten falsch zugeordnet werden. Wenn PI meint dass Datensätze Darks und nicht Darkflats sind, wird es schwierig dagegen anzugehen.


    Ich werde mich nun etwas intensiver mit APP auseinandersetzen und die Trial Version austesten. DSS kam für mich eh nicht in Frage da ich Pi am Linux Rechner nutze und gerade beim Stacken die Verwendung von Linux grosse Vorteile bietet. Für Teststacks und Zwischenstacks werde ich weiterhin Siril nutzen alleine schon wegen der Geschwindigkeit.

    Wie schätzt ihr die Resultate ein?



    CS, Seraphin


    P.S.:

    Mit Veränderungen der Parameter könnten sicherlich die Ergebnisse verändert / verbessert werden, aber irgendwann wird der Aufwand auch für mich zu gross.

  • Sehr schöner Vergleich, DANKE :thumbup:

    Nur schade dass das mit PI nicht geklappt hat ?(

    Also mit PI (WBPP) hatte ich eigentlich nur Probleme mit sehr vielen Lights (1200 x 300s bei M82),

    seit ich jedoch beim Defender die xisf-Endung zu den Ausnahmen hinzugefügt habe läuft es stabil :nerd_face:


    Siril trau ich nicht,

    vom Gefühl her macht mir das die Aufgabe zu schnell :face_with_monocle:


    MfG

    Chris

  • Hi Seraphin,


    Eine sehr interessante Arbeit hast Du da gestartet. Die Beurteilung am Ende sollte aber Personen unabhängig sein. Gerade wenn wir nur die Stacking Prozedur betrachten sind Beurteilungen durch 'welches Bild gefällt mir am besten' unzureichend. Wir müssen da unabhängige Methoden anwenden.


    Nochmal zurück zum Stacking. Da stehen am Anfang ja bei allen Programmen die selben mathematischen Grundlagen. Darks addieren auf Flats anwenden, Light Frames damit korrigieren und die dann addieren, mitteln etc.


    Würde man an dieser Stelle den Workflow unterbrechen, müssten die Stack Bilder eigentlich alle gleich sein. Denn die angewandte Mathematik muss überall die selbe sein. Dazu nimmst Du zwei Stack Bilder und subtrahierst die, und es muss eigentlich Null raus kommen. Oder dividieren und es kommt 1 raus.


    Dann sind dem überlagert die "Spezialtricks' der Programme, wo Darks 'optimiert' werden (wie?), Light Frames 'gewichtet' ??, usw.


    Nach diesem Schritt wird es interessant. (Aber wahrscheinlich ist das eh der einzige Datenpunkt auf den Du in dem Testflow Zugriff hast). Auch hier zwei Stacks subtrahieren oder dividieren und schauen wo ein Programm getrickst hat oder Schwächen zeigt. Sieht man irgendwelche Daten in einem Differenz-Bild? Wo kommen die her? Dann hat das Programm in einem Stack was weg geschummelt, ohne uns davon was zu sagen. (nicht akzeptabel).


    Als nächstes in identischen Regionen im Hintergrund mal das SNR bestimmen. Gibt es da Unterschiede? Wie sieht das für die einzelnen Programme aus? Gibt es Einstellungen, mit denen man das kontrollieren kann? Am besten jeweils ganz Histogramme vergleichen. Haben die die gleiche Form? Gibt es Outlier? Wo liegen die und wo kommen die her? (schlechte Hot-Pixel Korrektur?)


    Ein paar schwache Sterne in Astrometrica oder ASTAP untersuchen. Was ist die HFD oder FWHM? Was die PSF? Hat das eine oder andere Programm daran rumgemogelt?


    Weiterhin viel Erfolg bei den Tests!


    Clear Skies,

    Gert

  • Hi Chris


    seit ich jedoch beim Defender die xisf-Endung zu den Ausnahmen hinzugefügt habe läuft es stabil :nerd_face:

    Daran kanns unter linux ja nicht liegen..

    Die Pi Bilder werde ich sicher nachreichen.


    Siril trau ich nicht,

    vom Gefühl her macht mir das die Aufgabe zu schnell

    Ich weiss was du meinst, die Resultate sprechen aber eine klare Sprache. Siril arbeitet schnell und gut. Der Unterschied zwischen APP und siril ixt kleiner als zu DSS, welches irgendwie nirgends punkten konnte.


    CS, Seraphin

  • Hi Gert


    Danke, ich fands auch interessant.


    Ich gebe dir Recht: die mathematischen Grundlagen sollten überall gleich sein. Wenn 2 Softwaren die gleichen Gradienten zeigt, eine aber andere plus Vignettierung, dann zeigt das doch auch, dass die Berechnung nicht gleich gemacht wird.

    Interessanterweise sind auch die Sterne in diesem stack deutlich schlechter als in anderen, was für mich schon darauf hindeutet dass diese Software grundlegend anders/schlechter funktioniert.

    Bei der Registrierung wird auch jeder Algorithmus Unterschiedlich ausfallen und entsprechend zu unterschiedlichen Resultate führen.


    Schummeln wird keine der Softwaren, dann müsste eine Software ja deutlich besser/anders sein. DSS ist deutlich anders, aber schlechter.

    Siril ist open source, der Code kann jeder lesen. Vor einem halben Jahr hab ich das auch ziemlich intensiv gemacht.


    Ja, man kann das ganze sehr mathematisch vergleichen, oder auch visuell.

    Woher die Unterschiede kommen, ist für mich zweitrangig. Unterschiedliche Algorithmen werden immer unterschiedliche Resultate liefern. Wenn die Sterne matschig werden, gradienten verschwinden, dann ist der Algorithmus nicht so gut.


    Ich kann die Bilder, gerne auch noch vermessen und die Daten nachreichen.


    CS, Seraphin

  • Hallo Zusammen


    Pi hat sich nun doch dazu entschlossen das Bild zu stacken. Hier die Bilder:




    Im gesamten wieder ein sehr ähnlich wirkendes Resultat wie Siril und APP. DSS scheint hier wirklich aus der Reihe zu tanzen, was aber vielleicht auch an mir liegt.

    Was mir auf die schnelle sonst auffällt, sind die grösseren Sterne, kann aber auch sein, dass das Stretchlevel nicht ganz gleich ist.


    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin,


    vielen Dank für diese interessante Gegenüberstellung!


    Zitat von astrophin

    Pi ist nun leider gerade zum zweiten Mal abgestürzt ganz am Ende vom Stacking..

    Ich spiele gerade mit PI und habe auch schon mehrere Abstürze erlebt, insbesondere bei Verwendung des Blink-Tools mit mehr als 200-300 Images und beim WBPP-Script. Mein Rechner (64-Bit Kubuntu Linux 22.04 LTS) hat 32GB RAM, einen 8-Core AMD Ryzen 7 und eine NVIDIA GeForce GTX 1060 6GB . Die PI-Daten lasse ich auf einem 1TB NVMe verarbeiten.


    Jetzt habe ich mal einen WBPP-Test mit 1.000 Images (3.008 x 3.008 Pixel, RGB) gemacht und PI ist kommentarlos abgestürzt.

    Danach habe ich den Swap-Speicher von 4 GB auf 32GB vergrößert und einen neuen WBPP-Test mit denselben 1.000 Images gemacht.

    Resultat: Das Script ist durchgelaufen, hat allerdings 5 Stunden gebraucht, wahrscheinlich wegen des Pagings.

    Blink hat die 1.000 Images ebenfalls klaglos geladen.


    Ich werde mir wohl noch etwas RAM besorgen müssen.




    Gruß Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Win11 :control_knobs: Teleskop-Steuerung:N.I.N.A+ASCOM :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • ein neuer Rechner ist schon länger in Planung.

    Da wird das kein Problem mehr sein. 😉

    Wahrscheinlich wird künftig trotzdem APP fürs stacken verantwortlich sein, alleine schon wegen der Bedienung, aber nicht nur.


    CS, Seraphin

  • Ich bin komplett auf Siril umgestiegen. Selbst 1000 Frames a 50MB des IMX571-Sensors werden auf meiner 2C/4T-CPU mit 32GB und einer SSD in kurzer Zeit gestackt. Vorher habe ich in Affinity gestackt (könnte ich den Vergleich auch noch rein), das ebenfalls massiv langsamer beim stacken ist.


    CS Erik

  • Danke für den Vergleich. Zumindest beim Stacken sind die Unterschiede sehr marginal. Das PI (wahrscheinlich ein Engpass bei den Systemresourcen) so absturzfreudig ist, macht angesichts des dafür aufgerufenen Preises keinen so guten Eindruck. Ich selbst habe damit noch keine Erfahrung. Siril habe ich, auch schon etwas damit herumgespielt, aber mit der GUI und Arbeitsweise muß ich mich noch weiter einlernen. Aber es zeigt, das OS nicht nachteilig sein muß. Ich verwende meist nur OS mit Linux, einige Win-Anwendungen mittels WINE.

    Wenn PI so lange braucht, scheint es mir, das es einen Echtzeitcompiler verwendet. Solche Programme sind fürchterliche Resourcenfresser. Leichter zu proggen, aber zu lasten der Anwender bzw. Rechner. Aber sonst wurde auch viel gutes über PI berichtet.

  • Hallo Markus

    wäre toll wenn Du noch Astap in den Vergleich aufnehmen würdest. Macht nicht nur Astrometrie sondern auch die Stapelei und noch viel mehr. Mein Favorit neben Siril.


    Markus

    Das kann ich gerne noch nachholen, gib mir etwas Zeit dafür.


    Hi André

    Danke für den Vergleich. Zumindest beim Stacken sind die Unterschiede sehr marginal. Das PI (wahrscheinlich ein Engpass bei den Systemresourcen) so absturzfreudig ist, macht angesichts des dafür aufgerufenen Preises keinen so guten Eindruck. Ich selbst habe damit noch keine Erfahrung. Siril habe ich, auch schon etwas damit herumgespielt, aber mit der GUI und Arbeitsweise muß ich mich noch weiter einlernen. Aber es zeigt, das OS nicht nachteilig sein muß. Ich verwende meist nur OS mit Linux, einige Win-Anwendungen mittels WINE.

    Wenn PI so lange braucht, scheint es mir, das es einen Echtzeitcompiler verwendet. Solche Programme sind fürchterliche Resourcenfresser. Leichter zu proggen, aber zu lasten der Anwender bzw. Rechner. Aber sonst wurde auch viel gutes über PI berichtet.

    Ja, bis auf das DSS ergebniss sind die Resultate auf den ersten Blick ähnlich. Ich werde da aber noch genauer hinschauen.

    Für freie Software ist sicher Siril der gewinner, da es auch nicht nur Stacken kann sondern auch einige sehr gute Tools zur Bildbearbeitung bietet. Die Bedienung ist ziemlich einfach. Wenn man nicht manuell jeden Teilstack machen will, kann mit Skripten gearbeitet werden oder mit Sirilic als Erweiterung gearbeitet werden.


    PI ist für mich ein Spezialfall in diesem Vergleich. DSS, Siril und APP sehe ich als Stackingsoftware die zum Teil noch einige Bearbeitungstools bieten. Pixinsight ist eine Bearbeitungssoftware die auch stacken kann. Abgesehen vom stacken hatte ich noch nie einen absturz und die Bearbeitungsprozesse laufen rund und zügig. Pi ist also nicht perse ein Resourcenfresser. Da es eben auch keine Stackingsoftware ist, sondern eine Bildbearbeitungssoftware, finde ich auch dass dies keinen Einfluss auf den Preis hat. Ich bin mir sicher, wenn ich die Bilder anstelle des Scriptes (WPPA) manuell mit den Prozessen gestackt hätte, wäre es nicht zu einem Absturz gekommen sondern ich hätte eine entsprechende Fehlermeldung bekommen oder es hätte funktioniert. Es ist und bleibt eine sehr gute Software für die Postproduction, die dankt einmal Lizenz im Vergleich sogar recht günstig ist.

    Pixinsight ist nicht nur Linuxkompatibel sondern wird sogar auf Linux entwickelt und Linux wird auch empfohlen.


    CS, Seraphin

  • Bei mir setzt sich Siril auch immer weiter durch. Doch trotz 10 Kernen und 32GB Arbeitsspeicher braucht Siril bei mir für 180 Lights mit entsprechenden Darks, Flats etc knapp 2 Stunden. Die Bilder liegen auf einer HHD das Programm läuft auf SSD. Ist das echt eine derartige Bremse ? Dann werde ich wohl in SSD Speicher investieren.


    LG


    Sebastian

  • Hi Sebastian


    Bei mir liegen Die Daten auch auf einer HDD, daher kanns nicht kommen. Meine Cams haben aber nicht den grössten dynamikumfang, sprich die Daten sind nicht extrem gross. Vielleicht liegt es daran?


    Ich bin nun zu einem Mischwerk übergegangen:

    Ich stacke LRGB live in PI (nicht immer und just for fun). Nach der Aufnahme stacke ich dann mit Siril (da es eben mit meinen Daten nur wenige Minuten dauert) um zu beurteilen ob noch weiterbelichtet werden soll oder nicht. Wenn ich mit den Teststacks zufrieden bin, stacke ich dann alles noch mit APP.


    Die performance ist mir weniger wichtig (aussernbei den Teststacks, da ist es natürlich praktisch) da ich einen älteren PC nur für das verwende. Den kann ich einfach laufen lassen und am anderen PC normal arbeiten.


    CS, Seraphin

  • Mein System ist (noch) nicht ganz so potent 😆

    16GB Ram und nur 4 Kerne... Wenns nur langsam wäre, könnte ich damit Leben.

    Servus Seraphin,


    da könnte ich heulen – ich habe nur zwei Kerne und einen insgesamt langsamen PC. Bei mir ist APP seeehr laaangsam. Ich bin trotzdem sehr zufrieden, wobei ich nur den Vergleich mit DSS ziehen kann, da ich vorher eben DSS nutzte.


    Was die Mathematik angeht, ist eben nicht alles gleich. Vor dem Stacken werden die Bilder ja nach unterschiedlichen Protokollen aufbereitet. Sternerkennung, Bewertung der Lights, Aussortieren von Lights vor dem Stacken nach den Vorgaben, die Art der Triangulation, das Vermeiden von Stackinartefakten usw. Man kann sowohl bei DSS als auch bei APP viel an den Einstellungen änder und insbesondere bei APP unter verschiedensten Algorithman wählen, man kann Mosaikerstellung optimieren und vieles mehr.

    Ob der deutlich größere Rechenaufwand, den APP betreibt und der deshalb länger braucht, um das Ergebnis auszuspucken, im Verhältnis zum besseren Ergebnis steht, muss jeder selbst entscheiden. Da ich ja Zeit habe, denn der PC rattert allein vor sich hin, stört mich das nicht. Dafür mache ich zu wenig Fotos, als dass ich da in den Bearbeitungsstau käme.

    Was mir an APP auch gefällt, ist die sehr einfache und simple Nachbearbeitung des Ergebnisses, sodass ich meist am Ende mit fitswork und Photoshop fast nichts mehr machen muss, außer ein bisserl am Histogramm zu spielen.

    Siril wäre sicher eine Alternative, aber ich scheue es, mich in ein neues System einzuarbeiten.


    Danke für die Gegenüberstellung! Habe den Thread erst jetzt entdeckt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi Michael

    Vielen Dank für den Hinweis, leider krieg ich die Version unter Kubuntu nicht installiert..

    Ich hoffe da noch auf einen Fix..


    CS, Seraphin

  • Hey Seraphin,


    Ich mache die Bilder aktuell noch mit einer Fuji APSC, dann sind Dynamik und Größe wohl der Trichter. War nur verwundert, da DSS zuvor extrem flotter war.


    CS,


    Sebastian

  • Hi Christoph


    Du hast natürlich absolut recht, dass man all die Systeme mit unterschiedlichsten Parametern feintunen kann, ein solcher Test wäre aber doch sehr langwierig und so lange war die wolkenphase doch nicht 😆

    Deshalb habe ich mit den "out of the box" Parametern der jeweiligen Software gearbeitet, in der Annahme dass default Werte zwar nicht perfekt sein können, aber doch in einer gewissen Erfahrung begründet sind.

    Dass der Funktionsumfang auch sehr unterschiedlich ist, das ist auch nicht berücksichtigt, weil da halt auch die Zielsetzungen doch unterschiedlich sind.

    Z.B. kann Siril auch Animationen erstellen, man kann Helligkeitsverläufe grafisch darstellen (eigentlich wollte ich noch nichts sagen, aber eins meiner nächsten Projekte falls es klappt, wäre der Nachweis eines Exoplaneten, das wollte ich schon immer mal und wenn alles passt, steht daneben auch noch ein hübsches DSO, aber zurück zum Thema:), DSS kann das alles nicht, muss es aber auch nicht.

    Siril wäre sicher eine Alternative, aber ich scheue es, mich in ein neues System einzuarbeiten.

    APP ist auf der stacking Seite sicherlich die beste und kompletteste Software der hier verglichenen. Auch die Bearbeitungsfunktionen finde ich schön und intuitiv umgesetzt, auch wenn ich sie gar nicht wirklich nutze. Siril kann auch Bilder Entwickeln, damit bin ich aber nie warm geworden, ausser der Farbkalibrierung habe ich da nichts gemacht.


    Was die Performance angeht: lange Berechnungszeiten müssen nicht unbedingt mit komplexeren Rechenaufgaben jzusammen hängen, oft sind es einfach ineffiziente programmierungen.. Siril ist ja Quelloffen und ich habe in meiner Version auch ein paar Funktionen eingebaut (😀) und hatte den Eindruck dass das schon sehr ordentlich programmiert ist. (Was bei APP aber garantiert auch der Fall sein wird).


    So gesehen ist das ganze kein wirklicher Test, mehr ein ausprobieren was für mich am besten funktioniert. Und wenn ich mich auf Astrobin umsehe, habe ich das gefühl dass APP und Siril ziemlich weit vorne liegen was das stacking betrifft (gefühlt).


    CS, Seraphin

  • Hi Sebastian


    Ich habe auch mit einer Fuji APSC angefangen, ich kann auf dem gleichen Rechner mal eine alte Serie mit Siril stacken und schauen wie lange das dauert, dann wärs bewiesen. 😉


    CS, Seraphin

  • Viele sagen, Siril sei recht schnell, was ich bestätigen kann. Eine Rauscminderung in GIMP dauerte teils noch deutlich länger als in SIRIL. Große Bilder und dann noch sehr viele davon ist bei einer Stapelberechnung dann schon "Numbercrunching". Hat man eine erprobte Methode, die aber sehr lange braucht, am besten über Nacht rechnen lassen und sich am nächsten Tag der Ergebnis abholen. Im Gegensatz zu Bitcoinmining ist Bildverabreitung ein sinnvoller und kreativer Resourcenverbrauch. Bildverarbeitung gehört nach Spielen zu den anspruchsvollsten Berechnungen. Man könnte auch auf Racks mit 16 Blades auweichen, verteiltes Rechnen ist eine Linuxspezialität. An Stromverbrauch und Lüftergeräuschen sollte man aber nicht denken...

    Ich nehme xubuntu, ist leicht zu warten und verbraucht recht wenig Resourcen.

  • Hi Seraphin,


    sehr guter und informativer Vergleich! :thumbup:

    Als Mac User habe ich ja viel weniger Auswahl bei Stacking Apps und nutze daher auch SiriL. Ich bin bisher ebenfalls wirklich zufrieden mit der Performance. Wobei ich sagen muss, dass ich das Glück habe aufgrund meiner Arbeit mit recht flotten Macs ausgestattet zu sein. Trotzdem schielt man ja mit Blick aufs DS Stacking hin und wieder auf die viel umfabngreichere Softwareauswahl in der Windows Welt. Da ist es beruhigend zu sehen, dass SiriL durchaus mit all den anderen Apps mithalten kann.


    LG, Nick

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