Auslegung Spinne

  • Den Rest lass ich jetzt mal unkommentiert und gehe davon aus, daß Du mir das nicht ins Gesicht sagen würdest.


    Stimmt, ich kenne dich nicht. Mein Späßle war daher riskant, das Smiley wirkte wohl nicht, kommt daher nicht mehr vor. Sorry, tur mir leid.

    […] Alu muss ich kräftiger dimensionieren um die gleiche Festigkeit zu erhalten. Nicht umsonst gibts unter den Metallbauern den Spruch "wer Alu kennt, nimmt Stahl".[…]

    Festigkeit und Steifigkeit waren zwei Paar Schuhe. Wenn die Wanddicke in der Leichtbaukonstruktion zu gering wird, weil deswegen die Gefahr des Beulens und Dellens kommen könnte, wie etwa die Alugetränkedose, muss man zu Versteifungsmaßnahmen greifen. Etwa durch Eingriffe in die Werkstoffstruktur, wie etwa bei der klassischen Konservendose.


    Hilft auch das nicht mehr, muß man zu anderen Werkstoffen greifen, wie etwa Aluminium. Aluminiun glänzt in dieser Konstruktionsphase mit Wanddicke. Übertreibt man es mit der Wanddicke, kann eine Alukonstruktion für vergleichbare Steifigkeit und Festigkeit schon mal schwerer werden, als eine nach den Regeln der Zunft perfekt durchkonstruierte Stahlblech/Stahlrohrkonstruktion. Die Verwendung von Aluminium befreit nicht vom konstruktiven Nachdenken.


    Ich hätte jetzt nicht den Eindruck, dass dies zumindest in diesem Faden versäumt worden wäre.


    Anders sieht die Sache aus, wenn man in dem ein oder anderen link, die Blick unter Haube wirft. Manches Tragwerk im Bodenbereich glänzt durch Verwendung massiver Werkstoffe, wie etwa Aluplatten und Multiplexholzbretter. Im Sinne einer Leichtbaukonstruktion wäre das jetzt nicht, falsch ist es aber auch nicht. Jeder nach seinem Geschmack.


    Ich erwähnte es. Wenn Geld eine untergeordnete Rolle spielt, sind mit Wolframblechen für vergleichbare Steifigkeit und Festigkeit die dünnsten Spinnenarme möglich. Ich habe die Wolframblechstreifen hier. Es ist so.


    Ich freue mich, wenn du meine Weiterungen angemessen einordnen kannst.


    Astrofreundliche Grüße, Reinhold

  • Wir dimensionieren die Spinnenbeine ja nicht nur wegen der Obstruktion und Gewicht möglichst sparsam, sondern auch um sichtbare Auswirkungen bei Temperaturänderungen zu vermeiden.

    Ja, Seeing an Spinnenbeinen ist manchmal sichtbar. Die gescholltenen Stahlbänder sind 0,4mm dick. Das vergleiche mal mit der von Dir vorgeschlagenen Spinne.

    Im Bodenbereich (Du meinst Spiegelkiste und Rockerbox?) macht es kaum Sinn möglichst leicht zu bauen (Ausnahme Rucksackteleskope, die dann z.B. Friktionslösungen einsetzen) , ich möchte ja den Schwerpunkt möglichst tief haben und die modernen dünnen Spiegel bringen nur noch wenig Gewicht mit.

  • Nur zur Info, der Wind ist kein Problem.


    Dünne Spinnenarme sind Auf Druck nicht steif . Sie biegen zur Seite (Achse mit dem geringsten Flächenträgheitsmoment) weg.

    Der Sinn der Vorspannung ist , das auftretende Druckkräfte nur einen Teil der Zugvorspannung aufheben damit die

    Spinnenarme nur Zugkräfte bekommen .

    Spinnenarme unterliegen bei der Glockenaufhängung des Spiegels komplexen Wirkkräften und Kraftverläufen. Dazu gehört insbesondere die Verwindung der Aufhängung.


    Sofern es keine zwingenden Gründe für eine Glockenaufhängungsmethode gibt, wird ein ausgebildeter Konstrukteur diese Montageart vermutbar meiden. Wird sie dennoch eingesetzt, ist die Kompromißbereitschaft in vielerlei Hinsicht gefragt. Man läuft quasi von einer Herausforderung in die nächste. Was nichts Schlimmes sein muß. Der scheinbare Erfolg der Methode spricht zunächst für sich selbst.


    Der sprichwörtliche Bastler nimmt, was er im Keller findet und entwickelt sein Konzept und baut es aus bis zur persönlichen Zufriedenheit. Die Vorgehensweise ist legitim und steht nicht zur Debatte.


    Dünne Stahlbänder gedanklich wie Seile und Drähte aufzufassen und sie vorzuspannen, klingt gedanklich verführerisch. Wer bereit ist Blechbänder vorzuspannen, ist möglicherweise gut beraten, vom Blechband zum Draht oder Stahlseil zu wechseln. Mit Seilen lässt sich eine Glockenaufhängung bei kleiner Obstruktion aufwandsarm vermeiden!


    Welche Konstrukte am Ende die „steifsten“ sind, mögen andere herausdebattieren. Letztlich hängt das von den Fähigkeiten (Ausbildung, Intellekt) und Möglichkeiten (Werkstoffe, Fertigung) des Konstrukteurs ab. Entscheidend scheint mir, dass der Kunde (Teleskopnutzer) zufrieden ist, also seine Anforderungen und Bedürfnisse zufrieden stellt. Und wenn Konstrukteur und Nutzer identisch sind, um so besser, was gäbe es schöneres als persönliche Zufriedenheit.


    Grüße, Reinhold.

  • Die gescholltenen Stahlbänder sind 0,4mm dick. Das vergleiche mal mit der von Dir vorgeschlagenen Spinne.


    Ich hatte dem Vorschlag ein andere Prämisse zu Grunde gelgt, James Webb hat auch andere Prämissen … wenn du dir die Mühe machen kannst, das noch mal nachzulesen


    Im Klartext: Wer keinen Stress mit Spikes hat, kann es machen, wie vorgeschlagen. Ohne Vorspannen. Ohne Glockenaufhängung. Bleche Einlöten oder Einkleben.


    Wer Stress mit Spikes hat und Blecharme will, kann 0,1mm Wolframbleche nehmen. Und so weiter und so weiter … Jeder wie er will und mag. Das web ist voll mit guten Ideen.

  • Was meinst Du eigentlich mit Glockenaufhängung? Der Fangspiegel hängt fast immer unter der Fangspiegelspinne. Ob der nun an einem Blech hängt oder an einer Zentralschraube macht letztendlich keinen Unterschied.

    Die Dicke/Masse der Spinnenbeine schon. Da geht es nicht nur um Spikes. Solange Du das nicht trennen kannst, lass den Quatsch mit 0,1mm Wolframblechen .

    Du möchtest jetzt einen Fangspiegel an Seilen aufhängen? Wird ja immer besser hier. Ist Dir langweilig?

  • Reinhold,


    nichts gegen gute Ratschläge und Tipps. Davon lebt dieses Forum.

    Du bist aber, einmal mehr (ohne es vermutlich zu merken oder zu wollen) dran, einen Thread mit deinen ausgefallenen Ideen und Vorstellungen zu kapern.

    Geh mal zum Ausgangspost zurück und überleg, zu welchen Details Alex Fragen gestellt hat. Und dann lies Deine Postings durch.

    Mit Deiner (meiner Meinung nach manchmal aufdringlichen und besserwisserischen) Art, Dich in die Diskussion einzubringen, machst Du Dir ehrlich gesagt keine Freunde. Denk mal darüber nach (bitte ohne Deinen Denkprozess in diesem Thread kund zu tun).


    Alex' Alukonstruktion sieht sehr steif aus. Es spricht also nichts dagegen, die Spinne aus Draht zu bauen. Wie gesagt, die notwendige Vorspannung ist bescheiden, die Steifigkeit sehr hoch. Wenn Du das nicht glaubst, lies den von mir verlinkten CN Thread durch. Die genaue Position des Fangspieglhalters ist übrigens gar nicht so wichtig, da die Konstruktion zweigeteilt ausgeführt werden kann. Einer abgespannten Platte und dem eigentlichen Spiegelhalter, der mit geeigneten Justageelementen versehen präzise positioniert werden kann.


    Zu meinen Simulationen siehe diesen Thread:


    Simulation Einfluss Fangspiegel/Spinne/etc auf Beugungsbild


    Eine Anleitung, wie Du Deinen Vorschlag selber simulieren und visualisieren kannst findest Du hier:


    Simulation Einfluss Fangspiegel/Spinne/etc auf Beugungsbild


    Meine Prognose: asymmetrisches Beugungsbild mit vier Spikes. Kein Gewinn, nur eine unnötig komplexe Konstruktion.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Was meinst Du eigentlich mit Glockenaufhängung? Der Fangspiegel hängt fast immer unter der Fangspiegelspinne.

    Wie auf deinem Foto in Beitrag #4. Ich sehe diese Variante auch recht häufig. Meine gekauften Newtons haben das auch. Mein Cassegrain auch. Nur für Neukonstruktionen in Leichtbau schlage ich diese Vorgehensweise nicht vor …

  • Alex' Alukonstruktion sieht sehr steif aus. Es spricht also nichts dagegen, die Spinne aus Draht zu bauen. Wie gesagt, die notwendige Vorspannung ist bescheiden, die Steifigkeit sehr hoch. Wenn Du das nicht glaubst, lies den von mir verlinkten CN Thread durch.

    … habe ich doch geschrieben. Wer Bleche vorspannen möchte, nimmt besser Seile oder Drähte … also so langsam, komme ich nicht mehr mit. Wo und wann hätte ich behauptet, dass Alex´ Alukonstruktion nicht steif sei? …

  • S sei der Schwerpunkt der Spiegelmimik. Der Tubus sei in Schrägstellung. Das Ganze als Funktionsquerschnitt.


    Ich freue mich, wenn über diese Bilder nachvollzogen werden kann,


    dass die links dargestellte Glockenaufhängungsmethode bezüglich Steifigkeit, nennen wir es besser Bewegungsunlust des Spiegels herausfordernder an den Konstrukteur ist


    als die rechts dargestellte mittig symmetrische Schwerpunktmethode, so nenne ich das jetzt mal.


    Die rechte Methode lässt sich mit vorgespannten Seilen verwirklichen, aber auch mit nicht vorgespannten Blechstreifen. Die Kabine im 5m Mt. Palomar ist nach dem rechts dargestellten Prinzip eingeschweißt.



    Hätte Alex jetzt nur einen Ring, statt zwei, hätte ich was anderes vorgeschlagen … ich nenne das Eingehen auf die Bedürfnisse des „Kunden“ …

  • Liebe Gemeinde,

    es liegt mir selbstverständlich fern, diesen spannenden Diskurs auszubremsen; jedoch habe ich mich fürs erste für rechteckige Bleche entschieden und die Justierung nach Ross-Sackett daran ausgerichtet und weitergebaut. Aus rein mechanischer Sicht ist die Drahtspinne zweifellos steifer, und sollte ich den Hut aus irgendwelchen Gründen neu bauen müssen, werde ich wahrscheinlich eine Drahtspinne einplanen. Aber so wie sich der Bau gerade entwickelt, sind Bleche für mich und meine technischen Möglichkeiten einfach der unkompliziertere Weg. 0,3mm Stahlblech hat übrigens ungefähr die gleiche Federkonstante wie auch etwa das gleiche Gewicht wie 1mm Alublech.

    Gruß,

    Alex

  • Hallo Alex,


    ich darf erwähnen, dass Ross-Sackett und Stathis die Herausforderungen hinter der Glockenaufhängung ganz offenkundig erkannt hatten, und den Abstand K (für Krafteinleitung) nach S (für Schwerpunkt) enorm verkürzt haben.



    Für eine symmetrische Spinne mit vier Armen nach meinem Dafürhalten praktisch optimal, insbesondere in der Kombination mit der Justagemimik. Das möchte ich ausgesprochen und an Ross und Stathis adressiert wissen.


    Hallo Gerd,


    Der Abstand K-S ließe sich weiter verkürzen und zu Null bringen. Das hatte ich in diese Richtung weiterentwickelt und dabei das Gewicht und die Montageart der Justagemimik zusätzlich im Auge. So entschied ich die Weiterentwicklung auf drei Arme in T-Anordnung.

    Die Stellafane-Sägeblattanordnung stand dabei Pate.


    Wenn etwas den Vorschlag zu „meinem“ Vorschlag machte, dann die Leistung, alle drei Konstrukteure quasi vereint zu haben und zusätzlich K-S zu Null gebracht zu haben. Wenn das ein verachtenswerter „Kaper“vorgang war, dann erwarte ich in Kürze eine erneute Sperre und Punkteabzug ;) dann aber mit Stolz …


    Dem Aufwand durch die Gewichtseinsparung und der Schwingungsunlustgewinn durch die schwerpunktorientierte Spiegelmontage stehen andere Aspekte gegenüber und bedeuten eine klassische Kompromissentscheidung … die jeder treffen muß, der selbst auf diesem Konstrukt aufsetzen und bauen möchte.


    Grüße, Reinhold

  • aus rein mechanischer Sicht ist die Drahtspinne zweifellos steifer,

    Alex,

    ja und nein.

    Geometrisch zeigen kreuzweise verspannte Drähte den idealen Verlauf der Zugkräfte vom FS zum Hutring.


    Aber für die Steifigkeit spielt auch die Materialmenge und deren Hooksche Konstante (E-Modul) eine Rolle. Jedes auf Zug gespannte Blech (bzw. Draht) ist letztlich nur eine Zugfeder. Ein Stahlblech 15mm breit x 0,5 mm dick hat ein Querschnitt von 7,5 mm². Ein Draht 1,5 mm dick kommt nur auf 1,7 mm² bzw. 2 davon als Blechersatz auf ~3,5 mm². Das Blech im Sinne einer Zugfeder ist dann doppelt so steif. Mit Draht kann man über entsprechende Aufspannungswinkel das allerdings mehr als ausgleichen.


    Bis dann der Hutring als Feder das schwächste Glied ist. Nachfolgend eine Skizze mit kreuzweise verspannten Drähten.



    Ohne kreuzweise Verspannung landet man bei der Variante hier:



    Die hat den Nachteil, dass aufgrund kleiner Winkel, alle Kräfte in den Drähten bzw. den Blechen größer sind. Dafür vermeidet man die Verwindung des Huts wie oben.

  • Aber für die Steifigkeit spielt auch die Materialmenge und deren Hooksche Konstante (E-Modul) eine Rolle. Jedes auf Zug gespannte Blech (bzw. Draht) ist letztlich nur eine Zugfeder. Ein Stahlblech 15mm breit x 0,5 mm dick hat ein Querschnitt von 7,5 mm². Ein Draht 1,5 mm dick kommt nur auf 1,7 mm² bzw. 2 davon als Blechersatz auf ~3,5 mm². Das Blech im Sinne einer Zugfeder ist dann doppelt so steif. Mit Draht kann man über entsprechende Aufspannungswinkel das allerdings mehr als ausgleichen.

    Wie ich sagte, Drahtspinne ist (einfach durch die größeren Basisbreiten) steifer.

    Wenn man spitzfindig sein möchte, müsste man allerdings auch anmerken, dass in Blechen der Großteil des Materials nicht zur Steifigkeit bzw. genauer zur Federkonstanten beiträgt, sondern je nach Lastfall nur die Kanten oder die Diagonalen - im Grunde handelt es sich um Drähte mit Blech dazwischen. Das bedeutet auch, dass man die Federkonstante von Blechen nicht so ohne weiteres mit der von Drähten vergleichen kann, so wie du es vorgerechnet hast, weil die Lasteinleitung niemals so ideal ist, dass tatsächlich der gesamte Blechquerschnitt zur Federkonstanten beiträgt. Die Drahtspinne ist insofern deutlich gewichtseffizienter, da hier tatsächlich nur Material in Kraftrichtung verbaut wird.

    Man kann aber sehr wohl das Verhältnis von E-Modul/Dichte für gleiche Geometrien miteinander vergleichen, und da nehmen sich kurioserweise Aluminium und Stahl nicht viel (beides deutlich besser als meine erste Idee Kupfer). Wer sich dafür interessiert: Ein Herr Ashby hat sich viel damit beschäftigt und die nach ihm benannten Diagramme eingeführt.


    Gruß,

    Alex

  • Wenn man spitzfindig sein möchte, müsste man allerdings auch anmerken, dass in Blechen der Großteil des Materials nicht zur Steifigkeit bzw. genauer zur Federkonstanten beiträgt, sondern je nach Lastfall nur die Kanten oder die Diagonale

    Alex,

    Naja, dafür gibt es Statik-Handbücher mit Tabellen.


    Im Rahmen der Kompromissfindung sollte man sich zumindest über die Größenordnung der Einflussgrößen im Klaren sein, ob man bestimmte Einflüsse optimieren möchte oder einfach ignoriert. Meine Skizze zeigt z.B. dass eine kreuzweise Drahtverspannung eher nachteilig ist, wenn man auf die Steifheit des Hutrings setzt. Der Hutring dürfte (aus dem Bauch heraus) um Größenordnungen weicher sein als die Zug-E-Module der Drähte.


    Für meinen Geschmack ist das Primärproblem die Justier-Stabilität und das Handling dafür. Also Details, wie gut Justierschrauben erreichbar sind usw.


    Und ein Problem, dass mindestens den gleichen Einfluss auf die Justage hat, ist ein steif angebrachter Okularauszug am Hutring. Der Hutring darf sich nicht unter dem Okulargewicht verbiegen. In Deinem Hutring-Skelett, der mir gut gefällt, solltest du jeweils so 60° links und rechts vom OAZ unbedingt Diagonalstreben oder aussteifende Blechstücke zwischen beiden Ringen einbauen, damit sich der Hut nicht wie in meiner Skizze durch den OAZ verbiegt.


    Hier eine Skizze, wie ich mir das vorstelle.

  • Hallo Kalle,


    da hast du völlig recht, das habe ich mir auch schon gedacht. Ich konnte mich bloß noch nicht entscheiden, ob es angeschraubte oder angeklebte CFK-Platten oder angeschraubte oder angeschweißte Alu-Bleche sein sollten. Letztere Variante wäre mir im Grunde am liebsten, aber ich Hornochse habe leider als Hutmaterial eloxiertes Alu-Profil verwendet (ich wollte die Ringe unbedingt selbst biegen und im Baumarkt gab es gerade nichts anderes - Ungeduld rächt sich immer). Mein Schweißer des Vertrauens hat das zwar irgendwie hinbekommen, aber wenn ich ihn nochmal bitte, mir etwas Eloxiertes zu schweißen, jagt er mich mit Sicherheit vom Hof ^^

    Wahrscheinlich schraube ich Bleche an. Was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Kleben von (eloxiertem) Alu mit Epoxy? Ich habe bisher schon mit Epoxy-Systemen von UHU und R&G gearbeitet, aber leider noch nie mit Aluminium. Was ich bisher mitbekommen habe, sind geteilte Meinungen - die einen behaupten, Epoxy und Aluminium hält nicht lange, die anderen schwören Stein und Bein drauf. Grundsätzlich wäre es schon verführerisch, den Hut mit dünnen CFK-Platten auszusteifen, auch aus rein ästhetischer Sicht. Man könnte z.B. zwei sehr dünne (etwa 0,3mm) Platten am Hut aufeinanderkleben, so dass sie die Rundung des Huts behalten und keine dauerhafte Spannung auf eventuellen Schrauben oder Alu-CFK-Klebestellen liegt. CFK-CFK klebt sich ja super.



    Gruß,
    Alex

  • Hallo Frank,


    das habe ich sogar schon vorrätig und nutze es auch gelegentlich. Das Schöne daran ist, dass es sich super mit Epoxy kleben lässt. Im Verhältnis von E-Modul zu Gewicht ist es jedoch Alu oder Stahl klar unterlegen. Außerdem müsste ich dann die Spinne komplett umkonstruieren. Ich möchte ja gerne die klassische Spinne aus zwei abgeknickten Blechen bauen, wie das viele schon vorgemacht haben und was sich offenbar gut bewährt.


    Gruß,

    Alex

  • Was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Kleben von (eloxiertem) Alu mit Epoxy? I

    Keine guten. Die Wärmeausdehnung ist unterschiedlich, was dazu führt, daß irgendwann die Klebstelle aufgeht.

    Wobei ich nicht glaube daß 2kg Gewicht (Okularauszug +31 mm Nagler als maximal mögliches Gewicht) Deinen Hut zum Verwinden bringen.

    Wenn Du sicher gehen willst könntest Du die Diagonalen mit Reibelot für Aluminium einlöten. Dazu mal an ein paar Resttücken probieren. Mit etwas Übung funktioniert das ganz gut. Ja die Eloxalschicht musst Du vorher entfernen, z.B. mit Dremel und einem Schleifstift, es reicht nur die Kanten zu bearbeiten.

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  • Hallo Alex


    wobei interessiert das E-Modul? es fließt nicht und hat gute Zugfesigkeit

    wahrscheinlich heben sich die vor und Nachteile auf.

    würde ich versuchen die Metallspinnen mit Isolierschicht zu verbauen, Ölpapier oder einfach Backpapier trägt nicht auf.


    wenn du die Spinnenbeine ankleben willst, machst du 3 oder 4mm Bohrungen durch den Zentralkörper, knapp neben dem Rand sägst die von der Seite auf, schränkst die Spinnenenden und drückst Stabilit rein, im Prinzip auch Epoxi mit Pulverhärter, der nicht so zum Fließen neigt


    Gruß Frank

  • Wobei ich nicht glaube daß 2kg Gewicht (Okularauszug +31 mm Nagler als maximal mögliches Gewicht) Deinen Hut zum Verwinden bringen.

    Der wird sich verwinden. Die Frage ist nur, ob man damit leben will oder nicht.

    Du nimmst ein vergleichbares Vierkantrohr, klemmst es auf einen Tisch und lässt ein vergleichbares Stück überstehen und hängst einfach mal ein 1 kg dran. Oder nimmts gleich den Hutring und machst einen Lastversuch. Zwei Brettchen an die Stelle des OAZ mit Schraubzwinge anpressen, am anderen Zwingenende einfach mal 1 kg dran hängen und die Verwindung messen (nicht an der Zwinge, sondern am Rahmen des Hutrings). Alles so jenseits von ~0,3 mm siehst du beim Justieren, wenn dadurch der Justierlaser das ~10-fache (ausrechnen via Hebelänge) um die Mittenmarkierung am HS tanzt.

    Wenn du 0,3mm am Rahmen nicht messen kannst, klemmst du zusätzlich einen Zollstock an, den du einfach als verlängerten Messzeiger für die Verwindung nutzt. Es geht ja nur um die Änderung der Zeigerlage mit vs. ohne zerrendem Gewicht.


    Es sind solche einfachen Bastel-Messversuche, die das Verständnis für Steifheit schaffen, ohne sich um die Physikformeln dahinter kümmern zu müssen. Die offenbaren auch Schwächen, wenn man sich die ideale Stangenbefestigung überlegt oder die Spiegelbox auslegt und schaut, wie verwindungssteif die ist.


    Im Grunde braucht man nur Dreisatz zu rechnen: Wenn 1 kg in 20cm so viel ergibt, was passiert dann in x cm, bei y kg oder wieviel lenkt das in z cm aus?

    Ganz nebenbei wiederholt man sein Schulwissen über Physik, selbst wenn man damit seinerzeit auf Kriegsfuß stand. Versuch macht kluch. ;)

  • Was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Kleben von (eloxiertem) Alu mit Epoxy?

    Ich niete in vergleichbaren Fällen. Hab mir so einen stabilen Campingtisch gebaut, auf dem ich mich sogar setzen kann. Im Tisch sind knapp 100 Blindnieten verbaut. Hier ein Bild, als er noch im Bau war. Die Holzleisten sind auf zwei Flachstreifen geschraubt, die selbst nur federnd am Tischrahmen befestigt sind ... so wegen Ausdehnung (Feuchtigkeit, Wärme).

  • Auch wenn man Physik mag und sie zu seinem Beruf gemacht hat, heißt das nicht automatisch, dass man in seiner Freizeit immer jedes kleinste Detail akurat durchrechnen will ;) ich vertraue auch gerne auf Erfahrungswerte, und die gibt es ja hier zuhauf.

    Im Moment gefällt mir die Idee, Alu-Bleche oder dünne CFK-Platten an die Hutringe zu schrauben.

  • Jörg,

    ich meinte diese Art der Verwindung ... Seitenskizze, wenn der OAZ mit Gewicht nach unten zieht, der obere Hutring sich zum unteren Hutring verwindet. Grün der Strahlengang des Justierlasers.

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