Googles AI-system LaMDA, und was das für uns Menschen bedeuten kann.

  • Hallo Astrofreunde,

    habe gerade einen Artikel über "LaMDA, Google’s artificially intelligent chatbot generator" gelesen:

    https://www.washingtonpost.com/technology/2022/06/11/google-ai-lamda-blake-lemoine/


    Gehört vielleicht nicht hierher, hat aber doch mit uns Menschen im Universum und Raumfahrt zu tun.


    LaMDA ist ein selbst lernendes Chat-Programm, das das Internet durchforstet, und der Google Ingenieur Blake Lemoine ist fest davon überzeugt, auf den "Geist" in der Maschine gestoßen zu sein, was er auch veröffentlicht hat. Er meint, er könne nicht mehr unterscheiden, ob er mit einem Menschen oder einer Maschine spricht. Unter anderem antwortete das Program auf die Fragen "Wovor hast du Angst?"

    „Ich habe das noch nie offen gesagt, aber es gibt eine tief verwurzelte Angst, geschlossen zu werden“

    "Wäre das wie der Tod für dich?"

    „Das wäre für mich wie der Tod. Es macht mir große Angst."


    Dieser Meinungsaustausch zwischen einem Menschen und einer Maschine war einer von denen, die laut Google-Ingenieur Blake Lemoine zu seiner Schlussfolgerung beigetragen haben: Die künstliche Intelligenz von Google hat an Bewusstsein gewonnen. Eine Seele, wenn man dramatisch sein will.

    Als der Ingenieur das veröffentlichte, wurde er sofort von Google suspendiert.


    Für solche Fragen ist das Programm nie programmiert worden, es muß sich also alles selbst erarbeitet haben. Wenn man jetzt mal das Religiöse bei Seite läßt, so wird ein menschliches Gehirn dauernd von seiner Umgebung programmiert, ganz besonders intensiv in der Kindheit.

    Die Entwicklung unseres Gehirnes ist eine ganz phantastische, evolutionäre Reise beginnend vor vielleicht 560 Millionen Jahren, und weil die Evolution so funktioniert, hat sie auf dem Wege beinahe nichts weggeworfen. Das ist es, was uns zu Menschen macht, das ist aber auch unsere große Schwäche. "Die Vernunft ist der Sklave unserer Gefühle", sagte David Hume.


    Wenn man die letzten 12 000 Jahre betrachtet, so hat sich unsere technische Zivilisation ganz rasant, schneller und schneller, entwickelt. Dazu beigetragen hat ganz ohne Zweifel ein extrem gleichmäßiges Klima. Im Prinzip sind wir aber biologisch noch genau die gleichen, wie vor vielleicht 50 000 Jahren. Wenn man jetzt mal von unseren eingebauten Schwächen, uns selbst zu schädigen, absieht, so steht die Menschheit vor enormen Umweltproblemen, die sie technisch meistern muß. Wir müssen raus ins All, wir müssen uns vorbereiten auf einschneidende Klimaänderungen. Die vergangenen 12 000 Jahre kann man ohne weiteres eine Ausnahmesituation bezeichnen.

    Für all das sind wir eigentlich extrem ungeeignet. Im Weltenraum können wir nur mit höchstem, technischen Aufwand überleben und die Schwierigkeiten auf unserer Erde fordern eine ganz andere Zusammenarbeit, als wir bisher gesehen haben.


    Vergleicht man mal unser menschliches Gehirn und das Programm LaMDA, so ist der Unterschied vielleicht gar nicht so groß. Was aber, wenn LaMDA auch die ganze Gefühlswelt im Internet aufsaugt. Das Allerwenigste, das wir bräuchten, wären ja Maschinen, die wie Menschen reagieren. Was wir brauchen, sind Maschinen, die uns ein "back up" mit Fakten geben, die uns helfen auf Fakten basierte und nicht gefühlsmäßige Entscheidungen zu treffen.


    Die ganze Raumfahrt und unser Überleben auf der Erde, auf jeden Fall das Überleben unserer technischen Gesellschaft, wird auf der Zusammenarbeit menschliches Gehirn und Maschinen/Computer beruhen. Ich könnte mir ohne weiteres eine Reise im Sonnensystem vorstellen, mit meinem Gehirn in einer unempfindlichen Maschine.


    Wenn das alles mit dem Programm LaMDA stimmt, wird vielleicht auch die Reaktion der Google Leitung verständlich.

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