Newton-Reinigung: Das "richtige" Spülmittel?

  • Hallo Amateurastronom,


    Inwiefern soll Wasser für die Aluminiumschicht und die SiO<font size="1">2</font id="size1">-Schicht schädlich sein?
    Wo soll das Natriumhydroxid herkommen?


    Edit:
    Armin wies mich gerade darauf hin, dass in Kalles Auflistung der Inhaltsstoffe von Fairy Ultra NaOH aufgeführt ist. Da sind aber auch Natriumcitrat, Natriumsulfat und Natriumchlorid aufgeführt. Diese Stoffe dienen in Kombination als Puffer zum Einstellen des pH-Wertes im hautfreundlichen Bereich. In diesem Bereich ist Aluminium trotz seiner amphoteren Natur noch nicht löslich. Im pH-Bereich von 4-9 sind die Spiegelschichten auch ohne SiO<font size="1">2</font id="size1">-Schicht sicher.


    Edit 2:
    Dennoch denke ich, dass ein Spülmittel mit so wenig Zusatzstoffen wie möglich sinnvoll ist. Ich werde beim nächsten Einkauf mal bewusst darauf achten. Da aber die allermeisten Tenside den pH-Wert verschieben, ist im Interesse gesunder Haut (und intakter Spiegelschichten) ein Puffer immer eine sinnvolle Zutat eines Spülmittels.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Peter,


    ich habe immer das Spülmittel verwendet, das gerade im Hause war: Meist ist das "Pril Ultra" oder "Pril original", oder auch die entsprechenden Hausmarken der Discounter, kein extra hautverträgliches oder rückfettendes Zeug. Auf keinen Fall mit Perlen oder sonstigen Scheuerzusätzen.


    Meine Prozedur ähnelt der von Marcus (Mettling), nur einfacher:
    1. In der Badewanne (sicherer ist Plastikwanne) mit lauwarmem Waser abspritzen.
    2. Mehrmals Spülmittel drauf und wieder abspritzen, bis ich sicher bin, dass alle harten Partikel (Sand) weg sind.
    3. Wieder Spülmittel drauf und unter fließendem Wasser mit sauberen weichen Fingerkuppen die Fläche mit sanftem Druck abreiben, um auch festsitzenden Schmutz zu entfernen. Wem das nicht zusagt, kann statt der Fingerkuppen auch Baumwoll- Wundwatte nehmen (keine parfümierte Watte)
    4. Mit klarem Wasser abspritzen bis alle Spülmittelreste sicher weg sind
    5. Spiegel hochkant stellen bis die Wasserreste abtropfen. Einzelne Tropfen mit weißem unparfümierten Papiertaschentuch, oder altem aber sauberem Unterhemd absaugen.


    Eventuelle Überbleibsel (leichte Schlieren oder einzelne Wasserfleckchen) lasse ich einfach drauf, da ich ziemlich sicher bin, dass sie nichts ausmachen. Wer das nicht mag, muss halt mit demineralisiertem Wasser nachspülen.


    Ich behaupte mal frech: Wenn bei dieser Prozedur sich die Spiegelschicht auflöst, war sie vorher schon schlecht. Alle ICS Spiegel, die ich kenne, haben ein gute Verspiegelung.


    Meine NO GOs:
    - Nie trocken auf dem Spiegel rumreiben
    - Schritt 3 nicht mit Drecksfingern, die zuvor in Blumenbeet, Sandkasten oder Schleifmittel gesteckt haben


    Mit dem stundenlangen einweichen lassen bin ich mir nicht sicher, daher lasse das lieber.


    Bei schweren Fällen war ich mit Aceton pro Analysis und Wundwatte (leichtes wischen ohne Druck) erfolgreich. So habe ich z.B. festsitzenden Pollenstaub und sonstigem festpappenden Umweltdreck wegbekommen. Natürlich erst nach der normalen Reinigungsprozedur, sodass sichergestellt ist, dass keine harten mineralischen Körner mehr auf dem Spiegel sind. Vorsicht: Aceton löst Kunststoffe wie z.B. die Mittenmarkierung, diese muss also vorher entfernt werden. Isopropanol und dieses optische "Wunderzeug" von Baader hatte in diesem Fall nicht geholfen.


    Nachdem ich erlebt habe, wie fest der Dreck kleben kann, wenn der Spiegel ein paar mal nass geworden ist, reinige ich lieber auf die schnelle etwas weniger gründlich und dafür öfter.


    Die Profis entfernen Staub berührungslos mit CO2- Schnee, das mit Druck über den Spiegel geblasen wird:
    http://www.ing.iac.es/~eng/mec…Documents/CO2cleaning.htm

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  • Hallo,
    ich hab letzte Woche gerade meinen 14er gereinigt, leider im Waschbecken statt der empfohlenen Plastikschüssel - nun hat er einen cm großen Chip[:(]
    also aufpassen!
    Als Reinigungsmittel habe ich abwechselnd Spüli aus dem Bioladen und simplen Glasreiniger (Sprühflasche) verwendet , zuletzt nach 3 berührungslosen Durchgängen dann noch einmal richtig dick Spüli drauf und zu dickem Schaum „geschlagen“ und mit der Handfläche abgerieben - sieht nun aus wie neu und das ohne ( neue) Kratzer.
    CS Alex

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Hallo Amateurastronom,


    Inwiefern soll Wasser für die Aluminiumschicht und die SiO<font size="1">2</font id="size1">-Schicht schädlich sein?
    Wo soll das Natriumhydroxid herkommen?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Marcus!
    Wasser kann zur Ablösung der Schichten führen.
    Spülmittel enthält gerne alkalische Substanzen wie NaOH und feste
    Spülpulver für gewerbliche Verwendung werden deshalb sogar als ätzend gekennzeichnet. Im Grunde müsste man deshalb erst den pH-Wert prüfen.

  • Hallo Amateurastronom,


    Wir reden hier von Hand-Geschirrspülmittel für den Haushalt und nicht von Pulver für den Geschirrspüler oder Sanitär-Scheuerpulver für den gewerblichen Bereich. Natürlich nimmt der Spiegel Schaden, wenn Du ihm mit ATA, Urinsteinlöser oder Rohrreiniger zuleibe rückst. Aber das ist doch gar nicht das Thema hier. Aluminiumschichten sind durch den Luftsauerstoff mit einer dünnen Oxidschicht versehen (Passivierung), die bei einem pH-Wert von 4-9 wirksam ist. Handspülmittel sind im hautfreundlichen, leicht sauren Bereich um pH6 eingestellt (siehe meine Ausführungen zum Thema Puffer), da kann also gar nichts passieren. Und wenn sich die Verspiegelung durch einfaches Wasser ablöst, ist schon beim Verspiegeln einiges schief gelaufen und nicht erst bei der Reinigung.


    Stattdessen schlägst Du vor, den mineralischen Staub, der bei trockenem Wetter von Erdboden aufgewirbelt wird und sich auf dem Spiegel niederschlägt, mit einem Pinsel auf dem Spiegel herum zu schieben. Ich denke dass Deine Methode eher zu Kratzern auf der Spiegeloberfläche führt, als die von Stathis und mir vorgeschlagenen Methoden der Nassreinigung. Im übrigen frage ich mich, wie Du festklebenden Pollen mit einem Pinsel loswerden willst.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />
    Wir reden hier von Hand-Geschirrspülmittel für den Haushalt und nicht von Pulver für den Geschirrspüler oder Sanitär-Scheuerpulver für den gewerblichen Bereich. Natürlich nimmt der Spiegel Schaden, wenn Du ihm mit ATA, Urinsteinlöser oder Rohrreiniger zuleibe rückst. Aber das ist doch gar nicht das Thema hier. Aluminiumschichten s7ind durch den Luftsauerstoff mit einer dünnen Oxidschicht versehen (Passivierung), die bei einem pH-Wert von 4-9 wirksam
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun es muss jeder selbst wissen, wie er das macht.
    Ich würde eine trockene Reinigung aus den genannten Gründen bevorzugen, denn schon etwas Soda kann den pH derart vergrössern, dass das Aluminium angelöst wird. Die oft für Privatverbraucher unvollständige Deklaration und Kennzeichnung von Haushaltspeodukten schaffen ein gewisses Risiko etwa im Fall einer Rezepturänderung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />
    Wir reden hier von Hand-Geschirrspülmittel für den Haushalt und nicht von Pulver für den Geschirrspüler oder Sanitär-Scheuerpulver für den gewerblichen Bereich. Natürlich nimmt der Spiegel Schaden, wenn Du ihm mit ATA, Urinsteinlöser oder Rohrreiniger zuleibe rückst. Aber das ist doch gar nicht das Thema hier. Aluminiumschichten s7ind durch den Luftsauerstoff mit einer dünnen Oxidschicht versehen (Passivierung), die bei einem pH-Wert von 4-9 wirksam
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    Nun es muss jeder selbst wissen, wie er das macht.
    Ich würde eine trockene Reinigung aus den genannten Gründen bevorzugen, denn schon etwas Soda kann den pH derart vergrössern, dass das Aluminium angelöst wird. Die oft für Privatverbraucher unvollständige Deklaration und Kennzeichnung von Haushaltspeodukten schaffen ein gewisses Risiko etwa im Fall einer Rezepturänderung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    die von Marcus gestellte Frage, wie man festklebende Pollen trocken entfernen soll, steht aber immer noch! Wendet man nicht die Nassmethode an, bleiben doch eigentlich nur zwei Optionen.
    1. Mit dreckigem Spiegel weiterspechteln bis er eines Tages ganz zugesottet und blind ist.
    2. Einen neuen kaufen



    Oder?

  • Ich habe meinen Spiegel vor 4 Jahren gereinigt und zwar mit dem grünen Fit Geschirrspülmittel, entmineralisiertem Wasser, Isopropanol und Watte.


    Mein Fazit: Die China-Spiegel kannst du ohne Probleme so reinigen!


    https://blog.aschnabel.bplaced…-meines-newton-teleskops/

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun es muss jeder selbst wissen, wie er das macht.
    Ich würde eine trockene Reinigung aus den genannten Gründen bevorzugen, denn schon etwas Soda kann den pH derart vergrößern, dass das Aluminium angelöst wird. Die oft für Privatverbraucher unvollständige Deklaration und Kennzeichnung von Haushaltspeodukten schaffen ein gewisses Risiko etwa im Fall einer Rezepturänderung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ....und jetzt kommt noch der Freak der seine Spiegel seit 10 Jahren mindestens einmal pro Saison reinigt. Wenn besagte Spiegel Pollen und/oder Staub eingefangen haben muss dieser runter. Mit Wasser. Mit Seife. Mit ***sanftem*** reiben der "beseiften" Finger. Mein Spülmittel gibt´s bei Penny: https://www.penny.de/unsere-ma…Fluessigseife-Aqua-82411/


    Wichtig ist, das wurde schon ausgeführt, dass man keine "Cremeseife" oder sonstigen fettenden und "pflegenden" Krams verwendet. -&gt; Erfahrung, nicht Behauptung.


    Seitenlang wird in den diversen Foren über Dinge wie 3%igen Transmissionsabfall bei Okularen oder Oberflächenrauheit bei Spiegeln diskutiert (Edit: fraglos wichtige und berechtigte Dinge! Aber: ), die wichtigsten Teile des Teleskops aber zu pflegen und mindestens jährlich zu reinigen....davon hält niemand was. Wir "brauchen" 98% Reflektivität beim belegen der Optik...dann zieht man sich nach und nach selbst die Gardinen zu weil man die Scherbe jahrelang zusiffen lässt. Die Mär vom unberührbaren Spiegel und "absolut ätzenden Wasser" scheint unausrottbar.
    Menschen wie Stathis, die klar nicht als Schwachköpfe bekannt sind und deren (astronomisches) täglich Brot darin besteht ihren Spiegel nun....sagen wir.....zumindest nicht kaputt zu machen [:D] werden nicht erhört und die ungläubigen Blicke der Umstehenden bei Treffen auf meinen "neuen Spiegel" - der einfach nur sauber ist - sind immer wieder befremdlich.


    Ich schreibe es für die Begriffsstutzigen gerne nochmal hin: Wasser, Seife, einmal im Jahr, seit zehn (nein, 11) Jahren, bei allen meinen NewTonnen. [8D]


    Gruß und CDS


    Der Jan

  • Servus,


    Ich reinige meine Spiegel wenn sie mir zu verstaubt/verschmutzt erscheinen.
    Das kann einmal im Jahr sein, es kann aber auch öfters im Jahr sein, oder auch mal ganz spontan vor einer Beobachtungsnacht.


    Ich nehme Spülmittel, welche ich gerade zu Hause habe. Fest getrockneten Schmutz, klebende Pollen oder ähnliches gibt es bei mir erst gar nicht. Wenn welche auf dem Spiegel sind, dann spüle ich die mal zwischendurch herunter.
    Ich muss deshalb auch nicht auf dem Spiegel herumreiben, denn wenn der Schmutz immer wieder herunterkommt, kann da erst gar nichts ankleben.


    Meine Prozedur:
    <ul><li>Spiegel ausbauen.</li>
    <li>Mit warmen Wasser abspülen - der meiste Schmutz ist dann schon weg. </li>
    <li>Spiegel flach hinlegen, Wasser ins Waschbecken, Spülmittel rein und mit leichten Druck und sauberen Fingern (!) noch eventuell vorhanden Schmutz abwaschen.</li>
    <li>Spiegel mit Wasser abspülen</li>
    <li>Mit Destillierten Wasser abspülen</li>
    <li>Spiegel einbauen</li></ul>


    Dauer des Ganzen: 15 bis 20 Minuten.
    Das mache und machte ich bisher mit allen meinem Spiegeln, von 4 bis 12".


    Viele Grüße
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich reinige meine Spiegel <b>wenn sie mir zu verstaubt/verschmutzt erscheinen.</b>
    Das kann einmal im Jahr sein, es <b>kann aber auch öfters im Jahr sein</b>, oder auch mal ganz spontan vor einer Beobachtungsnacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dauer des Ganzen: 15 bis 20 Minuten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> [^]


    An meine Brust, Bruder! [:D][8D]



    Gruß und frohen Samstag


    Der Jan

  • Leute,
    wie oft man einen Spiegel reinigt, ist doch vom Einzelfall abhängig.


    Wenn man einen Gitterrohrdobson hat, wo er lose drin liegt, dann kann das schon mal jährlich sein. Bei einem 8-Zoll-GSO/Galaxy reicht m.E. auch alle 2 bis 3 Jahre. Da schützt erstens der Tubus etwas, zweitens ist die Spiegelzelle nicht gerade ausbau-freundlich gestaltet. Bei meinem muss ich immer die Zelle mit einem Holz raus- bzw. in den Tubus reinklopfen.


    Ein Bekannter reinigte seinen 24er einfach bei einem Teleskoptreffen in der Wiese im aufgebauten Zustand mit Spüli und Gießkanne (Methode Stathis/Mettling s.o) und schüttete abschließend demineralisiertes Wasser (Supermarkt Bügelwasser) drüber. Danach wurde zum Horizont geschwenkt und fertig.


    Eines sollte man nicht vergessen: Jeder Aus- und Einbau des Hauptspiegels birgt immer ein zusätzliches Risiko der Beschädigung. Im Haus kann man z.B. Fließen mit einer Fußmatte, Badezimmermatte abdecken oder gleich ein Zimmer mit Teppichboden nehmen. Wenn man nicht gerade die ganze Plastikwanne umschwirft, schaden ein paar Tropfen Wasser dem Teppich nicht. Aber dieser verhindert jeglichen Muschelbruch.


    Eine blanke Aluschicht verträgt weniger Spülzyklen als ein Spiegel mit Quarzschutzschicht. Letzterer kann praktisch mit allem gereinigt werden, was der Markt so hergibt; das Quarz verträgt so einiges. Im Grunde mehr als eine Brille. Ich behaupte mal, eine blanke Alusschicht dürfte nach ca. drei und mehr Jahren eher reif für eine Neubeschichtung sein.


    Alles in allem: Wer öfters beobachtet, dessen Spiegel taut des öfteren auch mal zu. Insoweit kommt es auf eine pH-neutrale Nassreinigung mehr oder weniger auch nicht an.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />[quote]
    die von Marcus gestellte Frage, wie man festklebende Pollen trocken entfernen soll, steht aber immer noch! Wendet man nicht die Nassmethode an, bleiben doch eigentlich nur zwei Optionen.
    1. Mit dreckigem Spiegel weiterspechteln bis er eines Tages ganz zugesottet und blind ist.
    2. Einen neuen kaufen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein paar Pollen, die noch auf dem Spiegel liegen und die man nicht wegpusten bzw. Abstauben kann, stören doch gar nicht. Selbst im Profibereich greift man nicht zu Wasser und Tensid. Völlig blind wird der Spiegel so nicht und mich haben die wenigen Pollen noch nie gestört, die in den paar Beobachtungsminuten darauf landen könnten.
    Man muss deshalb gar nichts machen. Man erinnere sich an den passenden Spruch von J. Von Fraunhofer, wonach Fernrohte zum Durchschauen und nicht zum Beschauen bestimmt sind.
    Manchmal kann Reinigen schädlicher sein. Erst gestern erfuhr ich von einem Fall der Reinigung einer Motorhaube mit Stahlwoöle und Scheuerpulver, womit die Dame ganze Arbeit geleistet hatte.

  • Hallo Amateurastronom,


    ich sehe Feuchtigkeit ebenfalls als den größten Feind der Spiegelschicht, aber nur bei langer Einwirkzeit UND in Verbindung mit reaktivem Schmutz. Daher vermeide ich lieber auch das lange Einweichen.


    Je nach Region und Jahreszeit kann Pollenflug ziemlich massiv sein und bereits bei wenigen Beobachtungsnächten den Spiegel "belegen". Kommt jetzt noch Feuchtigkeit hinzu, wie es z.B. beim beschlagen des Spiegels beim wieder in die Wohnung bringen passiert, wird der Schmutz angelöst und es bildet sich eine chemisch aktive Schicht auf der Aluschicht. Dieses klebrige Gemisch aus Umwelt und Naturschmutz greift auf die Dauer die Spiegelschicht an, vor allem wenn sie immer wieder feucht wird. Ich habe schon etliche zerstörte Spiegelschichten gesehen. Meine häufige Diagnose: Zu oft nass geworden und zu selten gereinigt.


    Diese Schmutzschicht beppt so fest, dass sie mit reinem Wasser nicht mehr runter geht, schon gar nicht trocken mit dem Pinsel. Da braucht es Seifenlauge und die Fingerkuppen bzw. Watte. In meinem oben geschilderten Fall ging sie restlos sogar erst mit Aceton runter.


    Hier die Reinigungsprozedur von Galaxy Optics mit Wasser, Seife und viel Baumwollwatte / Tücher statt der Fingerkuppen, sowie das "Super Cleaning" mit Aceton:
    http://www.galaxyoptics.com/im…rrorCleaningProcedure.pdf


    Hier von Sky and Telescope mit viel Wasser, Seife und Baumwolltüchern
    https://www.skyandtelescope.co…s/caring-for-your-optics/


    Und hier sehr differenziert vom von mir geschätzten Mike Lockwood, der das lange Einweichen inzwischen ablehnt:
    http://www.loptics.com/articles/mirrorcare/mirrorcare.html


    p.s.
    Die Profis waschen übrigens eher selten ihre Spiegel, weil in der Regel eine Menge empfindlicher Mechanik und Elektronik in der Spiegelzelle ist und sie daher den Spiegel dazu ausbauen müssen. Dies ist bei den großen Scherben jedoch so aufwändig, dass sie gleich waschen, ablaugen und neu verspiegeln.


    p.p.s.
    Am 8 m Gemini North auf dem Mauna Kea verwenden sie zum Waschen Naturschwamm und Pferdeshampoo:
    https://www.gemini.edu/node/60

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />
    Je nach Region und Jahreszeit kann Pollenflug ziemlich massiv sein und bereits bei wenigen Beobachtungsnächten den Spiegel "belegen". Kommt jetzt noch Feuchtigkeit hinzu, wie es z.B. beim beschlagen des Spiegels beim wieder in die Wohnung bringen passiert, wird der Schmutz angelöst und es bildet sich eine chemisch aktive Schicht auf der Aluschicht. Dieses klebrige Gemisch aus Umwelt und Naturschmutz greift auf die Dauer die Spiegelschicht an, vor allem wenn sie immer wieder feucht wird. Ich habe schon etliche zerstörte Spiegelschichten gesehen. Meine häufige Diagnose: Zu oft nass geworden und zu selten gereinigt.


    Diese Schmutzschicht beppt so fest, dass sie mit reinem Wasser nicht mehr runter geht, schon gar nicht trocken mit dem Pinsel. Da braucht es Seifenlauge und die Fingerkuppen bzw. Watte. In meinem oben geschilderten Fall ging sie restlos sogar erst mit Aceton runter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich so noch nicht so schlimm erlebt, da bei mir die Spiegel vielleicht nicht so freiliegend sind und ich im Frühjahr weniger mache . Ich wollte nur darauf hinaus, dass man keinen nagelneu aussehenden völlig sauberen Spiegel ohne jedes Staubkorn braucht und ggf. Schaden anrichten kann.
    Statt Watte habe ich schon mal Kimwipes benutzt. Es gab auch schon mal diese Collodion-Reinigungslösung, aber das habe ich noch nie probiert.

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