"Die von unterschiedlichen Bäumen stammenden Hölzer wurden von einem Team um die Geochronologen Michael Dee und Margot Kuitems von der Universität Groningen genauer unter die Lupe genommen. Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass die Artefakte den nordeuropäischen Seefahrern zuzuordnen sind – nicht nur wegen ihres Fundortes, sondern auch weil sie eindeutige Bearbeitungsspuren von Klingen aus Metall aufwiesen, eines Materials, das von der einheimischen Bevölkerung jener Zeit nicht hergestellt wurde.
Bei der Klärung der Frage, wann das Holz der Artefakte gewonnen wurde, halfen den Wissenschaftlern nun Radiokarbondatierungen, die sowohl an der Universität Groningen als auch am Mannheimer Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie durchgeführt wurden, sowie ein kosmisches Ereignis: Im Jahr 992 n. Christus ereignete sich ein massiver Sonnensturm, der ein deutliches Radiokarbonsignal in den Baumringen der folgenden Jahre erzeugte. Sonnenstürme sind ungewöhnlich heftige Eruptionen von Strahlung und geladenen Teilchen unseres Heimatsterns, die auch die Erde erreichen und dort molekulare Spuren hinterlassen können."