Meine ersten Erfahrungen mit dem C8 und doch ernüchert in Sachen Deep Sky

servus Ceule,

ich war im Sommer etwas südlich von Königs-Wusterhausen im Urlaub, und ich muss sagen: die Milchstraße dort war schon recht beeindruckend. Im Norden ist natürlich die blanke Lichtseuche aus Berlin, die bis zum Polarstern alles versumpfen lässt. Ist aber nicht schlimm, denn die DeepSky-Objekte, die unterhalb des Polarstern stehen, sind ein halbes Jahr später dann im Zenith, und da war der Himmel schön dunkel. Ich hatte aber auch gute Bedingungen: keine Laterne im Umkreis von bestimmt 2 km.

Zum C8: ich habe 25 Jahre lang Deepsky-Beobachtung mit einem C8 gemacht, und wenn die Optik gut ist, dann ist das ein Gerät, für das es tatsächlich so lange braucht, um es visuell an seine Grenzen zu bringen. Erst nach dieser Zeit habe ich mir dann was größeres zugelegt. Mit meinem C8 (noch ein orangenes) habe ich

- alle Messier-Objekte beobachtet

- bestimmt 1.500 weitere DeepSky-Objekte visuell beobachtet

- schwächste Objekte hatten visuell 14m.

Der von Dir weiter oben beschriebene Katalog Deep-Sky-Herausforderungen (im englischen gibt es sowas auch, dort heisst es Deep Sky fuzzies) ist jetzt nichts für ein C8. Aber nur mal die ersten Objekte:

- NGC 206: C8: deutliche, längliche Aufhellung in den Spiralarmen von M 31

- NGC 604: C8: unregelmäßig runder Fleck dicht neben einem Stern

- NGC 2419: C8: kleiner, schwächerer, grieslig wirkender Nebelfleck in Verlängerung von 2 Sternen 8m

- NGC 6749: C8: leichte, diffuse Aufhellung ohne zentrale Konzentration, keine EInzelsterne; in der Uranometria-Sternkarte an der falschen Stelle eingetragen!

Das kleine Zeug in diesem Katalog ist halt leider den größeren Optiken vorbehalten. Aber wenn Du Dir Zeit nimmst und Erfahrung gesammelt hast, wirst Du erstaunt sein, was man im C8 alles visuell erkennen kann.

Was die kleinen strukturlosen Wattebäusche angeht: trau Dich ruhig, mehr Vergrößerung einzusetzen. Ich hatte zum Aufsuchen ein 16mm Nagler = 125x-fache Vergrößerung und dennoch großes Gesichtsfeld, und zum Detailbeobachten ein 8.8mm UWA = 227x-fache Vergrößerung. Schwache, kleinere Objekte sieht man aber auch erst bei höherer Vergrößerung. Der Hinweis: schwaches Objekt braucht kleine Vergrößerung ist hier falsch. Und dann kannst Du in Deinem C8 auch tatsächlich die Spiralarme bei M 51 sehen (selbst erlebt!).

CDS

Stefan

Hallo

Für deine Suche nach einem dunklen Ort:

Blue Marble Navigator - Night Lights 2012

blue-marble.de

die Karte lässt sich vergrößern und du musst von Zeesen garnicht weit - brauchst doch bloß rüber Rtg Gussow.

Ob du das kennst?

Astronomy Seeing Fürstenwalde/Spree

Astronomische Seeing-Prognose für Fürstenwalde/Spree mit Bedingungen für die nächsten fünf Tage der Wolkendecke, Bogensekunden sowie sichtbaren Himmelskörpern

www.meteoblue.com

mfg Henry

servus Ceule,

ich war u.a. in Klein Köris und Prieros. Abseit der kleinen Dörfer ist es dort im Wald bzw. auf den Wiesen wirklich dunkel.

Wenn es jetzt immer früher dunkel am Abend wird, fahr einfach mal in einer mondlosen Nacht zum testen hin.

CDS
Stefan

Hallo Ceule,

vielleicht hilft Dir folgende Website von Martin Schoenball weiter:

Hier sind einige Zeichnung von Objekten mit kleineren Optiken zu finden , jedoch unter sehr guten Bedingungen (vermute in den Hochalpen) - um bei Landhimmel ähnliche Ergebnisse zu erzielen, braucht es dann sehr viel mehr Öffnung .

Ich selber zeichne auch ab und zu, dies hilft sehr, seine Beobachtungsfähigkeizen zu üben.

Empfehlenswerte Einstiegslektüre ist auch der Starhopper aus dem Okulum Verlag (falls es den noch gibt). Der bereits erwähnte Deeep Sky Reiseführer zeigt Skizzen auch mit kleiner Öffnung tw. aus der Vorstadt, gibt eine gute Orientierung, wobei ich bei den Skizze in diesem Buch mit 5“ Refraktor bei gutem Himmel tw. mit 10“ nicht alle Details erkennen konnte.

Viel Info gibt es auch bei den

Deepsky Brothers.

Aber das wichtigste ist echt: Dunkler Himmel, such Dir mit den Lichtverschmutzungskarten das Beste für Dich aus, was Du vom Aufwand her machen magst.

Wenn die Vorhersage gut ist, packe ich mein ganzes Geraffel ins Auto und fahre etwas mehr als eine halbe Stunde in die Pampa, das muss man halt wollen… aber für mich entschädigt das Erlebnis die Mühen.

CS,

Rainer

Moin Ceule,

ich schalt mich jetzt auch mal zu.

Ich hab das jetzt alles nur grob überflogen.

Ich bin zum Einstieg denselben Weg wie Du gegangen MAK--->C8,

visuell waren klar der Mond und Mars /Saturn/Jupiter angesagt, DS war nicht so meins,

dazu nutzte ich das Hyperion Zoom und das Espheric.

Ich bin dann aber ziemlich schnell vom vis. zum fotografischen gewechselt nachdem ich das erste Bild von M42 mit einer DSLR gemacht habe

Ds-mäßig stellt das C8 aber schon eine Herausforderung an die Geduld des dahinter Sitzenden dar,

auch die Montierung und vor allem die Nachführung müssen passen

Aus Erfahrung kann ich Dir nur raten fange mit kleinerer Brennweite an, es sei denn Du hast Nerven aus Stahl,

ansonsten wird Dir dein neues Hobby schnell keinen Spass mehr machen weil Du dauergefrustet bist.

Jetzt nach Jahren Erfahrung mit einem 90/600er Apo bereue ich es den C8 verkauft zu haben und würde doch gerne mal wieder mit 1250/2000 mm fotografieren

CS

Chris

Zitat von Ceule

werde mich erst mal mit den Planeten befassen und vor allem den Umgang mit dem Equipment

richtig erlernen und dann sehen wir mal weiter.

Hallo Ceule,

wenn ich alle die vielen Postings lese, denke ich mir manches Mal, du willst vielleicht zu viel zu schnell. Ich habe vor einem halben Jahr vom Mak 127/1500 auf den 200/1000 Newton samt EQ6-R Pro aufgerüstet. Mit GoTo und Handsteuerung war ich schon gut vertraut, dennoch musste ich mich an die parallaktische Montierung und an das Spiegelteleskop erstmal "gewöhnen". Das dauerte schon eine Zeit. Ich bin ca. 70-80% visuell unterwegs und experimentiere - bei guten Bedingungen - ein bisschen mit der Astrofotografie mit meiner ZWO ASI 178MC, im Moment noch ohne Guiding, da ich einmal die Grundlagen (Fokussieren, Belichtungszeit, Gain, Bildbearbeitung etc.) beherrschen will.

Was die Deep Sky Objekte anbelangt, kann ich dir den Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka empfehlen. Der Atlas enthält mehr als 1000 sehr lohnende Objekte und mein Ziel ist, einmal alle die Objekte (Sternhaufen, Galaxien, Nebel, Doppelsterne) zu erkunden. Wenn ich von anderen spannenden Objekten lese (hier im Forum, Magazine, Bücher etc.) oder diese in Stellarium zufällig entdecke, suche ich diese auch auf. Da gibt es eigentlich immer viel zu tun. Manche Objekte sind objektiv betrachtet wohl spektakulärer als andere, aber bisher war ich von allem was ich gesehen habe (und viele Objekte habe ich schon gesucht und nicht gefunden) beeindruckt.

Gerade am Anfang muss noch nichts perfekt laufen. Planeten, offene - und Kugelsternhaufen, der Mond sind schöne Objekte, die i.d.R. auch leicht (alles ist relativ) aufzufinden sind. Nur nicht aufgeben!

Liebe Grüße,

Christian