Eine denkwürdige Silvesternacht – Spechteln zu Silvester

  • Servus beinand,


    wochenlang war bei mir der Himmel bewölkt, und falls er dann doch einmal klar war, dann kam sofort bei Sonnenuntergang dichter Nebel auf. Abgesehen von kurzen Zeitfenstern, um die Venussichel zu bewundern, gab es also nichts zu beobachten. Zu Weihnachten gab es dann einen OIII-Filter und zudem einen H-beta-Filter, damit ich auch mal Nebel am Himmel besser oder überhaupt sehen kann (und nicht nur den hiesigen Bodennebel).


    Nach langer Durststrecke sagte Meteoblue, dass die Silvesternacht klar werden soll. Ausgerechnet Silvester… Eigentlich wollte ich ja mit meiner Frau ins neue Jahr feiern, aber wenn dem so ist, dann geht das Wetter vor. Naja, ganz so natürlich nicht, aber es war kein Problem. Unser Silvesteressen haben wir recht früh begonnen und wir kennen uns ja schon lang genug, da kann man auch ausnahmsweise mal ein Gutes Neues per Telefon wünschen.


    Als ich so gegen 22 Uhr gegessen, verdaut, Dinner für One (schon früher) angeschaut und das Teleskop (8“ RC) fertig aufgebaut hatte, war es noch klar. Die Milchstraße war gut zu erkennen, die visuelle Grenzgröße lag sicher bei ca. 6,2 (HD 56383 mit 6m24 war gut und direkt zu sehen – ist auf der fst-Karte „Winter“ der VdS im Zwilling eingetragen), M 35 mit bloßem Auge sehr auffällig und die Milchstraße war strukturreich. Im Verlauf der Nacht konnte ich das Zickzackmuster der Taube sehr gut sehen, was auch ein Indiz für guten Himmel ist. Nur im Nordosten leuchtete München auffallend stark, denn dort war es leicht bewölkt und die Wolken reflektieren dann ungünstig die Lichtglocke.


    Extrem waren allerdings die Temperaturen. Es war immer noch knapp über 10° warm (nach Sonnenuntergang waren es noch 14°) – und das am 31.12., was für ein Winter. Der Klimawandel macht sich immer mehr bemerkbar, denn es ist ja kein singuläres Ereignis.


    Bei recht guten Bedingungen (fst 6,2 ist o.k., auch wenn da noch mehr geht), gutem Bortle 4-Himmel, kann es also los gehen mit dem Spechteln.


    Zuerst habe ich mich ein bisserl warmgesehen und die Klassiker schnell abgeklappert, sprich M 35, M 36, M37 und M 38. Dann kann ich jeweils das GoTo nochmal damit nachkalibrieren. Und nach einer Einsehphase konnte es losgehen.


    Das erste Objekt, das ich intensiv studiert habe, ist NGC 2240, der knapp 1,6 Milliarden Jahre alt ist und 5050 Lichtjahre von uns entfernt ist. Infos und Aufsuchkarte gibt es hier: OdM Januar 2022 - NGC 2240, 1857, 2192, 1883, Palomar 2 und UGC 3374


    Ich konnte ca. 35 Sterne herausarbeiten, ein netter Anblick neben dem „Kleinen Widder“. Die Zeit, den Haufen zu zeichnen, habe ich mir gegönnt. Ich muss mir mal eine dimmbare Rotlichtquelle basteln. Jedenfalls habe ich einfach meinen PowerTank genommen, auf mein Tischchen gestellt und die Rote LED des Steckers in der Zigarettenanzünderbuchse als Lichtquelle verwendet. Ich musste nur aufpassen, dass ich beim Aufstehen über das Kabel stolpere. Das Licht ist schön rot und recht schwach, reicht aber, das Papier zu beleuchten. Ideal ist es allerdings nicht, denn mein Eindruck ist, dass auch dieses schwache Licht die Sehempfindung stört. Ich habe immer wieder ein paar Minuten gebraucht, bis ich erneut die schwächsten Sterne erkennen konnte (das war bei den späteren Objekten so, bei denen ich bis an 15 mag ranmusste…). Jedenfalls habe ich so meine erste „richtige“ Astrozeichnung vollenden können. Ich habe sie hier (nebst weiteren) schon gezeigt – RE: OdM Januar 2022 - NGC 2240, 1857, 2192, 1883, Palomar 2 und UGC 3374 – da es aber mein „Erstlingswerk“ ist, zeige ich sie hier nochmal. Für alle anderen Skizzen verweise ich auf den OdM-Thread.



    Weiter ging‘s mit NGC 2192 – das zweite OdM-Objekt. Es ist 8150 Lichtjahre entfernt, also mitten im Perseusarm der Milchstraße, während NGC 2240 an der Innenseite dieses Arms liegt und deshalb besser zu sehen ist. Mit 1,1 Milliarden Jahren ist NGC 2192 auch relativ alt.


    Ich konnte ca. 12 Sterne herauskitzeln, die sich in einem schwachen Nebelfleck befinden. Der schwächste Stern, den ich sicher herausarbeiten konnte, ist mit 14m9 recht lichtschwach. Oft wird für einen 8-Zöller ja bei fst 6 eine Grenzgröße von 15 mag angegeben. Das passt dann also ganz gut, ein bisserl mehr könnte gehen, aber es gab bei mir ja schon dunklere Nächte. Zeichnungen siehe OdM-Thread.


    Jetzt bin ich rüber zu den Plejaden gegangen und habe versucht, visuell Barnards Merope-Nebel, das Objekt des Monats Dezember, gerade noch im passenden Monat (31.12.2021, 23.45 Uhr) anzuschauen. Der Anblick der Plejaden war atemberaubend. Ich hatte sie bisher noch nie mit einem Achtzöller angeschaut. Ich war echt überrascht – um jeden der hellen Sterne habe ich den Nebel um die Sterne erkennen können. Man konnte sogar Struktur darin erahnen. NGC 1432 und NGC 1435 waren klar erkennbar und eben auch um die anderen Plejadensterne. Ich konnte aber trotzdem IC 349 nicht rauskitzeln. Ich hätte vielleicht mehr rausarbeiten können, aber dann war es kurz vor 12 und ich habe erstmal meine Frau angerufen und ihr ein Gutes Neues gewünscht.


    Danach habe ich noch ein bisserl die Raketen angesehen, die am Horizont zu sehen waren (in meiner Nähe war nichts, die meisten habe ich von Schongau gesehen, also weit weg) und habe nach der Handynutzung meine Augen wieder an die Dunkelheit angepasst, um mich ans nächste Objekt zu machen.


    NGC 1857 war jetzt an der Reihe. Bei meinem ersten Besuch dieses Haufens war mir noch nicht klar, was genau zum Haufen gehört und was nicht. Jetzt, nachdem ich hier mehr Input habe, konnte ich im Teleskop versuchen, den Haufen besser herauszuarbeiten. Schön erkennbar war eine Sternenkette von Sternen mit 12 bis 14 mag, die den Haufen auf der westlichen Seite begrenzt. Ja, man kann NGC 1857 im engen Sinn gut nachvollziehen. Früher hatte man den Haufen als größer angesehen und rund um den gelben Vordergrundstern HD 34545 platziert. In „Wirklichkeit“ ist er südsüdwestlich dieses Sterns.


    Nachdem das so gut geklappt hat, habe ich mich noch an Czernik 20 getraut. Dieser kleine Haufen steht direkt nördlich von NGC 1857 und ist durch seine Position direkt neben einem kleinen Dreieck relativ heller Sterne sehr gut aufzusuchen. Die Sterne dieses Haufens sind zu lichtschwach für meinen 8-Zöller. Ein Stern mit 13m7, der wohl ein Vordergrundstern ist, war klar erkennbar und sonst gab es nur (aber immerhin) einen sehr schwachen Nebelfleck. Ich habe das Teleskop immer wieder ein bisserl bewegt, um zu schauen, ob der Fleck die Position ändert. Wüsste ich nicht, dass da was sein könnte, würde ich da auch nichts erkennen und manchmal ist ja der Wunsch Vater des Gedanken. Ich bin mir aber sicher, dass es keine Einbildung war. Insofern ist Czernik 20 für mich im 8-Zöller grenzwertig zu erkennen. Finde ich cool, hätte ich nicht erwartet. Ein echter „faint fuzzy“. Hier nochmal die Aufsuchkarte für Czernik 20 nebst NGC 1857 im engen und im weiten Sinn:



    Um die vier Offenen Haufen des OdM abzuschließen, war noch NGC 1883 dran. Auch hier verweise ich auf den OdM-Thread – jedenfalls sah ich ca. 8 Sterne zwischen 13 mag und 14m5 auf leichtem Nebelhintergrund.


    In einem Anflug von Hoffnung habe ich noch Palomar 2 versucht, bin aber gescheitert. Ich werde den erstmal fotografieren und mich dann später am Foto orientieren und nochmal ran wagen. Mit 13 mag sollte er gehen, er ist aber eben flächig und daher nicht so leicht zu erkennen. Insgesamt habe ich drei Anläufe in dieser Nacht gemacht.


    Jetzt war es ca. 2 Uhr und ich hatte noch viel Zeit. Also (endlich) den OIII-Filter ausgepackt. Erstes Objekt:

    Orion-Nebel. Heute war er wirklich wunderschön, auch ohne Filter, zu sehen. Mit dem OIII-Filter aber war er echt eine Schau. Viel mehr Kontrast und hell-dunkel. Und ein grünes Trapez sieht witzig aus. Die Sterne sind hell genug, um als grün gesehen zu werden, während der Nebel grau bleibt. Sehr witziger Anblick. Ich habe so 10 Minuten nur bewundert und bewundert und war ganz baff.


    Dann natürlich gleich mal rüber zu NGC 2024, dem Flammennebel. Ohne Filter war er auch zu erkennen, inklusive der dunklen Rinne. Mit Filter aber war er deutlicher und die zentrale Rinne war klarer zu erkennen.


    IC 434 nebst Pferdekopf hat leider nicht geklappt. Ich habe den H-beta-Filter probiert, aber ich kam nicht damit zurecht. Alles zu dunkel, nur die hellsten Sterne als schwache rote Punkte. Da muss ich mal in aller Ruhe rangehen. Also lieber weiter mit dem OIII „spielen“.


    NGC 2174, der Affenkopfnebel… Ohne Filter sieht man nur NGC 2175, den Offenen Sternhaufen im Nebel. Ein sehr heller Stern in der Mitte und viele Sterne rundrum, oft in kleinen Dreier- bis Vierergruppen, die kurze Linien bilden, die unterschiedlich ausgerichtet sind. Ein interessanter Anblick. Mit OIII-Filter aber war da plötzlich sehr deutlich der Nebel zu erkennen. Man konnte auch Helligkeitsunterschiede im Nebel selber sehen, im Nebel auffällige, dunklere „Kanäle“ (kann‘s nichtbesser ausdrücken) und der Nebel hüllt den ganzen Sternhaufen ein. Ich war wieder von den Socken. Nochmal ohne Filter – und ja, doch, man erkennt schon was, ganz schwach, wenn man weiß, wo die hellsten Stellen sind, aber kein Vergleich.


    Dann musste ich gleich mal IC 410 versuchen. Ich war da ja schon zu Besuch, um NGC 1893 anzuschauen, der in dem Nebel steckt. Jetzt mit OIII-Filter sehe ich beide gleichzeitig. Wow, beeindruckend. Ohne Filter wieder nur die Sterne, mit Filter auch Nebelhintergrund, mit hellen und dunkleren Partien… IC 405 hatte ich ganz vergessen, denn nach den Eindrücken hat mich der Rosettennebel magisch angezogen.


    NGC 2244 ohne Nebel ist ja schon hübsch genug. Für mich ist zwar M 103 der wahre Weihnachtsbaum, aber auch hier kann man sich einen Baum einbilden. Unterhalb des Haufens (im Okular, Himmelsrichtung kann ich jetzt so nicht sagen, da ich meinen Zenitspiegel verdrehen muss, um bequem zu spechteln) ist ein auffallender dunkler Bereich ohne Sterne. Und mit OIII-Filter ist der Bereich einfach nur heller Nebel. Der Rosettennebel passt nicht mehr ins Blickfeld meines Weitwinkelokulars. Man sieht sehr helle Bereiche, schwächere Bereiche… viel Input, viele Informationen… Ich kann nur sagen, der Filter hat sich gelohnt. Das ist ein ganz anderer Blick als ohne.


    Jetzt habe ich den Filter noch an einem Planetarischen Nebel testen wollen und habe, da ja in der Nähe, NGC 2392 gewählt, den Eskimonebel. War vermutlich das falsche Objekt, denn der ist auch ohne Filter sehr hell. Mit Filter ist erscheint er subjektiv heller (weil der Himmel ja dunkler ist), aber er bleibt diffus.


    Jetzt nochmal zurück ins Einhorn. M 50 muss man einfach anschauen. Das Sternenmuster ist toll, mehrere, verschlungene Ketten, die Bögen bilden. Man kann sich fast eine Blume einbilden.


    Als Kontrast noch NGC 2215, ein kleiner, netter Offener Sternhaufen, der aus einigen Sternen zwischen 10 mag und 13 mag besteht nebst schwächeren natürlich. Die helleren Sterne sind allesamt eng beieinander, denn der Haufen hat nur 8‘ Durchmesser. Mit 8m4 ist die Gesamthelligkeit entsprechend groß. Hübsch, lohnt sich – ich habe über 20 Sterne auf die Schnell zählen können.


    Mittlerweile ist es schon kühler geworden, einstellig, so ca. 4° C, aber trotzdem (noch) nicht feucht. Was für eine Nacht! Weiter ging‘s zu NGC 2219 im Einhorn. Zwischen zwei sehr hellen Vordergrundsternen finden sich dort ca. 9 Sterne zwischen 12 und 14 mag, also recht unauffällig und unscheinbar. Da muss ich mir mal mehr Zeit nehmen und das genauer rausarbeiten. Ich war eigentlich schon vom Input überwältigt und habe jetzt nur noch ein bisserl Spazierensehen betrieben.


    Also auf zum Sight-Seeing. Das Leo-Triplet! Der Löwe stand jetzt hoch genug, um sich M 65, M 66 und NGC 3628 anzuschauen. Alle drei auf einmal im Gesichtsfeld, was für ein schöner Anblick. Ich habe es einfach nur genossen und nicht versucht, bei NGC 3628 noch das Staubband rauszuarbeiten.


    Also noch kurz rüber zu M 51 und NGC 5195. Die beiden Nebel berührten sich, der Kern von M 51 war erwartungsgemäß sehr hell (ist ja ein aktiver Galaxienkern) und NGC 5195 war auch sehr deutlich und hell zu sehen. Spiralarme haben sich angedeutet. Wunderschön!


    Natürlich dürfen dann auch M 97 und M 108 nicht fehlen. M 97, der Eulennebel, zeigt schon ohne OIII-Filter die beiden, dunkleren Flecken, mit OIII-Filter etwas deutlicher. Aber wie schon beim Eskimonebel ist der Filter hier eigentlich nicht nötig. M 108 zeigt innere Struktur und ein Vordergrundstern steht etwas von der Mitte verrückt im Nebelfleck der Galaxie. Hübsch…


    Dann noch M 101 kurz bewundern und ab in nördlichere Gefilde… NGC 1502, der Jolly-Roger-Haufen musste nämlich auch noch schnell sein. Ich finde den wirklich ausgesprochen attraktiv, nicht nur wegen seiner Lage am Ende von Kembles Kaskade. Die Giraffe hat eben nicht nur Galaxien zu bieten.


    Apropos Galaxien – wenn ich schonmal in der Giraffe bin, musste ich natürlich das Integralzeichen, UGC 3697 probieren. Das ist die, wie ich finde, schönste Super-Thin-Edge-On-Galaxie überhaupt. Natürlich habe ich sie nicht gesehen, denn 14m5 sind zu wenig. UGC 3714 in der Nähe mit 12m7 geht gerade noch als Minifleck, aber mehr war nicht drin.


    Weiter mit NGC 188 im Kepheus. Dieser Offene Sternhaufen ist sage und schreibe 6,3 Milliarden Jahre alt! Entsprechend fehlen ihm helle Sterne. Es ist der nördlichste Offene Sternhaufen, den ich bisher gesehen habe. Von seinen über 5000 Sternen habe ich knapp ein Dutzend gesehen. Dezent, nett, nicht sehr auffällig, aber eben als Methusalem sehr spannend.


    So, die Jungfrau steht nun hoch genug am Himmel, als kurz zu M 84 und M 86 geschwenkt und dann die Markariansche Kette entlang gehangelt. Was soll man dazu sagen außer, dass man sich schon auf den Frühling freuen kann.


    Mittlerweile kommt doch der Tau und es ist schon knapp vor 4 Uhr morgens. Als Abschluss habe ich nochmal die bereits im Nordwesten stehende Auriga besucht.


    Basel 4 war zuerst dran – ich habe eine kleine Ansammlung von 10 Sternen ab ca. 12 mag bis 14 mag gesehen. Der Haufen soll integriert 9m1 hell sein. Im 8-Zöller kein Problem, man sieht Einzelsterne, aber keinen Nebelfleck im Hintergrund.


    Berkeley 16 ist auch sehr nett – mit 10m0 integrierter Helligkeit soll er schwächer als Basel 4 sei. Das kam mir allerdings nicht so vor, denn auch hier sind die Einzelsterne so ab 12 mag hell (und schwächer natürlich). Hier lohnt es sich, mal länger zu verbleiben, da immer wieder sehr schwache Sterne aufblitzten. Ich denke, dass so an der Grenze zu 15 mag noch einiges schlummert, mehr als das halbe Dutzend Sterne, die ich direkt sehen konnte (plus ein paar wenige indirekt).


    Waterloo 2 war der letzte Sternhaufen, den ich besucht habe. Was für ein witziges Objekt… man sieht eine sehr kleine, helle Sternengruppe, die mich an den Delfin erinntert, nur gespiegelt, was die Biegung angeht. Als Info zum Haufen habe ich gefunden, dass er 33 Sterne enthalten soll. Ich habe aber auffällig nur die 6 Sterne, die den Delfin darstellen plus einen weiteren etwas entfernt gesehen und dann war nichts weiter zu erkennen. Schräg… Ich muss mal schauen, ob ich mehr zu dem Haufen recherchieren kann.


    Als Abschluss habe ich noch zwei Asterismen im Fuhrmann besucht. Zuerst die Grinsekatze (Cheshire-Cat) – hm, so richtig erkannt habe ich sie nicht, da sie vermutlich nicht ganz in mein Übersichtsokular passt. Muss ich mal mit `nem Fernglas probieren. Beim Herumschwenken kann man sich das Muster schon zusammensetzen, es wirkt so aber nicht.


    Sehr witzig war aber Theta Aurigae mit seinem Hüpfseil (Sedlatscheks seilspringender Stern). Wer mal richtig grinsen will, dem kann ich dieses nette Sternenmuster nur empfehlen. Theta Aurigae ist ja sofort zu finden und im Übersichtsokular sieht man eine U-förmige Sternenkette. Theta Aurigae steht in der Mitte der Öffnung des U. Ein würdiger Abschluss.


    Jetzt wurde es nämlich zusehend feuchter, also habe ich meine sieben Zwetschgen eingepackt und bin ab nach Hause, damit ich noch vor 5 Uhr ins Bett konnte. Seit vielen Jahren mein erstes Silvester, bei dem ich keinen Tropfen Alkohol getrunken habe, nicht mal den obligatorischen Neujahrswhisky. Das muss ich zeitversetzt nachholen. Oder eben erst wieder nächstes Jahr, vorausgesetzt, Wetter und Frau machen da mit. Meine Frau hat es jedenfalls völlig locker gesehen und hatte gar kein Problem mit Silvester allein zuhause (allein war sie eh nicht, denn wir haben einen Hund, genauer eine Hündin, die zu Silvester eh immer intensiver betreut werden muss – Knallerei und Haustiere ist ein Thema für sich).


    Danke für’s virtuelle mitkommen… die Nacht drauf, also auf heute, war ich wieder draußen, habe aber nur Fotos gemacht und den Himmel dabei nur mit bloßem Auge studiert. Dazu ein andermal mehr, wenn die Fotos was geworden sein sollten.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    ein wahnsinnig toller Bericht. Danke für´s teilen einer so schönen Astronacht. Großes Lob!!! :thumbup:

    Beim Lesen habe ich für mich so allerhand Tipps entdeckt und auch gleich Lust bekommen, einige der Objekte bei nächster Gelegenheit selbst aufzusuchen.


    viele Grüße

    René

  • Hallo Christoph,


    schöner Bericht, danke Dir! Super Programm, so kann das Jahr aufhören - und losgehen!


    Der Pferdekopfnebel sollte mit der Öffnung und bei den Bedingungen nicht furchtbar schwierig sein. Etwas irritiert haben mich die roten Sterne, die Du mit dem H-beta-Filter siehst, die sollten doch eigentlich auch grün sein!? Hast Du aus Versehen einen H-Alpha verwendet?


    Viele Grüße, Holger

  • Servus Renè und Holger,


    freut mich, dass euch der Bericht gefällt. :)


    Zum Filter: auch, wenn ich ihn gegen eine helle, weiße Lampe halte, sehe ich bei dem "H-beta"-Filter rot und nicht grün. Kann es sein, dass ich dann einen H-alpha geschickt bekommen habe, obwohl ich H-beta bestellt habe? Auf der Schachtel steht H-beta und auf dem Filter auch... Ich habe allerdings einen Filter für's visuelle Nutzen, also ohne IR-Filter, vielleicht daher der rote Eindruck?!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    OIII und H-Beta haben sehr nah beieinanderliegende Durchlassbereiche und erzeugen in Transmission senkrecht durch sehr ähnliche Grüntöne. Wenn das bei Dir anders ist, stimmt irgendwas nicht.


    Viele Grüße, Holger

  • Servus Christoph,

    Huiuiui, das ist ja wieder ein Objekte Reigen,da glüht das Handy vom Scrollen.;+)


    Wenn die Integralsign-Galaxy Dein Liebling ist,kann ich Dich nur ermutigen,die nochmal mit 8" anzusteuern,denn damit geht die :-))


    Die Haken wohl eher nicht,aber der längliche Körper schon.

    Müsste auch im BAfK so drinstehen...

    Wie die meisten Superthins braucht's da ein bisl mehr Geduld.;-)


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo Christoph,


    Meine Frau hat es jedenfalls völlig locker gesehen und hatte gar kein Problem mit Silvester allein zuhause (allein war sie eh nicht, denn wir haben einen Hund

    ja, so ist das mit den Frauen. Irgendwann brauchen sie uns nicht mehr und ziehen sogar den Hund vor. Meine hatte auch nichts dagegen, daß ich an Silvester spechteln gegangen bin, obwohl wir nicht mal einen Hund haben!


    Allerdings hatte ich versprochen, bis 24 Uhr zurück zu sein. Ich bin schon um 17 Uhr los, und ab 21 Uhr gabs hohe Wolken über der Schwäbischen Alb, so daß ich rechtzeitig zu hause war.


    Schöner Bericht. Das war ja eine richtige Marathon Sitzung. In letzter Zeit bin ich nach 3 Stunden beobachten schon zum ersten Mal müde, und die Beine tun mir weh vom Stehen auf der Leiter. Man wird ja doch älter - und vielleicht hat das mit den Frauen auch damit zu tun. ;)


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Christoph,


    wieder ein sehr ausführlicher und präziser Bericht mit vielen interessanten Objekten ! Toll was du alles aus den Sternhaufen herauskitzelst, wie ja auch schon in einem vormaligen Bericht über das Gebiet Eidechse und angrenzender Schwan 8). Und ja, bei guten Bedingungen finde ich den Rosettennebel mit OIII-Filter auch überaus eindrucksvoll.


    wenn ich schonmal in der Giraffe bin, musste ich natürlich das Integralzeichen, UGC 3697 probieren. Das ist die, wie ich finde, schönste Super-Thin-Edge-On-Galaxie überhaupt. Natürlich habe ich sie nicht gesehen, denn 14m5 sind zu wenig.

    Da kann ich Norman bestätigen, ich hab bei dem Teil eine gute Alpennacht in Erinnerung, wo ich mit 10-Zoll sogar einen der beiden Knicks ausmachen konnte. Der "Deep Sky Field Guide" (Begleitbuch zur Uranometria) gibt als Helligkeit auch V = 12.9 mag an (Dimension 3.0' x 0.2' !) - ich vermute, dass da mit den 14,5 ein fotografischer Wert reingerutscht ist.


    Und dass du eine ziemlich gute Durchsicht hattest, kann ich für München bestätigen: Ich war in der gleichen (Silvester-) Nacht zu Mitternacht hin auf dem Münchner Olympiaberg (immer noch etliche Silvesterkracher, aber kein Vergleich zu anderen Jahren) - und für die Stadt kam der Orion richtig auffällig rüber:



    Servus

    Ben

  • Servus Ben,


    ah, 12m9 klingt auch eher machbar (den Wert habe ich von irgendeiner Seite, auf der de Galaxie fotografiert wurde, hätte ich mal nachprüfen sollen). Ich kam eigentlich spontan auf die Idee, nach dieser Galaxie zu schauen, als ich in der Nacht eh schon in der Giraffe unterwegs war. GoTo macht einen da übermütig und ich war im Sightseeing-Modus. Ich muss mich mal mit mehr Muße an diese schöne Galaxie wagen. Mir würde der Strich ja reichen, den Rest (die beiden Bögen) kann ich mir dann im Kopfkino dazu vorstellen. Ich finde einfach Fotos von dieser Galaxie toll.


    Dass ihr beide (auch Norman) sie im 8-Zöller sehen konntet, spornt da natürlich an. Und da der Strich sehr schmal ist, muss man genau wissen, wo sie zu sehgen ist (also auf den Stern genau... wird nachgeholt).


    Toll was du alles aus den Sternhaufen herauskitzelst, wie ja auch schon in einem vormaligen Bericht über das Gebiet Eidechse und angrenzender Schwan 8). Und ja, bei guten Bedingungen finde ich den Rosettennebel mit OIII-Filter auch überaus eindrucksvoll.

    Danke für die Blumen! 8) Überrascht war ich davon, dass ich Czernik 20 rauskitzeln konnte. Manchmal geht mehr, als man denkt. Was ich anz vergessen hatte: ich habe NGC 1798 nachgeholt, den ich bei meiner ersten Auriga-Session nicht gesehen hatte. Und ich muss mich da ein bisserl korrigieren... ich habe ihn schon gesehen, aber nur die allerhellsten Sterne. Das Gewusel aus schwachen Sternen, da den Haufen eigentlich ausmacht, konnte ich nicht sehen. Und so auch beim zweiten Versuch in der Silvesternacht. Auch keinen Nebelhauch. Da ein paar helle Sterne dabei sind, dürfte die Helligkeitsangabe des Haufens insgesamt natürlich passen.


    Ja, irgendwie finde ich Offene Sternhaufen spannend. Andere finden die langweilig, aber man kann da so viel entdecken. Immer mehr Lichtpünktchen blinken auf, wenn man lange genug in aller Ruhe beobachtet. Dass ich die 15 mag hinbekommen habe freut mich vor allem.


    Und dass du eine ziemlich gute Durchsicht hattest, kann ich für München bestätigen: Ich war in der gleichen (Silvester-) Nacht zu Mitternacht hin auf dem Münchner Olympiaberg (immer noch etliche Silvesterkracher, aber kein Vergleich zu anderen Jahren) - und für die Stadt kam der Orion richtig auffällig rüber:

    Bin ich froh, nicht mehr in München zu wohnen. Ich habe mal in Schwabing gewohnt (lange her). Nie dunkler Himmel und raus in die Natur (nicht in Stadtparks) dauert ewig, dann der ganze Verkehr... Ich beneide dich nicht, bin aber eben typischer Dorfmensch. Und ja, die Transparenz war wirklich gut, das Seeing aber nicht so sehr, es hat auch ziemlich geweht (nach Mitternacht war der Wind dann weg und das Seeing war besser).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,

    Da krieg ich fast schon ein schlechtes Gewissen wenn ich mir meine Anekdotensammlung der gleichen Nacht anschau.
    Ich bewundere immer die Methodik mancher (anscheinend auch erfahrener) Kollegen. Bei mir ist vieles oft etwas hemdsärmelig dokumentiert. Machst du die Notizen gleich während der Beobachtung?


    Orion-Nebel. Heute war er wirklich wunderschön, auch ohne Filter, zu sehen. Mit dem OIII-Filter aber war er echt eine Schau.

    Letztes Jahr auf dem Brauneck unter super Himmel bin ich bei dem Anblick aus allen Wolken gefallen, die Schwingen schienen wie eine weitere Ebende an zarten Filamenten dazugewonnen zu haben. Der war da aber auch ohne Filter schon der Knaller.

    Viele Grüße
    Alex

  • Servus Alex,


    Ich bewundere immer die Methodik mancher (anscheinend auch erfahrener) Kollegen. Bei mir ist vieles oft etwas hemdsärmelig dokumentiert. Machst du die Notizen gleich während der Beobachtung?

    was heißt da erfahren? Ich habe ja erst im Juni 2021 angefangen... jedenfalls mit dem Teleskop. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich mit einem 114mm-Newtin gespechtelt, aber alles noch rein mechanisch und nicht sehr strukturiert. Und seit 2010 manchmal mit nem C8 aus der Schule, aber auch nur zum Probieren und Spazierensehen. Intensiv bin ich erst seit kurzem dabei und es war eigentlich erst meine dritte wirklich intensive Beobachtung.


    Ich mache mir immer direkt Notizen, entweder auf einem Block oder auf meiner Bucket-Liste bzw. den Aufsuchkarten. Deshalb habe ich einen Beistelltisch dabei, einen gemütlichen Gartenklappstuhl und viel Zeit. Ich habe mir vorher ein paar Objekte rausgesucht, die ich definitiv und intensiv anschauen wollte. Der Rest ist dann oft auch spontan. Ich habe zum Glück von früher noch sehr viele Objekte im Kopf. Und mit meiner Kamera bin ich immerhin "schon" seit 2020 aktiv beim Fotografieren, wobei ich die Versuche des ersten Jahres im Nachhinein in die Tonne treten kann (im Vergleich mit den Bildern von 2021).


    Ich sehe mich zwar nicht als blutigen Anfänger, weil ich als Kind/Jugendlicher schonmal sehr aktiv war, daher auch den Sternenhimmel gut kenne und viele Objekte, aber was das Arbeiten mit einem 8-Zöller angeht, habe ich wirklich kaum Erfahrung. Ich bin schon froh, dass ich das Kollimieren halbwegs hinbekomme.


    Den Orionnebel habe ich schön mehrfach angeschaut, aber so schön und mit so weiten Flügeln hatte ich ihn noch nicht gesehen. Schwer in Worte zu fassen. Und entsprechend hatte mich der Anblick im OIII-Filter umgehauen. Ich war eigentlich nur von den Plejaden noch perplexer. Die hatte ich sonst nu rim Fernglas und früher eben im Kaufhaus-Newton angeschaut. Vielleicht war die Luft auch wirklich sehr transparent, aber dass ich so deutlich die Nebel sehen konnte und dann auch noch mit Struktur in den Nebeln, fand ich, war einfach der Hammer. Ich habe mich ja eher in die kleinen Häufchen verliebt, aber so große, nahe können eben auch was haben. Die Plejaden werde ich jedenfalls in Zukunft standardmäßig öfter besuchen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,

    Dann umso mehr "Chapeau", trotz GoTo!

    Vielleicht ist es auch eine Persönlichkeitsfrage was die Dokumentation und Organisation angeht.

    Da ich der Astronomie in den letzten Jahren nicht so viel Zeit einräumen konnte und zu viele Wochen zwischen den einzelnen Beobachtungen liegen, gehen mir viele Eindrücke wieder verloren. Da würde bessere Dokumentation helfen.

    Solange das Equipment nicht im Weg ist bleibt ja auch die Erfahrung die du als Jugendlicher gemacht hast auch jetzt noch die Grundlage. Ob da jetzt ein Motor unterm Teleskop surrt oder nicht ist da egal, denke ich.

    Immer wenn ich bei den Pleiaden dachte, den Nebel zu sehen war nur die Optik irgendwo beschlagen oder miese Transparenz ;-). Denen müsste ich vielleicht auch mal mehr Aufmerksamkeit schenken.

    Viele Grüße

    Alex

  • Servus Alex,


    vielleicht liegt es daran, dass ich im Bereich Biologie / Mykologie forsche und auch Fachartikel publiziere und daher die Dokumentation von Daten, die ich im Gelände aufnehme, also per Stift und Block, für mich kein Problem ist. Ich habe aber zum Glück den Vorteil eines recht guten Gedächtnisses, was Beobachtungen angeht. Ich kann mich an die meisten Objekte erinnern, die ich als Jugendlicher angesehen hatte. Ohne Motor lernt man da eh mehr, denn das Stern-Hopping zum Finden von Objekten ist eine mühsame, aber gute Schule. Und wenn keine hellen Sterne da sind, dann war ees extrem mühsam.. ich denke da an die (oft erfolglose) Suche nach Galaxien in Virgo und Coma. Ich war ma so verzweifelt, dass ich mein Teleskop einfach auf Beta Leonis eingestellt hatte und dann phne Nachführung gewartet hatte, wie viele Galaxien in der nächsten Stunde durch das Okular rutschen. Und dann waren es höchstens kleine Wattebausche, da 114 mm nicht sooo viel Licht sammelt. ;)


    Oder wenn ich zurückdenke, wie ich mich damals zu manchem Doppelstern gehangelt hatte... Das waren Zeiten... Meine erste - damalige - g'scheite Beobachtung war die des Kometen Halley (ich hatte bei der Halley-watch mitgemacht – damals haben weltweit Amateure beobachtet und ihre Daten gemeldet). Und mit dem Fernglas habe ich eigentlich immer wieder den Himmel angesehen.


    Mit meinem jetzigen Equipment genieße ich es richtig, zu beobachten. Das GoTo spart so viel Zeit, dass man sich mehr auf die Beobachtung konzentrieren kann. Genuss pur.


    Zu den Plejaden – zum Glück war die Optik nicht beschlagen. Es sah aber fast so aus, wenn nicht noch innerhalb der Nebel Struktur zu erkennen gewesen wäre (und nicht andere, helle Sterne ohne Nebelhof gewesen wären...). Ich werde das definitiv wiederholen, auch um ein Gefühl zu bekommen, ob es an einer besonders transparenten Nacht lag oder es eben generell mit 8" so gut geht. Da fehlt mir eben noch sehr viel an Erfahrung. Im Moment entdecke ich den Himmel wieder neu bzw. in einer neuen Tiefe. Und das ist einfach faszinierend. Deshalb auch die Mischung aus genau Hinschauen und Sightseeing (was ich allein an NGC 2024 oder dem Orionnebel herausarbeiten hätte können...).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    Danke für deinen sehr ausführlichen Bericht, der deine Obsessivität und Hingabe zu diesem Hobby zeigt, wenn ich mal groß bin und ein richtiges Teleskop habe, hoffe ich auf eine ebenso erfolgreiche Beobachtungsnacht.


    Grüße


    Peter

  • Hallo Christoph,


    danke für den tollen Bericht. Da hast Du ja richtig Spaß gehabt in der Sylvesternacht. Bei mir war Dauernieselregen angesagt.

    6.2mag ist aber auch ein toller Himmel. Von so etwas kann ich hier in der Elbmarsch nur träumen.


    Das mit dem Filter wundert mich auch etwas. Wenn ich durch meine OIII und H-beta schaue (von Lumicon, Astronomik und Baader) sehe ich gegen einen hellen Hintergrund ein grünes oder türkises Bild, je nachdem. Insbesondere der Lumicon H-Beta ist eindeutig türkis, da ist gar nichts rotes. Von welchem Hersteller ist Dein Filter?


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Danke für deinen sehr ausführlichen Bericht, der deine Obsessivität und Hingabe zu diesem Hobby zeigt, wenn ich mal groß bin und ein richtiges Teleskop habe, hoffe ich auf eine ebenso erfolgreiche Beobachtungsnacht.

    Servus Peter,


    sehr gerne doch. Aber du bist doch schon groß und stark. Und was du aus dem Tschibo rausholst. ist ebenso stark. Ich bewundere, was du zum Beispiel aus dem Mond an Details hervorgezaubert hast. Großes Kino!

    Im Vergleich zu manchen Lichteimern und einäugigen Riesen, sprich Zyklopen, die manche hier nutzen, habe ich ja auch nur ein kleines Spielzeug. Interessant wäre aber durchaus, wenn du mit deinem Tschibo versuchen würdest, die gleichen Sternhaufen anzuschauen und zu prüfen, was du mit deinem Gerät da rauskitzeln kannst. Dafür ist ja u.a. das Objekt des Monats als Forenfeature gedacht. Musst du natürlich nicht, ist nur ne Anregung.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Servus Marcus,


    danke für den tollen Bericht. Da hast Du ja richtig Spaß gehabt in der Sylvesternacht. Bei mir war Dauernieselregen angesagt.

    6.2mag ist aber auch ein toller Himmel. Von so etwas kann ich hier in der Elbmarsch nur träumen.

    ebenfalls danke für deine nette Rückmeldung! Ja, es hat wirklich Spaß gemacht. Dauernieseln wäre da nicht so schön gewesen. Und ja, ich kann mich glücklich schäzen, hier so dunklen Himmel zu haben. Ich hatte vorher deutlich näher an dem Lichtmonster München gewohnt, da war der Himmel viel heller. Laut Lichtverschmutzungskarte habe ich bis 21,5 mag/arcsec^2 als SQM, also Bortle 4 an der Grenze zu Bortle 3 (dunkelste Ecke im ganzen Landkreis).


    Das mit dem Filter wundert mich auch etwas. Wenn ich durch meine OIII und H-beta schaue (von Lumicon, Astronomik und Baader) sehe ich gegen einen hellen Hintergrund ein grünes oder türkises Bild, je nachdem. Insbesondere der Lumicon H-Beta ist eindeutig türkis, da ist gar nichts rotes. Von welchem Hersteller ist Dein Filter?

    Der Filter ist von Omegon. Der OIII ist super, ich bin wirklich begeistert, aber der H-beta offenbar etwas schräg.

    bei den Hß und OIII Filtern von Lumicon gibt es tatsächlich Exemplare, die im Roten wieder ordentlich aufmachen. Kuck mal bei Reiner: http://www.reinervogel.net.

    Servus Stefan,


    ebenfalls danke für den Input und auch die Glückwünsche zum Wetter ;-). Ich werde beim Händler nachfragen, ob das so normal sei, denn ich habe keine Rot-Grün-Schwäche. Ich dachte eben auch, dass es daran liegen dürfte, dass der Filter im tiefen Rot aufmacht, da es ja nur ein rein visueller Filter ist. Mir fehlt da aber eben die praktische Erfahrung. Mal schauen, was der Händler zur Farbe des Filters sagt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    Wenn die Sterne erkennbar rot sind statt grün, kommt wohl hauptsächlich die falsche Wellenlänge durch... oder ist das zu einfach gedacht?

    Selbst mein UHC-Filter, der ja auch bei H-alpha wieder aufmacht, sieht eher grün aus.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Servus Holger,


    yep – ich denke da genauso. Eigentlich sollte ja primär die H-beta-Linie, also deren Licht durchkommen. Mir war nur nicht klar, inwiefern das Rot knapp vor Infrarot noch mit reinspielt. Und wenn ich weiß, dass das so wenig sein muss, dass der Filter wirklich türkis wirken muss, dann ist da snicht nur logisch, sondern sehr hilfreich, da ich dann weiß, was genau ich beim Händler nachhaken muss.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    eindeutige Klarheit würde da wohl nur eine Filterkurve schaffen. Die Antwort vom Astroshop kann ich mir lebhaft vorstellen: „Das ist ein visueller Filter, dass da etwas rotes Licht durchkommt, macht sich bei der Beobachtung praktisch nicht bemerkbar.“ Welche Halbwertsbreite hat der denn? Ein H-Beta sollte so schmalbandig wie irgendwie möglich sein. Und der Transmissionsbereich muss natürlich genau die Emissionslinie treffen. Bei beiden Punkten hapert es bei den günstigen Labelfiltern leider ab und zu.


    Die Filter von Astronomik kann ich da empfehlen, ich habe Gerd Neumann mal dabei zugesehen, wie er einzelne Filter vor dem Verkauf geprüft hat. Die haben zwar ihren Preis, aber über die Qualität habe ich noch nichts nachteiliges gehört.

    Baader und Lumicon sind ebenfalls sehr gut, mit dem Baader H-Beta habe ich aber keine Erfahrung. Mein Lumicon ist exzellent, aber die Preise sind mittlerweile ziemlich heftig. Bei einer Neuanschaffung würde ich auch zu Astronomik greifen.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • nteressant wäre aber durchaus, wenn du mit deinem Tschibo versuchen würdest, die gleichen Sternhaufen anzuschauen und zu prüfen, was du mit deinem Gerät da rauskitzeln kannst.

    Hallo Christoph,


    Deepsky habe ich schon auf dem Plan, ist aber völliges Neuland für mich und irgendwie schaffe ich keinen Einstieg, obwohl M42 sich zur Zeit als Anfängerobjekt anbieten würde. Um ein wenig Belichtungszeit zusammen zu bringen, versuche ich gerade eine einfache DIY Nachführung zu bauen obwohl ich eigentlich eher der visuelle Beobachter bin. Zur Fotografie bin ich nur gekommen um zu zeigen, dass ein Tchibo nicht ganz hoffnungslos am Nachthimmel ist. Dies ist mit Bildern einfacher als durch eine Beschreibung.


    habe ich ja auch nur ein kleines Spielzeug

    Hast du deine Signatur geändert, ich dachte dort etwas von einem Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624 gelesen zu haben. Vielleicht setzte ich so ein Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624 mal als Leitrohr auf mein Tchibo :) :) :) :)


    Grüße


    Peter

  • Hallo Christoph,


    eine Sache fällt mir noch zum Pferdekopf ein: mit welcher Austrittspupille hast Du beobachtet? Der H-Beta performt am besten bei einer AP von 3-5mm. Darüber wird der Himmel zu hell, darunter der Nebel zu lichtschwach. Und es ist wichtig, dass man Alnitak bei der Beobachtung aus dem Gesichtsfeld hält. Sonst überstrahlt er den schwachen IC434 schnell. Deshalb bringt einen ein passendes Plössl eventuell eher zum Erfolg als ein Weitwinkelokular. Mein "Magic Horsehead Eyepiece" ist ein 20mm Plössl, mit dem ich auf eine AP von etwa 4,3mm komme. Damit klappt es recht gut.


    Den Emissionsnebel an sich mit 8" zu sehen ist schon ein Erfolg. Die dunkle Einbuchtung, die sich in größeren Teleskopen dann blickweise als Pferdekopf zeigt, ist dann nochmal eine Herausforderung. Bei mir hat es tatsächlich einige Jahre gedauert, bis ich das erste Mal mit dem 16"er den Kopf gesehen habe. Wenn es dann einmal geklappt hat und man den Anblick und die Größenverhältnisse kennt, wird es deutlich einfacher.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Servus Marcus,


    ich hatte mein 20 mm 70°-Okular verwendet (81x) und bin dann nicht mehr höher gegangen (ich habe noch ein 8 mm und als Übersichtsokular ein 38 mm). Ich war zuerst vom OIII dermaßen entzückt und hatte den Hbeta dann einfach nur mal probieren wollen und war dann vom Dunkelrot dezent verwirrt. Alnitak war auch kaum noch zu sehen, weshalb ich dann abgebrochen habe und gleich wieder zum OIII gegriffen habe. Wenn ich Näheres weiß (Rückmeldung Astroshop), gebe ich Bescheid.

    Aber gut zu wissen, dass der Pferdekopf, wenn überhaupt, nur mit viel Ruhe und Geduld und nocht unbedingt beim ersten Anlauf rauszukitzeln ist. Erstmal werde ich probieren, ob ich den Emissionsnebel überhaupt sehe. Danke für die Tipps!


    Servus Peter,


    ob Spielzeug oder nicht ist immer nur eine Frage der Perspektive. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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