• "hoch am Himmel" steht der Orion-Nebel nie. Hat eine Minus-Deklination.

    Wenn man gerne und sowieso am Laptop arbeitet, würde auch die Software Stellarium ein wunderbares Hilfsmittel sein...

    Die drehbare Sternkarte geht auch seit meiner Kindheit ohne Strom.

    Clear Skies

    Dietrich

  • Hallo Carina,

    freut mich, dass ich damit schon mal helfen konnte :) Und ja - es gibt solche Objekte am Nachthimmel, die einfach glücklich machen :)


    Was die schlechtere Sichtbarkeit angeht, so ist es ein schwierig, eine Ferndiagnose zu stellen. Ich denke, die wichtigsten Möglichkeiten dazu sind bereits von den anderen Teilnehmern genannt worden und vielleicht überschneiden sich beide Effekte ja auch.


    1. Aufhellung des Himmels durch Kunstlicht (Lichtverschmutzung).

    Da genügt es bereits, wenn in dem Zeitraum ein neues Gewerbegebiet in der entsprechenden Himmelsrichtung aufmacht. Oder bereits existierende Firmen ihre Beleuchtung auf hellere LED umstellen. Ersteres erlebe ich leider gerade auch in meiner näheren Umgebung.


    Möglicherweise hat dich der Umzug ja auch näher an störende irdische Lichtquellen herangebracht, als das vorher der Fall war. Wie gesagt; aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber wenn du sagst, du siehst die Gürtelsterne immer noch, dann spricht m.E. viel für die Ursache "Aufhellung des Himmels durch Kunstlicht".


    Helles Mondlicht stört übrigens genauso beim Beobachten von Gasnebeln wie Kunstlicht. Deshalb beobachten wir Sterngucker solche Himmelsobjekte am liebsten, wenn kein Mond am Himmel zu sehen ist.



    2. Der Orion ist nicht das gesamte Jahr über zu sehen und auch nicht immer gleich gut.

    Durch den Lauf der Erde um die Sonne und die Erdrotation bedingt, ändert sich der Sternhimmel im Verlauf des Jahres und in der Nacht. Dabei dominieren in jeder Jahreszeit andere Sterne und Sternbilder den Nachthimmel. Deshalb wird auch zwischen Frühjahrs-, Sommer-, Herbst-, und Wintersternbildern unterschieden.


    Der Orion ist ein klassisches Wintersternbild. Im Sommer ist er gar nicht am Nachthimmel zu sehen. Aktuell (20. August) geht er in unseren Breiten gegen 4 Uhr Morgens im Osten auf. Dabei steht er tief über dem Horizont und verschwindet schnell in der Morgendämmerung am Taghimmel und macht sich und seinen Orionnebel unsichtbar.


    So tief über dem Horizont sind Himmelsobjekte wie Gasnebel generell schlechter sichtbar, weil ihr Licht mehr Luft durchdringen muss. Damit ist auch die Sichtbarkeit herabgesetzt und sie sind anfälliger gegen Kunstlicht.


    Im Winter (Bsp. 21.12.) geht Orion bereits um ca. 19 Uhr Abends im Osten auf und erreicht gegen Mitternacht seinen Höchststand am Himmel und ist dann am besten beobachtbar. Dafür geht er dann morgens gegen vier Uhr unter und ist damit die ganze Nacht über sichtbar.


    Im Frühjahr (Bsp. 21.03.) steht er gegen 21 Uhr tief über dem Westhorizont und geht bald unter.


    Ich finde es selber immer wieder faszinierend, diesen Lauf der Sterne am Nachthimmel über die Jahreszeiten nachzuvollziehen :)


    Viele Grüße und CS,

    Klaus

  • Den Gürtel seh ich immer noch

    Hallo Carina,

    Also wenn das der Fall ist und nur der Nebel fehlt,ist das einfach die Lichtverschmutzung. Manchmal steht auch schon unbemerkt hinter einem Haus oder Berg der Mond am Himmel und stört zusätzlich ohne dass man es merkt...

    Zur Zeit kommt vor allem der Horizontdunst dazu,da der Stand vom Orion morgens einfach zu tief ist so knapp über dem Horizont.


    Edit: Ich habe den Klaus zu spät gelesen,sorry, er hat's schon detailliert erklärt,dennoch vielleicht etwas gestrafft:


    Ganz grobe Formel aus der Hüfte für die Sichtbarkeit des Orion auf der Nordhalbkugel: Im Frühling Abends im Südwesten,im Hochsommer gar nicht, im Herbst morgens im Osten zu sehen und Winter die ganze Nacht: Früh Abends im Osten, Spätabends im Süden, Mitternacht im Südwesten, Morgens nicht mehr zu sehen.

    Ganz grob wie gesagt :) Das ändert sich ja fließend mit der Zeit.


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Norman,

    Ganz grobe Formel aus der Hüfte für die Sichtbarkeit des Orion auf der Nordhalbkugel: Im Frühling Abends im Südwesten,im Hochsommer gar nicht, im Herbst morgens im Osten zu sehen und Winter die ganze Nacht: Früh Abends im Osten, Spätabends im Süden, Mitternacht im Südwesten, Morgens nicht mehr zu sehen.

    Ganz grob wie gesagt :) Das ändert sich ja fließend mit der Zeit.

    danke für deine Kurzfassung - manchmal ist weniger mehr ;)


    Viele Grüße und CS,

    Klaus

  • Dem möchte ich nochmals widersprechen. Je nach Himmelsqualität und ob man mit scharfen Augen direkt draufschaut, oder mit indirektem (astronomischen) Sehen beobachtet, verschmelzen die Schwertsterne um Theta Orionis (dem Trapez) mehr oder weniger miteinander und täuschen einen Nebel vor. Den Nebel als solchen kann zumindest ich aus der Stadt nicht beobachten.

    Außerdem: Bortle 5 ist definiert als außerhalb der Stadt, Sterne bis knapp 6 mag, Milchstraße hoch am Himmel strukturlos aber deutlich zu erkennen (s. Bortle Dark Sky Scale). Ich glaube kaum, dass das für die Stadt Zürich zutrifft.


    Fürs Protokoll: Schon heute im September gesehen, um 05:00. Das Orion Schwert war in ca. 20° Höhe. Sicht war soweit gut, aber nicht hervorragend. Ja gesehen von Auge, hier mit gem. der Skypollution map Bortle 6, in einem soweit dunklen Standort. Konnte das ganze Schwert erkennen, indirekt die 2, vllt. 3 Nukleus sogar, so einfach drauf gehalten kanns eben durchaus ALS GANZES wie ein Nebelchen rüberkommen. Entspricht doch meiner Erinnerung, meine dass es bei besserer Sicht noch einiges klarer rüberkommt.


    Soviel dazu.


    Das die Threaderöffnerin das gesehen hat glaube ich zwar weiterhin nicht, bzw. dann müsste der Oriongürtel als unübersehbares Merkmal wohl mitregistriert worden sein. Aber ja, aus der Stadt heraus sichtbar, bei gleichartigen Bedingungen wie hier.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

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    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

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