Lichtdruck durch Photonenimpuls?

  • Verstehst du sie? Dann erklär bitte

    Was gibt es dann da groß zu Verstehen?


    Nur noch einmal zur Klärung... die Flügel bestehen aus Glimmer... Alu würde nicht funktionieren. :)

    Die Lichtmühle würde sich auch im Dunklen drehen, wenn man z.B. einen heißen Gegenstand daneben stellt.


    Die Bewegung der Flügel ist darauf zurückzuführen, dass sich die berußten Flächen bei Bestrahlung stärker erwärmen als auf der silbernen. Daher bewegen sich die Moleküle und Atome dort auch viel stärker als auf den hellen Seiten des Flügelrades.


    Treffen nun Gasmoleküle auf die schnell schwingenden Teilchen der angerußten Seite, werden sie von diesen angestoßen und fliegen weg. Jede Kraft erzeugt jedoch eine gleich große Gegenkraft, so dass die schwarze Seite des Flügels eine Rückstoßkraft erfährt, und zwar in die entgegengesetzte Richtung der wegfliegenden Gasteilchen. Deshalb beginnt sich das Flügelrad mit den silbernen Flächen voran zu drehen. Man nennt dies auch das Rückstoßprinzip. Es folgt aus dem dritten Newtonschen Axiom.


    Das Ganze funktioniert entsprechend nur dann, wenn im Glaskörper Unterdruck herrscht, jedoch kein Hochvakuum. Befände sich zu viel Luft in der Lichtmühle, wäre der Luftwiderstand zu groß. Ganz ohne Luft würden die Moleküle für die Stöße fehlen. Normalerweise herrscht ein Druck von ein bis zehn Pascal.


    Auch die Umgebungstemperatur spielt eine Rolle. Ist es zu kalt, dann reicht die Energie der Lichtstrahlen nicht aus, um die Flügelräder in Bewegung zu versetzen. Ist es zu warm, kann dies ebenfalls zum Stillstand der Lichtmühle führen.


    Wenn man die Lichtmühle plötzlich abkühlt (z.B. mit Kältespray)kann man feststellen, dass sich die Flügel plötzlich rückwärts drehen, denn die schwarzen Seiten geben die Wärme viel schneller ab, als die silbernen.


    CS Bernd

  • Das ist ein Teil. Dass man den Strahlungsdruck hier messen kann, ist mir schon klar. 0,08 mbar. Und prinzipiell auch mit dem Radiometer.


    Mir ist noch nicht klar, warum sich das Radiometer falsch rum dreht.


    Und in der Atmosphäre kann man den Impuls eines Blitzgerätes wieder so messen, dass die silberne Fläche weggedrückt wird.


    Aber der Bernd versteht ja nur ein bisschen Physik dahinter, anders als er mir unterstellt und kann das alles erklären. Darauf warte ich.

  • Dass man den Strahlungsdruck hier messen kann, ist mir schon klar. 0,08 mbar. Und prinzipiell auch mit dem Radiometer.

    Hallo Stephan,


    Stathis hat sich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt: Deine Umrechnung von Mikropascal in mbar liegt ein paar Größenordnungen daneben!


    Den Strahlungsdruck mit dem Radiometer zu messen dürfte schwierig werden. Denn der Druck, mit dem die erwärmten Luftmoleküle die schwarze Platte anstubsen, ist deutlich größer als der Strahlungsdruck.


    Gruß

    Ronny

  • ich hab übrigens nochmal rekapituliert, wieviel Energie son Blitz freisetzt, unter der Annahme, alle Energie geht ins Licht, dann kämen 400J raus pro Blitz. Jetzt braucht man noch den Wirkungsgrad so einer Blitzröhre.

    Darf ich lachen? Der durchaus starke bekannte Blitzgerät, der Metz 60-CT4, bringt gerade mal ca. 160J, der etwas kleinere Metz 45-CT4 kommt so auf ca. 90J und die meisten Blitzgeräte liegen da noch deutlich darunter (Quelle hierzu) Ein günstiger Studioblitz fängt so bei 100J an, die größeren gehen bis ca. 300J. Und das sind Brutto-Angabe, also verbrauchte Leistung, nicht das was an Licht tatsächlich rauskommt, der Wirkungsgrad ist nämlich nicht besonders gut.

  • Mir ist noch nicht klar, warum sich das Radiometer falsch rum dreht.

    Schwarz erwärmt sich schneller als silbern. Wenn ein Gasmolekül auf die schwarze Seite trifft, dann prallt es dort heftiger ab, weil die Wärme auf der schwarzen Seite mehr vibriert und diese Vibration zusätzlich Energie auf das Gasmolekül überträgt.

    Vergleich das mit einem Baseballschläger. Den kann man passiv in den Wurf halten und den Ball abprallen lassen oder aktiv mit Schwung auf den Ball eindreschen lassen. Dann fliegt der Ball übers Feld bis in die Ränge.

    Wenn die Gasmoleküle schneller abprallen, dann ist der Rückstoß auf die Windmühle umso größer und die Flügel mit der schwarzen Seite weichen entsprechend nach hinten aus.

    Die schwarze Seite ist solange wärmer als die helle Rückseite wie sichtbares Licht (300 - 700 nm) (von allen Seiten) in das Radiometer gelangt. Denn abgestrahlt wird diese Strahlungsenergie nur als Wärme im IR (µm-Bereich, Wellenlänge 10-fach größer). Und im IR strahlen beide Seiten (schwarz und silbern) eher gleichstark bis auf die Temperaturdifferenz, für die sich ein Gleichgewicht im Flügel einstellt:

    Aufgenommen Energie schwarz = abgegebene Energie schwarz - Energiewanderung durch das Flügelblatt) und

    aufgen. Energie hell = abg. Energie hell + Energiewanderung Flügelblatt

    Da die schwarze Seite mehr Energie aufnimmt, kann sie laufend Energie per Energiewanderung (Konduktion) durchs Material zur hellen Seite abgeben.


    Für das Vakuum gilt, dass gerade noch ausreichend Gasmoleküle im Kolben sind, die als Basebälle fungieren können, aber so wenig, dass der Luftwiderstand nicht stört. Das wäre sonst so, als ob man Baseball unter Wasser spielen wollte.

  • Denn der Druck, mit dem die erwärmten Luftmoleküle die schwarze Platte anstubsen, ist deutlich größer als der Strahlungsdruck.

    Wenn ich es richtig überschlage, hat so ein Gasmolekül etwa zehnmillionenfach mehr Impuls als ein Photon des sichtbaren Lichts.

    pphoton= hf/c = ~ 1,3 E-27 kg m/s

    h = Planckkonstante 6,626 E-34 kg m²/s,

    f = Frequenz (grün) = 6E+14 1/s

    c = 3 E+8 m/s


    PStickstoff = mv = ~ 1,8 E-20 kg m/s

    m = 28 u = 4,6 E-23 kg

    v im Feinvakuum bei Zimmertemperatur so 400 m/s

    Der Rest ist eine Frage der Teilchenzahlen und inwieweit die ihren Impuls übertragen können. Bei Reflexion wäre der für Photonen doppelt so groß als bei Absorption. Das Experiment zeigt, dass die Gasmoleküle den Wettbewerb hier gewinnen, so wie damals der Eisberg gegen die Titanic gewann: Masse gewinnt.

  • Hallo Bernd,


    das geht mit Alublechen. Die meisten Radiometer haben Alu, die ersten vielleicht Silber.


    siehe oben: Wie lange ist das 0,1 mm dicke Alublech auf der schwarzen Seite wärmer? Solange wie die Sonne strahlt? Glaubst du wirklich, dass so dünnes Alublech stundenlang messbar auf einer Seite wärmer ist? Und wenn sie untergeht, oder wenn man sie schnell abschattet, dreht es sich dann andersrum? Das hatte ich schon oben gefragt.

    Und welcher Effekt bewirkt, dass beim Fotoblitz die Silberseite mehr Impuls kriegt?


    Da reicht mir das bisschen Verstehen der Physik leider nicht. Da dürfte es ein bisschen mehr sein als nur die alte Lichtleier abermals abgespult


    Stephan

  • 0,08 mbar, messbar oder nicht? Wieviel mbar sind nach deiner Rechnung 8 Mikropascal?

  • Glaubst du wirklich, dass so dünnes Alublech stundenlang messbar auf einer Seite wärmer ist?

    JA.

    bei einer bestimmten Temperaturdifferenz bildet sich dann ein Gleichgewicht aus aufgenommener Energie und abgestrahlter Energie jeder Seite, welches dem Wärmefluss durchs Material entspricht.

  • Darf ich lachen? Der durchaus starke bekannte Blitzgerät, der Metz 60-CT4, bringt gerade mal ca. 160J, der etwas kleinere Metz 45-CT4 kommt so auf ca. 90J und die meisten Blitzgeräte liegen da noch deutlich darunter (Quelle hierzu) Ein günstiger Studioblitz fängt so bei 100J an, die größeren gehen bis ca. 300J. Und das sind Brutto-Angabe, also verbrauchte Leistung, nicht das was an Licht tatsächlich rauskommt, der Wirkungsgrad ist nämlich nicht besonders gut.

    Lachen ist immer gesund. Verbrauchte Leistung: 2000 mAH bei 1,2 V verteilt auf 20 Blitze. Da komm ich auf ungefähr 400 J. Wieviel errechnest du? Den Wirkungsgrad der Blitzröhre kenn ich nicht. Ist jedenfalls wesentlich mehr auf der Waage als Sonnenlicht.

  • Wieviel mbar sind nach deiner Rechnung 8 Mikropascal?

    8 Mikropascal [µPa] = 8,0×10-8 Millibar [mBar]


    Rechnen mit Einheiten und physikalischen Zusammenhängen ist scheinbar nicht deine Stärke, das gilt auch für deine Berechnung der Blitzleistung


    Verbrauchte Leistung: 2000 mAH bei 1,2 V verteilt auf 20 Blitze

    Verbrauchte Leistung: 2,4W / 20 Blitze = 0,12W/Blitz oder eben 0,12J/s - reiner Bruttowert. Da stecken die Wandlungsverluste beim Aufladen und die Verluste bei der Entladung drin und der Anteil, der beim Blitz in reine Wärme umgesetzt wird. Allein dieBlitzröhre heizt sich stark auf


    Bei einer angenommenen Blitzdauer von 1/500s würde auf diese kurze Zeit umgerechnet also lediglich 60J als Wert herauskommen, wenn die aufgenommene Leistung zu 100% als Blitz abgestrahlt würde. Die Verluste dürften aber bei gut 50% liegen


    Wie also kommst du auf 400J?

  • Hallo,

    0,08 mbar, messbar oder nicht? Wieviel mbar sind nach deiner Rechnung 8 Mikropascal?

    Wenn ich mich nicht irre dann sind das 8x10-8 Millibar.

    Oder: 0,08 Millibar entspricht 8.000.000 μPa.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • 8 Mikropascal

    Sorry,

    du kommst da völlig durcheinander.
    1 bar = 100.000 Pa = 1*105 Pa

    0,01 nanobar = 1 mikropascal

    Im Wetterbericht spricht man von hPa (Hektopascal) als Ersatz für mbar. Aber meines Erachtens verwirrt das mehr und ist der Gewohnheit geschuldet, dass 1013 als Zahl vor der Einheit für normalen Luftdruck steht, so wie früher sogar 760 torr (abgeleitet vom Quecksilbergewicht und für den Blutdruck heute noch im Einsatz: mmHg-Säule). Einfacher fände ich es, wenn man einfach 101,3 kPa für den Luftdruck schreibt und "bar" oder "atü" vergisst.


    Aber von Mikropascal ist beim Radiometer nicht die Rede. Das eingangs erwähnte Radiometer wird lt. Wiki im Feinvakuum bei ~10 Pascal (0,1 mbar) betrieben. Feinvakuum ist jetzt nicht so besonders. Man will gerade so ein knappes Vakuum, dass noch genügend Gasmoleküle herumfliegen, die dann auch eine freie Flugstrecke haben.

  • Dann rechne weiter. Stoßzahl bei sagen wir bei 10 mbar und die multipliziert nicht mit Impuls der N2-Moleküle sondern nur mit der Impulsdifferenz bei delta T . Wieviel wärmer ist die schwarze Seite des dünnen Alubleches? V im Feinvakuum ist übrigens dieselbe wie bei Normaldruck. Jetzt müsste man rechnen: Sonnenstrahlung auf die schwarze Fläche von soundso, und Wärmeleitung durch 1 mm Alu. Auf der Silberseite gehts nicht weiter, weil ja Vakuum ist und die Luft kaum kühlt. Und die Silberseite des Alubleches strahlt auch kaum ab.

    Genau wie die Wärme da steckenbleibt und nach meiner Vorstellung kein nennenswerter Temperaturunterschied dauerhaft entstehen kann, ist die ganze Erklärung eine Sackgasse.

    Die ganze Rechnerei ist schon aufwendiger. Einfacher wäre es zu rechnen: Wieviel Photonen pro Zeit kommen auf die Fläche, wieviel Impuls haben die insgesamt.

    Wieviel N2-Moleküle kommen pro Zeit auf dieselbe bei 10 mbar? Und wie hoch müsste die Temperaturdifferenz zwischen beiden Seiten des Alubleches sein, damit derselbe Impuls entsteht?

    Das mach ich auch wenns keiner schneller kann. Früher konnte ich sowas sofort, jetzt muss ich erst länger überlegen. Und wenn man dann noch mit falschen Drücken rechnet, siehe unten.

  • 8 Mikropascal [µPa] = 8,0×10-8 Millibar [mBar]


    Rechnen mit Einheiten und physikalischen Zusammenhängen ist scheinbar nicht deine Stärke, das gilt auch für deine Berechnung der Blitzleistung


    Oh ja, sorry. Echt, wie man sich so vertun konnte. Hab statt Mikro Milli genommen und noch die Hekto falsch rum gerechnet. 1 mbar ist 1 Hektopascal.


    Inzwischen glaube ich auch, dass 1 Mikropascal 10 hoch -8 mbar sind.

    8 davon sind schon schwerer zu messen.



    Das ändert jedoch noch nichts an der Beobachtung mit dem Blitz.


    Bei der Blitzenergie sehe ich noch keinen Fehler.

  • quilty,

    nachdem jetzt der Groschen gefallen ist ...

    Jetzt müsste man rechnen: Sonnenstrahlung auf die schwarze Fläche von soundso, und Wärmeleitung durch 1 mm Alu.

    Genau das erwarte ich jetzt mal von Dir, denn du behauptest doch, dass die Erklärung im Wiki nicht stimmen würde


    Ich hab Dir einen Rechenweg aufgezeigt, der über Teilchenzahlen führt. Bzgl. Licht kann man auch über Wellengleichungen gehen oder summarisch einfach Energie und Impuls nehmen.

    Vielleicht ein Hinweis: Die Anzahl der beteiligten Gasmoleküle kriegst du per Avogadro-Zahl (6,02*1023 Teilchen per mol) und der Tatsache dass bei idealen Gasen 1 mol (Stoffmenge) ein Volumen von 22,4 Liter (bei 273,15 K und 1013,25 hPa) hat.


    Fakt ist, im Radiometer (unter normalen Umgebungslicht bei Zimmertemperatur) dreht sich schwarz nach hinten weg, die Impulskräfte der Gasmoleküle sind um Größenordnungen stärker als der eigentliche Strahlungsdruck, der per Reflexion auf der hellen Seite generiert wird.


    Aber rechne dann bitte zweimal nach, nicht dass du dann wieder durcheinander kommst ... so mit den Zehnerpotenzen und Kehrwerten davon. ;)


    PS:

    Ich hab noch nicht erlebt, dass sich jemals ein Fotograf ein blaues Auge vom Rückstoß des Fotoblitzes geholt hat. ^^ ^^ ^^
    Das kann man selbst bei den Laserblitzen, die die zuletzt für die Kernfusion genutzt haben, vernachlässigen.

  • Die Rechnung ist ganz einfach, geht sogar im Kopp.

    1 mbar ist 1 Hektopascal. 10 mbar sind ein Kilopascal. Eine Temperaturdifferenz von 0,3° (wahrscheinlich weniger) macht eine Druckdifferenz von einem Pascal. Also eine eigentlich nicht messbare Temperaturdifferenz macht viel mehr Druck als das Licht.

    Da hab ich mich richtig verhauen, sorry nochmal. Wenn ich mich nicht wieder vertan habe :)


    Den Versuch mit dem Blitzgerät versteh ich trotzdem nicht, weil da die reflektierende Seite mehr Impuls kriegt.

  • Was ich aber mal gemacht hab und zwar unter atmosphärischen Bedingungen: Einen Fotoblitz (Leitzahl 40, Kondensator leider kaputt) gegen eine Lasagneschale (dünnes Alublech) geknallt. Das knallt wirklich, kann man hören und fühlen! Und das knallt viel weniger, wenn man den auf eine schwarze Fläche loslässt.

    Servus quilty,


    wie bereits geschrieben wurde: das "Knallen" ist nicht das Licht, sondern das Blitzgerät. Dass sich der "Knall" bei einer Lasagneform anders anhört als bei einer schwarten Fläche (eben? Lasagneform: mit Innenraum, Resonanzkörper usw.), kann ich mir vorstellen.

    Dass du das klangliche Erlebnis mit einem haptischen verbunden hast, kann ein psychologischer Effekt sein. Könntest du mit einem Blitzgerät einen so großen Rückstoß auf ein so kleines Objekt erzeugen, dass man das "fühlen" kann, dann könntest du dem folgend einen Lichtsurfer für Sönnenlicht basteln. Zum Sonnenaufgang, wenn die Strahlung passend auf dein Sonnensegel fällt (z.B. großer Fallschirm, innen mit Alufolie ausgekleidet), dann müsstest du den nur festhalten,. dich auf Rollschuhe stellen und ab geht die Post.


    Ich fürchte aber, dass das nich tklappen wird. Du kannst den Gesamtimpuls des Blitzlichtes ausrechnen. Du wirst sehen, der ist bei der geringen Lichtmenge auf eine so kleine Fläche wie eine Lasagneform sehr klein. Dass Photonen einen Impuls haben, ist aber völlig korrekt. Sie haben ja auch Masse, wenngleich ihre Ruhemasse gleich Null ist. Photonen ruhen aber eben nicht. Man kann also wirklich mit einem Sonnensegel beschleunigen. Das Segel muss aber sehr sehr groß sein und die Nutzlast, die man mit dem Segel beschleunigen will, sehr gering. Könntest du den Rückstoß des Lichts spüren, hätte man also schon längst solche Sonnensegel verwirklicht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Oh, Mensch quilty, wie kann man sich nur so sehr selbst im Weg stehen. Bernd (Astro-BHO) hat doch längst in Beitrag #26 das Funktionsprinzip erklärt.


    Und jetzt bitte als Bettlektüre zusätzlich diesen detaillierten Wikiartikel Lichtmühle genau durchlesen incl. ausführlicher Erklärung und experimentellen Nachweisen. Im speziellen steht dort:

    - Verantwortlich für den Antrieb ist der Teilcheninpuls durch die Brownsche Molekularbewegung und nicht der Strahlungsdruck

    - Der optimale Innendruck im Glaskolben wurde zu 1,3 Pascal ermittelt

    - Für einen möglichst starken Effekt sind die Flügel aus möglichst schlecht wärmeleitenden Glimmer und eben nicht aus Alu.

  • Eine Temperaturdifferenz von 0,3° (wahrscheinlich weniger) macht eine Druckdifferenz von einem Pascal.

    Es gibt es keine Druckdifferenz im herkömmlichen Sinne. Der statische "Druck" im Glaskolben ist überall gleich. Es geht um Kräfte bzw. Impuls, wenn Moleküle kinetische Energie von den Rotorblättchen aufnehmen/abgeben. Du landest da bei Gleichungen über stochastische Größen. Ziemlich schwere Kost.

    Ob das mit den 0,3 K stimmt oder ob das 3 K Differenz sind, kann ich Dir nicht sagen, müsste man schlicht mit einem Thermometer messen. Ohne Begründung ist das für mich eine gewagte These.


    Aber 1 Pa könntest du locker messen. Auf 1 m² ist das 1 N (Newton => Gewichtskraft von ~100 Gramm). Das ist die Definition von Druck.

    Wenn die Fläche kleiner ist, verringert sich entsprechend die Kraft, z.B. auf 1 cm² wären es 0,1 mN, was dann 10 Milligramm Gewichtskraft entspricht; ungefähr ein Wassertropfen mit knapp 3mm Durchmesser. Das Teil scheint mir so filigran, dass es damit wohl glatt von der Achse fallen könnte.

  • Bin auch sicher, diesen Impuls des Blitzgerätes auf einer kleinen Analysenwaage zeigen zu können. Wobei ich dann wieder nicht weiß, ob das wirklich der Photonendruck ist. Ist aber größer als mit der schwarzen Seite oben.

    Hallo Stephan,

    du hast ja den "Blitzknall" gefühlt, hast du weiter oben geschrieben.

    Schon möglich, die Foto-Blitze knallen laut und erzeugen bestimmt auch eine steile Druckwelle, die bewegt nicht nur unser Trommelfell sondern auch eine dünne Folie.

    das erklärt aber nicht den Unterschied zwischen heller und dunkler Oberfläche... ;)

    Gruß

    Volker

  • Hallo Christoph,


    Da bin ich mir sicher. Das Blitzgerät knallt selbst auch. Aber vor allem das Blech und zwar mehr als die schwarze Seite, das hab ich damals oft ausprobiert. Und auch visualisiert. Für mich gibts da kein Vertun. Jeder, der son Gerät hat, kann es noch ausprobieren, meins ist leider kaputt. Es geht auch mit Leitzahl 15 ist aber viel schwächer, die Leitzahl geht, wenn ich mich richtig erinnere quadratisch mit der Blitzenergie. Und die ist auf dem kleinen Blech viel höher als durch die Sonnenstrahlung.

    Was immer das für ein Effekt ist, er ist auf der Silberseite wesentlich größer.


    Wenn jemand aus meinen 2 Ah bei 1,2 V für 20 Blitze eine andere Energie pro Blitz erhält, soll ers mir vorrechnen.


    Gruß

    Stephan

  • Das Funktionsprinzip war mir schon immer klar, allein, ich hab nicht ganz dran geglaubt.

    So Radiometer mit Alu (oder Silber?) Blättchen hab ich schon öfters gesehen. Bei dem Prinzip müsste aber die Wärmeleitung (durch eine Isoschicht?) entscheidend sein.

    Wie gesagt, bei 1 Kilopascal gibt es bei 0,3° Unterschied (nun nicht mehr so gering) eine Druckdifferenz von 1 Pascal, bei 1 Hektopascal dann eben 0,1 Pascal = 0,1 N/m" = 1,6x 10 hoch -4 N, also grob 0,02 g auf einer Fläche von 4x4 cm bei 1,3 Pascal. Also durchaus messbar.


    Gut. Der Radiometereffekt

  • Wie gesagt, bei 1 Kilopascal gibt es bei 0,3° Unterschied (nun nicht mehr so gering) eine Druckdifferenz von 1 Pascal,

    Kalle hat dir doch in Beitrag #45 geschrieben, dass der statische Druck im Behälter überall gleich ist.

    In meinem Link zur Lichtmühle aus Beitrag #44 ist genau erklärt, dass der Impuls durch die thermische Bewegung der Teilchen für den Antrieb sorgt.

    Jetzt kommst du zum wiederholten male mit deiner Druckdifferenz daher.

    Ich geb's auf. Du bist echt ein hoffnungsloser Fall.

  • Weil dus mit der Druckdifferenz am leichtesten ausrechnen kannst. Impuls durch die Teilchen, die machen den Druck. Und den braucht man am Ende, (Kraft pro Fläche) um auf die 0,02 g zu kommen. Damit man sich das vorstellen kann.

    Du kannst auch die Teilchen einzeln nehmen mit ihren Geschwindigkeiten, ist aber komplizierter.*


    Weiter in der Rechnerei: Hatte ich 400 J pro Blitz gesagt?


    Nehmen wir mal einen Wirkungsgrad von 20% an, (den kenn ich wirklich nicht), hat jeder Blitz 100 J. Das gibt, bei 3 eV pro Photon 3,3 x 10 hoch 20 Photonen

    Impuls pro Photon ca. 10 hoch -27 kg m/s. Damit komm ich auf 3,3 x 10 hoch -7 kgm/s Impuls des Blitzes.


    Jetzt hab ich mal einen Heftzwecken (Masse 0,2 g) aus verschiedenen Höhen auf ein dünnes Blech fallen gelassen und versucht mich zu erinnern, aus welcher Höhe dieser Impuls dem erinnerten Blitzimpuls entsprach. Da kam ich so auf 1 cm. 0,44 m/s mal 0,2 g also ungefähr 10 hoch -4 kgm/s.

    Da fehlen leider noch zweieinhalb Zehnerpotenzen zum Lichtimpuls.

    Muss wohl auch beim Blitzgerät ein anderer Effekt sein als direkter Lichtimpuls. Wenn ich mich nicht verrechnet hab, was leider oft vorkommt :)


    Dennoch ist der Impuls auf der reflektierenden Fläche stärker als auf der schwarzen. Das ist noch offen.


    *Ich bin nicht ganz aber fast ganz sicher, dass diese Vorstellung richtig ist. Der Druck im Kolben ist irgendwas. Aber den Druck an der Oberfläche machen die Teilchen, die auf sie treffen und wieder zurück fliegen. Die mittlere freie Weglänge bei 1 Hektopascal ist ungefähr 0,1 mm, das heißt, in der Nähe der schwarzen Fläche kann sich ein Bereich mit erhöhter Temperatur ausbilden, sodass die Teilchen im Mittel sogar schneller auftreffen. So dass man einen Bereich mit höherer Temperatur (bei gleicher Teilchendichte) annehmen kann, in dem wirklich ein höherer Druck herrscht. Ob ein wesentlich höherer Druck nur deshalb ungünstig ist, weil die Luftreibung stört, muss ich noch überlegen.

    Wenn man nur für das Zurückfliegen der Teilchen eine höhere Geschwindigkeit annimmt, träfe die obige Abschätzung noch immer zu, wenn man die Druckdifferenz halbiert (für geringere Drücke). Also 0,01 g auf der Fläche von 2x2 cm sind es allemal bei einem Hektopascal und 0,3° Differenz. Hängt aber ganz stark vom Druck ab und wahrscheinlich nicht ganz linear.

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