Hallo Leute,
zuerst wollte ich die schon tief stehende Supernova 2022hrs fotografieren, doch nach 8x30 s teils verzogenen Frames stieß der lange Spargel (8" f/6) bereits ans Balkongeländer... man sah sie ganz schwach, aber zu wenig zum auswerten.
Dann kam der Komet 2017 K2 wieder dran, er zeigte jedoch nicht mehr Schweif als vorgestern, mit inzwischen -4° Deklination sinkt er immer tiefer in den Münchener Lichtsmog.
Leicht frustriert und müde fiel mir nichts sinnvolles mehr ein, zumal der 85% dicke Mond bald aufging. Also stellte ich ganz profan den Hantelnebel ein, ließ Kamera, Optik und Montierung schuften und legte mich schlafen. Ja, ich weiß, die Hantel ist schon hinreichend genug fotografiert worden, nur nicht von jedem. Ich zeige hier einen Ausschnitt in ca. 90% Größe:
Teleskop: TS Photon Newton 200/1200 ohne Komakorrektor.
Montierung: Losmandy G11
Kamera: ZWO ASI 294MC Pro
Guiding: PHD2 Sucherguiding
Filter: Astronomik UV / IR Cut Filter
Belichtung: 135x2 min = 4,5 Stunden bei Gain 122 und -10°C, Darks, Himmelsflats während der Dämmerung.
Bedingungen: Klarer Stadthimmel, Laternen, 85% Mond ca. 60° entfernt. Bortle 7-8, fst mit Mühe vielleicht 4 mag
Sterngrenzgröße auf dem Bild: 18,5-19 mag
Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Hystogrammstrecken mit Siril (Graxpert), weiter einebnen mit Fitswork, Gradationskurve, Weißabgleich, Defringe mit RawTheapee.
Zart pieksen die hellsten Teile des Halos wie "Protuberanzen" aus dem Nebel heraus. Diese kann man mit großem Dobson + OIII Filter bei gutem Landhimmel auch visuell sehen.
Dafür dass dieser Newton eigentlich eher für visuell ausgelegt ist, mit f/6 etwas langsam ist und mir mechanisch und optisch nicht so recht zusagt, macht er mir Spaß.