10"-Doppel-Newton - Erstes und zweites Firstlight

  • Hallo zusammen,

    ich dachte mir, ich helfe Euch dabei, die Vollmondzeit zu überbrücken und berichte ein wenig vom ersten und zweiten Firstlight meines neuen 10" Doppel-Newtons (Teleskopvorstellung hier) :) Erstes und zweites Firstlight, weil es ja zwei Teleskope sind und auch weil ich am 9. und 10. Oktober gleich an zwei aufeinanderfolgenden Nächten beobachten konnte. Aber Achtung: viel Text, keine Fotos ;)

    Neue Teleskope bringen oft auch neue Transportkonzepte mit sich und so räumte ich das Auto mehrmals ein- und aus, um die für mich optimale Verteilung der Ausrüstung herauszufinden. Äußerst angenehm ist die Tatsache, dass die Anzahl der zu verstauenden Sachen sehr überschaubar ist und das Auto beinahe leer wirkt, wenn alles drin ist. Ein Vorteil von etwas kleineren Geräten.

    First Light #1

    So machte ich mich gegen 20:00 h auf den Weg zu einem in der Nähe gelegenen Beobachtungsplatz hier auf der Hochebene auf 650 m Höhe und kam etwa 20 Minuten später an. Die schmale Mondsichel war gerade dabei unter zu gehen und der Himmel zeigte sich in für den Standort durchschnittlicher Qualität. Das Aufbauen war sehr schnell erledigt und dauerte gerade mal gute 5 Minuten. Dafür verbrachte ich etwas mehr Zeit mit der Cokollimation der beiden OTAs, denn obwohl die optischen Achsen nur ungefähr 10' vertikal auseinander standen, habe ich ein paar Mal die Justierschrauben in die falsche Richtung gedreht. Hier braucht es noch ein wenig Übung...

    Dann aber konnte es losgehen und als erstes Objekt stellte ich den Helix-Nebel NGC 7293 ein. Zunächst ohne Filter, danach aber mit OIII-Filtern und verschiedenen Vergrößerungen von 52x bis 127x. Notiert habe ich: schwach aber direkt sichtbar, fast kreisrunder Nebel, nicht ganz gleichmäßig, links unten etwas heller, rechter unter Bereich auf 4-5 h dunkler (Lücke), OIII wirkt gut, in der Fläche schwache Sterne, rechts oben kleiner Doppelstern, auf 2 h weiterer Stern, rechts ein Sterndreieck, beim flüchtigen Draufschauen Eindruck eines Croissants, Mitte deutlich dunkler mit Hintergrund-Glow beinahe wie ein Ringnebel in breit mit (fast) fehlendem Stück. Bei höherer Vergrößerung blitzen schwächere Sterne auf (auch mit OIII). Gegentest mit einem Auge geschlossen: Bild sehr viel fransiger, es ist sehr viel schwerer Abstufungen wahrzunehmen, unruhiges Bild.

    Da die beiden Gasplaneten Jupiter und Saturn noch relativ hoch standen, habe ich mir an den beiden zwischendurch mal die Dunkeladaption verblitzt, aber es hat sich gelohnt! Bei 212x bot Jupiter einen Wahnsinns-Anblick und es waren viele Details sichtbar. Saturn stand mit 15° doch schon etwas tiefer und das merkte man am Bild, welches seeingbedingt nicht so spektakulär war, wie das von Jupiter.

    Weiter gings mit dem Cirrusnebel. Den bin ich bei ausschließlich 73x und OIII-Filterung staunend abgefahren. Knochenhand, Sturmvogel, Pickerings Dreieck, alles war da plus jede Menge schwacher Filamente und Details. Da könnte man Stunden zubringen.

    NGC7331 samt Kollegen und Stephans Quintett: NGC 7331 groß, aber ohne Staubband, links etwas länger als rechts, sicher gesehen: NGC 7327, und NGC 7340, unsicher (evtl. der direkt danebenstehende Stern?) NGC 7337; NGC 7336 nicht gesehen.
    Stephans Quintett: bei 127x waren alle Galaxien zu sehen, dito bei 212x. Zwar etwas schwieriger als im 21" aber dennoch nach einer Phase des Einsehens auch direkt sichtbar. Schönes Ergebnis, denn Stephans Quintett war für mich ein Prüfstein, gerade auch für den Vergleich zu meinem alten Teleskop!

    NGC 7814: nichtstellarer diffuser Kern, rund, Halo ausgedehnt, aber nur indirekt sichtbar. Staubband auch bei 212x nicht zu sehen.

    M74: bei 73x, 127x und 212x direkt sichtbar, relativ groß, Face-On Spirale, kein ausgeprägt stellarer Kern, Spiralarme indirekt erkennbar, aber Drehsinn unsicher. Am besten bei 212x.

    M33: bei 127x der Wahnsinn. Spiralarme einfach direkt sichtbar, viele Knoten und auch die Gasnebel wie z.B. NGC604 kommen gut heraus.

    M31: bester Andromedanebel ever! Beide Hauptstaubbänder wie schwarz lackiert! Begleitgalaxien sehr einfach direkt sichtbar.

    M42: leidet noch etwas unter dem niedrigen Stand über einer kleinen Lichtglocke, aber deutet schon an, was im Winter zu erwarten sein wird :)

    h & chi Perseus: auch hier könnte man wieder Superlative zitieren, aber das will ich Euch ersparen. Die Kombination von großem Gesichtsfeld, in das beide Haufen zugleich hereinpassen, zusammen mit ordentlich Doppel-Öffnung zeigt Sterne und deren Farben auf beeindruckende Weise.

    Ich habe im Laufe der Nacht ein paar SQM-L-Messungen gemacht und habe Werte von 20,95 zu Beginn bis 21,20 gegen Ende um 2:30 h festgehalten. Die Transparenz war durchschnittlich, die Milchstraße bis ungefähr 15° über dem Horizont sichtbar. Die Grenzgröße lag zunächst bei ca. 6,0 mag und stieg auf knapp an die 6,3 mag.

    Auch sehr angenehm: wenn das Abbauen so fix erledigt ist, dass man schon nach 10 Minuten losfahren kann ;)

    First Light #2


    Da auch für den 10. Oktober gutes Wetter vorhergesagt war, ließ ich die Ausrüstung zum größten Teil im Auto und fuhr gegen 20:00 h wieder zum gleichen Beobachtungsplatz wie tags zuvor. Die Bedingungen waren sehr ähnlich, allerdings zogen gelegentlich Cirruswolken durch.

    Wieder war das Aufbauen sehr schnell erledigt und diesmal dauerte auch die Cokollimation nur wenige Augenblicke. Es gab aber auch fast nichts zu korrigieren, die Bildüberlappung war schon recht gut und brauchte nur etwas Feintuning.

    Los gings mit NGC6888, dem Crescent-Nebel (OdM vom Juli 2021). Bei 73x und OIII-Filterung habe ich notiert: ZS gut zu sehen, Teil eines fast gleichseitigen Dreiecks, Epsilon-Form gut auszumachen, linke Seite offen, rechts vom ZS geht nebliges Dreieck ab, der Teil von 3-5 Uhr ist am hellsten, von da ab in einem Bogen herum und wieder rauf (deutlich schwächer), zweithellster Teil ist der obere Bogen, mittlerer Bereich ist dunkel (untere Mitte deutlich dunkler als oberer Bereich, dieser flächig aufgehellt). Eigentlich hatte ich vor, davon eine Zeichnung anzufertigen, aber das hätte bei den Details und mangels Übung bei mir wohl ewig gedauert. Und ich wollte ja noch mehr Objekte sehen :)

    Weiter ging es mit NGC7009, dem Saturn-Nebel. Gleich mit 212x und ohne OIII-Filter, denn die sind bei NGC7009 nicht förderlich. Leicht ovale bläulichgrüne Scheibe, "Ringe" angedeutet, diese wirken indirekt etwas größer.

    Dann ging es in die Cassopeia zu meinen Lieblingsfeinden seit zwei Jahren. IC59 und IC63 habe ich oft im 120er Bino angesteuert aber nie sicher ausmachen können. Jetzt wollte ich wissen, was mit dem Doppel-10er geht. Es dauerte etwas, bis die richtige Vergrößerung gefunden war, denn der nahe Stern gamma Cas störte durch seine große Helligkeit schon sehr und sollte möglichst aus dem Gesichtsfeld gehalten werden. Dann aber, mit 127x Vergrößerung klappte es. IC 63 ist einfacher auszumachen als sein Nachbar, dreieckige Form, IC 59 zeigt sich als undefinierbarbares schattiges Gewölk ohne Kontur, ohne Struktur, nur etwas einfach Graues.

    Nun wurde NGC380 samt Kollegen besucht. Da die 10 mm-Okulare erstmal trocknen mussten (es wurde feuchter...) wurde nur bei 73x beobachtet. Ich konnte drei Galaxien, nämlich NGC380, 382 und 385 direkt als fluffige Wölkchen sehen, weitere sollen dort noch in der Nähe sein, aber dafür müsste der Himmel wohl transparenter sein.

    NGC100 wurde ebenfalls probiert, aber zeigte sich nicht. Lt. SkySafari eine 13,2 mag-Galaxie, die wohl ebenfalls besseren Himmel braucht.

    Zum Schluss wurden NGC246 (Skull-Nebula) und NGC255 kurz bei 52x besucht. Ich versuchte beide Objekte ohne Filter gemeinsam im Gesichtsfeld auszumachen, was auch nicht schwer war. Beide waren direkt sichtbar, wobei der Skull-Nebula sicher noch mehr Vergrößerung und OIII-Filterung vertragen hätte. Aber ich war müde und konnte mich nicht mehr aufraffen. Die Nacht zuvor war schon recht lang gewesen. Also baute ich um kurz nach 1 h ab und fuhr zufrieden nach Hause.

    Was ist nun das Fazit der beiden First-Lights? Klar, es zeigten sich ein paar Dinge, die noch optimiert werden wollen. Z.B. fehlen mir noch 2"-Filter, um den Komfort der Filterräder nutzen zu können. Außerdem liegt der Einblick in Zenitnähe gerade mit den längeren Delos-Okularen doch so hoch, dass ein komfortables Beobachten nur bis etwa 75° Höhe möglich ist. Aber dafür und noch ein paar weitere Dinge habe ich schon Ideen :)

    Was die Leistungsfähigkeit angeht, war ich überrascht, wie groß der Sprung vom 120er Bino war. Bei vielen Objekten ist der 10"-Binonewton wirklich schon sehr nahe dran an meinem alten Dobson mit Binoansatz, wobei es aber bei dieser Leistung sehr viel größere Gesichtsfelder ermöglicht. M33 war so ein Objekt, wo dies deutlich wurde, aber auch M31 und die Galaxien um NGC7331 herum, Stephans Quintett, sowie beim Cirrus-Nebel.

    Alles in allem waren es für mich zwei sehr gelungene First-Lights und ich freue mich auf weitere Beobachtungssitzungen mit dem Doppel-10er :)

    Sorry für die Buchstabenlawine! Respekt und Dank an alle, die bis hierher durchgehalten haben!

    Viele Grüße
    Andreas

    PS: sorry auch für das Links-Rechts im den Beschreibungen. Die Orientierung der Objekte im Gesichtsfeld ist noch ungewohnt für mich und ich muss erstmal genau überlegen wo jetzt die Himmelrichtungen im Gesichtsfeld sind...

  • Hallo Andreas,

    vielen Dank für´s Teilhabenlassen!


    Die Bino-Schiene greift langsam echt um sich, wie im kleineren Format der Highend-Fernglaswahn ;-))


    Tolle Eindrücke, die Lust auf mehr machen! ich hoffe nur, Du berichtest jetzt auch weiterhin fleißig :)


    Sehr interessant zu lesen, dass der 10er Bino vom Gefühl her einem Mono-21"er ähnelt bzw. nicht weit weg ist. Gibts ja verschiedene Ansätze, in Sachen Ästhetik ist sicher der Bino vornean, während der 21"er halt mehr Details und Objektreichweite hat.


    NGC 100 ist auch ein persönlicher "Freund" von mir, fieses Ding. Selbst bei super Himmel (mit 12").


    NGC 7814 da hat einfach die Transparenz gefehlt schätze ich. Ich würde denken, dass jegliche Staubbänder viel einfacher sein müssten mit zwei Tuben. Im 12"er geht da Mono ja bei Tophimmel recht gut mit dem Staubband. 10" ist da ja so weit nicht weg.


    Schwarz lackierte Streifen bei M 31 klingt natürlich bombastisch! Ohman :star_struck:


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Servus Andreas,


    wow, ein 10"-Bino, das ist schon Luxus. Vielen Dank für diesen ausführlichen, tollen Bericht und Gratulation zu deinem Doppel-Lichtsammler. Ich kann schlecht mitreden/vergleichen, da ich ja "nur" einen 8-Zöller als Mono habe. So sehe ich bei NGC 7814 das Staubband ebenfalls nicht. Aber das dürfte klar sein, wenn du es beim Doppel-10" auch nicht erkennst. Vielleicht siehst du es bei klarerem Himmel und vielleicht würde ich es im Hochgebirge sehen?!


    Die Auswahl der beobachteten Objekte ist cool, viele Klassiker. Den Helixnebel habe ich bisher nur im Fernglas angeschaut, ein bisserl Bino-Erfahrung auf schmaler Spur habe ich also sogar.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Freuse mit deinem Doppelteil,

    liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Andreas,


    vorweg etwas verspätet, herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Bino, es sieht nicht nur beeindruckend aus.


    Von 120 auf 250 mm ist schon großer Sprung, gerade bei Galaxien wundert mich deine Begeisterung nicht. Interessant ist natürlich, dass du ein Reihe gut bekannter Objekte beobachtet hast, das hilft deine Eindrücke einzuordnen. Stephens Quintet hatte ich mal im 30 Zoll Dobson gesehen, das war eindrucksvoll, so wie ich dich verstehe war es im Doppelnewton dennoch kein einfaches Objekt. M33 mit 127x, da sieht man vorwiegend den zentralen Bereich, hast du auch niedrigeres Vergrößerungen probiert? Dann würde mich interessieren, wie sich

    h & chi Perseus im Vergleich mit dem 120 mm Bino machen. Was ist die minimale Vergrößerung die zu dem Gerät gut passt, bzw. wie groß ist das maximale Gesichtsfeld?


    Ich hoffe es ergibt sich mal eine Gelegenheit durch dein tolles Gerät zu schauen, vielleicht HTT 2022?


    Viel Spaß mit dem Teleskop, ich bin gespannt auf weitere Berichte.


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die netten Kommentare.

    Schwarz lackierte Streifen bei M 31 klingt natürlich bombastisch! Ohman :star_struck:

    Ja, das stimmt wohl, da war ich ziemlich von den Socken, denn das hatte ich so auch nicht erwartet.


    So sehe ich bei NGC 7814 das Staubband ebenfalls nicht. Aber das dürfte klar sein, wenn du es beim Doppel-10" auch nicht erkennst. Vielleicht siehst du es bei klarerem Himmel und vielleicht würde ich es im Hochgebirge sehen?!

    Das wäre mal auszuprobieren ;) Jedenfalls werde ich die Galaxie bei nächster Gelegenheit nochmal ins Visier nehmen, denn wie M31 gezeigt hat, könnte es sein, dass ein Doppelteleskop bei dunklen Strukturen Vorteile mit sich bringt.


    Stephans Quintett stach jetzt nicht wirklich hell hervor, aber nach einer kurzen Phase der Orientierung waren alle Galaxien auch direkt zu halten. Zwar schwach und fluffig, aber eindeutig. Bei M33 (und M31) bin ich mir jetzt nicht mehr sicher, ob meine Aufzeichnung da fehlerhaft war, denn M33 hatte ich in meiner Erinnerung noch mit etwas Platz drum herum in den Okularen, das würde dann für 73x Vergrößerung sprechen. h&chi Perseus waren im Doppel-10er sehr viel eindrucksvoller, als im 120er Bino. Da war der Unterschied wirklich sehr deutlich. Es traten viel mehr von den schwächeren Hintergrundsternen hervor.


    Was die niedrigen Vergrößerungen angeht, so gehe ich bei meinem Himmel mit den 24er Panoptics bis 53x herunter. Das bringt dann ein GF von ca. 1,2° bei einer AP von 4,8 mm. Noch größere APs verwende ich hier eigentlich nur mit Filtern, weil der Himmelshintergrund dann doch hell wird. Hierfür habe ich 31er Hyperions, die 41x Vergrößerung bei einer AP von 6,2 mm ergeben, das Feld ist dann gut 1,7° groß. Diese Kombination habe ich aber noch nicht in der Praxis ausprobiert, die steht für die nächste Sitzung auf dem Programm ;)


    Viele Grüße

    Andreas

  • Ja, das stimmt wohl, da war ich ziemlich von den Socken, denn das hatte ich so auch nicht erwartet.

    Hallo Andreas,


    sag nicht, ich hätte Dich nicht gewarnt :P


    Für mich ist es spannend zu sehen, wie Du hier von der anderen Seite (21") kommend die Beobachtung mit dem Doppelzehner wahrnimmst. Bei großen Vergrößerungen bringt der 21er mit Binoansatz natürlich einfach mehr Licht, aber bei den kleinen Vergrößerungen (ab 3 mm AP mit dem Bino) kommst Du in Bereiche, die vorher einfach unzugänglich waren. Auch wenn ich das nicht beweisen kann, bin ich nach wie vor der Meinung, dass es Objekte gibt, die man wegen der Kombination Feldgröße, Strukturgröße des Objekts und Austrittspupille NUR mit dem Bino sehen kann.


    Wie Du schreibst, gerade die dunklen Strukturen finde ich binokular auch sehr auffällig. Nimm Dir im Winter mal den Rosettennebel her.


    Die Vorteile beim Handling kann ich alle voll bestätigen, auch wenn das beim Grundkonzept gar nicht mal im Mittelpunkt stand. Nehmen wir doch gerne mit :)


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Andreas,


    ich gratuliere Dir zum gelungenen First Light. Diesen Selbstbau habe ich mal wieder überhaupt nicht mitbekommen. Aber kein Wunder, bin ja nur sehr eindimensional hier unterwegs.

    Auf jeden Fall scheinst Du viel Wert auf Qualität und Aussehen zu legen. Sieht echt so schön aus.


    Eine Frage an Dich und Holger. Braucht ihr beiden eigentlich einen Co-Piloten, wenn ihr mit dem Sucher den Himmel anpeilt? Ich melde mich freiwillig :D. aber Spaß beiseite. Für diese Teleskope wäre vielleicht ein Laser als Zielhilfe sinnvoll? Auf der anderen Seite soll und muss ja auch immer ein wenig Bewegung dabei sein, damit die Knochen nicht einrosten ... oder anfrieren.


    NGC 100 sollte gehen unter Deinem himmel. Vielleicht hat einfach nur ein Quentchen Transparenz gefehlt. Die Galaxie habe ich unter HTT-Himmel auch schon im 8"er bewundern dürfen. Mitunter schaffe ich die Galaxie aber selbst mit 12,5" nicht ohne Aufsuchkarte.


    H & chi im Doppel 10"er ... die Begeisterung kann ich verstehen. Ich durfte zuletzt in einem 6" Monolinsomat die beiden Sternhaufen bewundern und schon da ist mir die Luft weg geblieben. Das Ganze mit zwei Augen und 10" ... hm Andreas. Biste wieder dabei beim nächsten HTT 2022?


    Beste Grüße


    Rene

  • Hallo René,


    Die Zielhilfe ist ja das Argo Navis - den Sucher braucht man nur für dessen Alignment, d.h. zum Anpeilen von 2-3 Sternen zu Beginn des Abends. Danach wird man mit Richtungspfeilen direkt zu allen Objekten geführt, die man sich vorher zurechtgelegt hat, oder die einem spontan einfallen. Für mich perfekt, auch wenn es die altmodische Variante ohne elektronische Sternkarte ist.


    Co-Pilot kannst Du trotzdem gern sein! Ich hab die Newtons auch schon so hingedreht, dass man gleichzeitig das Gleiche beobachten kann, das macht auch Spaß.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hach Holger, ja das Argo Navis habe ich total vergessen. Sehr komfortabel.

    Co-Pilot kannst Du trotzdem gern sein! Ich hab die Newtons auch schon so hingedreht, dass man gleichzeitig das Gleiche beobachten kann, das macht auch Spaß.

    Du meinst zwei Beobachter dann monokulartechnisch? Dann lieber binokular und nacheinander, sonst wäre es doch schade um die Konstruktion :-D.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo René,


    Das Parallelbeobachten empfiehlt sich besonders mit ungeübten Beobachtern, denen man direkt beschreiben kann, was es zu sehen gibt. Eine Führung am Mondterminator ist so ein richtiges Erlebnis.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ...

    Stephans Quintett stach jetzt nicht wirklich hell hervor, aber nach einer kurzen Phase der Orientierung waren alle Galaxien auch direkt zu halten. Zwar schwach und fluffig, aber eindeutig. Bei M33 (und M31) bin ich mir jetzt nicht mehr sicher, ob meine Aufzeichnung da fehlerhaft war, denn M33 hatte ich in meiner Erinnerung noch mit etwas Platz drum herum in den Okularen, das würde dann für 73x Vergrößerung sprechen. h&chi Perseus waren im Doppel-10er sehr viel eindrucksvoller, als im 120er Bino. Da war der Unterschied wirklich sehr deutlich. Es traten viel mehr von den schwächeren Hintergrundsternen hervor....

    Hallo Andreas,


    viele Dank für all die Infos, ich hätte erwartet dass sich bei Galaxien der Spung vom 120er Bino am stärksten bemerkbar macht, bei Sternhaufen, dachte ich spielt Öffnung nicht eine so große Rolle. Im Hinblick auf die paralle Benutzung mit Ferngläsern, wie ist das Bild orientiert, seitenrichtig oder wie beim Binoptic spiegelverkehrt?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich fand den Zugwinn bei den Galaxien schon sehr groß, denn Stephans Quintett ist im 120er Bino nur mit großer Mühe festzunageln und auch nur dann, wenn man genau weiß, wo man hinschauen muss. Auch der visuelle Eindruck der Staubbänder in M31 und die Details in M33 war sehr viel näher an meinem 21" Dobson mit Binoansatz als am 120er Bino. Dass manche Galaxien sich etwas geziert haben führe ich auf die nicht durchgängig gute Transparenz zurück, denn das kann sich bei manchen doch deutlich bemerkbar machen.


    Der Zugewinn an offenen Sternhaufen kommt wohl eher von der größeren Öffnung und weniger von der Tatsache, dass durch ein Doppelteleskop beobachtet wurde. Binokulare Summation wirkt hier weniger stark als bei schwächeren und ausgedehnteren Objekten. Aber trotzdem zeigen sich gerade bei h & chi im Doppel-10er sehr viele schwache Hintergrundsterne, die man im 120er Bino noch nicht wahrnimmt.


    Was die Bildorientierung angeht, muss ich gerade passen, da achte ich beim nächsten Mal drauf und werde berichten. Oder vielleicht meldet sich Holger hierzu noch?


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Thomas, Andreas,


    mit 3 Spiegeln: spiegelverkehrt, wobei oben und unten vertauscht sind. Aber wenn man sowieso mit dem Rücken zum Himmel sitzt, ist das alles relativ... man muss dann auch nach links schieben. Hat ganz schön lange gedauert, das dem Argo Navis beizubringen, vorher war da ein C11 mit rückwärtigem Einblick drauf.


    Ich dachte auch schon darüber nach, die Zenitspiegel um 180° zu drehen und gemütlich im Liegestuhl zu beobachten. Für mittlere Höhen würde das gehen, zenitnah wiederum wird es eher schwierig...


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Hallo Thomas,


    ja genau, a priori gehen nur 0 und 180 Grad; wenn man davon abweichen möchte, kann man ein Anordnung ähnlich wie bei den EMS von Matsumoto wählen, wobei es da diverse Varianten gibt, zB auch mit einem Winkel von 90° am Sekundärspiegel.


    Das funktioniert dann zwar im Zenit sehr gut, ist aber sonst sehr rücken- oder genickunfreundlich. Mit Grausen erinnere ich mich an dieses Bild: https://www.teleskop-spezialis…s/popup_images/3542_0.jpg


    Ist schon am besten so wie es ist...


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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