Mission Saturn

  • Dirk H. Lorenzen: Mission Saturn – Cassini enthüllt die Geheimnisse des Ringplaneten, 148 Seiten mit 74 Farb– und 53 SW–Fotos und 10 Innenillustrationen, Kosmos–Verlag (2005), ISBN 3–440–10257–2, 19,95 EUR


    Die erfolgreiche Mission der Planetensonde CASSINI zum Saturn und seinen Monden, die atemberaubende Bilder zur Erde sendete und immer noch sendet, die mit Bravour die europäische HUYGENS–Sonde aussetzte, welche dann weich auf dem Saturnmond Titan landete und zum ersten Mal Aufnahmen einer gleichsam vertrauten wie fremden Welt übermittelte, bilden den Inhalt dieses zweiten „Missionsbuches“ aus dem Kosmos–Verlag. Schon kurze Zeit nach dem Ereignis auf dem Markt erschienen, lässt es noch einmal jene aufregenden Tage zwischen Juli 2004 und Januar 2005 noch einmal Revue passieren.


    CASSINI ist der Letzte der Riesenroboter, die in das äußere Sonnensystem entsandt wurden. Dicke Brocken wie PIONEER, VIKING oder VOYAGER werden heute Dank der Tatsache, das alle unbemannten Sonden „besser, schneller und billiger“ sein müssen, leider nicht mehr gebaut. Und so konnte die Sonde trotz Fehler, Problemen und Pannen dort noch arbeiten, wo andere schon längst aufgegeben wären.
    In den einzelnen Kapiteln werden die komplizierte Reise CASSINIs zum Saturn, die alles andere als ein gerader Weg war, ihre ersten Erkundungen und Ergebnisse, die Deutung der ersten Daten, sozusagen als „Instant Science“ präsentiert. Der Leser ist durch die vielen hintergründigen und detaillierten Beschreibungen der einzelnen Missionsabläufe quasi hautnah dabei, ganz gleich ob es sich um erste Einschätzungen der jeweiligen Teamleiter der NASA und der ESA, oder Erlebnisse auf Pressekonferenzen handelt.


    Überhaupt versteht es der Autor meisterhaft, die Vermittlung von Fakten, Anekdoten, Hintergründe und das Erleben der Wissenschaftler vor Ort in den USA miteinander zu verbinden, wobei auch kritische Anmerkungen etwa zur aktuellen Situation der Wissenschaft in Deutschland mit einfließen. Der lockere Schreibstil und vor allem die Bildauswahl, die man durchaus aus exquisit bezeichnen darf, führen im Ergebnis zu einem Buch, das sehr informativ und lesenswert ist und in keiner Astrobibliothek, die Wert auf aktuelle Berichterstattung legt, fehlen darf.

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