Welches Fernglas würdet ihr empfehlen?

  • Hallo zusammen!


    Bin seit einiger Zeit, stiller Mitleser - nun mit dem ersten Beitrag betreffend einer Kaufberatung:

    Würde mir gerne ein Fernglas zulegen (das erste eigene). Sowohl die Astro- als auch die Naturbeobachtung wären mir wichtig (sowie bspw. Flugzeugbeobachtung).

    Nach einigen Recherchen bin ich aktuell beim Canon 15x50 is für ca. 800.- "gelandet"

    Wobei mit fast 1,2kg Gewicht natürlich stattlich und für auf Wanderungen mitzunehmen wohl eher unpraktisch.


    Da gäbe es noch den Kite APC 16x42 für ca. 1000.- mit 0,7kg Gewicht.


    Kann man mit diesen Gläsern (evtl. in Verbindung mit einem 1-Bein-Stativ und evtl. einem Booster), endeutig und klar Planeten und Sterne erkennen (gute Bedingungen vorausgesetzt) ?



    Eine Kombination aus einem (kleineren) Teleskop für Astrobeobachtungen und ein leicht(er)es Fernglas für Naturbeobachtungen kommt aus Gründen der Unpraktikabilität eher nicht in Frage.
    Als absoluter "Hobbygucker" wäre für mich eine "alles in einem" Lösung optimal.





    Bin für eure Tipps und Meinungen dankbar.


    Danke und einen schönen Abend noch!

  • Mit meinem 14x40 Jupiter ohne Oberflächendetails, winzig, aber bequem mit Galiläischen Monden ... Saturn mit Ring, winzig ... dito Mars ... Sonne mit Filtern, größere Flecken. Auf den Gedanken es aufzulegen bin ich noch nicht gekommen, braucht's nicht. Einen unstabilisierten 20x80 trägt das Einbeinstativ nicht befriedigend. Nebelfilter habe ich, leider noch nicht probiert.


    Für immer dabei: Fein! Ersatz für ein Fernrohr: Nein!


    Gruß

    Stephan

  • Danke für den Tipp.

    Ich werde mir morgen mal den Canon 15x50 und den 10x42 (beide IS) beim Händler anschauen.

    Einen Bildstabilisator zu haben, wäre wirklich toll (...)

  • Also Tendenz doch zum Teleskop und ein kleineres FG zum mitnehmen? Ich werde mir das durch den Kopf gehen lassen. Danke.

  • Hallo,


    mit nur einem Fernglas für Astronomie und Natur wirst du immer große Kompromisse eingehen müssen.


    Astronomie erfordert hohe Vergrößerungen am Planeten und viel Öffnung für deep sky. Ein Glas für Wanderungen sollte eher leicht und kompakt sein.


    Freihändig ist über 8-fach oft schon schwer ruhig zu halten, wenn das Glas keinen Stabilisator hat und über 40 mm Öffnung möchte ich auf längeren Touren nicht wirklich schleppen müssen (da nehme ich sogar eher 32 mm mit). Das von dir genannte Kite APC 16x42 kenne ich nicht persönlich, aber wahrscheinlich kommt dieses einem guten Kompromiss schon recht nahe.


    Gruß


    Carsten

  • Wenn Du's tragen kannst, stabilisiert ist wirklich eine andere Nummer!


    Muß allerdings gestehen, seit wenigen Jahren habe ich auch nur noch was kleines dabei. Ich muß bereits bei Gehstöcken nach Gewicht guggen. - Gibt hier eine große Wiese mit Hirschen ... Natürlich gehen da die großen Eimer ... aber das 14x40 auch schon ... immerhin locker mal einen Kilometer! Und kein Stativ, kein Hocker ... was ich für die größeren schon benötige. Meine kleinen Gläser sind Macroscope ... haben zusätzlichen Reiz! :)


    Für Planeten beobachten und nicht nur wahrnehmen braucht's mE. doch deutlich höhere Vergrößerung.

    Vielleicht einen kleinen MAK mit Stativ, den Du auch terrestisch einsetzen kannst? Wegen Gesichtsfeld würde ich da einen kleinen vorziehen.


    Kannst ja mal verschiedene Versionen in https://astronomy.tools/ durchspielen.


    Gruß

    Stephan

  • Ich werde mir morgen mal den Canon 15x50 und den 10x42 (beide IS) beim Händler anschauen.


    Ich habe beide Gläser und sie sind wirklich hervorragend!


    Das 15x50 zeigt deutlich mehr, sowohl bei Nacht als auch bei Tag, der immer wieder zitierte Qualitätsunterschied ist minimal und für mich nicht feststellbar, auch vom Gewicht geben sich die beiden kaum etwas.


    Das 10x42 nutze ich hauptsächlich für Kleingetier im Garten, weil die Naheinstellgrenze viel kleiner ist als beim 15x50

    Könnte ich nur eins haben wäre es klar das 15x50


    Grüße Jochen

  • Hi die Runde,


    also ich hab ja mittlerweile eine kleine Sammlung an Zeiss Jena Optiken:


    8x30, 7x50, 10x50, 12x50


    Für die Tag-Natur und auch auf Reisen, wenn die Gepäckgrenze gefährdet ist, nehm ich das ganz kleine Glas am liebsten mit. Alle anderen sind zu klobig/schwer um zB damit auf den Berg zu steigen (muss ja noch anderes gewichtige Zeugs in den Wanderrucksack wie Wasser, Verpflegung,...). Nachts liefert es schon schöne Durchsichten, wenn es richtig dunkel ist, so z.B auf Griechenland/Kanaren Urlaub etc. Und tagsüber hat man ein schön leichtes Fernglas für Schiffe, Sonnenuntergänge etc.


    7x50 ist noch schön freihändig in der Nacht. Maximale Lichtsammelfähigkeit, aber hier und da schon etwas zu schwach vergrößernd, und hat Gewicht ...


    ..da ist das 10x50 schon besser, aber leider zittert es schon bei mir (Anatomie/Fitness! Jeder ist anders) ordentlich, so ein Jupiter oder Saturn zappelt.

    Das Bild ist gewaltig besser und feiner wenn ich das FG auf ein Foto Stativ appliziere und mich hin setze. Dan sehe ich den Saturn als Ovalchen und die Jupiter Monde als feinste Sternchen.


    Das 12x50, da geht es tagsüber grad mal so mit freihändig, nachts ist es schon nicht mehr angenehm, außer man kann die Ellenbogen wo abstützen. Auch ermüden die Hände beim Halten sehr schnell bei mir. Ganz wichtig bei diesem Glas: es ist Brillentauglich durch größeren Augenabstand. Ich kann hier, im gegensatz zum 10x50 das volle Gesichtsfeld überblicken, das ist einfach nur herrlich. Ich freue mich schon, wenn ich einen passenden Adapter für das Fotostativ habe...


    Cogito ergo sum: Von den oben genannten wäre ich also bei dem Mix Astronomie/Landschaft@freihändig unbedingt für die 8x40 Formate. Und falls Brillenträger, achte auf den Augenabstand an den FG-Okularen/Einblick.


    Meine zwei Kupferlinge


    CS,

    Walter

  • Eine Kombination aus einem (kleineren) Teleskop für Astrobeobachtungen und ein leicht(er)es Fernglas für Naturbeobachtungen kommt aus Gründen der Unpraktikabilität eher nicht in Frage.
    Als absoluter "Hobbygucker" wäre für mich eine "alles in einem" Lösung optimal.

    Wird es aber halt einfach nicht geben.


    Mein Rat: Vergrösserung so klein wie möglich, und Gewicht bei +/- 700gr. Für freihändig und unstabilisiert.

    Die stabilisierten wären gewiss ein Zugewinn für die Beobachtung, aber eben oft auch an Gewicht, und erst recht an Kosten.


    Die eierlegende usw. gibt es einfach nicht, m.E..


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Für den Anfang mit geringer Investition empfehle ich das Tento 7x50 (ZOMZ, UdSSR, letztes Jahrtausend ^^), das es z. B. bei EBKLAZ durchaus unter 100 EUR gibt; es sollte aber sehr gut erhalten sein.


    Für ein 7x50 sehr leicht mit sehr scharfer und lichtstarker Abbildung; absolut für deep sky aber auch für Naturbeobachtungen geeignet.

  • Für den Anfang mit geringer Investition empfehle ich das Tento 7x50 (ZOMZ, UdSSR, letztes Jahrtausend ^^), das es z. B. bei EBKLAZ durchaus unter 100 EUR gibt; es sollte aber sehr gut erhalten sein.


    Für ein 7x50 sehr leicht mit sehr scharfer und lichtstarker Abbildung; absolut für deep sky aber auch für Naturbeobachtungen geeignet.

    Nein, ich brauche etwas wertiges - schickes..! :D
    Es wird das Canon 15x50 werden!

  • So ich habe beim Händler den 10x42er Canon testen können (den 15x50er hatten sie grad leider nicht da).

    Perfektes Teil..! Und ich fand es überhaupt nicht schwer (ca. 1,1kg).. als Vergleich dient Grossvaters altes Zeiss (2kg ?) ;)

    Jetzt warte ich nur noch dass a.) der Händler es bekommt b.) ein netter Verkäufer der es privat verkauft mir endlich antwortet :)


    Dankeschön allen für eure Tipps und Anregungen - ich berichte wenn ich das Schmuckstück endlich habe ;)


    Klaren Himmel

  • Ich hätte mir an Deiner Stelle das 15x50 dennoch mal angesehen.


    Zwischen 10x und 15x liegen Welten und beide stabilisieren gleich gut.

    Insbesondere bei Natur und Flugzeugbeobachtungen bringen die 5x mehr einen deutlichen Zugewinn an Details.


    Bei Astro ist der Zugewinn nicht so dramatisch.

    Klar M13, Andromeda und auch die Planeten sind etwas größer, aber einen wirklichen Unterschied macht das nicht.

    Da kann das weitere Feld des 10x42 sogar interessanter sein.


    Grüße Jochen

  • Gleich wie groß oder klein das Fernglas, ich empfehle immer einen Fotostativ mit Stativadapter. Mit einem ruhig stehenden Glas sieht man gleich viel mehr. Ich habe ein Zeiss Jena 7x50. Nachteil ist, das man die AP von 7mm gar nicht nutzen kann, ist man älter sind eigentlich schon 4mm AP zu viel. Aber 4mm halte ich allgemein für Astroanwendungen für Optimal. In einem Leitz 15x60 konnte ich schon schnell M27 sehen und sogar schon seine Hantelform. Damit kann man schon schön am Himmel entlang "Spazierensehen".

  • Hallo Jochen!
    Klar.. das 15x50er ist das was ich gerne hätte! Testen konnte ich aber leider bisher nur den 10x42er.

  • … ist man älter sind eigentlich schon 4mm AP zu viel.

    Hallo André,


    dass die maximale Pupillenöffnung mit dem Alter nahezu linear abnimmt, ist inzwischen überholt. Also nix mit nur noch 2mm bei den Achtzigjährigen, es sind deutlich mehr. Offenbar vor allem bei Leuten, die ihre Nachtsicht regelmäßig trainieren. Es hat dazu Messungen bei einem Teleskoptreffen gegeben, und die Ergebnisse waren für uns alte Säcke wirklich sehr aufbauend. Die exakte Quelle hab ich nicht parat. Aber wenn ich mich richtig erinnere, war Ronald Stoyan der Initiator des Experiments.


    7mm werden wir natürlich nicht mehr erreichen, außer mit den entsprechenden Tropfen bei der Untersuchung durch den Augenarzt. 😉 Aber 7mm AP sind doch auch deshalb problematisch, weil es faktisch nirgends mehr ausreichend dunkel wird. Zumindest dort, wo man mit vertretbarem Aufwand hinkommt.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    ich habe meine Pupillen nicht messen können, kaum mache ich etwas Licht um zu sehen, sind sie auch schon wieder klein...


    Aber am Teleskop hatte ich mit AP 4mm besten Kontrast.

  • Nicht schlecht. Für Mond, Milchstrasse und großflächige Objekte sicherlich nett und natürlich auch prima für jegliche Naturbeobachtung..... aber Planeten wirst Du damit nicht befriedigend anschauen können. Die brauchen nämlich Brennweite! Und damit höhere Vergrößerung. Vielleicht doch dann noch ein günstiger und leicht transportabler Dobson mit 6'' oder ähnlich?

    Guido

  • Hallo Guido,


    ja ein zweit-Fernglas (20x125 oder 30x120?) mit Stativ, relativ günstig, für die Planeten- oder Deepskybeobachtung habe ich auch schon überlegt...


    Aber für den Moment, stand heute, reicht der Canon erstmal :)

  • Herzlichen Glückwunsch!


    Also ich finde Jupiter und seine Monde bei 15x schon sehr nett.

    Saturn sieht man natürlich nur etwas "plattgedrückt"


    Ich habe ja die 1.6x Booster für die Canon IS, damit sehe ich dann bei Saturn schon schwarz zwischen Ring und Planet je nach Winkel.

    Leider sind die Dinger nicht mehr zu bekommen und wenn dann entsprechend teuer.

    Ich würde sie aber nicht kaufen, weil sie wirklich nur an den Planeten und natürlich am Tag einsetzbar sind, ansonsten ist der Lichtverlust zu groß.


    Grüße Jochen

  • Probier mal das Celestron 15x70. Ist nicht so gut wie das Canon, kostet aber nur nen Bruchteil und ist wirklich gut.


    Aber wichtiger sind die angesprochenen Fragen zur Tragbarkeit und Stativ und Astronomie.


    Meine Meinung: Zum Sternegucken sind normale Ferngläser wenig geeignet, also zum längeren Beobachten.


    Den Kopf in den Nacken die ganze Zeit, wem das gut tut...


    Dann die Idee, auf der Isomatte liegend, oder in der Hängematte, die Arme unterstützt, und dann kann man ganz entspannt die ganze Nacht gucken. Super Idee, nur klappt bei mir nicht, weil die Linsen in 5 bis 10 Minuten beschlagen, dann ist Schluss mit lustig.


    Also, so geradsichtige Ferngläser sind gut zum Gucken in Horizontnähe und zum kurzweiligen Planespotting (Satelliten...)


    Stativ: Ich brauche bei 15x70 keins. Auch bei 20x60 nicht, man kann sich immer so hinsetzen und abstützen, dass es geht. Im übrigen wackelt mein 10x25 mehr als mein 20x60 weil das 20x60 schwerer und deshalb ruhiger ist. Ist alles auch sehr individuell.

    Die Stativbefestigung am Celestron ist sowieso eher lächerlich. Als Beispiel mal ein Bild, wie man sich einfach was basteln kann, das absolut nicht wackelt im Gegensatz zu dafür vorgesehenen Befestigungen der Händler, einfach auf eine Querlatte mit Fahrradschlauch geklemmt. (Der Rest des Schlauchs hat die brüchigen Augenmuscheln des Bresser 20x60 ersetzt.) Auf dem Bild ist das 25x70, welches mit dem 15x70 baugleich ist bis auf die Okulare.

  • Also, so geradsichtige Ferngläser sind gut zum Gucken in Horizontnähe und zum kurzweiligen Planespotting (Satelliten...)


    Und genau hier machen die stabilisierten Gläser den Unterschied, weil man sich ohne Stativ oder Parallelogramm Geraffels auf den Liegestuhl / Isomatte legen und bis zum Zenith schauen kann ohne sich den Hals zu verrenken.


    Grüße Jochen

  • Und genau hier machen die stabilisierten Gläser den Unterschied, weil man sich ohne Stativ oder Parallelogramm Geraffels auf den Liegestuhl / Isomatte legen und bis zum Zenith schauen kann ohne sich den Hals zu verrenken.


    Grüße Jochen

    Wie das? Muss man dann nicht mehr den Nacken überdehnen, um nach oben zu gucken? Und beschlagen die stabilisierten Optiken langsamer? Die Arme muss ich immer unterstützen im Liegestuhl, weil es total mühsam ist, sie mit dem Fernglas ständig hochzuhalten. Da nützt die Stabilisierung wenig, eigentlich gar nicht.


    Gruß

    Stephan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!