219 mal der Mond

  • Wow, Caro!


    Fleissig, fleissig - ein cooles Projekt! :thumbup: :) :thumbup:


    CS, Jochen


    PS: Gibt es die "Kalenderblätter" auch noch in größer?

  • Hut ab, da kann ich leider nicht mithalten. Denke mal ein Kalender zu erstellen, wie oft es klar war, wäre auch recht interessant. Das mal dieses Jahr umsetzen.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo Caro,


    interessantes Projekt und eine wirklich beeindruckende Zahl klarer bzw. teilklarer Nächte. Schreib doch mal etwas mehr dazu. Sind das eigene Fotos oder visuelle Beobachtungen oder waren es „nur“ Sichtungen? Um da alle Gelegenheiten mitzunehmen, muss man ja wirklich sehr nachtaktiv sein, besonders wenn es um den abnehmenden Mond geht.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    es sind Fotos, allesamt aufgenommen mit demselben Equipment (Takahashi FSQ 106 ED mit Televue Powermate 2x und Nikon D750), um anschließend auch noch mehr aus den Daten rauszuholen, zum Beispiel den variierenden scheinbaren Durchmesser des Mondes je nachdem wo er auf seiner Umlaufbahn ist, Libration und noch einiges anderes mehr. Eine Studentin von mir hat einen Teil der Bilder im Rahmen ihrer Masterarbeit ausgewertet.


    Das Einzelbild von heute Abend zum Beispiel (beschnitten um einiges an schwarzen Rand) sieht so aus


    Mit ein Ziel ist es unter anderem, mal eine ganze Lunation von der schmalstmöglichen zunehmenden Sichel bis zur schmalstmöglichen abnehmenden Sichel durchgehend hinzubekommen. Das längste was ich bisher hinbekommen habe, sind 22 Nächte.



    Und ja, zu bestimmten Zeiten geht das ganz schön auf den Schönheitsschlaf 8) Im Sommer heißt es da für den abnehmenden Mond schonmal ein paar Tage lang den Wecker auf 3 Uhr stellen, insbesondere weil ich zuhause keine freie Horizontsicht habe und für die ganz schmalen Sicheln das Equipment ins freie Feld fahren muß. Jetzt, in den langen Winternächten, ist das viel angenehmer. das Wetter ist natürlich auch so ein Thema, denn daß ein Foto aus einer Nacht da ist, sagt erstmal nichts darüber aus, ob es wirklich die ganze Nacht klar war. Sehr, sehr oft habe ich lange auf eine Wolkenlücke warten müssen. Manche Bilder sind Summenbilder bei durchziehenden Wolken, wo die Einzelaufnahmen unschöne Schattierungen haben. Es gibt Bilder, bei denen war der Wolkenschleier so dicht, daß die Belichtungszeit eine Sekunde betrug. Solche Nächte sind de facto astronomisch unbrauchbar. Der letzte Sommer hatte natürlich aber auch lange Schönwetterkatastrophen-Phasen mit durchgehend klarem Himmel.


    Viele Grüße

    Caro

  • Geniales Projekt!


    Es waere interessant, das mit Wetterdaten zu korrelieren - in der Meteorologie gibt es ja die Sonnenscheindauer. Sozusagen "Mondscheindauer", wobei das strenggenommen ja nicht aus den Bildern hervorgeht. Sie sind ja nur Momentaufnahmen. Zumindest zeigen sie Zeiten an, in denen es entweder klar war oder die Bewoelkung duenn genug war, um den Mond ablichten zu koennen.


    Bei dichter Regenbewoelkung wird es ja niemand versuchen, mit dem Fernrohr im Regen stehend ...

    (Wobei ich das bei einer Halbschattenfinsternis 1985 mit meinen Freunden gemacht hatte. Wir standen da bei leichtem Nieselwetter auf dem Huegel rum und sahen nichts. Zwei Jugendliche kamen auf ihren Mofas angeknattert und sahen die Fernrohre. "Was macht Ihr denn da?". Wir ganz stolz erzaehlt, dass da oben gerade eine Halbschattenfinsternis des Mondes stattfaende und mit einem bisschen Glueck koennten wir was davon sehen ... "Nee, nichts fuer uns. Wir sitzen lieber in der Wirtschaft und trinken Bier!" und weg waren sie. Heute weiss ich, dass sie Recht hatten.)

  • Auch in groß sind das tolle Bilder!

    Im Sommer heißt es da für den abnehmenden Mond schonmal ein paar Tage lang den Wecker auf 3 Uhr stellen, insbesondere weil ich zuhause keine freie Horizontsicht habe und für die ganz schmalen Sicheln das Equipment ins freie Feld fahren muß.

    Umso mehr: Respekt für diese Leistung! :thumbup:

    Ja, das mit dem frühen Wecker kenne ich auch gut.

    Aber 219 Nächte... wow! Ich habe zum Vergleich mal meine Bilder hier i.d. Galerie nach Hochladedatum sortiert und gezählt. Vom 02.01. bis zum 30.12. waren es immerhin 379 Bilder.

    Da sind natürlich auch Sonne, Meteore und ein paar Neubearbeitungen dabei. Ich schätze, dass ich 2022 ca. 130 Nächte nutzen konnte.

    Allerdings hinkt dieser Vergleich gewaltig, denn habe ich fast alle Bilder direkt vor meiner Haustür gemacht und mein Equipment (egal ob Stellina, APO, C11 oder Meteorkamera) läuft i.d. Regel vollautomatisch durch die Nacht. Wenn also mein Wecker klingelt, dann stehe ich kurz auf, kontrolliere die laufende Aufnahme und gehe wieder pennen. Mein persönlicher Energieaufwand dabei ist also

    nur ein Bruchteil von Deinem. Wenn ich zum Fotografieren rausfahren müsste... Ohje, ob ich jedesmal die Motivation aufbringen würde? Ich muss ja (wenn es nicht gerade Wochenende ist) früh raus... 8)


    Viele Grüße und weiterhin CS,

    Jochen

  • Hallo Caro,


    also jetzt bin ich wirklich baff! Das ist ja eine echte Mammutarbeit! Hast Du mal abgeschätzt, wieviel Zeit übers Jahr in dieses Projekt gegangen ist? Und gibt es einen Hintergrund, ein tiefer liegendes Motiv oder ein wissenschaftliches Ziel für dieses Projekt?


    Bitte nicht falsch verstehen. Wer sich freizeitmäßig mit Astro beschäftigt, hat natürlich das Recht, Dinge zu tun, die ohne tieferen wissenschaftlichen Sinn sind. Nur aus Spaß an der Freude, aus Begeisterung oder als Selbstbeweis für Disziplin und Durchhaltevermögen. Manche sicher auch, um sich von den Unzulänglichkeiten des Lebens abzulenken. Irgendwie liegt es auch in unserer Natur, Dinge zu tun, nur weil wir sie können. Oder weil wir die Herausforderung lieben. Um mit Kennedy zu sprechen: … nicht weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist …


    Sorry, dass ich über Dein Mondprojekt ins Philosophische und Psychologische hineingestolpert bin. Aber als einer, der selbst ungesund viel Zeit für sein Hobby verwendet, interessiert mich natürlich, wie es anderen damit geht.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    in gewisser Weise ist Corona schuld. Im März 2020 haben sich am Haus der Astronomie in Heidelberg die Öffentlichkeitsarbeits-Aktivitäten stark in Richtung online verschoben - und ich habe angefangen, auf unseren Social-Media-Kanälen unter dem Stichwort #DailyMoon immer mal wieder Mondfotos mit verschiedenen Brennweiten, mal mit Hintergrundmotiv, mal ohne usw. zu posten. Zuerst in erster Linie den zunehmenden Mond abends und auch nicht zwanghaft wann immer es ging. Im Februar 2021 hab ich mir dann irgendwann gesagt: Ok, das ziehst du jetzt mal systematisch durch und versuchst, den Mond an zu vielen Tagen wie möglich zu erwischen. Eine kleine Herausforderung an einen selbst, wenn man so will. Zur Zweitverwertung dann halt immer mit demselben Equipment, um die Bilder möglichst einfach miteinander vergleichen zu können.


    Das primäre Ziel ist also tatsächlich erstmal Twitter, Facebook, Instagram und Mastodon mit Einzelbildern oder Zeitserien wie denen weiter oben zu füttern. (Die aktuelle Serie ab dem 29. Dezember 2022 endet wohl heute...) Meine Studentin hat eine tolle Masterarbeit abgeliefert und aus nichts weiter als diesen Bildern die Geometrie der Mondbahn rekonstruiert.


    Wieviel Zeit es wirklich gekostet hat, ist schwer abzuschätzen. Die Montierung steht dauerhaft im Garten, muß wegen der Nachbarhäuser bei tiefstehendem Mond aber immer mal umgesetzt werden und bei den ganz schmalen Sicheln muß ich wie gesagt damit rausfahren. Den teuren Refraktor hab ich drinnen, der muß also gegebenenfalls erstmal zum Auskühlen raus. Im Idealfall geh ich raus, setz das Teleskop auf die Montierung, setz die Kamera an, stell scharf und mache das Bild. Dann bin ich nach 15 Minuten wieder drin. Heute warte ich auf die Wolkenlücke, und es ist ein mühsames Geschäft...


    Viele Grüße

    Caro

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