Der 10"/f12 TS Cassegrain

  • Hallo Gerd,

    das Thema Spikes hatte ich schon fast verdrängt. Ja, die sind bei mir leider auch im 6" f/8 Newton an Jupiter oder Mars zu sehen. Das Strahlenkreuz hat bei mir immer die Breite der Planeten. Allerdings ist es manchmal störender und manchmal weniger störend. So ganz genau weiß ich net woran es liegt.

    Hmm, ob ich manchmal toleranter gegenüber Spikes bin...

    Vielleicht bin ich bei gutem Seeing so konzentriert am Beobachten von Details auf den Planeten, dass ich diese breiten Spikes ausblenden kann ...

    Wie schon gesagt würd ich wenn den CC6 in Betracht ziehen, da der noch schön leicht ist und möglicherweise mehr Backfokus wie mein 6" f/8 Newton für den ADC hätte.

    Außerdem würd mich der Versuch reizen, das Gerät zu optimieren.

    Servus,

    Roland

  • Zitat

    Das Strahlenkreuz hat bei mir immer die Breite der Planeten. Allerdings ist es manchmal störender und manchmal weniger störend.

    Hi Roland,


    das ist normal, dass die Spikes Objektbreite besitzen. Das Licht wird ja von jedem Feldpunkt gebeugt, so machen 2 Sterne 2 Spikesystem oder ein zusammenhaengendes Objekt ein Spikesystem, dessen Breite der Objektausdehnung entspricht. Die Dicke der Streben beeinflusst die Staerke der Beugung. Wie bei der Beugung am Spalt: Je enger der Spalt, desto weiter gehen die Interferenzmaxima auseinander. Da wir hier im Weisslicht beobachten, werden die Maxima verschiedener Wellenlaengen zu einem Spektrum verschmiert, das sich mit den Nachbarmaxima ueberlappt. Bei einer dicken Spinne sieht der Beobachter die einzelnen Spektren (das sehe ich auch sehr schon auf Fotos mit meinem alten 8" Skywatchernewton, der noch die 5mm breite Guss-Spinne hat), bei einer duenne Spinne ist womoeglich nur ein einziges Spektrum sichtbar, weil die anderen Ordnungen ausserhalb des Gesichtsfeldes abgebildet werden. Hierdurch nimmt auch die Intensitaet entlang des Spikes ab, und der Kontrast erhoeht sich entsprechend.

    Dicke Spinnen wie bei den GSO-Cassegrains/RCs sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie halten das System schon justierstabil, und die Spikebreite kann sogar zum Fokussieren minimiert werden (Prinzip der Bahtinovmaske). Ich finde die Spikes auch auf meinen Aufnahmen recht huebsch. Aber natuerlich nehmen sie beim Planeten etwas Kontrast weg.

    Editierter Einwand: Tun sie das? Die 1. Ordnung liegt doch normalerweise ausserhalb des Scheibchens. Aber der Planet ist natuerlich auch in Spikerichtung ausgedeht, und wenn das Licht der ersten Ordnung des linken Planetenrandes in den Bildort des rechten Randes faellt, geht hier der Kontrast durch die Aufhellung herunter. Hier ist die duenne Spinne klar im Vorteil, da die 1. Ordnung weiter von der 0. Ordnung entfernt zu liegen kommt.

  • Hallo Jürgen,


    es gilt als ausgemacht, dass eine dünne Spinne den Kontrast nicht nennenwert stört. Nehmen wir einen 8-Zöller. Der hat mit Obstruktion ca. 28000 mm^2 Fläche.

    Die Spinne mit 1mm Streben hat 400 mm^2 Fläche. Das ist 70 mal weniger. Man kann also abschätzen, dass der Kontrastverlust durch das schwache Lichtband im Bereich 1/70=1.4% liegt.

    Einiges Licht landet ja auch neben dem Planeten.


    Wenn man sich darüber aufregt, dann muss man sich auch darüber aufregen, dass der Spiegel nicht 95% Strehl hat, sondern nur 93.5%.

    Was wohl niemand ernsthaft tun würde.


    Bei einer 5mm-Spinne sieht es natürlich schon wieder schlechter aus. Denn 5*1.5 sind ja schon 7.5% Verlust.


    besten Gruß

    John

  • Hi John,

    die Menge des gebeugten Lichtes bleibt gleich. Eine dickere Spinne nimmt natuerlich durch die geometrische Abschattung mehr Licht weg, aber nur die Beugung an den Kanten der Spinne landet in den Spikes. Das Licht, das auf die Spinne selbst faellt, wird ja absorbiert (und zu einem geringen Anteil gestreut). Mit der Dicke der Spinne aendert sich der Abstand der Kanten. Das wirkt analog zur Spaltbreite bei der Beugung am Spalt. Nur ist dies die "Beugung am Hindernis", die aber analog ablaeuft. Dass dicke Spinnen hellere Spikes erzeugen, liegt daran, dass im Vergleich zur duennen Spinne mehr Ordungen uebereinander liegen.

    Aber ich lasse es jetzt hierbei, denn es geht ja im Thread um den Cassegrain (an dieser Stelle an meine eigene Nase fassend, hatte ich das Spikethema ja angestossen). Bei Diskussionsbedarf mache ich hierfuer einen separaten Thread auf. Ich finde das Thema der Beugung an der Spinne recht interessant. Es gibt ja auch noch andere schoene Sachen, wie die gebogene Spinne.

  • Hallo Roland,


    Vielleicht bin ich bei gutem Seeing so konzentriert am Beobachten von Details auf den Planeten, dass ich diese breiten Spikes ausblenden kann ...


    Ich bemerke die Spikes beim Beobachten auch kaum. Wahrscheinlich bin ich ebenfalls zu konzentriert um die Spikes wahrzunehmen.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Die Hauptspiegelzelle und das Blendrohr.

    Hallo,


    Ein Blick auf die Hauptspiegelzelle mit dem Blendrohr.


    Der Hauptspiegel wird mit fünf Klammern die nahezu nur an der Fase des Spiegels anliegen, gehalten. Hinter diesem Klammern befinden sich (Kork?) Plättchen.

    Zwischen dem Spiegel und den seitlichen Auflagen befinden sich ebenfalls Korkplättchen.



    Hauptspiegelzelle



    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,

    kurz eine Frage oder Anmerkung zu deiner Laserjustage.

    Hast du, bevor du mit der Justage begonnen hast den Laser in einer rotierenden Bank (Drehbank) justiert, so das der Laserpunkt nicht eiert?

    Diesen Effekt hatte ich mal. Daher justiere ich gelegentlich meinen Laser neu um den OAZ nicht falsch zu Kollimieren.


    LG,

    Armin

  • Hallo Armin,


    Hast du, bevor du mit der Justage begonnen hast den Laser in einer rotierenden Bank (Drehbank) justiert, so das der Laserpunkt nicht eiert?


    Das habe ich nicht gemacht, denn der Laser passte eigentlich.

    Ich habe diesen "HOTECH SCA Justierlaser":





    Den habe ich vorhin in den Okularauszug gesteckt und gespannt. Durch die Zentrierung sitzt der Laser zentrisch im Okularauszug. Dann habe ich den gesamten Okularauszug inklusive dem Laser rotiert. Es war nur eine kleine Abweichung zu sehen, die die Mittenmarkierung vom Fangspiegel nicht verließ.

    Der Laser sollte damit passen.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,

    verstehe. Ich habe einen der älteren Generation, den kann man über Madenschrauben justieren so das, wenn er sich dreht der Laserpunkt rotiert.

    Wandert er dabei in einem kleinen Kreis verändere ich die Lage so lange bis er beim Drehen nicht mehr aus der Mitte wandert.

    Ob das bei deinem nötig und möglich ist weiß ich natürlich nicht.


    LG,

    Armin

  • Hallo Marcus,


    Welchen Vorteil bietet ein reiner Cassegrain gegenüber einem Schmidt-Cassegrain gleicher Öffnung?

    Neben den von Gerd schon genannten Punkten wäre noch die gute Komakorrektur im Feld bei so einem F12 klassischen Cassegrain zu nennen.

    Für 8“ Systeme hatte ich hier mal einen Vergleich gemacht.


    Parameter klassischer Cassegrain 6“ und 8“ von GSO.
    Bei meinen Überlegungen zum Kauf eines GSO CC8 vergleiche ich schon ein wenig mit meinem Celestron Celestar C8 Ultrabright Coating. Obstruktionsmäßig rein vom…
    forum.astronomie.de


    Dort ist neben dem SCT auch noch ein DK mit F3 HS dargestellt.

    Ich denke die Überlegenheit so eines klassischen Cassegrain mit F12 im Feld ist schon sehr deutlich.

    Das SCT müsste mit elliptischem SP wie bei den ACF oder mit Korrektor im Blendrohr wie bei den EdgeHD gebaut werden um da mithalten zu können.


    Grüße Gerd

  • Hallo Armin,

    Ob das bei deinem nötig und möglich ist weiß ich natürlich nicht.


    Der Laser ist justierbar. Unter der Abdeckkappe (im Bild oben die schräge Kappe unter dem gelben Warnhinweis) sind drei Schrauben im 120° Winkel angeordnet.

    Ich müsste den Laser mal überprüfen, bis jetzt ist der aber noch gut zentriert so das ich ihn noch nicht justieren möchte.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Marcus,


    zu ergänzen wäre noch, dass so ein Gittertubus sensibel auf mögliche Warmluftströmungen reagiert, die durch den Atem des Beobachters, aber auch durch aufsteigende Wärme (z. B. aus Fenstern oder Türen unter einem Balkon) verursacht werden. Eine Stoffhülle kann da gute Dienste leisten. Ein Cassegrain ist etwas weniger atemanfällig als ein Gitternewton. Es kommt allerdings hinzu, dass das Licht im Cassegrain (wie im SC) den Tubus dreimal durchläuft, so dass sich Turbulenzen im Tubus dreifach auswirken.


    CS, Jörg

    Diese Vermutung hatte ich auch schon angestellt in diesem Forum. Dass also Luftschlieren zwischen den Spiegeln mehr stören als vor den Spiegeln, wegen der gefalteten Optik.

    Dem wurde aber von den üblichen Verdächtigen hier wiederholt, verbissen und vehement widersprochen.

    Ich muss mir hier immer die wenigen Körnchen rauspicken, wenn mal jemand meine (zutreffende) Meinung vertritt, egal ob absichtlich oder vielleicht sogar ungewollt.

    Q.

  • Gut gemacht. Freu dich.

  • Diese Vermutung hatte ich auch schon angestellt in diesem Forum. Dass also Luftschlieren zwischen den Spiegeln mehr stören als vor den Spiegeln, wegen der gefalteten Optik.

    Dem wurde aber von den üblichen Verdächtigen hier wiederholt, verbissen und vehement widersprochen.

    Widersprochen wurde ausschließlich deiner Behauptung das bei geschlossenen Tuben Luftschlieren durch die vordere Öffnung in den Tubus kriechen und dann zwischen den Spiegeln ihr Unwesen treiben.

    Jörg spricht im Gegensatz zu dir aber vom Gittertubus und da können selbstverständlich durch das Gitter auch lokale Luftschlieren in den Strahlengang geraten die aber ein geschlossener Tubus abschirmt.

    Darum macht Jörg ja auch den Vorschlag mit der Stofffülle.


    Ich muss mir hier immer die wenigen Körnchen rauspicken, wenn mal jemand meine (zutreffende) Meinung vertritt, egal ob absichtlich oder vielleicht sogar ungewollt.

    Jörg vertritt hier nicht deine Meinung das Luftschlieren bei geschlossenen Tuben durch die vordere Öffnung in den Tubus kriechen und dann zwischen den Spiegeln ihr Unwesen treiben.

    Um das zu verhindern müsste der Stoff ja auch vor die Öffnung gespannt werden. ;)

    Jörg redet im Gegensatz zu dir vom Gittertubus und er bringt den Stoff seitlich an.

    Du wolltest ja eine Fensterscheibe vor der Öffnung eines geschlossenen Tubus anbringen.

    Derartiges hat Jörg niemals vorgeschlagen.


    Grüße Gerd

  • zweimal falsch.

    es wurde beidem widersprochen, auch meiner Vermutung, dass gefaltete Optiken seeinganfälliger sind.

    Und genau damit vertritt Jörg meine Meinung. Bitte halte auseinander: Eine Meinung kann ich auch vertreten, wenn ich den Urheber nicht mag. Und auch ohne sein Wissen. Und auch ohne das Wissen, dass er schon mal dasselbe gesagt hat. Sowas kannst du wohl nicht trennen.

    Und, wer etwas Ahnung hat, zieht den Strumpf nicht über die Optik, denn dann wird die gute Obstruktion sehr groß, sondern er baut vorn eine Fensterscheibe (Schmidtplatte) oder ein oder einen Meniskus.

    Mit diesem "Argument" gibst du eben auch in dem zweiten Punkt mir recht, dass die Schlieren, gerade bei kurzen Tuben auch von vorn zwischen die Spiegel gelangen, was du eben mit der Socke davor unterbinden willst. ich nehm wie gesagt eine Fensterscheibe. Das warn schönes Eigentor.

    Glasscheibe hab ich schon. Sieht genau so aus wie meine Schmidtplatte, ohne Vergütung, und soweit sichtbar plan, nur dass sie keinen Fangspiegel (und damit keine Obstruktion) hat. Das Letzte war jetzt allein für dich. Wer mit Strümpfen vor der Blende den Luftaustausch verhindert, der verringert auch die Obstruktion, indem er vor den Strumpf eine Glasscheibe montiert.

  • Hallo,


    Glasscheibe hab ich schon. Sieht genau so aus wie meine Schmidtplatte, ohne Vergütung, nicht sichtbar uneben,


    Ist das dein Ernst? Du nimmst eine Fenster(?) Glasscheibe und bringst sie vor dem Tubus an? Ein normales Fensterglas, kein optisches? Sichtbar uneben bedeutet noch lange nicht, das die Glasscheibe planparallel ist oder frei von Verspannungen ist.

    Ich bin der Meinung, mit einem solchen Aufbau ziehst du die Qualität der Abbildung herunter.

    Diese Vermutung hatte ich auch schon angestellt in diesem Forum. Dass also Luftschlieren zwischen den Spiegeln mehr stören als vor den Spiegeln, wegen der gefalteten Optik.

    Dem wurde aber von den üblichen Verdächtigen hier wiederholt, verbissen und vehement widersprochen.

    Mit dem Unterschied zu dir:

    Ich habe die Gitteroptik und damit die Praxis auf meiner Montierung, du nicht...


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,

    ja. Das ist einfach. Kann ja gut sein, dass es keine Dauerlösung ist. Ich möchte selber genau wissen, ob das Seeing ruhiger wird und es beweisen oder eben widerlegen. Im ersten Fall dann auch mit Video.

    Ich streite überhaupt nicht ab, dass Luftschlieren leichter durchs Gitter kommen als von vorn in den sonst geschlossenen Tubus. Und vor allem auch Atemluft und andere persönliche Abgase.

    Glaube aber, dass die bei kurzen Tuben auch von vorn herein kommen können. Und ich habe im Gegensatz zu dir Praxis und Erfahrung mit meiner Optik und meiner Monti. Der Unterschied (jetzt nicht zu dir) ist, dass Manche sich herausnehmen, über meine Geräte zu schwafeln und meinen Erfahrungen zu widersprechen, obwohl sie die nie nur berührt haben. Ich habe hier niemals behauptet, irgendetwas, das jemand beobachtet hat, bildet er sich ein, und die Geräte, von welchen ich keines je gesehen hab, verhielten sich ganz anders, er würde seine Geräte nur nicht verstehen.


    Und Schmidtplatte: Die sieht wirklich nicht anders aus als eine Fensterscheibe. Unvergütet und, soweit sichtbar, auch nicht gewölbt, weder außen noch innen.

    Das wäre auch son Ding, Das SCT mal ohne Platte zu begucken, aber dann bräuchte ich einen FS-Halter. Und dann natürlich die Seeingprobleme :)

  • Noch was. In bin der Wahrheit verpflichtet.

    In diese Gewissensnot, jdm recht geben zu müssen den ich nicht mag, komm ich glücklicherweise selten. Denn gerade das entscheidet, ob ich jdm mag, was er sagt. Und wenn er oft Sachen sagt, die ich für Quatsch halte, dann mag ich ihn nicht. Dies umso mehr, wenn er diesen Quatsch offenbar nur sagt um mir zu widersprechen. Weil er eben Argument und Person nicht trennen kann.

    Das konnte ich schon im Kindergarten (und bin da auch weg so schnell wie möglich, da wurde einfach zu viel Quatsch erzählt, von Kindern, denen ich es meist nachsah, aber auch von den Erzieher Innen wie außen, aber es gab nur innen, und denen verzieh ich das nicht :-).

  • zweimal falsch.

    es wurde beidem widersprochen, auch meiner Vermutung, dass gefaltete Optiken seeinganfälliger sind.

    Das stimmt so nicht.

    Es ging um deine Behauptung das der 2 mal gefaltete MAK wegen der Meniskuslinse weniger Seeing anfällig wäre wie der 2 mal gefaltete klassische Cassegrain.

    Da beide 2 mal gefaltet sind kann es hier also unmöglich um gefaltet oder nicht gefaltet gehen.

    Sondern es ging um Tuben die vorn offen oder geschlossen sind.

    Mit gefaltet oder nicht hat das nichts zu tun.


    Und genau damit vertritt Jörg meine Meinung.

    Jög hat niemals etwas zu der von dir erwähnten Thematik gesagt und kann daher auch unmöglich deine Meinung vertreten.

    Jörg redet vom Gittertubus.

    Es geht bei seiner Aussage nicht darum ob der Strahlengang gefaltet ist oder nicht.

    Der Vorschlag den Jörg gemacht hatte würde auch bei einem nicht gefaltetem Strahlengang im Gittertubus (Refraktor) etwas bringen.

    Die interpretierst in den Vorschlag von Jörg lediglich hinein das er deine Meinung vertreten würde.


    Und, wer etwas Ahnung hat, zieht den Strumpf nicht über die Optik, denn dann wird die gute Obstruktion sehr groß

    Das dieser kleine Nebensatz ein Wirtz war und mit Smiley auch für Leute die das nicht merken extra noch mal als solcher gekennzeichnet ist, sollte klar sein.


    Grüße Gerd

  • Hallo Stephan,

    Mit diesem "Argument" gibst du eben auch in dem zweiten Punkt mir recht, dass die Schlieren, gerade bei kurzen Tuben auch von vorn zwischen die Spiegel gelangen, was du eben mit der Socke davor unterbinden willst. ich nehm wie gesagt eine Fensterscheibe. Das warn schönes Eigentor.

    Das mit dem Socken vor der Optik war eigentlich als Spaß gedacht und mit ";-" gekennzeichnet.


    Zurück zum Thema Tubusseeing:

    Ich kenne nur den Vergleich zwischen 105 mm APO und anderen Refraktoren und 112/900 und 150/1200 Newton. Wenn der Tubusstand relativ flach ist, dann neigen meine Newtons deutlich mehr zu Tubusseeing wie meine Refraktoren. Man kann natürlich sagen, dass die Newton mehr Öffnung haben, aber der Tubusseeingunterschied ist auch beim 112 Newton zum 105 mm APO deutlich.

    Was natürlich beim Newton noch dazu kommt ist, dass der OAZ nahe der Tubusöffnung ist und dadurch auch warme Atemluft an der Tubusöffnung vorbeiströmen kann.

    Beim steilstehendem Tubus ist das Tubusseeing im Newton aus meiner Sicht meist relativ harmlos.

    Was bestimmt schon so ist, dass wenn das Licht zweimal durch meinen 6" f/8 Newton zwischen Haupt und Fangspiegel geht, dass das Tubusseeingeffekte dann fast doppelt wirken. So einen Effekt hat man auch beim Cassegrain, nur dass die Baulänge vergleichsweise kurz ist verglichen zu meinem 6" f/8 Newton. Dafür geht das Licht dann 3 mal zwischen Haupt- und Fangspiegel hin und her.

    Bei einem Newton mit der kurzen Baulänge wäre es etwas besser.


    Zum Glas: Das ist sicher ein interessanter Versuch. Ich würde aber plan poliertes Glas nehmen, da Du sonst zusätzlich optische "Fehler" einbaust.

    Wieviel es ausmacht, weiß ich nicht. Allerdings habe ich schon mal durch eine Glasscheibe beobachte (Fenster) Neben Geisterbildern, die bei einer Glasplatte vermutlich nicht auftreten hat sich auch das Bild deutlich verschlechtert. In meinem Fall ist die Scheibe aber doppelt verglast. Der Effekt ist bei mir also mindestens doppelt so stark oder stärker wie bei Dir. Ich gehe aber davon aus, dass auch eine einfache Glasplatte aus Fensterglas schon zu einer Verschlechterung beitragt.

    Mag sein, dass das Tubusseeing etwas anders oder besser ist, aber du dafür Auflösung verlierst.


    Soviel meine Einschätzung.

    Servus,

    Roland

  • Der Unterschied (jetzt nicht zu dir) ist, dass Manche sich herausnehmen, über meine Geräte zu schwafeln und meinen Erfahrungen zu widersprechen, obwohl sie die nie nur berührt haben.

    Ich habe niemals deinen Erfahrungen widersprochen sondern immer nur deinen Erklärungen welche du dir dazu ausgedacht hast.

    Wer am Himmel die Beobachtung gemacht hat dass sich die Sonne um die Erde bewegt und daraus dann schließt das die Erde im Mittelpunkt steht dem muss man nun mal in dem Schluss den er aus seiner Beobachtung zieht wiedersprechen.

    Nicht anders ist es beim deinen Behauptungen.

    Die Beobachtung das der MAK weniger Seeing zeigt als der CC6 ist so und dem widerspräche ich auch nicht.

    Der Schluss das dies Beobachtung an der Meniskuslinse und damit am vorn geschlossenen Tubus des MAK liegen würde ist aber falsch und dem muss daher auch widersprochen werden.


    Es liegt an den Blenden im CC6 und das wurde von Felix ja auch schon in der Praxis bewiesen.

    Im Gegensatz zu deinem Experiment mit der Fensterscheibe das wie Gerd ja schon schrieb wegen der optischen Qualität einer einfachen Fensterscheibe wenig Sinn macht hat Felix ja schon die Blenden an seinem CC6 entfernt und konnte so das Tubusseeing um 80% mindern.

    Damit ist in der Praxis schon lange bewiesen das der Grund für deine richtige Beobachtung und damit dem Unterschied im Seeing zwischen MAK und CC6 die Blenden im CC6 sind.

    Also noch mal, deine Beobachtung ist richtig und der wird auch nicht widersprochen.

    Deine Erklärung dafür ist falsch und das wurde dank Felix auch schon in der Praxis beweisen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Roland,

    zwar bin ich Autist, aber so ein flacher Witz entgeht mir nicht, vor allem nicht, wenn er in einem anderen Forum schon breit getreten wurde, allein, er war zu einladend. Und hinter diesem Witz steht dann doch die, vielleicht unbewusste Vermutung,, mit dem Schließen der Öffnung können auch Bodenseeingeffekte gemildert werden.

    Und deine Erfahrung sagt ja genau dasselbe. Sogar, wenn Richtung Zenit der Effekt nachlässt.

    Jetzt kann man zwar noch sagen, dein langer Tubus hat das typische Ofenrohrseeing, und bei mir liegt es eindeutig am kurzen Tubus, da wäre ein Vergleich mit einem f/3 oder f/4 150 mm Newton. den hab ich aber nicht. Die Glasscheibe kann ich einfach auf- und zumachen. Es geht ja ums Seeing, nicht um die sonstige Abbildungsqualität. Und wenn das Bild ruhiger ist, vielleicht sogar mehr Details zeigt deswegen, wenn die Scheibe davor ist, ist der Beweis umso schlagender.

  • Gerd,

    lies mal deine alten Auslässe. oder auch nur nochmal Jörgs Beitrag. Er nennt sehr wohl die gefaltete Optik als weiteren Grund.

    Lies selbst deinen Kram und sieh mir bitte nach, dass ich mir das nicht antue, um dich eines Besseren zu belehren.

    Und nochmal: Ich bin Autist. Glaubst du, ohne Hilfe des Moderators eine Chance zu haben bei dem Spiel: Wer hat das letzte Wort? Ich auch nicht. Ich finde, du liegst sowieso mit deinen Vermutungen sehr oft daneben, vor allem, wenn sie mich oder meine Geräte betreffen. So auch, dass mein Versuch mit der Fensterscheibe wenig Sinn macht. Wenn du es noch immer nicht verstanden haben solltest: Ich will die optische Leistung nicht verbessern wohl aber Seeingeffekte vermindern. Sowas kann ich auseinanderhalten. Du scheinst es nicht zu können.

    Gruß

    Stephan


    Gruß

    Stephan


    PS: ich hab schon oft durchs Fenster geguckt, doppelt verglast, und weiß ungefähr, wie die Abbildung leidet dadurch. Wenn aber das Gerät drin steht und man nicht nach draußen will in der kommenden Jahreszeit, muss man durchs Fenster gucken. Sehr eindrücklich ist dann, mal zu gucken bei 20 drinnen und -5 draußen und plötzlich das Fenster zu öffnen. Dann muss es ja besser werden, weil 4 Oberflächen suboptischer Qualität wegfallen. Pusetkuchen, nix ist mehr zu sehen. Das ist allerdings nicht der von mir vermutete Bodenseeingeffekt sondern dieser Versuch zeigt den Sternwartenseeingeffekt. Der Unterschied ist echt krass, er schaltet um von ok, ich kann bis 200fach vergrößern auf: Nix geht mehr.

  • Servus Stephan,


    Mit offenen gefalteten Optiken beobachte ich derzeit und habe lange Zeit beobachtet. Meine Optiken sind und waren:


    • Ein 150/3000mm Schiefspiegler.
    • Ein 110/1035mm Vixen Maksutov Cassegrain mit nach vorne offenen Tubus.
    • Ein 254/3048mm Cassegrain.


    Bei allen Optiken ist und war die Luftunruhe oder das Seeing der limitierende Faktor. Keine Auswirkungen gab es durch die Einflüsse des Beobachters, dessen Abwärme angeblich durch den Strahlengang des Teleskop ging. Davon konnte ich nichts feststellen.


    Ich beobachte derzeit immer wieder mit meinem 254/3048 Cassegrain und dem 110/1035mm Maksutov Cassegrain Side by Side, besonders wenn ich ein paar Fotos vom Mond anfertige.



    In solchen Situationen konnte ich keinen Unterschied in der Abbildung sehen, die durch die Luftunruhe entsteht.

    PS: ich hab schon oft durchs Fenster geguckt, doppelt verglast, und weiß ungefähr, wie die Abbildung leidet dadurch. Wenn aber das Gerät drin steht und man nicht nach draußen will in der kommenden Jahreszeit, muss man durchs Fenster gucken. Sehr eindrücklich ist dann, mal zu gucken bei 20 drinnen und -5 draußen und plötzlich das Fenster zu öffnen. Dann muss es ja besser werden, weil 4 Oberflächen suboptischer Qualität wegfallen. Pusetkuchen, nix ist mehr zu sehen. Das ist allerdings nicht der von mir vermutete Bodenseeingeffekt sondern dieser Versuch zeigt den Sternwartenseeingeffekt.

    Wenn du so beobachtest... Dazu fällt mir nichts mehr ein...

    Selbst Sternwarten haben nicht diesen großen Effekt, wenn der Kuppelspalt in der Nacht offen steht. Sternwarten sind in der Regel ungeheizt. Der Luftaustausch beim öffnen vom Kuppelspalt ist wesentlich geringer als wenn das Fenster vom Wohnzimmer geöffnet wird und damit zu einer turbulenten Bewegung zwischen der warmen Luft in der Wohnung und der kalten Luft von draußen kommt.

    Eine Ausnahme wäre, wenn bei öffentlichen Führungen die Kuppel voll mit Menschen ist.


    Meine Meinung:

    Willst du herausfinden ob dein Teleskop unter Tubusseeing, Bodenseeing, Beobachterseeing usw. leidet, dann solltest du dort hingehen wo du ein Seeing das durch Gebäude oder versiegelte Flächen entsteht, ausschließen kannst. In der Nähe von Gebäuden, auf dem Balkon oder durch das geöffnete Fenster wird das nichts, das ist für mich keine qualitative Messung oder Einschätzung von der Seeinganfälligkeit eines Teleskops.


    Viele Grüße

    Gerd

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!