Auslegung Spinne

  • Hallo Harold


    in der Zeit die hier geschreibselt wird hätte man schon 3 Spinnen fertig und getestet,

    vor allem schon konstruiert und dann noch Materialvorschläge suchen finde ich vom Ansatz falsch.

    mit einem Bruchteil deines Wissens denkt man erst über Material und Verarbeitbarkeit nach und konstruiert dann

    Oder man lernt aus den Fehlern erfahrenerer Leute und baut genau eine Spinne ;)

  • Hallo Alex,

    Hallo zusammen,


    Gedanken zur Werkstoffauswahl für Spinnenbleche.


    Die Bleche der Spinne müssen Verdrill- und Verwindungskräften standhalten und sollen keine oder allenfalls eine optisch irrelevante relative Lageänderung des Fangpiegels zulassen. In bestimmten Lagekonstellationen könnten Druckkräfte so groß sein - so eine Idee - dass es zum Beulen oder Dellen eines der Spinnenbleche kommen könnte und daher als Vorsichtsmaßnahme eine Vorspannung des Bleches angesagt sei.


    Der Maschinenbau kennt den Begriff der Beulsteifigkeit. Wenn man so will, darüber wird die Unlust zum Beulen des Bleches ausgedrückt.


    Beulen ebener Rechteckplatten
    Ebene, dünnwandige Platten, bei denen die Blechdicke $$t$$ wesentlich kleiner ist als die Flächengeometrie $$a\times b$$ , unterliegen bei Druck- und/oder…
    link.springer.com


    In unserem Fall handelt es praktisch immer um einen rechteckigen Werkstoffquerschnitt, wobei das Blech möglichst dünn sein soll. Realitätsnahe Dicken gehen von 0,1mm bis 1,5mm.


    Es gilt also Blechwerkstoffe in die engere Wahl zu nehmen, die hohe Biege- und Beulsteifigkeiten aufweisen. Zudem gilt es die Grenztragfähigkeit zu benennen. Bleiben die durch die Schwere des Spiegels und Lage des Tubus ausgelösten Kräfte darunter und lösen kein Beulen und Dellen aus, hat das Thema Beulen und die Hilfsmaßnahme Vorspannen keine Relevanz.


    Goldstandard für solche Tragwerke - die Spinne ist eines - ist Stahlblech. Die Frage für uns Newton-Fans lautet, welche Stahlblechsorte und Art und auf welchen Werkstoff könnte man wechseln, der dünnere Tragbleche erlaubte, bei gleicher Biege- und Beulsteifigkeit, und ohne Vorspannen wie der zunächst gewählte Stahl.


    CFK ist attraktiv, wenn Volumengewicht höchste Priorität hat. Das E-Modul ist stark herstellungsabhängig und stellt nicht zwingend einen Klassensprung gegenüber Stahl dar. Der Astrofreund würde vielleicht sagen, Wechsel vom 80er-Apo auf den 85er APO.


    Aluminium kann Vorteile einbringen, wenn man Wanddicke benötigt und Stahl für die gleiche Wanddicke zu schwer würde.


    Werkstoffe mit Federwirkung, in welcher Richtung auch immer, sind in unserem Sinne nicht selbsttragend und sind aus diesem Grund in Tragwerken nicht gut aufgehoben.


    Möglicherweise ist es hilfreich, sich vom Begriff Blech abzuwenden und sich den gezogenen Flachstahlprofilen zuzuwenden und derart in die Werkstoffauswahl einzusteigen.


    Will sagen, sich vom Goldstandard Stahl wegbewegen will gut überlegt und gut motiviert sein.


    Grüße, Reinhold

  • Hallo Reinold


    da hast du etwas überbestimmt gedacht,

    die Verdrillkräfte eleminiert doch die 90 Grad versetzte zweite Spinnenachse, da dort genug Dicke (Blechbreite) in der Richtung


    Stahl? ja 3x30mm hält Bombeneinschlag aus, ist schweißbar, aber ging um das Gewicht, vermutlich würde 1mm genügen was nicht schwerer wie 3mm Alu ist, die Kräfte di zum verdrillen führen muss die zweite Achse auffangen, deswegen max. vertretbare Blechbreite

    Titan wäre Alternativ, wenn es dir niemand lasert aber eine Quälerei


    CFK ist ja Faserrichtungsabhängig und Verhältnis Harz zu Faser, das Pulttrudierte am steifsten, aber nur eine Faserrichtung was die Belastbarkeitsrichtung vorgibt

    je nach dem muss man zwischen Gewebe und Pulttrudiert wählen


    wenn man einen Rucksacktauglichen Leichtbau macht muss man mit der Labbrigkeit leben, nennt man Kompromiss, dann macht man besser keinen F/3

    da spiel letztlich auch die mögliche Toleranz eine Rolle und es ist sehr schwer alles unter einen Hut zu bringen


    Gruß Frank

  • da hast du etwas überbestimmt gedacht […]

    Hallo Frank,


    ich mache deutlich, dass ein Tragwerk aus vorgespannten Blechen - ähnlich dem Prinzip des Speichenrades, nur halt vier Bleche statt fünfzig Speichen - eine konstruktive Herausforderung darstellt.


    An der Stelle ist durch den Teleskopbauer eine Vorklärung notwendig. Will er ein solches Tragwerk oder will er das nicht. Eine solche Frage beschäftigte früher Sportwagenkonstrukteure. Alurad oder Speichenrad.


    Da in diesem Fall der Teleskopnutzer über das optische Seherlebnis (Spikes, Beugungsbild) mit der Konstruktionsart (Geometrie der Arme) verquickt ist, braucht er Kenntnis über beides, um über die Vorgaben an den Konstrukteur befinden zu können.


    Im DIY sind Teleskopnutzer und Teleskopkonstrukteur identisch. In dem Fall helfen meines Erachtens Simulationsprogramme weiter, die es erleichtern, ob 3mm für den einen speziellen Fall zu dick sind oder nicht. Nicht meine Entscheidung, nicht mein Befinden, Alex entscheidet, Alex gibt in diesem Faden vor.


    Man kann sich das Leben aber auch einfach machen und diesen Spiegelarmoptimierungstrieb unterdrücken … und so weiter und so weiter ;)


    Grüße, Reinhold

  • Hallo Alex,


    ein paar Gedanken hätte ich noch anstrengungslos parat, weil mich das Thema in meinen Projekten latent begleitet.


    Dieses Teleskop https://www.mps.mpg.de/sonnenforschung/gregor-teleskop hält einen Fangspiegel mit (relativ gesehen) dünnen Stahlblechen. Der Tubus fährt konstant Alt-Az, das Tragwerk wurde dementsprechend ausgerichtet.


    Es wurde offenkundig gewichtsoptimiert konstruiert. Also nicht vorgespannte Bleche genommen, die gegen Beulen durch aufgesetzte Verstärkungen geschützt wurden.


    Ein Beispiel dafür, an was man alles denken sollte, wenn man im Strahlengang das Optimieren beginnt.


    Du hast einen 10“-Newton. Es geht also darum, um die 100mm Weg im Strahlengang möglichst tragfähig und möglichst dünn zu überbrücken.


    In Anbetracht dieses kurzen Weges und der erwartbaren Kräfte hätte ich in meiner Kiste den Gedanken parat, die nicht vorgespannte Variante zu wählen, im Strahlengang 0,5mm Stahlblech zu wählen, außerhalb des Strahlenganges das Material nach Geschmack und Fähigkeiten. Feel free …


    Fällt die Entscheidung für eine vorgespannte Blechlösung, hätte ich den Gedanken in meiner Kiste, sich vom Blech zu verabschieden und zur Speichenradlösung zu wechseln. Diese hat einen definiteren und einfach zu montierenden Kraftverlauf. Die Vorspannung ist dabei geringer als man meint. Als Speichen für deinen Newton böte sich etwas in der Art an


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    Als mittiger Träger für eine Ross-Sacket-Justagemimik böte sich mir dieser Stil hier an


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    Die Speichen könnten außen eingehängt werden. Der konstruktiven Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Feel free …


    Ich selbst war im Fundus meiner drei Großtanten erfolgreich. Für den dünnen Teil im Strahlengang (8“) breite Blechmesser aus rostendem Kohlenstoffstahl. Laufen in Richtung Strahlengang keilförmig, lassen sich gut aufrauhen und schwarz brünieren. Und tragen vorspannungsfrei alles, was jemals an Gewicht im Strahlengang hängen könnte. Stichwort: Kirche im Dorf lassen …


    Grüße, Reinhold


    Nachtrag 13:18Uhr:

    http://deerbe.com/imgs/a/e/o/n…akelit_o___holz_1_lgw.jpg und ein paar redaktionelle Änderungen

  • Hallo Alex,


    für einen Alt-Az-Reise-Newton mit Doppelring-Hut noch einen Gedanken ergänzt:


    Der Tubus braucht keine Vierarmspinne als Tragwerk für den Fangspiegel. Eine Aufhängung genügt. Die kann gegen Windkräfte und sonstige Irrungen und Wirrungen des Lebens seitlich mit hauchdünnen Drähten bewegungsunfähig gesetzt werden.


    Diese Art der Aufhängung ist definiert und kann aussen zur Fangspiegeljustage genutzt werden. Vereinfacht außen eine Justageschraube, innen zwei …


    Das Beugungsbild ist dann wieder Geschmackssache ….




    Dein Doppelringhut eröffnet ungeahnte Möglichkeiten …


    Nachtrag 17:36Uhr:


    Ersetzte man die erwähnten dünnen Drähte durch ein Blech, wäre man gedanklich in Beitrag #22 RE: Auslegung Spinne. Das konstruktive Geheminis des Ganzen bestünde darin, möglichst alles in einen „Schwerpunkt“ zusammenzuführen. Die Reduzierung auf eine Aufhängelinie gelingt im Amateurbau, weil relativ gesehen viel geringere Gewichte zu „verwalten“ sind. Professionell, also gegen Bezahlung, würde man drei weitere Arme ergänzen, und wäre auf der „konstruktiv“ sturmsicheren Seite.


    Klar, in Zenitstellung besteht Beulgefahr für die linke Blechstrebe in der obigen Zeichnung rechts oben. Wenn die Blechdicke nicht zu gering gewählt wird, kleiner 0,5mm für Stahl St37, um mal eine Hausnummer zu nennen, beult da bei 100mm Tragweite nichts und die Argumentationstüte kann geschlossen werden.


    Der Literatur nach ist der Zusammenhang zwischen Beulsteifigkeit und Dicke irgendwas bei quadratisch. Solange kein persönlicher Stress mit dem Beugungsbild besteht, gibts keine Not, die Armdicke zu klein zu wählen. Sollte das Thema Beugungsbild ein Thema sein, würde ich gerade in der Blecharmtragekonfiguration auf den tabellarischen E-Modulwert als Werkstoffauswahlkriterium achten. Dann sind mit Wolfram-Blech 99,99% phantastisch dünne Lösungen möglich. Gerade in der obigen Hängekonfiguration, weil man nur zwei von den teuren Blechen braucht. Wie erwähnt, meiner Meinung nach bleibt realiter Stahl der Goldstandard für das Tragwerk namens Spinnenarme. Das Tragegut (Spiegelmimik) sollte so leicht, wie aus Steifigkeitssicht vertretbar, gestaltet werden. Jedes Gramm, das nicht vom Tragwerk getragen muß, zählt. Und je weniger Kraftumlenkungen, wie etwa durch Glockenaufhängung, um so besser.

  • Hallo Alex,


    ich kann nicht aufhören, dein Hutkonstrukt richtig gelungen zu finden



    Allein schon die Verwendung von Vierkantrohren kann nicht hoch genug bewertet werden. Das ergibt Steifigeit wie aus dem Lehrbuch. Klar, da ließe sich noch was machen, etwa durch Einsetzen von Blechen. Nur brauchts das? Rüttelt da wer am oberen Ring, dass die Massenträgheit des Unterbaus einen Versatz verursachen könnte. Ich behaupte, Zweimal Nein. Und wenn doch, Bleche? Der Materialsparer nähme gekreuzte Querstreben.


    Feiltest du die Schweißraupen der vier Streben für die Fangspiegelarme innen weg, und versähest die Streben mit Führungen, könntest du verschiedene Fangspiegeltragwerke axial einschieben und mit Passstiften wiederholungsgenau positionieren. Der Hut hat Potenzial ….


    Grüße, Reinhold

  • Hallo Alex,


    ich kann nicht aufhören, dein Hutkonstrukt richtig gelungen zu finden


    Zu viel der Ehre! Der Hut ist quasi ausschließlich von anderen Entwürfen, die ich in den letzten Jahren hier und in anderen Foren gesehen habe, zusammengeräubert, da steckt nicht viel eigene Innovation drin. Übrigens habe ich vorher schon zwei 10" Hüte aus Multiplex gebaut, die zwar aus handwerklicher Sicht ganz ordentlich und auch ziemlich stabil, mir persönlich aber für einen Reisedobson einfach zu schwer geraten sind. Falls sie jemand haben möchte, ich verschenke sie gegen Abholung.


    Liebe Leute, vielen Dank für die vielen hilfreichen Hinweise und Anregungen. Ich habe mich für dieses Projekt final für 0,3mm starke Stahlbleche als Spinnenarme entschieden, aus mehreren pragmatischen Gründen. Die Fangspiegelhalterung ist schon halb fertig. Falls ich nochmal einen Hut aus Alu baue, konzipiere ich ihn von vorneherein für eine Drahtspinne.


  • Du wirst doch nicht etwa diese wunderschönen Messer als Blechspender hernehmen wollen?! =O

  • Hallo Leute,


    ich komme gerade vom BTM und war von der Eleganz und Steifigkeit der 26" Spinne / Fangspiegelhalter von Gerhard_S begeistert. Und warum ist es so steif in alle Richtungen und Winkel? Weil die Spinne exzentrisch ist, die Spinnenbeine genügend breit sind und die Baugruppe insgesamt gedrungen gebaut ist (große Querschnitte, kleine Hebel). Es freut mich, dass immer mehr Amateure so bauen, während es die Profis anscheinend immer noch nicht begriffen haben.


    alex123:

    35 mm Spinnenbeinbreite würde ich einen Leichtbau 10" Dobson schon als übertrieben ansehen. Ich würde 25 mm für locker ausreichend empfinden, wie Harolds (AQR66) Beispiel oben auch zeigt. 0,3 mm Stahlblech ist bei deiner exzentrischen Bauweise sicher ausreichend. Ich hatte mit so dünnem Blech jedoch praktische Schwierigkeiten, es so zu fertigen und zu montieren, dass es sich nicht faltet, verwirft, verdrillt oder wellt. Ich bin gespannt, wie gut dir das gelingt. Versuche mit gehärtetem Stahlblech waren besser, das behielt seine Form bei, war jedoch störrisch in der Bearbeitung.


    Erposs:

    Elegante und unschlagbar günstige Lösung einer exzentrischen Spinne. Wie breit und wie dick sind diese Bleche? Sie sehen mir zu wenig breit aus. Wie sieht es mit dem Widerstand gegen Verschiebung entlang der Tubusachse aus? Wie der Widerstand gegen Verdrehung in der Ebene in der das Bild aufgenommen wurde?


    Ich habe mich bisher in diesem Thread nicht beteiligt, weil mich der Diskussionsverlauf über lange Strecken eher an die US Comedy Serie "Big Bang Theory" erinnert, wo hochkarätige Wissenschaftler ein Ikea Regal aufbauen wollen.

  • Ich hatte mit so dünnem Blech jedoch praktische Schwierigkeiten, es so zu fertigen und zu montieren, dass es sich nicht faltet, verwirft, verdrillt oder wellt. Ich bin gespannt, wie gut dir das gelingt. Versuche mit gehärtetem Stahlblech waren besser, das behielt seine Form bei, war jedoch störrisch in der Bearbeitung.

    Hallo Stathis,

    das Problem sehe ich auch kommen. Das gilt umso mehr für rechteckige Spinnenbleche mit zwei Spannschrauben. Möglicherweise wäre es geschickt, die Spannschrauben nicht genau waagerecht in Lastrichtung zu positionieren, sondern leicht nach oben und unten geneigt. Ich vermute, dass dieses Problem auch der Grund ist, warum bei euren Fünflingen die Spannschrauben beweglich mit den Spinnenblechen verbunden sind?

    Vielleicht sind dreieckige Bleche in dieser Hinsicht die zweckmäßigere Lösung.


    Bei dem Fangspiegelhalter habe ich dummerweise den Biegeradius nicht bedacht - jetzt passen maximal 29mm Blechbreite rein, aber das reicht offenbar gut. Zur Gewichtseinsparung wird natürlich noch einiges weggefeilt und weggebohrt.


    Gruß,

    Alex

  • Hallo


    Die Kombi, dünn, Stahl, breit ist super.

    Draht, träum weiter das wird nicht dünner und 2 Drähte hintereinander machen auch was im Beugungsbild

    Man könnte die Enden M Ring 8n eine Kerbe laufen lassen um verdrehen zu verhindern.... Oder Ähnlich


    Gruß Frank

  • […] Es freut mich, dass immer mehr Amateure so bauen, während es die Profis anscheinend immer noch nicht begriffen haben. […]


    Zitat

    […] Ich habe mich bisher in diesem Thread nicht beteiligt, weil mich der Diskussionsverlauf über lange Strecken eher an die US Comedy Serie "Big Bang Theory" erinnert, wo hochkarätige Wissenschaftler ein Ikea Regal aufbauen wollen.

    … da ich mich im öffentlichen Leben nicht derart harschen, forenmeisterreferenzierten Verdikten ausgesetzt erfahren wollte, spricht vieles dafür, hier weiterhin völlig anonym unterwegs zu sein. Ob ich persönlich als Fadenteilnehmer gemeint wäre oder nicht, wäre ohne Relevanz, was die Mitleser denken und daraus folgern, machte den Geschäftsschaden aus …


    Ich reihe mich im Folgenden in deiner Zweiklassengesellschaft mal bei den >>Wissenschaftlern<< und >>Profis<< ein „die es scheinbar noch nicht begriffen haben“ … oder meintest du die Profis hinter den links zu den vier Wissenschaftlichen Projekten deiner Homepage? … an diesen vier Teleskopen wird der Sekundärspiegel von einem nicht-vorspannten selbstragenden Tragwerk getragen …

    Zitat

    […] ich komme gerade vom BTM und war von der Eleganz und Steifigkeit der 26" Spinne / Fangspiegelhalter von Gerhard_S begeistert. Und warum ist es so steif in alle Richtungen und Winkel? Weil die Spinne exzentrisch ist, die Spinnenbeine genügend breit sind und die Baugruppe insgesamt gedrungen gebaut ist (große Querschnitte, kleine Hebel). […]

    Hier scheint mir der Erkenntnisunterschied zwischen Korrelation und Kausalität aufzublitzen. Wenn du es als steif - was immer du darunter verstehst - erfahren hast, mag die Erfahrung mit anderen Teleskopen (Korrelation) dahinter stehen, die Ursache (Kausalität) liegt in diesem Beispiel in einer offenkundigen Überdimensionierung der eingesetzten Wirkmittel und nicht im exzentrischen Aufbau („weil“). Unsymmetrische Zugkräfte - die hier konzeptionell erforderlich sind - auf den vier Spinnenarmen haben potenziell eine axiale Verdrehung des Spiegels zur Folge. Ein Profi setzt ohne Not so etwas nicht auf. Merke: Überdimensioniert, auch bekannt als Brut-Force, bekommt man fast alles irgendwie hin. Professionell ist das nicht, und Profis würde ich das auch nicht zur Nachahmung empfehlen. Es sei denn … du fühlst dich gut damit. Es sind ja deine Worte, das wollte ich schon respektieren und sie dir lassen.


    Nur, in der Sache haben deine Lehrmeinungen entschiedene Ergänzung und Korrektur verdient …


    Zitat

    […] 35 mm Spinnenbeinbreite würde ich einen Leichtbau 10" Dobson schon als übertrieben ansehen. Ich würde 25 mm für locker ausreichend empfinden, wie Harolds (AQR66) Beispiel oben auch zeigt. 0,3 mm Stahlblech ist bei deiner exzentrischen Bauweise sicher ausreichend. Ich hatte mit so dünnem Blech jedoch praktische Schwierigkeiten, es so zu fertigen und zu montieren, dass es sich nicht faltet, verwirft, verdrillt oder wellt. Ich bin gespannt, wie gut dir das gelingt. Versuche mit gehärtetem Stahlblech waren besser, das behielt seine Form bei, war jedoch störrisch in der Bearbeitung. […]

    Die Vorspanntechnik anwenden, bedeutet deren Regeln anwenden. Beim selbstragenden Tragwerk hat der Tubus oder Hut eine andere Funktionalität als beim vorspannten Tragwerk. Beim vorgespannten Tragwerk sind, relativ gesehen, großflächige geschlossenflächige Zugbleche beliebig herausfordernd. Die Thematik vereinfacht sich nicht dadurch, dass man den erfahrenen Konstrukteur sprachlich verdeppert und Brut-Force zur Weisheit letzter Schluß erklärt. Klüger schiene es mir, das Blech auf seine Funktion zu reduzieren, also auf die Wirklinien der Zugkräfte und den übrigen Teil auszusparen.


    Das Speichenrad erfährt seine Funktion durch konstruktive Integration des Außenrings in das Gesamtkunstwerk. Die Speichen stellen die Kraftlinien dar. Speichenpaare blechartig zu verbinden … brächte was? Der Umkehrschluß für denjenigen, der Profis vertraut und per Abkupfern konstruiert, macht jetzt im Tubus was? … nimmt Seile oder Schnüre oder Fäden oder Drähte? oder geschlossene Blechflächen?


    … oder im Strahlengangbereich verdünnte Blechstreifen langs der Kraftlinien? die aus Montagegründen meinethalben zu einem innen ausgesparten Dreieckblech bestehen mögen …


    … und wie werden jetzt nochmal im Blechdreieck die Kräfte auf jeweils die beiden tragenden Kraftlinien verteilt? Sind da außen am Hut je Arm jeweil zwei Überwurfmuttern oder Schrauben, die man auf Drehmoment anziehen könnte? Oder verteilt sich das wie von Geisterhand getrieben im Blech, so wie man sich das in seiner Vorstellungswelt so ausdachte?



    Wer mitliest und in Blech sprichwörtlich abkupfern möchte, schaue sich den Astrofreunden von der Seilspanntechnik um. Die sind auf Kraftlinien unterwegs. Wo könnte man da ein Blech einsetzen und wie wäre eingespannt (verschraubt). Es ginge, man muß es nur sachlich fachlich konstruktiv menschlich >>durchdringen<< …


    Grüße …

  • Servus Reinhold,


    Irgendwie wirkst du so nach und nach mit deiner Überheblichkeit hier im Forum peinlich. Nahezu sämtliche Threads und Diskussionen an denen du dich hier im Forum beteiligst arten aus... Das ist nicht gut, schon gar nicht für eine sachliche Diskussionskultur hier im Forum.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo


    Eine selbstragende Spinne würde man ja einfach patt aufsetzen, zB zwischen Stegen und Ring, habe so einen Quatsch noch nicht gesehen, letztendlich sind sie alle mit Gewindebolzen gespannt.

    Stathis seine Lösung funktioniert nur gespannt, wirkt mit dem exzentrische Verdrehung stärker entgegen, das Braucht ein stabiles Element in der Mitte, das muss eh dieker sein für diverse Gewinde, und es muss weniger gespannt werden wie eine klassiche Spinne mit gleich dünnen Blechen.

    Für mich Ist das Schlüssig.

    Material mit Genug Eigensteife wird ja aus verschiedenen Gründen abgelehnt.

    Dann eine Einarmspinne mit Drähten stabilisieren schlägt dem Fass den Boden aus, die mehreren Schichten Obstrucktion mach sicher lustige Beugengsbilder, sind in der Praxis schwer Deckungsgleich zu bekommen, DAS GEHT NUR AUF DEM PAPIER.

    Das Rad ist rund

    Einfach abkupfern was man sich bei anderen überzeugt hat das es geht.


    Gruß Frank

  • Scheint ja ein heißes Thema zu sein... vielleicht könnte mir, bevor es hier endgültig eskaliert, noch jemand erklären, warum genau man dreieckige Spinnenbleche verbaut? Rein kraftrichtungsmäßig wären rechteckige Bleche ja besser, da die Kanten bei einer Rotation des Fangspiegels in Richtung Erdmittelpunkt (bei geneigtem Teleskop) viel eher in Kraftrichtung liegen als beim Dreieck, demzufolge keine zweite Kraftkomponente haben, weniger Kraft aufnehmen und demzufolge auch weniger nachgeben. Liegt es an der Gewichtsersparnis? An der Einsparung einer Schraube? Oder an dem schon mehrfach beschriebenem Wellen des Blechs? Die Theorie ist wie immer klar, jetzt möchte ich wieder einmal wissen, warum es in der Praxis oft anders gehandhabt wird.


    Gruß,

    Alex

  • Ein Profi setzt ohne Not so etwas nicht auf.


    Was die Profis betrifft: Ich sah dieses Wochenende wieder eine gekaufte Spinne an einem 20-Zöller. Die sah hübsch aus, aber - wie Stathis erwähnte - liefen die Spinnenbleche mal wieder auf einem Punkt zusammen. Da wird 90% der möglichen Steifheit einfach verschenkt. ... ohne Not.



    Damit keine Missverständnisse aufkommen:

    eigene ältere Skizzen. Das Thema ist im Forum nicht neu ...


    In A laufen die grünen Spinnenseile bzw. Bleche in einem Punkt (Achse) zusammen, in B sind sie exzentrisch. Speziell gegen eine kleine Verdrehung verhält sich Variante A wie eine Aufzugsfeder in einem Uhrwerk. Die Verkürzung/Verlängerung wächst ja mit dem Sinus des Drehwinkels (Kleine Winkel = minimale Dehnung/Stauchung), während bei einer extrentischen Verspannung dies mit dem Cosinus passiert (max. Dehnung/Stauchung schon bei kleinsten Winkeln).


    Zwischen Fahrrad und Hut/Spinne gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied. Beim Fahrrad hat man 20 oder mehr Speichen. Und die dienen nicht nur zur Kraftübertragung von Nabe (Ritzel, Bremsscheibe) zur Felge, sondern auch zur Aussteifung der Felge selbst. Übrigens machen da die Profis alles richtig. Die Speichen werden kreuzend (exzentrisch verspannt)


    Skizze C: Durch kreuzende Speichen (wie beim Fahrrad) vergrößert sich der Hebel gegen Verdrehung auf den Abstand der Kreuzpunkte (kleiner roter Kreis).


    Für Bleche leider unpassend. Und mit 4 Speichen wird der Hutring nicht mehr gleichmäßig "geviertelt", was mehr Nachteile als Vorteile hat. Mit den 4 Spinnenbeinen einer FS-Halterung verbiegt man einen Hut zur einem Kleeblatt. Die Bögen der Viertelkreise zwischen den Beinen werden ausschließlich auf Biegung belastet. Jeder Viertelbogen im Hut hat eine Länge von ~3/4 des Durchmessers, ist damit knapp doppelt so lang wie die Spinnenbeine.

    Aus anderen Gründen ist die "Nabe" des FS-Halters ansonsten auf die Größe der kleinen FS-Achse beschränkt.



    PS:

    Da Du dich von Stathis angesprochen fühltest, muss ich davon ausgehen, dass Du ihm entweder widersprechen möchtest oder nicht verstanden hast. Genau kann ich das nicht unterscheiden, da du - für meinen Geschmack - inhaltlich um den heißen Brei redest. Höflich gesagt klingt speziell Dein letzter Beitrag für mich wie "lorem ipsum sit dolet".
    So wie ich Stathis gelesen habe und ihn auch kenne, bezieht sich seine Verwendung von "Profis" auf "professionelle Hersteller/Anbieter von Astro-Equipment, wie Skywatcher, ES, Dieter Martini usw. Bezüglich des Schreibstils/-inhalts vergleicht er die Beiträge exsplizit mit einer TV-Sit-Com.

  • To whom it may concern …


    in diesem Faden geht es um eine Ross-Sacket-Justagemimik, die irgendwie in den Hut eines 10“-Reise-Dobson gebracht werden sollte. Mit Präferenz Blech.


    Spinnen, die ich lieber als Tragewerk bezeichne, können in verschiedenen Formen und Varianten gebaut und propagiert werden.


    Ross Sacket hat zu der oben Stathis beigemessenen Spinne auf seiner Homepage ausgeführt, dass er damit in der Vergangenheit „played with“. Gleichwohl er das Instrument wohl weiter nutzt, ist er zu nicht-vorgespannten Zweiarm-Blech-Spiegelträgern bei den späteren Entwicklungen übergegangen.


    Man sieht, viele Wege führen nach Rom …


    Ich meine nur, es müsste möglich sein, die Wanderer auf anderen Wegen unterwegs sein zu lassen, ohne sie mit Spott und Häme („Ikea-Regal“ „Quatsch“) versorgen zu müssen.


    Grüße …

  • Hallo


    Dreieck ist statisch gut wenn nur ein Schraube, verdrehen stört bisschen weniger, man könnt aber auch einen Vierkant gegen Verdrehen benutzen.

    Mit zwei Schrauben die du geplant hast ist Quadrat gut, statisch über estimmt aber der Hut federt es bestimmt aus

    Hast du schon erkannt Kraft Richtung auf die Schraube*n


    Wo willst du die Schrauben am Hut eigentlich unterbringen?

    Da müssten ja senkrechte Streben sein? Bei exzentrische Spinne gar an der richtigen Stelle, obwohl. Ich meine visuell ist es egal ob die Spikes rechtwinklig sind, die gegenüberliegenden müssen aber parallel verlaufen


    Gruß Frank

  • Erposs:

    Elegante und unschlagbar günstige Lösung einer exzentrischen Spinne. Wie breit und wie dick sind diese Bleche? Sie sehen mir zu wenig breit aus. Wie sieht es mit dem Widerstand gegen Verschiebung entlang der Tubusachse aus? Wie der Widerstand gegen Verdrehung in der Ebene in der das Bild aufgenommen wurde?

    Die Bleche haben 13x0,5 mm. Die Spinne ist absolut steif, bevor sich die Spinne selbst verformt, biegt sich der Spiegelhalter. In Tubuslängsachse gibt es kein Spiel.

    Der Hut, wird auf dem HTT zu sehen sein, dann könnt ihr ja prüfen, ob es Euch passt.

  • Wo willst du die Schrauben am Hut eigentlich unterbringen?

    Da müssten ja senkrechte Streben sein? Bei exzentrische Spinne gar an der richtigen Stelle, obwohl. Ich meine visuell ist es egal ob die Spikes rechtwinklig sind, die gegenüberliegenden müssen aber parallel verlaufen


    Gruß Frank

    Hallo Frank,

    ich hatte ja schonmal ein Bild vom Hut gezeigt. Es gibt 4 senkrechte Streben, die von der Mittellinie jeweils 17mm weg sind und senkrecht bzw parallel zu ihr liegen, das passt genau für einen 54mm Fangspiegel. Die Spannschrauben haben also ebene Auflageflächen.

    Anbei ein Foto mit in die geometrische Mitte aufgelegtem Stahllineal, damit wird es klarer.


    PS: Schaut die Schweißnähte nicht so genau an, das lag am Material ;)

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