Leichtbausäule auf Traversenbasis

  • Hallo Kalle,


    Die versetzten Dreiecke sind mir auch aufgefallen, da müsste ich jetzt eine FE-Rechnung anwerfen, um das beurteilen zu können... vielleicht fang ich das doch mal noch an. Alternativ bei meinem Junior etwas Lego klauen und ausprobieren :)


    Mal schauen, ob ich über die Feiertage etwas Zeit finde für ein paar Versuche mit Massendämpfern.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger


    Die Traversen sind in dieser Ausführung nicht so torosionssteif wie erhofft .

    Dämpfung ist immer gut , aber Du solltest versuchen auch die Drehsteifikeit zu verbessern .

    Dazu kannst Du waagerechte Steifen mittig zwischen die schrägen Steifen kleben .

    Das kommt dem Ideal einer verwölbungsfreien Konstrucktion (wie ein Rohr) schon näher .

    Berechnungen dazu habe ich nicht .


    Gruß Rainer

  • ... Die Ausschwingzeit mit der Montierung drauf ist schon sichtbar und das scheint auch die Säule selbst zu sein ...

    Hallo Holger ...

    ist eine " Verspannung " mit Stahlseilen eine Möglichkeit ?

    Von oben jeweils zu den Balken am Boden.

    Gruss

    Marco

  • Hallo Marco,


    irgendwie abspannen, ja. Wegen der Torsionsschwingungen aber am liebsten mit Seilen mit hoher Dämpfung (gibt's sowas?) und auch eher tangential an die Säule ran als mittig drauf zu.


    Rainer, die schöne Säule verbasteln möchte ich eigentlich nicht... entweder sie mag mit kleinen Modifikationen, oder eben nicht.


    Quasarius, danke für den Link zum Woodmaster, hat meine Erinnerung aufgefrischt.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    die Traverse ist eine elegante und leichte Lösung, ich kann gut nachvollziehen, dass du dich da von ungern trennst. Ich finde es schwierig für die Torsionstabilität ein gutes Gefühl zu entwickeln, habe auch schon böse Überraschungen erlebt, die Biegesteifigkeit ist da viel übersichtlicher. Ein dünnwandiges Rohr mit großem Durchmesser ist sehr torsionsstabil, kann auch sehr leicht sein und das Widerstandsmoment für Torsion lässt sich ganz einfach abschätzen. So eine Abschätzung - dass bei einem passenden Rohr ( 12- 15 cm Durchmesser ?) die Torsion vermutlich kaum eine Rolle spielt - wäre dann ein Hinweis, dass bei der Traverse die Reduzierung der Torsion kein wichtiges Ziel war. Wenn es denn so ist, würde ich nach einer Traverse die massivere Verstrebungen besitzt oder etwas anderem geeigneten Ausschau halten, das ist vieleicht effektiver als am Ende nach diversen Anläufen festzustellen, das sich die Traverse nicht signifikant verbessern lästt.




    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Holger, Thomas, Marco…


    zum Thema Abspannen kann ich ein paar Erfahrungen beisteuern. Vor dem Venustransit 2012 hatte ich mir die von Marco verlinkte AstroTrac-Säule gekauft. Meine Überlegung war, dass ich sie vor Ort in Australien mit Sand fülle und dank der Abspannung eine wirklich felsenfeste Basis für meinen 110er Apo haben würde. Ich Optimist…


    Zum Glück habe ich das Ganze rechtzeitig zu Hause getestet und eine herbe Enttäuschung erlebt. Denn die Spannseile wandelten die üblichen Schwingungen in eine Art hochfrequente Vibration um. Und die hielt sich deutlich länger als das relativ rasch abklingende langsame Gezitter. Auf die Seile verzichten konnte man auch nicht, weil das System dann auf einem Punkt steht und bedrohlich schwankt. Selbst der Sand in der Säule brachte nur eine marginale Dämpfung. Am Ende bin ich mit einem kurzen Berlebach nach Down under geflogen und war damit glücklich.


    Es gibt zwar noch eine (möglichweise stabilere) abgespannte Säule von Astrophysics, aber die kenne ich nur von Bildern, so dass ich sie nicht einschätzen kann. Ich fürchte jedoch, Spannseile sind eher was für Funkmasten, wo es auf schnelle Vibration mit kleiner Amplitude weniger ankommt. Jeder, der schon mal bei Wind die Hand an den Gittermast einer Stromleitung gelegt hat, kennt dieses Summen. Ist letztlich das gleiche Prinzip wie bei einem Musikinstrument, wo mit gespannten Saiten Töne erzeugt werden, und die sind nichts anderes als Schwingungen.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    Danke für den Bericht zum Verspannen - vielleicht wird das Ganze auch ein Thread "wie man es besser nicht machen sollte", aber sei's drum. Ist ja auch eine Information, die weiterhilft.


    Thomas, lange damit rumexperimentieren will ich jetzt auch nicht. Den kleinen 6" f/5-Newton mit der kleinen AYO kann ich mit Sicherheit immer noch draufschnallen, dann hat er auch mal ein schönes Zuhause.


    Viele Grüße und schöne Weihnachten euch allen


    Holger


    P.S.: Meine Stimmung bei dieser Bastelaktion ist deutlich besser als es sich jetzt hier beim Nochmal-Durchlesen anhört - alles gut, die Bastelei macht immer Spaß, auch wenn das Ergebnis nicht ganz den Erwartungen entspricht...

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ... Den kleinen 6" f/5-Newton mit der kleinen AYO kann ich mit Sicherheit immer noch draufschnallen, dann hat er auch mal ein schönes Zuhause.


    .... Viele Grüße und schöne Weihnachten ....

    alles gut, die Bastelei macht immer Spaß, auch wenn das Ergebnis nicht ganz den Erwartungen entspricht...

    Hallo Holger, der Weg ist ( oft ) das Ziel.

    Bzgl. keiner Newton ... absolut ... weniger ist oft mehr :)

    In diesem Sinne immer positiv nach vorne schauen.

    Zumindest mache ich es so ...

    Gruss

    Marco

  • Hallo Holger,

    hast Du schonmal über GFK oder CFK nachgedacht? Da hast Du doch Deinen Gittermast, wenn Du die Faserrichtung diagonal wählst. Und wenn Du dann noch einmal diagonal, einmal längs verlegst, hast Du an Steifigkeit das Optimum, was man mit einfachen Mitteln erreichen kann. Dann noch als Sandwich und Du hast auch eine Wandstärke, wo man mal was anschrauben kann (klar verstärkt).

    Wenn es nicht auf das letzte Gramm ankommt, mach doch mal einen Versuch mit Glasfaser. Die Sauerei ist überschaubar.

    Oder ist Verbundmaterial grundsätzlich ausgeschlossen?

    Grüße

    Axel

  • Hallo Axel,


    Schöne Weihnachten noch!


    Nein, über GFK habe ich nicht nachgedacht, würde aber z.B. ein schönes Eschenholz vorziehen, das finde ich das angenehmere Material. Ich schreinere auch lieber als mit Kunstharz herumzupatschen - gut, bei den Surfbrettern ging es nicht anders, da war das schon ok. :)


    Alu ist ja auch nur so eine Art Holz ohne Fasern, was die Bearbeitung angeht- notfalls geht das gleiche Werkzeug 8)


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    auch Dir und allen andern natürlich fröhöliche Weichnacht (ü-ber-all). Hörst Du's ?


    In der Überschrift steht ja Leichtbau. Da kann es doch fast keine (Voll-)Säule aus Esche werden. Ich habe dieser Tage eine gefällt und die frischen Meterstücke wiegen schon was. Wenn Du ein astfreies Stück aushöhlen könntest, also ein Eschenrohr herstellst, dann ist das sicher auch sehr steif und schwingt praktisch nicht. Aber das braucht wieder Profiwerkzeug oder jede Menge Leichtsinn.


    Ich habe mal mit CFK rumprobiert. Nach etwas Übung ist das gar nicht so übel mit dem Bepp. Öko ist natürlich anders. Aber an Steifigkeit nicht zu übertreffen.


    Aber weil Du wieder auf Alu lenkst, hast Du eine Metallsäule ausgeschlossen? Wer dann noch eine 4-achs-Drehmaschine hat, bekommt auch eine feine Gitterstruktur hin. Also im Ernst, Alusäule geht nicht?


    Grüße

    Axel

  • Hallo Axel,


    Klar geht alles mögliche, so lange der Zeitaufwand überschaubar ist...


    Ich wollte ja primär einfach mal sehen, ob das mit so einer Traverse als Fertigteil hinhaut. Auf was ich mich danach verlege - keine Ahnung. Fest steht aber, dass mir Holzbearbeitung immer noch am meisten Spaß macht.


    Mit der Erfahrung hier hab ich jedenfalls auch für Holzkonstruktionen was gelernt.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    CFK-Bearbeitung ist ja ne ziemlich große Schweinerei und nicht gerade gesund. Deshalb versuche ich, CFK-Teile fertig zu bekommen, so dass sie nur zu verkleben oder zu verschrauben sind. Fräsen, Bohren und Schleifen sollte man als Heimwerker bleiben lassen.


    Was hältst Du von einer Kombi aus selbst geschreinertem stabilem Dreibein aus Esche/Multiplex, in dem ein kurzes, kräftiges CFK-Rundrohr steckt. Als oberen Abschluss könnte Du eine Aluplatte einkleben. Ich denke, soetwas würde man sehr schwingungsarm und verwindungssteif hinbekommen.


    CS, Jörg

  • Hallo zusammen,


    hier die aktuell beste Lösung des Schwingungsproblems: Dämpfer zwischen Säule und Montierung!



    Ich hatte diese Gummigranulatpads noch vom Terrassenbau im Keller rumliegen und tatsächlich bekommt man damit die Ausschwingzeit bis auf 1 Sekunde runter. Das Beste ist, dass man je nachdem, wie fest man die Befestigungsschraube anzieht, stufenlos einstellen kann zwischen schlabbrig/niederfrequente Schwingung, die sehr schnell abklingt, und steifer mit entsprechend höherer Frequenz und geringerer Dämpfung.


    Jetzt kann ich die Säule sogar ohne Weiteres auf Betonuntergrund verwenden. Anfänglich hatte ich die Gummipads ganz unten unter den Füßen der Säule, das schwankt dann aber alles zu sehr.


    Ein Allheilmittel ist das natürlich nicht, aber falls jemand auch damit experimentieren möchte: gebt Bescheid, ich hab noch kistenweise von dem Zeug ...


    Viele Grüße, Holger

  • ... hier die aktuell beste Lösung des Schwingungsproblems: Dämpfer zwischen Säule und Montierung ...

    Hallo Holger ...

    ich könnte mir gut eine " flächigen " Aufbau vorstellen :/ ,

    Also - Untere Säule - Platte - Dämpfer - Platte mit oberer Montierung.

    Gruss

    Marco

  • Hallo Holger,


    auch wenn es vielleicht nicht die engültig Lösung ist, bringt eine Verkürzung der Abklingzeit auf ein Drittel doch eine Menge und ich finde den Ansatz sehr vielversprechend. Mich würde interessieren wie sich dies in der Praxis auswirkt. Schwingungen, deren Ursachen ja mangelnde Stabiliät sind, empfand ich immer beim Scharfstellen besonders unangenehm, da kommt man nicht darum herum das Teleskop anzufassen. War bzw. ist dies bei dir ein Problem?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    genau, das Scharfstellen mit Dämpfer fand ich deutlich angenehmer, das Bild wandert durch die weichere Aufhängung zwar etwas mehr herum, wenn man ans Teleskop drückt, aber es zittert längst nicht mehr so stark, und das ist viel wichtiger. Ich werde mal noch etwas Erfahrung sammeln damit, auch mit verschiedenen Einstellungen. Mit dem 10"-Bino will ich es dann auch mal ausprobieren.


    Hier noch zwei Bilder von der "vorläufig endgültigen" Version, das ist jetzt sehr unauffällig im Vergleich zu irgendwelchen Verstrebungen oder Abspannungen :). Marco, eine zweite Platte bräuchte man nur als breitere Auflage, damit es weniger kippt. Ist aber erst mal ok so:




    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Marco, eine zweite Platte bräuchte man nur als breitere Auflage, damit es weniger kippt. Ist aber erst mal ok so ...

    Hallo Holger ...

    " (Ver)Kippen " war mein Gedanke, als ich die runde Montierung gesehen hatte.

    Insgesamt finde ich aber alles, ( nach wie vor ) prima, Säule, Bino usw. ... 8)

    Also ...

    bleibt nun " nur noch " zu wünschen, viel Spass beim beobachten. :)

    Gruss

    Marco

  • Danke Dir, Marco. Wünsch mir vor allem mal gutes Wetter und gutes Seeing gleichzeitig... Immerhin hab ich gestern bei der Neujahrswanderung die Zugspitze in 170km Entfernung gesehen.


    Als weitere Möglichkeit könnte man in die Gummipads noch ein paar Stahlkugeln reinlegen, damit sich die Montierung nur noch um die Hochachse drehen und nicht mehr kippen kann, als so eine Art Kugellager. Wird mit Alu als Gegenstück leider nicht gehen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ... mir vor allem mal gutes Wetter und gutes Seeing gleichzeitig...

    Ich habe seit ca. 6-8 Wochen noch nicht mal den Mond gesehen ;) , keine Ahnung ob er noch existiert ^^ ...

    Also, ... etwas sehen und ruhige Luft wäre schon ein " Knaller ", was ich aber gerne jedem wünsche, keine Frage.

    Gruss, in der Hoffnung auf baldig gute Bedingungen,

    Marco

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