Wie testet man ein Okular?

  • Alle Okulare zeigen den gleichen Himmelsauschnitt, weil sie alle die Feldblende maximal ausnutzen.

    24mm - 40 mm

    Das ist falsch begründet (oder zu kurz formuliert). Die Grenze, ab wann die Feldblende der begrenzende Faktor ist, hängt auch vom scheinbaren Gesichtsfeld sGF des Okulars ab. Ein Weitwinkelokular erreicht dies schon mit kürzeren Okularbrennweiten. Schau einfach mal auf meine obige Skizze. Vereinfacht kann man das geometrisch lösen. Mit einem Dreieck, dass in der Spitze dem Winkel des sGF und dessen Höhe der Okularbrennweite entspricht. Die Grundseite ist dann die Feldblendenöffnung.


    Kompliziert wird's, wenn die Feldblende im Okular hinter den ersten Linsen liegt. Hier ist die Größe der Feldblende nicht mehr gleich der effektiven Feldblende. Das Gesichtsfeld wird hier durch die sog. effektive Feldblende bestimmt, ein theoretischer Wert.



    ***

    Für Interessierte:

    Das sGF kann man nachfolgend messen. Und zwar über die Durchlaufzeit in Sekunden, die ein Stern braucht, wenn er durch ein stillstehendes Teleskop von einer Seite zur anderen durchwandert (Erddrehung). Da ist dann etwas Rechenarbeit notwendig. Die Erde dreht sich in 23:56h. Der Winkelabstand zum Polarstern spielt auch eine Rolle. Dann noch die Teleskopbrennweite bzw. die Vergrößerung. Einfacher ist der direkte Vergleich zweier Okulare. Bei gleichem sGF wandert ein Stern bei halber Okularbrennweite (= doppelter Vergrößerung) auch in der Hälfte der Zeit durchs Gesichtsfeld.

    Plössl haben je nach verwendeten Glassorten ein sGF von 50° bis 55°. Als Simon Plößl die um 1840 in Wien erfand, waren es eher weniger als 50°. Seine Konkurrenz Carl Kellner arbeitete bei Zeiss als er 1847 das Ramsden-Okular zu dem heute nacht ihm benannten Kellner-Okular verbesserte. Abbes orthoskopisches Okular wurde um 1870 entwickelt. Es heißt deshalb so (orthosskopisch=rechtsehend), weil es wenig Verzerrungen hat, als Messokular also ideal ist, wenn man Abstände im Okularbild mit Strichplatten ablesen möchte. Schärfer als im Plössl ist die Abbildung auch, weshalb sie noch heute bei Planeten beliebt sind. Viel schärfer ist selbst heute noch kein Okular.

  • Das 4mm SR würde ich weglegen, weil zuviel Vergrößerung für die Teleskop-Öffnung.


    Die beiden anderen würde ich benutzen. Zwei Okus dürften auch genug sein.


    Das 12,5er evt. noch bei Gelegenheit austauschen zB. gegen ein 10er Plössl (Omegon?) oder besser. Ein 'Augenkleber' wird's in der avisierten Preisklasse ziemlich sicher.


    Auch wenn das Fernrohr in meinen Augen eher untere Schublade ist, würde ich mit dem Ding sofort auf Mond, helle Planeten, Doppelsterne, 'geballte' Sternhaufen etc. losgehen! Mit etwas Übung kann das Teil enormen Spaß machen!


    Irgendwie noch einen Leuchtpunktsucher drauf schrauben ...


    Verstehe mich richtig: Ich würde ... und ich hätte Spaß.


    Habe selbst einen Skywatcher Teleskop N 76/300 Infinity in Benutzung , neben anderem Zeug. :D


    Gruß

    Stephan

  • Das ist falsch begründet (oder zu kurz formuliert). Die Grenze, ab wann die Feldblende der begrenzende Faktor ist, hängt auch vom scheinbaren Gesichtsfeld sGF des Okulars ab.

    Ich meine, es war adressatengerecht verdichtet, nicht zu kurz, nicht zu lang und den Sachverhalt treffend dargestellt.

  • Ein Weitwinkelokular erreicht dies schon mit kürzeren Okularbrennweiten. Schau einfach mal auf meine obige Skizze.

    Es geht auch so. Das von mir erwähnte 24mm darf bereits unter den Weitwinkelokularen subsumiert werden. Und es kann auch nicht mehr ans Auge bringen, als durch 1,25“ Hülsen durch passen. Dafür mit Komfort. Feldblendensitz hin oder her.

  • So wäre der Bildausschnitt Deiner zwei brauchbaren Okus an M13, einem genialen Kugelhaufen. Wird bei Dir nicht aufgelöst, aber angelöst ... traumhafter Blick auch bei Dir!


    Als Eigengesichtsfeld für Dein Huygens habe ich 40° eingesetzt ... dürfte üblicherweise so sein.


    Hier noch eine Seite

    Okulare

  • Es werden hier zwei Okulare in einem Bild verglichen, ein 12,5mm Huygens und ein 20mm „Plössl“ ? Das Huygens wird mit einem konstruktiven Eigengesichtsfeld von 40grd angenommen. Gut.


    Da sich mit dem 12,5mm die Vergrößerung gegenüber einem 20mm ja deutlich ändert, müsste sich der Durchmesser von M13 ja auch deutlich ändern, oder? Wie könnte das darstellungstechnisch rüberkommen?


    Wählte man Jupiter mit seinen Monden drumherum als Beispiel, fiele das zeichnerische Darstellungsproblem spontaner auf. Durch den Brennweitenwechsel kommt nämlich das Thema Vergrößerung ins Spiel. Das menschliche Auge sieht ja Jupiter und M13 im Durchmesser größer. Wieviel Drumherum dazu kommt, ist ein Thema des Eigengesichtsfeldes und wieviel konstruktiven Aufwand der Hersteller betrieben hat.


    Grüße

    Reinhold


    Nachtrag: Anders ausgedrückt, die Darstellung ist nicht auf die Wahrnehmung des menschlichen Auges normiert, sondern auf …

  • Das 4mm SR würde ich weglegen, weil zuviel Vergrößerung für die Teleskop-Öffnung.


    Auch wenn das Fernrohr in meinen Augen eher untere Schublade ist, würde ich mit dem Ding sofort auf Mond, helle Planeten, Doppelsterne, 'geballte' Sternhaufen etc. losgehen! Mit etwas Übung kann das Teil enormen Spaß machen!

    Ja, mit dem 4 mm konnte ich noch nichts sinnvolles machen. Mit den beiden anderen habe ich den Mond, Saturn und Jupiter schon betrachtet. Mond und Saturn waren ganz cool, Jupiter war nur eine Scheibe. Ich muss das Teleskop aber auch erst noch Justieren :)

    Das hat schon Spaß gemacht.

    Als erste Verbesserung habe ich das Stativ versteift, damit das Teleskop nach dem Verstellen nicht so lange nach wackelt...

    Es war hald auch sehr günstig und ich lerne jetzt erst mal damit :)

    Kann man demnächst eigentlich auch mal die Andromeda Galaxie sehen?

  • Das tatsächliche Gesichtsfeld ist ca.

    =2*ARCTAN((Feldblendendurchmesser/2)/Objektivbrennweite)


    Das scheinbare Sehfeld ist dann (Verzeichnung mal außen vor)

    tatsächliches Gesichtsfeld * Objektivbrennweite/Okularbrennweite

    tatsächliches Gesichtsfeld des H 20 mm:

    =2*arctan((10mm/2)/20) = 28°


    tatsächliches Gesichtsfeld des H 20 mm:

    =2*arctan((20mm/2)/20) = 53°


    also fast das doppelte?

  • Edit:

    Das tatsächliche Sehfeld kann man per Sterndurchlauf ermitteln. Also die Zeit messen. die ein Stern (oder Planet) bei 0° (90° "seitab" vom Pol) braucht, um einmal zentral durch das Sehfeld zu laufen. (Jupiter wäre aktuell ein passender und leicht zu findender Kandidat, wenn man früh aufsteht.) Das Sehfeld ist dann Durchlaufzeit in Sekunden * 15''/s.

    Das höhrt sich nach einer interessanten Methode an aber momentan bin ich noch nicht so weit, dass ich mein Teleskop nach "Grad" ausrichte. Das hat auch nur eine Azimutale Montierung und keine Äquatoriale Montierung.

  • Pack das auch wech! :)


    Entwackeln macht Sinn .... Kollimationsversuche am Tubus würde ich erst mal unterlassen ... Sind vielleicht Schräubchen, die plötzlich kein Gewinde mehr finden ... Zumindest erstmal bei YT oder hier guggen an Vergleichtsbildern, ob's tatsächlich grob dekollimiert ist. Versuche nur mit feinem Werkzeug, nach fest kommt ab, oder Gewinde wech ... - Kollimierhilfe aus Filmdose?

  • Deine Rechnung kann so nicht stimmen, du hast Objektivbrennweite (=Teleskopbrennweite) und Okularbrennweite verwechselt.


    Das Verhältnis aus Teleskopbrennweite und Okularbrennweite ist die Vergrößerung V.


    Die erste Formel ist abstrakt, sie besagt, dass das reelle Abbild, welches vom Teleskop genau in Teleskopbrennweite erzeugt wird, an der Feldblende vom Okular aufgenommen wird, um es ins Auge zu projizieren. Egal wie groß das reelle Abbild ist, es wird nur ein Bildausschnitt in Größe der Feldblende weiterverarbeitet. In meiner Grafik ein paar Beiträge zurück ist das die Stelle, die ich mit Fokusebene beschriftet habe.


    Ich täte da ohne Arkustangens rechnen. Es kommt immer noch das Gleiche raus, aber meine Überlegung lässt sich vielleicht einfacher merken.

    Stell Dir ein Teleskop vor, welches am Objektiv vorne drehbar fixiert ist. Um den ganzen Himmel 360° zu sehen, muss man es dann einmal im Kreis bewegen. Die Feldblende liegt dann auf einer Kreislinie. Wie oft passt die Feldblende mit ihrem Durchmesser d auf diesen Kreisumfang? Sprich, wie viele Zwsichenstopps muss ich machen, wenn ich nichts verpassen will?

    Der Abstand Objektiv zu Feldblende = Teleskopbrennweite f

    Der gedachte Kreis hat ein Umfang U von 2*$\pi $*f. Das Verhältnis des Feldblendendurchmessers zu diesem Kreis ergibt einen Winkel $\theta $ (Theta). Mit Dreisatzrechnung kriegt man einen Gradwert: Ein ganzer Kreis hat 360°. Der Teil mit dem Feldblendendurchmesser hat dann $\theta $ = d/U*360.

  • Deine Rechnung kann so nicht stimmen, du hast Objektivbrennweite (=Teleskopbrennweite) und Okularbrennweite verwechselt.

    Ja, das stimmt :saint:


    tatsächliches Gesichtsfeld des H 20 mm:

    =2*arctan((10mm/2)/700) = 0,82°


    tatsächliches Gesichtsfeld des H 20 mm:

    =2*arctan((20mm/2)/700) = 1,64°


    oder mit der neuen Formel

    10/700 *360 = 5,14 °

    bzw.

    20/700*360 =10,28°


    irgendwas scheine ich da mit dem arctan noch falsch zu machen...

    aber egal... :)

  • Stell Dir ein Teleskop vor, welches am Objektiv vorne drehbar fixiert ist. Um den ganzen Himmel 360° zu sehen, muss man es dann einmal im Kreis bewegen. Die Feldblende liegt dann auf einer Kreislinie. Wie oft passt die Feldblende mit ihrem Durchmesser d auf diesen Kreisumfang? Sprich, wie viele Zwsichenstopps muss ich machen, wenn ich nichts verpassen will?

    Ja, das ist schön anschaulich :)


    mit dem Huygens müsste ich dann 360°/0,82° = 439 Schritte machen

    und

    mit dem Plössl müsste ich 360°/1,64° = 219 Schritte machen

  • Hallo


    ist ja alles viel zu kompliziert, diese Okular Beigabe ist mir wohl auch schon untergekommen, das SR hat für 4mm durchaus einen angenehmen Einblick , aber macht wohl deftig Farbsäume.

    vielleicht als technische Spielerei , ein Sterntest im monochromatischem Licht geht.


    Das H20 ist Dank des 20mm Plössl überflüssig , vergleichst du beide 20er merkst du schnell das 12.5 sollte auch durch ein Plössl ersetzt werden, besseres ist auch möglich


    die Hygens sind aus zwei unverkitteten Linsen, die Bauform wäre gut für Sonnenprojektion wenn nicht aus Kunststoff, und das sind sie leider


    ein 6mm Okular wäre wohl das höchste was noch funktionieren könnte da muss man aber schon auf auf größeren Augenabstand setzen.

    9mm Plössl ist dagegen noch ganz angenehm, da würde ein 12-14mm gut zwischenpassen, was mit längerer Brennweite um Objekte zu finden ist aber eventuell auch gut.


    bis auf Ausreißer sind Okulare meist auch ihr Geld wert, habe das selbst schon erlebt das in 7,5mm Brennweite mehr aufgelöst wurde wie in billigen 6mm

    jedes extra kostet 30€ ??? größerer Augenabstand, mehr Feld, noch mehr Feld, bessere Vergütung, bessere Korrektur am Bildrand, sauberere Okulatkörperkonstuktion, .....

    ist nur ein Erklärungsversuch, mit frei erfundenem Preis, aber der Mehrnutzen ist weit größer als Alufelgen und Spoiler am Auto


    Gruß Frank

  • 10/700 *360 = 5,14 °

    bzw.

    20/700*360 =10,28°

    Wenn die Brennweite 700 mm ist, dann ist der Umfang des von mir gedachten Hilfskreises U = 2*3,14*700 = 4396 mm

    und mit einer Feldblende von 10mm komm ich dann auch ein Gesichtsfeld von 10 / 4396 * 360 = 0,82° (so wie mit der Arctan-Formel)

  • jedes extra kostet 30€ ??? größerer Augenabstand, mehr Feld, noch mehr Feld, bessere Vergütung, bessere Korrektur am Bildrand, sauberere Okulatkörperkonstuktion, .....

    Ja, sowas in der Richtung habe ich vermutet. Gestern habe ich die beiden 20 mm verglichen und ich muss sagen, die 8€ für das Plössl haben sich gelohnt. Das Bild wirkt etwas detailreicher und das Gesichtsfeld ist größer. Der Nutzen von noch mehr Gesichtsfeld erschließt sich mir momentan noch nicht, aber vielleicht kommt das ja noch mit etwas mehr Erfahrung. Tagsüber habe ich mit dem Teleskop etwas Erdbeobachtung gemacht und ich muss sagen mir sind da bei dem Plössl keine Bildfehler aufgefallen. Ich habe aber auch nur kurz rein geschaut, das Bild scharf gestellt und dann war ich zufrieden, nach Merkmalen für Fehler habe ich nicht gesucht.


    Bei dem 12,5 mm Huygens sieht es ganz anders aus, gestern habe ich den Saturn beobachtet. Mit dem 20 mm Plössl konnte ich einmal Position einstellen und dann ganz bequem fokussieren. Der Saturn blieb lange im Gesichtsfeld. Bei dem 12,5 mm musst ich ständig das Teleskop nach führen und das Einstellen des Fokus war definitiv kein Spaß, jede kleine Berührung ließ das Bild zittern. Hier wäre mehr Gesichtsfeld definitiv auch mehr Geld wert.


    Was Vergütung, Korrektur und Okularkörperkonstruktion betrifft habe ich noch gar kein Gefühl für die Unterschiede. Kann ich da etwas zwischen dem Huygens und dem Plössl bemerken wenn ich auf bestimmte Details achte?

  • Wenn die Brennweite 700 mm ist, dann ist der Umfang des von mir gedachten Hilfskreises U = 2*3,14*700 = 4396 mm

    und mit einer Feldblende von 10mm komm ich dann auch ein Gesichtsfeld von 10 / 4396 * 360 = 0,82° (so wie mit der Arctan-Formel)

    Danke für die Geduld...

    Ich hab wieder nicht richtig gelesen :(

  • Hallo


    Das der Saturn s hnell auswandern beim H12, 5 liegt am kleinem Gesichtsfeld... Hast du doch selbst geschrieben😉 bei 80grad bleibt er doppelt so lange drinn.

    Großes Okulargesichtsfeld macht also bei hoher Vergrößerung Sinn, da passt es ja auch noch in die 1,25Zoll


    Gruß Frank

  • Ja, bei dem 12,5 macht das definitiv Sinn :thumbup:


    ich meinte nur bei dem 20 mm Plössl erschließt sich mir der Nutzen von noch mehr Gesichtsfeld noch nicht so recht

  • Ich glaube das ist jetzt ein Missverständnis


    Das Mehr Gesichtsfeld von Plössl gegenüber dem Huygens macht schon Sinn, da bin ich bei dir. Bei dem Huygens hat man ja bereits beim gerade rein schauen eine Begrenzung, bei dem Plössl muss ich hingegen den Kopf schon hin und her bewegen, damit ich alles sehen kann, wenn ich dann noch mehr Feld habe, dann muss ich den Kopf ja noch mehr hin und her bewegen. Dafür würde ich persönlich jetzt nicht nochmal mehr Geld ausgeben um ein Okular zu kaufen, dass noch besser ist als das 20 mm Plössl.

    Folglich ist mir mit meinem laienhaften Wissen nichts weiter bekannt, dass es Rechtfertigen würde mehr Geld in ein 20 mm Okular zu investieren. Der Saturn braucht schon einige Zeit, damit er aus dem Gesichtsfeld heraus wandert. Mehr als Saturn, Jupiter und Mond konnte ich mit dem 20 mm Okular und dem 76/700 Newton bisher noch nicht sehen / finden.


    Bei dem 12,5 mm sieht es ganz anders aus, das war in der Anwendung ziemlich nervig, da erschließt sich auch mir der Mehrwert einer Mehrinvestition.

  • ich meinte nur bei dem 20 mm Plössl erschließt sich mir der Nutzen von noch mehr Gesichtsfeld noch nicht so recht

    Ganz ehrlich ... es kommt drauf an.


    Wenn das Teleskop auf einer motorisierten Montierung steht, welches sauber nachführt, vermisst man ein großes Gesichtsfeld weniger. Wenn man von Hand nachführt, lernt man ein großes Gesichtsfeld zu schätzen.

    Viele Deiner Fragen könntest du selbst beantworten, wenn du verschiedene Okular einfach mal ausprobierst. Und selbst dann ändert sich der Katalog der Kriterien im Laufe der Jahre. Denn der hängt auch davon ab, wie gut das Teleskop selbst ist, wie dunkel der Standort ist, ob man selbst auf bestimmte Dinge Wert legt, wie z.B. eine scharfe Randabbildung usw.


    Meine allg. Erfahrung ist, dass so über die Jahre praktisch jeder, der dem Hobby treu bleibt, seine Okularsammlung mehrfach umbaut. Und zwar von ganz billig in Richtung hochwertig. Das Bessere ist immer der Feind vom Guten. Ein sicheres Indiz dafür ist, wenn man aus Budgetgründen Kompromisse macht.

    Beispiel: Ich fing seinerzeit mit dem mitgelieferten Plössl an meinem 8-Zöller an, kaufte dann mal ein Baader Hyperion und ein gebrauchtes 30mm Panzer-Okular (Erfle, aus Schweizer Fertigung). Über zwei Jahre merkte ich, dass beide um Welten besser als die Plössl sind, aber am Rand nicht so scharf sind, wie entsprechende Nagler-Okulare. Inzwischen ist jedes Okular in meiner Sammlung allein teurer als damals das Teleskop.

  • Gibt große Objekte, die kaum in Dein 20er Plössl passen. Gibt Objekte, die Du mit bloßem Auge nicht siehst, auch im Sucher nicht erkennen kannst. Dann ist grooooßes Gesichtsfeld hilfreich mit der Hauptoptik zu suchen. Ob Du das große Gesichtsfeld durch Okus mit großem Eigengesichtsfeld (relativ hoher Vergrößerung und dunklerem Himmel9 oder mit welchen längerer Brennweite (geringere Vergrößerung, hellerer Himmel) erreichst, bleibt überlassen.


    Am 12,5" Dobson hatte ich max. ca. 2,2° Gesichtsfeld, das ist schon ein Wort. Ein sehr teures Oku hätte das nochmal leicht gesteigert, gab's aber ursprünglich noch nicht. Jetzt am 6" Schmidt Cassegrain erreiche ich gerade mal so 1,4?°. Das hat aber GOTO, dh. ich muß nicht selbst suchen. Deine derzeit 1,4° sind schon schick, aber da geht noch viel mehr! Das ist der Vorteil kleiner Fernrohre, die können Gesichtsfeld durch die kurze Brennweite!


    Viele Bildfehler erkennst Du besonders heftig am Sternhimmel. ZB. sind im Zentrum Sterne punktförmig, am Bildfeldrand oft zu Strichen verzogen. Tags im Grünen fällt das mir garnicht auf, ist aber da und kostet Definition. In einem Sternenfeld kann das als sehr störend empfunden werden. Dein Fernrohr hat wahrscheinlich einen Kugelspiegel mit einiger Koma. Ein Koma-Korrektor kann das reduzieren, kostet aber und macht idR. die Sterne 'dick' ... ich würde es einfach akzeptieren, ist halt so. Ab Qualität Plössl mit Newton-Objektiv dürften Farbringe kaum auftreten.


    Wenn's ein Low Cost-Teleskop (nicht Low Fun!) bleiben soll, wechsel irgendwann das 12,5er H! Pack einen Leuchtpunktsucher drauf und bestelle Dir 'ne gute Drehbare Sternkarte. - Wenn ein langjähriges Hobby draus werden soll, erwäge den Kauf eines etwas größeren Teleskops wenigstens mit parabolischem Hauptspiegel und Okulare nach Fun, nicht nach Preis. *denk* Geht auch beides ... Die meisten dürfte hier neben dem tollen auch noch ein 'einfaches' Anfängergerät bereit zur Benutzung haben. :)


    Gruß

    Stephan

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