Nach nun 5 Monaten ist gestern Abend das passiert, woran ich schon garnicht mehr geglaubt habe. Die Dauer Wolkendecke riss tatsächlich auf. Und ich hatte endlich Gelegenheit, mein komplett umgestaltetes Equipment das erste mal zu testen. Ich habe im letzen Jahr begonnen, einiges bei meinem Setup zu ändern. Nun , einiges ist stark untertrieben, eigentlich alles. Aber der Plan war natürlich , das nach und nach umzustellen und zu testen. Auf Grund einer bisher nie dagewesene Dunkel-Phase, also ungelogen fast 5 Monate Wolkendecke , wurde das neue Equipment immer mehr , und trotzdem konnte praktisch nichts getestet oder eingestellt werden.
Hier nun ein Bericht über die ersten Erfahrungen , und natürlich, wie wir alles wissen, die Tücken , die damit so einher kommen.
Was habe ich also umgestellt.
Von der Celestron CGX auf eine IOptron Cem70G . Die Ioptron war eigentlich nicht meine erste Wahl , ich habe mich allerdings dazu nach ausführlicher Beratung entschieden. Warum überhaupt ein Wechsel von der ja gut funktionierenden CGX. Ganz einfach, mein Rücken wollte das so. Die Cem70 ist so schon fast 8kg leichter . Da ich aber an meiner CGX einige Zusatzteile fest montiert hatte, die die CEM schon an Bord hat , habe ich letztlich über 9Kg weniger mit einem mal auf das Stativ zu stellen. Ich bin nicht unbedingt der IOptron Fan, und werde es glaube ich auch nicht werden. Denn auch die CEM70 hat so einige Tücken und , nennen wir es mal nett , Konstruktive Eigenheiten.
An der Welle der Schrittmotoren schleifen lose Kabel vorbei. Die habe ich erst mal mit einer Ummantelung versehen.
Auf der Unterseite ist die CEM 70 offen, d.h. dort liegt eine Platine ohne jeglichen Schutz. Bitte ? Einmal den Mittelzapfen beim Aufsetzten auf das Stativ verfehlt und das wars.
Also , erst mal einen Schutz für die Platine eingebaut
Die Schrauben, um die Cem auf dem Stativ zu befestigen , liegen derart ungünstig , das man isch wirklich fragen muss , ob der Konstrukteur bei diesem Teil der Cem im Tiefschlaf war. Ich habe diverse Schlüssel ausprobiert , um nicht jedes mal 10 Minuten mit der Montage der CEM auf dem Stativ zu verbringen.
Letztlich bin ich fündig geworden, eine 6 Kant Kugelkopf mit einem dahinter liegenden runden Schaft. astrotreff.de/index.php?attachment/18600/
Soweit zu den mechanischen Problemen der CEM70.
Diese steht übrigens auf einem Berlenbach Planet das , welche Überraschung, das tut was es soll. ohne jegliche Beanstandung.
Nun zur Elektronik der Cem70G. Die kommt mit einem I-Polar. Der funktioniert auch gut. ....Man muss nur drauf kommen, das die Software den IPolar nicht findet , wenn man den internen IGuider schon verbunden hat...warum auch immer.
Der interne IGuider funktioniert auch , wenn man mal raus hat, das man manuell im Treiber ( nicht in PHD) die Belichtungszeit einstellt...und das JEDES mal, wenn man die Cem startet...echt jetzt, IOptron ???. Den Iguider in den Focus zu bekommen ist ein Kapitel für sich. Ich vermute hier einen weiteren Beitrag des oben schon erwähnten Schrauben Konstruktuers.
Die CEM hat einen eingebauten USB 3 Hub ...der funktioniert mit allem möglichen. Nicht jedoch mit meiner Haupt Kamera Touptek 2600. Die wird an dem HUB nicht erkannt, warum auch immer .
Aber soweit so gut , die CEM läuft nun, und das eigentlich auch recht gut.
Bis auf den bisher ungeklärten Umstand, das sie manchmal einfach nicht erkannt wird, und man einmal neu starten muss.
An der CEM habe ich , ebenfalls neu, einen GMK Mini NUC angebaut, auf dem NINA und ein paar Extras laufen Das Ganze ist dann über NoMachine mit dem Netz verbunden. Der GMK ist der Nachfolger meines Mele Quieter. Grund für die Umstellung waren die Abmessungen. Der GMK ist nochmal ein ganzes Stück kleiner und passt problemlos direkt an die CEM70.
Aber mein Equipment hat über den Winter noch weitere Neuerungen erfahren.
Mein Refraktor ist nun ein FRA 500 ( absolut problemlos) also ein 5 Linser , der auch direkt eine ZWO EAF ( auch problemlos) spendiert bekommen hat. Mein erster Motor Focuser überhaupt.
Das letzte i-Tüpchen kam am Samstag, die ToukTek 2600 mit IMX571 Sensor. Das ist der Uprade für die Omegon 1600 . Auch die 2600 funktionier einwandfrei ( wenn sie direkt am NUC angeschlossen ist, und nicht am Hub der CEM, haha)
All dieses Equipment kam nun gestern das erste mal zu Einsatz .
Leider war die Wolkenlücke nur gerade mal 2 Stunden. Und , nachdem ich die Tücken mit dem IPolar , der Fokussierung des Iguiders, der Belichtung des Iguiders, den Anschluss des EAF sowie die erste Benutzung des Autofokus, diverse Treiber und Kabel Probleme überwunden hatte, waren noch etwa 7 MiNUTEN übrig, bevor der Himmel sich wieder komplett zuzog.
Ich habe es also tatsächlich geschafft , mit dem Equipment EINE EINZiGE plategesolvte , geguidete und automatisch fokussierte EINZELAUFNAME zu erstellen .
Diese erste Einzelaufnahme von 4 Minuten , ohne Filter, ohne Darks, ohne Flats , möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten , auch wenn sie wirklich nicht so toll ist. Am unteren Rand sind deutlich die vom Mond beschienen aufziehenden Wolken zu sehen.