Auf dem Weg durch die Realität

  • Ich habe ein Beispiel,welches mich Mal sehr beeindruckt hat. In Berlin gab es oder gibt es noch jemanden,der aus irgendeinem Grund sich von der normalen Gesellschaft losgesagt hat und fast nur aus Mülltonnen ernährt,durch die S-Bahn und U-Bahn tingelt,seine eigenen Texte und Ideen verteilt. Ausbildung glaube ich abgebrochen, jedenfalls nicht akademisch ausgebildet. Der arme Kerl ist spindelduerr, schaut wirklich krank aus,mit aus Schaumstoffen und Klebeband improvisierten Knieschonern.

    Es gab im rbb TV Mal eine Doku über ihn,aber finde es.leider gerade nicht. Ich glaube der hiess Sebastian.

    Es ist schon viele Jahre her als ich das sah. Jedenfalls hat der auch physikalische Theorien gehabt und er hat sich regelmäßig mit Fachleuten,wenn nicht Professoren getroffen und zusammen auf Augenhöhe insofern diskutiert,dass er ernst genommen wurde. Ich habe keine genaue Erinnerung mehr, inwieweit er etwas stichhaltiges beitragen könnte,habe aber sehr wohl in Erinnerung,wie ernsthaft sich mit seinen Gedanken beschäftigt wurde.

    Das hat mich beeindruckt!


    CS


    Norman

  • Hallo Norman,


    die Frage wäre hier sicher auch, was er vorher war und was ihn aus der Bahn geworfen hat. Davon sind ja auch Wissenschaftlende ;) nicht geschützt. Ich kenne schon einige Studierte und Promovierte mit exzellenten Abschlussnoten, die es trotzdem nicht geschafft haben in der Wissenschaft Fuß zu fassen. Ich muss da auch immer einen älteren Taxifahrer denken, den ich mal getroffen habe, und für den es nach der Promotion zu Ende war weil er einfach keine Entfristungschance an der Uni bekommen hat.


    Ich habe auch mit etwa Mitte vierzig nochmal in einem anderen Bundesland und wissenschaftlichen Einrichtung komplett von vorn anfangen müssen, weil meine Alma Mater mir beruflich zwar immer sehr viel versprochen aber am Ende nichts davon gehalten hat. Und die neue Chance bekam ich dann auch nicht mehr in der Wissenschaft, sondern in deren Management.


    VG, Micha

  • Hi Micha und alle,

    Hier,der ist's...

    Also Stephan und nicht Sebastian...


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    Hab's nicht geschaut,ob's genau der gemeinte Beitrag war,aber der Kumpel ist es. Ist mir auch Mal Life begegnet,wacher Verstand. Ah,ab Minute 36.

    Vielleicht wars auch "nur" Philosophie und nicht Physik ;)


    Schöne Grüße

    Norman

  • Wie gesagt: Nachhaltige Integration in das Wissenschaftssystem gibt es nur über formale Qualifikation, auch wenn mal einer "durchrutscht" in den wissenschaftlichen Journals, der diese nicht hat. Und bei den Journals gibt es noch riesige Unterschiede. Das wird so nicht in wiss. Zeitschriften funktionieren, die Teil der sogenannten ISI-Zertifizierung des Institute for Scientific Information (ISI) sind, die gerade in den Naturwissenschaften die Zeitschriften umfassen, die man wirklich "ernst" nehmen muss.

    Servus Micha,


    nur ganz kurz nochmal das Off Topic (ein bisserl ist ja auch On Topic). Das hängt auch vom Fachgebiet ab. In der Biologie gibt es Teilbereiche, in denen Forschung von Amateuren mit betrieben werden kann. so z. B. in der Taxonomie. Damit man als Amateur hier aber auch in der Lage ist, in international anerkannten Journals zu publizieren (in der Biologie gibt es da ein System mit Impactfaktor), ist neben dem sich tief Einarbeiten auch die Kooperation mit etablierten Wissenschaftlern/-innen nötig. Zeitschriften mit wirklich hohem Impact Faktor würden ein Paper gar nicht erst annehmen, wenn kein Autor wissenschaftlich anerkannt ist. Eigentlich nehmen die dann gewöhnlich auch keine Paper aus dem Bereich der Taxonomie, es sei denn, sie enthalten irgendwas wirklich außergewöhnliches. Das ist aber trotzdem alles nicht mit der theoretischen Physik vergleichbar. Insgesamt ist die unterschiedliche Bewertung und Anerkennung unterschiedlicher Teilbereiche der Forschung auch ein Thema für sich, das hier aber den Rahmen sprengen würde. Kurz gesagt ist das Thema Citizen Science in der Biologie ein nicht unerhebliches Thema. In der Atsronomie könnte es das auch - z. B. in Bezug auf Beobachtungen an veränderlichen Sternen als ein Beispiel. Hier ist viel Fleiß und Manpower gefragt, aber dadurch wird keine neue Theorie aufgestellt. Es geht eher darum, Daten zu generieren und damit Datenbanken zu füllen, damit dann später Wissenschaftler genau darauf zurückgreifen können und Theorien entwickeln.

    Kepler hätte auch nie seine Keplergesetze entwickeln können, wenn Tycho Brahe nicht vorher so lange akribisch Stern- und Planetenpositionen vermessen hätte. Auf die Datensätze konnte Kepler zurückgreifen.


    Ich behaupte mal, Menschen wie Einstein würden heutzutage eine Absage nach der anderen erhalten, weil sie aus rein formalen Gründen aus dem wissenschaftlichen Raster fallen. Das Problem ist auch der Leitung meiner Uni bekannt und wird auch immer wieder mal diskutiert und dabei überlegt, hierzu spezielle Förderinstrumente zu schaffen, die nicht auf wissenschaftliche Vorqualifikationen aufbauen sondern auf exzellente Ideen. Aber nur diskutiert... Bis jetzt jedenfalls. Den eigenes Geld will man dafür nur bedingt ausgeben und Drittmittel sind zu restriktiv in der Vergabe.


    Schwer zu sagen... Einstein arbeitete ja in einem Patentamt und hatte daher eine Finanzierung. Würde heute ein Genie auf dem Patentamt arbeiten und wäre so up to date, dass das Genie eine neue, eigene Theorie, die die ART sinnvoll erweitert, aufstellt, kann er sie publizieren. Die Frage ist nur, wo das Genie publizieren kann. Eben nicht in anerkannten Journals, aber in weniger anerkannten. Vielleicht wird das ganze dann auch kaum gelesen. Vielleicht aber 20 Jahre später, wenn ein anderer Wissenschaftler eine ähnliche Idee entwickelt. Ist aber alles sehr hypothetisch.


    Ich vergleiche das mal mit Thomas Bayes - seine Ideen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung schlummerten über 300 Jahre, wurden aber dann aufgegriffen. Heutzutage werden auf der Basis von Bayes Überlegungen zur Statistik Stammbäume anhand von DNA-Daten und weiteren Quellena ls Input berechnet und sein Name taucht in praktisch jeder disbezüglichen Publikation auf.


    Zurück zum modernen Einstein: wenn eine Theorie wirklich stichhaltig ist, plausibel begründet und nicht "einfach so erdacht", dann wird sie sich m.E. auch heute durchsetzen. Es wird nur dauern. Aber eine Anstellung im Wissenschaftssystem zu erhalten, das ist ein anderes Thema. Die Frage ist ja auch, was Einstein später wissenschaftlich geleistet hat, also nach dem großen Wurf mit der ART. Bei der Quantenphysik ist er ja ausgestiegen.

    Innovation kommt ja meist von jungen Wissenschaftlern, von Doktoranden. Und die werden von erfahrenen Wissenschaftlern angeleitet und beraten.


    Und ja, ich glaube auch nicht, dass jemand, der weder die Grundausbildung besitzt (die Einstein hatte) noch die Beratung (die Einstein durchaus hatte, auch von seiner Frau), irgendeine hilfreiche Theorie aufstellen kann. Wie soll das auch gehen. Das Wissenschaftssystem hat Stärken und Schwächen. Die Stärken liegen aber auf der Hand - durch die harte Vorqualifikation ist es sehr ergibeig und effizient. Das Abschöpfen von Innovation durch Doktoranden, die später dann trotzdem ohne Job dastehen (zumindest viele, hängt vom Fach ab, bzw. ohne Job an der Uni) und fallen gelassen werden, ist moralisch unschön.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hm... Was ist daran anmaßend? Nach meinem Verständnis ist anmaßend,wenn man sich selbst ignorant bis arrogant in eine Rolle hebt,die einem nicht zusteht.


    Ich fände es eher anmaßend, von vornherein anderer Leute Bemühungen und Gedankengaenge von vornherein abzucanceln und pauschal als wertlos zu beurteilen ohne sich im Detail mit beschäftigt zu haben.

    Hallo Norman,


    gewonnen, was den letzten Absatz angeht - jede Idee verdient es, dass man sie ernst nimmt, wenn es dem anderen auch ernst damit ist.


    Allerdings muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass man als Laie auf fremdem Fachgebiet zunächst mal nur postulieren kann und alles darüber hinaus entweder sehr harte Arbeit ist oder Unterstützung durch fachlich Versierte benötigt, bei gleichzeitig extrem hoher Wahrscheinlichkeit, dass die Idee die erste Diskussion nicht überlebt, unter Umständen sogar mit einer Begründung, die man als Laie nicht nachvollziehen, sondern nur akzeptieren kann (was übrigens oft ein Problem ist). Von daher halte ich eine gewisse Demut als Grundhaltung für angebracht. Auf den Putz hauen kann man später immer noch, wenn sich herausstellt, dass man tatsächlich der zweite Einstein ist...


    Antaris, was Deine Ideen betrifft, so fühle ich mich da fachlich nicht sattelfest genug. Mein Eindruck ist aber, dass Dich ein Austausch mit jemandem, der sich da gut auskennt, weiterbringen wird - vermutlich nicht hier, sondern in Ruhe und offline. Vielleicht findet sich hier jemand, der das machen möchte. Falls das Dein Ansinnen war, bist Du hier richtig.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo zusammen,


    Ein Beispiel noch zur Illustration, das mir neulich untergekommen ist: die Hypothese, dass Antimaterie negative Masse besitzt, ist schnell formuliert... daraus Vorhersagen für den Mikrowellenhintergrund oder die inflationäre Phase des Universums abzuleiten, ist harte Arbeit (mindestens...)


    Aber anscheinend schlägt sich das Modell recht gut und kommt ohne freie Parameter und so Schnickschnack wie dunkle Materie oder dunkle Energie aus, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Ein Beispiel noch zur Illustration, das mir neulich untergekommen ist: die Hypothese, dass Antimaterie negative Masse besitzt, ist schnell formuliert...

    Servus Holger,


    davon höre ich zum ersten Mal. Du meinst aber nicht den Versuch mit extrem abgekühlten Rubidium-Atomen, die ein Bose-Einstein-Kondensat bildeten, welches dann, nachdem mittels Lasern der Spin gedreht wurde, sich wie negative Träge Masse verhielten und bei einem Stoß entgegen der Stoßrichtung beschleunigt wurden?


    Antimaterie hat doch eine positive Masse...?!


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo Christoph,

    Nein,die Masse von Antimaterie ist negativ.

    Es gilt ja,ein Gleichgewicht herzustellen um den Urknall auszubalanzieren. Wo eine positive Masse "entsteht", muss der gleiche Betrag an negativer Masse her.

    Weiss aber nicht mehr ob das von Hawking oder Einstein stammt...


    Schöne Grüße

    Norman

  • Servus Norman,


    die Träge Masse von Antimaterie ist gleich der der Materie. Das zeigen die vielen Experimente z.B. im CERN. Insofern unterscheidet sich hier die Träge Masse eines Quarks nicht von der seines Antiquarks bzw. eines Protons nicht von der eines Antiprotons. Die Schwere Masse ist natürlich nicht ohne weiteres messbar, denn die Gravitation ist zu schwach.

    Es wurde 2011 im CERN versucht: The ALPHA-Collaboration & Charman A.E. (2013): Description and first application of a new technique to measure the gravitational mass of antihydrogen. Nature Communications, doi: 10.1038/ncomms2787


    Aus dem Abstract: "Physicists have long wondered whether the gravitational interactions between matter and antimatter might be different from those between matter and itself. Although there are many
    indirect indications that no such differences exist
    and that the weak equivalence principle holds, there have been no direct, free-fall style, experimental tests of gravity on antimatter.


    Das war eben auch mein Stand: Antimaterie hat auch eine positive Schwere Masse und das Verhältnis von Träger zu Schwerer Masse ist 1. Es konnte nur noch nicht experimentell gezeigt werden. Die Autoren hatten es versucht, sind aber gescheitert, diskutieren dabei aber, wie ihr Experiment verbessert werden kann und sie hoffen, dass man in Zukunft auch die Schwere Masse von Antimaterie bestimmen kann.



    Es gilt ja,ein Gleichgewicht herzustellen um den Urknall auszubalanzieren. Wo eine positive Masse "entsteht", muss der gleiche Betrag an negativer Masse her.

    Den Satz verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Wie gesagt, mir ist das neu, dass man von negativer Schwerer Masse bei Antimaterie ausgeht, ich bin da aber auch sicher nicht up to date. Ich lese ab und zu Publikationen, aber mir fehlt da einfach tieferes Wissen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo Christoph,


    Hab's nochmal rausgesucht: SdW kompakt 03.21 (Artikel aus SdW Jan. 2020), Gabriel Chardin. Negative (schwere) Masse der Antimaterie ermöglicht ein kosmologisches Modell, das ohne Inflation, dunkle Materie und dunkle Energie auskommt. Wenn das mal nicht attraktiv ist!


    Die relativen Anteile von He-4, Lithium und Deuterium nach dem Urknall kommen richtig raus, ebenso die großskaligen Strukturen im All. Zugrunde liegt ein gravitativ leeres Milne- Universum, welches mit den Supernova-Messdaten zur Expansion des Universums verträglich ist.


    Höchst spannend, das alles. Das ist mal eine Alternativtheorie, die es lohnt, dass man sie im Auge behält.


    P.S. wie Du geschrieben hast, experimentell ist noch nicht entschieden, ob Antimaterie positive oder negative schwere Masse hat. Negative schwere Masse bei positiver träger Masse heißt auch, dass sie im Gravitationsfeld nach oben fliegt.


    Viele Grüße, Holger

  • Servus Holger,


    vielen Dank, ich werde das nachlesen und schauen, auf welche Primärliteratur sich Chardin bezieht. Ich habe von Gabriel Chardin im Netz folgenden Kurbeitrag gefunden: https://www.spektrum.de/magazi…e-und-antimaterie/1686886


    Da schreibt er "Die meisten Physiker gehen davon aus, dass sich Teilchen und Antiteilchen nur im Vorzeichen ihrer elek­trischen Ladung unterscheiden." – Genau das war mein Stand. Es gab meines Wissens (das wie gesagt völlig veraltet sein kann) auch keine Hinwesie darauf, dass Antimaterie eine negative Schwere Masse besitzen (bezüglich der Trägen Masse ist es ja auch so, dass sie gleich ist). Man kann aber natürlich in der Theorie prüfen, "was wäre wenn?", also was wäre, wenn Antimaterie eine negative Schwere Masse hätte. Dass dann ein (auf den ersten Blick) passendes kosmologisches Modell herauskäme, ist natürlich extrem spannend. Und ich werde in der SuW nachlesen, was Chardin dort schreibt / zusammenfasst. Ich vermute aber, dass bei der Neuauflage der bislang gelaufenen Experimente zur Bestimmung der Schweren Masse sich die Idee nicht bestätigen lässt. Spannend wäre es aber und sehr exotisch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Servus Norman,


    auch dir danke - aber keinen Stress, es läuft ja nichts davon. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Ich vermute aber, dass bei der Neuauflage der bislang gelaufenen Experimente zur Bestimmung der Schweren Masse sich die Idee nicht bestätigen lässt.

    Christoph,


    Ich finde, an Deiner Einstellung zu neuen Dingen kannst noch etwas arbeiten 😀


    SdW ist Spektrum der Wissenschaft, zu unterscheiden von SuW = Sterne und Weltraum.


    Schönen Abend noch!


    Holger

  • Servus Holger,


    ich kenne den unterschied zwischen SuW und SdW ;-). Der Autor hat in der SuW einen Artikel geschrieben (den ich nachlesen werde, muss es nur raussuchen, habe ich hier daheim offline, also gedruckt als Zeitschrift) und online für SdW einen Kurzartikel geschrieben, aus dem ich zitiert habe.


    Ich finde, an Deiner Einstellung zu neuen Dingen kannst noch etwas arbeiten 😀

    Hihi, da magst du recht haben. Ich fand z. B. das ekpyrotische Modell, das den Urknall nicht mehr benötigt, sehr spannend und hatte da gehofft bzw. geglaubt, dass es Potential hätte. Die Schwierigkeit, es mit dem Entropiegesetzt in Einjklang zu bringen, hatte aber gesiegt. Vielleicht bin ich dadurch skeptsich geworden ;-).


    Nein, im ernst... spannend wäre es, nur gibt es bisher keinen einzigen Hinweis, dass sich Träge und Schwere Masse von Antimaterie unterscheiden. Wir werden es aber wissen, sobald die Messmethoden der Schwerkraft von winzigen, massearmen Teilchen genau genug sind. Ich lasse mich überraschen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo miteinander,


    da kann ich Günter nur zustimmen: "Interessante Diskussion und ohne Schärfen trotz gegenteiliger Meinungen."


    Ich kann hier fachlich nicht mitreden. Aber ich hab schon sehr den Eindruck, dass hier so einige Leute diskutieren, die schon eine ziemlich gute Vorstellung von dem haben, worüber sie reden. Dass sie dabei immer wieder erwähnen, wie wenig sie in manchen Bereichen wüssten, spricht nicht dagegen - ganz im Gegenteil.


    Sehr interessant, Respekt - und ich denke, man kann es als Schüler sehr viel schlechter treffen als Christoph zum Lehrer zu haben ;) .

    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Jan nicht mit so einem Verlauf der Diskussion gerechnet hat, als er das Thema hier eingestellt hat.


    Servus

    Ben

  • Hallo Leute, ich denke dem ...


    New technique for producing antihydrogen atoms is important milestone for measuring influence of gravity on antimatter


    Given that most of the mass of antinuclei comes from the strong force that binds quarks together, physicists think it unlikely that antimatter experiences an opposite gravitational force to matter. Nevertheless, precise measurements of the free fall of antiatoms could reveal subtle differences that would open an important crack in our current understanding.


    ... ist nichts hinzuzufügen.


    Die Experimente laufen, also warten wir's ab. Ich bin davon überzeugt, dass sich negative Masse nicht bestätigen wird.


    Grüße

    Günter

  • Hallo zusammen,


    sorry das ich mich jetzt erst zurückmelde.

    Als erstes bin ich dankbar über die rege Diskussion. Ich hoffte genau darauf. Ich finde es auch sehr gut, dass die Diskussion sachlich und nicht abwertend geführt wird.



    1. Das mit den Beweisen in den Naturwissenschaften glaube ich nun verstanden zu haben. Ehrlich gesagt fragte ich mich schon immer warum es heutzutage noch RelativitätsTHEORIE heißt, wenn es doch so viele "Beweise" gibt. Für mich war einfach der Fakt, dass bei den GPS Satelliten die Uhren immer wieder mit der Erde synchronisiert werden und den beobachtbaren Gravitationslinseneffekt "Beweis genug". Ich sehe aber nun auch eine Problematik in dem Begriff Beweis. Ich werde das im Text anpassen und besser benennen. Ebenso werde ich etwas eindeutiger (mit benannten Quellen) beschreiben, was ich woher in eigen Worten formuliert oder interpretiert habe und was komplett auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Meiner Meinung ist auf meinem Mist nur der Gedanke mit den Selbstähnlichkeiten und dem Fraktal gewachsen. Das ist was mich am meisten beschäftigt hat.


    2. Klar bin ich Laie und überblicke lange nicht das wesentliche. Anderes habe ich auch nie behauptet. Ich bin voller Demut dem Universum gegenüber, schon allein aus der Faszination heraus. Es sind einfach viel zu viel Informationen und sicher habe ich nach Dingen gesucht, die meinen Gedanken irgendwo entsprachen. Klingt doof aber ich hätte niemals Ruhe gefunden, wenn ich das nicht geschrieben und veröffentlicht hätte. Es hätte mich auch stark gewundert, wenn da sofort was brauchbares bei rumgekommen wäre. Insgesamt fasziniert mich dieses und viele andere Naturwissenschaftliche Themen immens. Ich war früher einfach viel zu faul und wollte Geld verdienen. Das war der Grund warum ich nach der 10. Klasse tschüss Schule gesagt hatte. Ich habe auch jetzt nicht vor in die Wissenschaft "einzusteigen". Ich wollte wirklich nur meine Gedanken anderen (möglichst Profis) mitteilen, um zu sehen was diese dazu sagen.


    3. Ich für meinem Teil bin von einer Art quantisierten Raumzeit überzeugt. Da schon die Materie von klein nach groß immer weiter "verschachtelt" ist, so wäre es meiner Meinung naheliegend, dass auch in den Materie übergeordneten Prozessen zu suchen. Klar kann das aber Blödsinn sein. Da aber zum Beispiel die Quantenschleifengravitation schon viel früher und in vielen Variationen von "echten" Wissenschaftler postuliert wurde, bin ich damit ja nicht ganz allein. Es ist ja ganz klar und nicht abwegig darüber nachzudenken, wie klein die "Dinge" eigentlich sein können. Sind unendlich kleine Dinge möglich? So wie ich es verstanden habe ist das aber nicht so. Unterhalb einer Planck-Länge funktionieren die bekannten Berechnungen und Theorien nicht mehr aber was genau könnte sich dort dann befinden? Ich habe kein Problem mit "verrückte" Theorien oder Hypothesen, wie es mit der Quantenschleifengravitation auch ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass am Ende ein Mix aus Quantenschleifengravitation und Stringtheorie die beobachtbaren Phänomene des Universums ergeben. Aber Blitz und Donner waren auch mal absolut phantastische und unerklärliche Phänomene. Heute kann das aber schon ganz anders erklärt aber dennoch nicht bewiesen werden (wie ich nun gelernt habe)


    4. Ich bin gelernter Elektriker und das auch ein ganz guter. Ich war viel Unterwegs und habe Inbetriebnahmen/Montagen von Krane durchgeführt und im Service oft mit Störungsbeseitigungen zu tun gehabt. Sozusagen also ein Anwender der Wissenschaften. Dabei nutze ich seit meiner Ausbildung, wie viele andere auch, das Blackbox und Ausschluss System. So bin ich hier an die Sache auch ran gegangen. Ich bin auch der Meinung mir ganz gut (klar in Modellen) Atome, Teilchen und sogar "Raumzeitzellen" oder ein Multiversum gedanklich vorstellen zu können. Das Elektronen sehr wahrscheinlich nicht in "echten" Schalen bzw. in fixen Abständen zum Atomkern, um diesen herumdrehen, das ist meiner Meinung nach schon publiziert. Dort und an vielen anderen Stellen werden in Zukunft vorhandene Theorien, welche bisher noch nicht falsifiziert (das habe ich mir jetzt gemerkt) wurden, erweitert oder eben komplett über den Haufen geworfen.



    Gruß Jan

  • Mal noch etwas, worüber ich mir Gedanken gemacht hatte.



    Die Kreiszahl PI ist ja eine grundlegende Konstante in der Natur. Ich denke alle hier würden dem zustimmen?

    Wie schon geschrieben komme ich aus der Elektrotechnik und da geht z.B. nichts ohne Wellen. Allein schon der Drehstrom ohne PI ist undenkbar. Genauso ist das auch in der Quantenmechanik, mit z.B. den elektromagnetische Wellen, dem Drehimpuls, den Schwingungen, der Unschärferelation und viele andere.
    Die Kreiszahl PI, ist überall in der Natur vorzufinden. Im Mikrokosmos, wie im Makrokosmos. Stimmt doch, oder?


    Ein Fakt ist auch, dass die Kreiszahl PI erstmal ein mathematisches Phänomen, im Zusammenhang mit allem, was Kreisförmig ist.

    Pi lässt sich aus dem Flächeninhalt des Einheitskreises ableiten, denn der Radius des Einheitskreises ist 1 und hat keine Einheit. Der Umfang beträgt in dem Fall D * PI, ist also doppelt so groß, wie der Flächeninhalt. Der Flächeninhalt ist genau PI.

    PI mittels einer einfachen Formel exakt zu berechnen ist sehr wahrscheinlich unmöglich, da es sich um eine unregelmäßige unendliche reelle Zahl handelt. Zumindest konnte bisher keine letzte Stelle hinter dem Komma gefunden werden.

    Mit mathematischer Reihenentwicklung ist es möglich PI aber näherungsweise zu berechnen. Das funktioniert mit einer unendlichen Reihenentwicklung. Je weiter gerechnet wird, desto genauer wird PI ermittelt. (Quelle)


    Nun ist es aber auch so, dass sich der Einheitskreis auch mit der Mandelbrot- und der Juliamenge darstellen lässt. Nicht nur das, denn mittels Iteration (ist ja eine Reihenentwicklung) lässt sich über die Mandelbrotmenge PI berechnen. (Quelle)
    Über die Julia-Menge lässt sich der Einheitskreis (und somit PI) grafisch darstellen. (Quelle)



    Schon alleine die Kreiszahl PI ist so geheimnisvoll und doch so unglaublich relevant im gesamten Universum.
    Das Fraktal der Mandelbrotmenge sieht auf dem ersten Blick erstmal gar nicht nach PI aus aber hat es überall in sich.
    Ich finde das sind schon irgendwie scheinbare Zusammenhänge. Das hatte mich immer mehr dazu bewegt in den Fraktalen der Mandelbrot- und Juliamenge mehr zu sehen. Vielleicht sogar eben etwas absolut Grundlegendes.

  • Hallo Christoph!


    Ich zufällig auf diesen Thread gestoßen und habe bei weitem nicht alles durchgelesen. Es geht euch offensichtlich in großen Teilen der Unterhaltung um Fragen der Beweisbarkeit, die eben im mathematischen Sinne des Wortes für naturwissenschaftliche Theorien nicht gilt.


    Ich kenne keinen mathematischen Beweis, von dem man sagen kann, dass er sehr sicher, aber nicht ganz sicher richtig ist.

    Bisher bin ich auch immer davon ausgegangen, dass es einen solchen mathematischen Beweis nicht gibt. Aus einem Buches über die Erkenntnistheorie der Mathematik habe ich aber gelernt, dass das an der äußersten Front der mathematischen Forschung anders ist. Da gibt es komplizierte Beweise, die über zahlreiche Seiten geführt werden und aufgrund der feinverästelten fachlichen Spezialierung nur noch von einer äußerst kleinen Gruppe von Fachkollegen geprüft werden können. Da kommt es anscheinend gar nicht so selten vor, dass das Urteil am Ende tatsächlich genau so ausfällt, wie von dir beschrieben: "Ich bin mir relativ sicher, dass der Beweis stimmt - aber nicht zu 100 %." In dem Buch wird auch ein Beispiel für einen Beweis genannt, der Jahre lang als richtig galt, sich aber schlussendlich doch als falsch erwiesen hat. Auch das maschinengestützte Beweisen ist unter Mathematikern umstritten.


    Was lernen wir daraus? Selbst in der Mathematik gibt es keine 100 %ige Sicherheit.


    Gruß

    Wolfgang

  • Hi Jan!

    Die Kreiszahl PI ist ja eine grundlegende Konstante in der Natur. Ich denke alle hier würden dem zustimmen?

    Die Kreiszahl PI, ist überall in der Natur vorzufinden.

    Das ist eine platonische Weltanschauung. Ich bin kein Platoniker. Ich würde dem also nicht zustimmen. Dass die mathematischen Modelle der Naturwissenschaften gelegentlich die Zahl Pi enthalten, ist für mich auch nichts Geheimnisvolles.


    Interessant ist, dass die Platoniker in nahezu allen Wissenschaften ausgestorben sind. Es gibt sie fast nur noch bei theoretischen Physikern und der Mathematikern. Zugegeben, für jemanden, der in der Quantenwelt groß geworden ist, ist der Platonismus sehr verlockend und kein Grund sich schämen zu müssen. (Das meine ich nicht ironisch!)


    Gruß

    Wolfgang

  • Hi Wolfgang,


    ich habe mich nie mit Platon befasst aber kann natürlich sein, das meine Ansichten seinen ähneln.

    Ich würde aber eher meinen, ich habe mein eigenes kleines Weltbild im Kopf.
    Ich hatte so gut wie möglich versucht genau das zu beschreiben. Wie ich es dort auch geschrieben habe, so schreibe ich es auch hier, denn es ist "mein" Weltbild. Wenn sich jemand dafür interessiert und seine Meinung darüber teilt, dann ist das Soll-Ziel erreicht.

    Man muss ja auch nicht immer alles total ernst nehmen und kann auch weitläufiger über die Dinge nachdenken, ohne dabei aber ganz die Ernsthaftigkeit zu verlieren.


    Ich für meinen Teil kann absolut nicht sagen, dass es verschenkte Zeit ist. Es macht mir Spaß mich, natürlich auch weiterhin, damit zu beschäftigen. Wäre ja auch schlimm, wenn das verboten wäre.
    Ja ich bin lange nicht vom Fach und das was ich als ein Weltbild ansehe, hat ja auch nicht nicht nur mit Physik zu tun. Es geht mir auch um die Mathematik, die Biologie/Chemie und insbesondere um das (menschliche) Bewusstsein.


    Nach meiner Ansicht sind wir Menschen und die ganzen anderen Lebewesen auf der Erde (und im Rest des Universums) "Quantenmaschinen", welche aus Elementarteilchen bestehen und sich über die Jahrmillionen mittels Evolution zum heutigen Stand entwickelt hat. Die Materie der Körper vergeht, verändert sich immer wieder im Laufe der Zeit.
    Das Bewusstsein ist aber im allgemeinen sowas von unerforscht. Einzig die Psychologie untersucht die Erscheinungen des Bewusstseins kann aber natürlich auch nicht klären, wie es genau funktioniert. Wir sind mit jedem einzelnen Elementarteilchen, ein Bestandteil des Universums.


    Ich bin im allgemeinen fasziniert von den Zahlen. Neben PI gibt es noch eine Zahl, die fast überall und eigentlich sogar sehr oft vollkommen offensichtlich in der Natur auftaucht. Es ist die Zahl phi des goldenen Schnitts. Wie kann etwas, dass sich so oft und offenkundig in der Natur wiederholt, so "ignoriert" werden?


    Gruß Jan

  • Zahlenspiele können manchmal verblüffen, zum Beispiel eine Fibonacci-Folge zwischen Erde und Venus:


    13 Venusjahre entsprechen

    8 Erdjahren. Dabei kommt Venus

    5 mal in die untere Konjunktion (wie gerade jetzt),

    3 Venustage entsprechen

    2 Erdjahren

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