Hallo Optikfreunde,
in SUW 5/2002 erschien von Ernie Pfannenschmidt ein Artikel
über Gitterfilter zur Kontraststeigerung bei der Planetenbeobachtung.
Dabei wird der Effekt der Apodization( = den Fuß entfernen) genutzt.
Betrachtet man die Beugungsfigur eines Teleskops wird dabei die Helligkeit des Inneren Beugungsringes relativ zum zentralen Beugungsmaximum reduziert,dies hat eine Kontraststeigerung zur Folge.
Ernie gab an den Bildkontrast mit einem solchen Gitterfilter um etwa das 1,5 bis 2 fache beim Einsatz von Teleskopen mit abschattungsfreier Öffnung steigern zu können.
Angeregt durch diese Bericht begann ich mit dem Bau eines solchen Gitterfilters.
Hier sieht man den fertiggestellten Filter vor den Taghimmel gehalten.
Bei der ersten Marsbeobachtung heute morgen um 3 Uhr MESZ
wurde der Filter erstmals eingesetzt.
Instrument: Zeiss AS 130/1950 mit Okular O-10, V=195 fach.
Mars zeigte eine etwa 80% beleuchtete Phase,
die Grösse des Planetenscheibchens beträgt z.Zt etwa 10"(Bogensekunden).
Ohne zusätzliche Hilfsmittel konnte nur zeitweilig die Südpolkappe ausgemacht werden.
Mit Orangefilter war die Polkappe sicher zu sehen.
Nach dem Aufstecken des Gitterfilters war die Polkappe
durch eine wahrnehmbare Verbesserung des Kontrasts sehr deutlich zu sehen.[:)]
Dunkle Oberflächenstrukturen waren blickweise sichtbar[:D],
leider konnte ich diese nicht anhand meiner Marskarte eindeutig identifizieren- Mare Tyrrhenum ??
Vielleicht hat jemand dazu eine Animation zur Hand??
Leider sah ich im Bildfeld strahlenförmig angeordnete Minispektren,
verursacht durch noch vorhandene Reflexe in meinem Filter.
Das heisst,ich muss das Gitter nochmals sorgfältiger mit mattschwarzem Anstrich versehen.
Über weitere Ergebnisse berichte ich bei Gegebenheit gerne wieder.
Den Artikel von Ernie Pfannenschmidt kann ich bei Interesse gerne als Anhang zumailen.