Einstieg + welches ist das richtige?

  • Hallo an alle. Ich bin der Niklas und bin neu in der Astronomie. Dies ist außerdem mein erster Post in dieser Community.



    Seit mehreren Monaten begeistere ich mich über die Sterne. Bei mir hat alles angefangen, als ich mit meinem Freund über manche Sachen geredet habe (z.B. SpaceX, Marsbesiedlung usw.). Das hat sich dann alles so weiter reingesteigert, dass wir jetzt Astrofotografie betreiben wollen, um die wundervollen Objekte des Universums selbst sehen zu können. Seit 3 Monaten recherchiere ich schon, um das perfekte Teleskop für mich zu finden.


    Nachdem was ich bis jetzt alles gelernt habe, finde ich Teleskope der Bauart "Newton" am sinnvollsten, weil sie eine große Öffnung für viel Lichtsammelfähigkeit haben und eine geringe Blendenzahl f/ 4 oder 5 für kürzere Belichtungszeiten. In den letzten Wochen habe ich aber immer wieder Videos von erfahreneren Hobbyastronomen gesehen, die Apochromaten benutzen. Hiermit komme ich dann auch schon zu meiner ersten Frage:


    1. Sind Apochromaten besser als Newton-Reflektoren? Und wenn ja, warum/ woran?


    Da ich mich aus eigener Eindrücke für Newtons entschieden habe, habe ich ca. 250-300 verschiedene Teleskope versucht zu vergleichen. Auch wenn manche dass jetzt nicht verstehen, aber ich finde es ist besser einmal richtig zu kaufen anstatt mehrmals billig. Deswegen will ich direkt voll rein auch wenn ich am Anfang kaum etwas von der Materie verstehe. Ich hab viel Zeit und noch mehr willen um alles zu lernen und zu perfektionieren. Also dann zu meiner zweiten Frage:


    2. Welches dieser Teleskope ist qualitativ am besten?
    TS Optics Teleskop N 254/1016 Photon
    GSO Teleskop N 254/1250
    GSO Teleskop N 303/1212 Imaging Newton
    Als Stativ hätte ich jetzt das "Skywatcher EQ6-R Pro" genommen.


    3. Wäre trotz der Größe des Tubus das Stativ stabil und schwer genug um Windböen ohne Vibrationen auszuhalten?


    4. Falls ihr ein besseres Newton kennt mit einer ähnlichen Öffnung, das nicht weit über 1000€ hinaus geht, lasst es mich gerne wissen.


    WICHTIG! Wenn ihr denkt, dass ich Schwachsinn geredet habe, klärt mich bitte (wenn es geht) ausführlich aus. Ebenfalls tut es mir leid, wenn diese Art von Frage häufiger gestellt wurde aber ich habe nichts spezifisches zu meinem Thema gefunden.


    Abschluss: Mein Ziel ist es, sehr scharfe und detailreiche Bilder von Nebeln oder Galaxien aufzunehmen.



    Danke an alle Bemühungen um mich in die Astrofotografie einzuführen! [:)]

  • Hallo Niklas,


    zunächst herzlich willkommen hier und gut daß Du fragst, hier wird Dir geholfen!


    Ich gebe zu ich bin nur visuell unterwegs, also will ich gar nicht konkret werden, das lasse ich mal die Fotografen machen.


    Nur ein Hinweis von mir, aufgrund Deines Wohnorts. Nicht weit weg ist im Vogelsbergkreis eine nette Astrogemeinschaft aktiv, die auch sehr viel Fotografie betreibt und regelmäßig zum Astrocamping einlädt. Vielleicht lässt Du Dich mal hin bringen? Z.B. nächsten Neumond. Und in einem Monat gibt es auch das ITV in Gedern, auch Vogelsberg. Es würde sich lohnen die Fragen direkt vor Ort zu stellen. Mit Zelt kannst Du gar einer Foto Session beiwohnen...


    Hier die Links:
    http://sternenwelt-vogelsberg.…=article&id=164&Itemid=37


    Und das ITV (siehe auch die Vorfreude Threads hier im Forum ;-)):
    http://www.teleskoptreffen.de/itv/


    CS,
    Walter

  • Hallo Niklas,


    es ist immer toll junge Leute zu begrüßen, die sich für das Hobby interessieren. Und Du bist für Astrofotografie mit vielen Deiner Aussagen auf dem richtigen Weg. Eine stabile Montierung ist wichtig, viel Öffnung ist nützlich und gleich richtig kaufen statt mehrmals billig ist auch richtig.
    Es gibt viel Wege, die nach Rom führen und aller Anfang ist schwer. Deshalb das Aber.
    Beim Astrofotografieren kommt es darauf an, daß alle Glieder der Kette aufeinander abgestimmt sind. Das ist wie bei einem Rennwagen. Da hilft es Dir nicht, wenn Du einen 1000 PS-Motor in einem windschnittigen Chasis hast, wenn die Radaufhängung zu schwach ist und die Reifen keinen Grip haben. Und dann kannst du Dir Paris-Dakar oder Silverstone als Rennstrecke aussuchen. Da wird nicht das gleiche Setup erfolgreich sein.
    Mein Tip wäre, suche Dir erst ein kleineres Teleskop zum Einstieg raus und lerne daran. Einen Zwölfzöller und eine EQ6R rumzuwuchten und dann die ersten Versuche damit zu machen ist nicht jedermanns Sache. Vor allem wenn die ersten Versuche nicht so hinhauen, vergeht dann schnell die Lust an dieser Art Bodybuilding. Ein 5-Zöller auf einer Eq-5 ist da z.b. durchaus ausreichend. Es gibt Astrofotografen, die wollen mit gar nichts anderem arbeiten, weil Ihnen das andere Gerödel einfach zu schwer ist. Galaxien und Nebel gehen damit. Du brauchst ja auch noch eine Kamera, Komakorrektor, vielleicht Filter, einen guten Computer zum Bearbeiten etc.. Investiere das gesparte Geld lieber darin.
    Wenn Du später Dich doch vergrößern willst, dann kanst Du das durchaus gut gebraucht verkaufen und in etwas anderes investieren. Vielleicht weißt Du dann auch besser was Du willst - vielleicht Richtung RASA statt Newton oder doch lieber einen teuren Apochromaten.
    Überleg noch mal. Viele fangen Astrofotografie mit einem Teleobjektiv und einem Traveltracker an.


    Viele Grüße


    Heiko

  • PS:Du kamst mir zuvor Walter.Obwohl ich eigentlich um die Ecke wohne, habe ich es auch noch nie zum ITV oder in die Sternenwelt Vogelsberg geschafft. Warum übersieht man eigentlich immer das, was einem direkt vor der Nase liegt?

  • Hallo Niklas,


    der Vorsatz ist gut, aber passt wohl nicht ganz.


    Ein 10" oder gar 12" Tubus gehört eher auf eine EQ-8, die EQ-6 ist für den 10"er schon sehr knapp bemessen. Dazu ist fotografisch für den f/5 ein Komakorrektor empfehlenswert, für den f/4 eher schon Pflicht.


    Die lange Brennweite verlangt zu einem Autoguidingsystem, also zusätzliche Kosten und auch das muss dann erst mal beherrscht werden. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1. Sind Apochromaten besser als Newton-Reflektoren? Und wenn ja, warum/ woran?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die sind auf jeden Fall erst mal teurer, damit landest du zwangsläufig bei weniger Brennweite und weniger Öffnung. Letzteres ist nicht so nachteilig, das weniger an Brennweite aber sehr hilfreich. Auch sind Refraktoren vom System her etwas besser beherrschbar, guiden am Newton hat so seine kleinen Tücken, der Backfocus ist bei Refraktoren meist größer. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Abschluss: Mein Ziel ist es, sehr scharfe und detailreiche Bilder von Nebeln oder Galaxien aufzunehmen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das sind flächige Objekte und da bringt mehr Öffnung keinen so großen Gewinn, ein f/5 Refraktor belichtet diese Objekte in annähnernd der gleichen Zeit wie ein f/5 Newton, nur die lichtschwachen Sterne als punktförmige Lichtquellen werden durch die kleinere Öffnung benachteiligt.


    Rechne mal gegen- die angedachten Newton auf der größeren Montierung und den Komakorrektor dazu gegen eine z.B. HEQ-5 mit einem 80mm APO- letzteres dürfte deutlich günstiger kommen und bringt dir/euch mit ziemlicher Sicherheit schneller zu guten Ergebnissen. [:)]


    Schau dir mal dieses Bild an- das wurde mit einem 67mm Objektiv aufgenommen - http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=237797


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Niklas,


    wie die Vorredner schon geschrieben haben, sind die beiden Newton schon ganz schöne Brummer. Die bringen ca. 20 Kg mit sich. Auch ist die EQ6-R kein Leichtgewicht. Mit allem drum und dran bringt die ca. 35 bis 40 Kg auf die Waage.
    Abgesehen davon, dass die EQ6-R "nur" eine Nutzlast von ca. 20Kg hat. So weit ich weiß, ich beobachte nur rein visuell, zieht man noch ein drittel davon ab, für das Fotografieren.


    Von wo aus soll den beobachtet/fotografiert werden?
    Garten, Balkon, Straße, Feld...


    Wenn das ganze Setup auf's Feld raus soll, dann kann ich Heiko nur recht geben
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">vergeht dann schnell die Lust an dieser Art Bodybuilding<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    und wenn dann noch dazu kommt, das die EQ6-R, wie Stefan schreibt, eher kritisch mit einem dieser beiden Newton zu sehen ist, wird es mit der erwähnten EQ-8 nicht leichter.
    Auch ist noch an die Stromversorgung des ganzen Equipments zu denken.


    Auf einem Balkon wird das ganze auch, nun ja, recht unhandlich. Ich selbst habe einen 8" Dobson mit 1200mm Brennweite, das geht auf dem Balkon. Die Rockerbox, mit Podest drunter um über die Balkonbrüstung zu kommen, nimmt halt nicht so viel Platz weg wie ein Stativ mit Montierung.
    Da ist mein 127/1200 Refraktor mit paralaktischer Montierung sehr, sehr grenzwertig.
    Man sollte sich frei um das Teleskop bewegen können. Nicht's ist ärgerlicher als im Dunkeln an das Stativ zu stoßen, besonders bei der Fotografie.


    Ich pflichte da Heiko bei,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">erst ein kleineres Teleskop zum Einstieg raus und lerne daran<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da gibt es, in Richtung Fotografie, sicher auch sehr hochwertiges Equipment.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo Niklas,


    erst einmal schön Dich in der Welt der Astronomie begrüßen zu dürfen!
    Ich bin auch ein Einsteiger in der praktischen Astronomie und Astrofotografie, deshalb möchte ich Dir ein paar Ratschläge rund um das Thema geben, da manche mir enorm geholfen haben.


    Wichtig ist der Austausch mit anderen Astronomie Begeisterten. Wie auch Walter schon sagte, tritt einer Sternwarte bei.
    Die Mitgliedsgebühren (bei mir in Köln 30 Euro) lohnen sich und sind eine Investition in Freundschaften und viel Know-How. Da du geschrieben hast, das dich Themen wie die Mars Besiedlung auf die Astronomie gebracht haben, wird man dort auch häufig Professoren und Physik Studenten kennen lernen. Mit denen kann man sich toll austauschen!
    Am Anfang treten auch häufig Probleme auf (bei mir war die falsche Software auf dem Handcontroller und ich habe einen Monat gebraucht um das herauszufinden) und genau dann sind diese Freundschaften Gold wert.


    Starte Visuell! Kauf Dir nicht gleich eine Kamera, Filter und ein Programm. Starte lieber rein visuell und wenn es nur für drei oder vier Beobachtungsnächte ist, um dich an das Teleskop zu gewöhnen und die Erwartungen erst einmal anzupassen.
    Scharfe und bunte Bilder brauchen viel Wissen (da wären wir wieder bei einer Sternwarte).


    Sofort ein Ordentliche-großes Teleskop zu kaufen ist ein Schritt, den du dir gut überlegen musst. Allerdings habe ich genau das gleiche gemacht und bereue meine Entscheidung nicht.
    Was Dir jedoch klar sein muss, ei Teleskop mit diesen Ausmaßen ist schwer und unhandlich. Ich würde soweit gehen und sagen, ohne vier Hände wird das schwierig.
    Außerdem möchtest du ja mal verreisen und mit einem Newton ist das generell sehr schwer.


    Vielleicht als kleine Gegenfrage: Welche Möglichkeit gibt es bei dir zum transportieren des Teleskops oder hast du einen relativ dunklen Garten Vorort?
    Ein Auto etc. ist ohne einen Garten ein must-have. Aufm Fahrrad wird schwierig ;D


    Ich hoffe ich konnte Dir eine paar kleine Tipps geben!


    PS: Geh doch mal zur ATT in Essen

  • Hallo Niklas,


    willkommen bei diesem faszinierenden und schwierigen Hobby [:D]


    Ich kann mich in weiten Teilen meinen Vorrednern nur anschließen. Ein Astrostammtisch oder ein Verein in der Nähe ist Gold wert. Das sollte man auf jeden Fall nutzen. Viele Probleme hatten auch andere schon und man ist nicht gezwungen das Rad für sich neu zu erfinden.


    Die Ausrüstung ist schwer. Selbst wenn man Deine geplante ordentlich abspeckt. Soll sie auch sein, denn schwer ist meist auch stabil. Aber so richtig Spaß macht das vor allem dann, wenn Du im eigenen Garten arbeiten kannst. Nicht wenige haben eine tolle Ausrüstung, aber irgendwann kaum noch Lust das alles ins Auto zu schleppen und irgendwo aufzubauen. Wenn Du also weit fahren musst, beginne mit leichtem Gepäck. Auch damit kann man tolle Aufnahmen machen.


    Eine EQ6-R ist ein toller Unterbau. Wenn Du es ernst meinst ist das eine gute Investition die Dich lange begleiten wird. Allerdings hat auch die EQ6-R ihre Grenzen. Und die sind bei 10" (mit Carbon Tubus) ziemlich sicher erreicht. Mehr macht dann keinen Spaß mehr, da jede kleine Windböe Dir das Bild versaut.


    Zudem sind viele Objekte so groß, dass Du sie mit einem 10" oder sogar 12" gar nicht auf ein mal abbilden kannst. Schau mal hier nach, da kannst Du verschiedene Kombinationen von Teleskop und Kamera durchspielen und schauen was noch auf den Chip passt und was nicht.


    Wenn (!) Du im Garten arbeiten kannst ist eine EQ6-R mit einem 6" F5 Newton (plus Komakorrektor) ein guter und nicht zu teurer Einstieg. Die EQ6-R ist stabil und, wie ich finde, sehr zuverlässig. Damit ist viel möglich und man kauft, nach meiner Erfahrung, eher ein anderes Teleskop als eine neue Montierung. Ich habe mit einer alten Vixen GP angefangen und hätte mit viel Ärger erspart, hätte ich gleich auf die EQ6-R gesetzt. Der kleine Newton ist prima für großflächige Objekte und auch nach der Anschaffung


    Wenn Du mobil sein musst, ist eine Reisemontierung á la Star Adventure mit einem kleinen APO oder gutem Objektiv vermutlich die bessere Wahl. Du hast weniger Probleme mit der Stromversorgung, musst (bei kürzeren Brennweiten) nicht guiden und kannst trotzdem tolle Bilder machen. Objekte gibt es für jede Kombination aus Brennweite und Kamerachip mehr als genug.


    Es kommt halt immer drauf an [;)]


    Viele Grüße
    Michael

  • Sehr vielen Dank an all eure netten Antworten. Das hat mich nochmal zum überdenken meiner Entscheidung angeregt. Ich schätze das waren jetzt genug Informationen um nochmal kräftig nachzuschauen für welches ich mich letztendlich entscheide. Die oben genannten Astrotreffen werde ich mir auch noch einmal anschauen und gucken ob es noch etwas in meiner näheren Umgebung gibt.
    Zurzeit habe ich eine Sony Alpha SLT-58 und einen alten Laptop. Unser Balkon ist schon etwas größer, da sollte ich eigentlich keinerlei Platzprobleme bekommen und falls ich mal wegfahren sollte, kann ich direkt neben unserem Dorf auf die Rückseite des Berges, da kommt dann auch erstmal für 150km keine größere Stadt.


    Um damit den ersten Schritt abzuschließen, bitte ich um Hilfe für den zweiten Schritt: Okulare, Filter, Kamera und sonstige Sachen die man schon haben sollte.
    Laut lighpollutionmap.com gibt es in Deutschland, bzw. in meiner Umgebung nicht sehr viele dunkle Stellen. Deswegen wollte ich fragen welche Filter man von welchen Firmen benutzen könnte. Ebenfalls ist es mir nicht ganz klar, ob man mehrere Filter gleichzeitig benutzen kann.


    Und wie sieht es mit den Kameraanschlüssen aus? Ich weiß nur, dass man einen passenden T-2 Adapter für die Kamera braucht. Aber kann man dann direkt die Kamera an den Okularauszug anschließen oder braucht man da noch etwas für?


    Falls man dann mal einen Ausflug macht, braucht man ja auch Strom. Kann mir jemand eine gute Transportable Powerstation empfehlen? Ich hab überhaupt keine Ahnung wie viel eine GoTo Montierung verbraucht.
    Ich hab auch schon mal über Probleme mit Tau gehört. Ist das nur Teleskopspezifisch oder sollte man den eine Wärmeband kaufen?
    Gibt es sonst noch Dinge die man niemals vergessen sollte?

  • Hallo Niklas,


    eine transportable Stromquelle ist super praktisch. Wichtig ist nur, dass du keinen normalen Lithium-Ionen Akku nimmt, da es draußen am Abend kalt ist.
    Ich nutze den hier: Celestron 18771-CGL PowerTank Powerbank, Lithium-Eisenphosphat
    Auf einen Link werde ich verzichten, du bekommt das bestimmt auch so raus!

  • Hallo Niklas,


    über Okular erst nachdenken, wenn auch das Teleskop feststeht, die müssen ja zur Brennweite passen.


    Filter- da muss man erst mal trennen zwischen visueller und fotografischer Nutzung. Bei visuell (UHC, OIII) kann man aktuell fast nur zu den Filtern von Astronomik raten, die Teile aus Fernost bzw. die von dort stammenden Labelfilter der Händler taugen häufig wenig bis nichts.


    Fotografisch fallen die Schmalbandfilter bei Nutzung einer DSLR eher raus, die sind für Aufnahmen mit SW-Kameras gedacht. Gegen zu viel Störlicht kann man da einen Filter wie z.B. den CLS nutzen. Filter kombinieren bringt nichts.



    Hallo Justus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch musst du EXAKT darauf achten, wie viel Leistung deine Montierung braucht. Falls deine Stromquelle zu viel Leistung erbringt, kann die Montierung schnell kaputt gehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie kommst du denn zu dieser unsinnigen Aussage? [}:)] Ein Defekt kann bei einer zu hohen Spannung auftreten, aber bei zu viel Leistung, sprich zu viel Amperstunden des Akkus passiert nichts. Die Steuerung zieht exakt den Strom, den sie benötigt und nicht mehr. Und sollte die Versorung diesen benötigten Strom nicht liefern können geht auch nichts kaputt, die Steuerung steigt dann lediglich aus.


    Obder genutzte Akku also nur 5Ah oder 50Ah hat ist völlig egal, der leistungsschwächere ist lediglich früher leer. Wichtig einzig allein- wenn als Versorgungsspannung 12V DC angegeben sind sollte der Akku bzw. das Netzteil diese 12V liefern und keine 15V oder 18V


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe den Teil mit der Leistung gelöscht. Ich wollte allerdings die Gefahr bei zu viel Spannung nennen, hatte mich einfach nur nicht differenziert ausgedrückt und den Begriff der Spannung/Leistung vertauscht...

  • Hallo Niklas,


    zum Thema Filter kann ich nur zur Fotografie etwas beisteuern.
    Vorausschicken möchte ich, dass ich Dir eine astromodifizierte Kamera empfehlen möchte. Es werden immer mal wieder EOS 1000Da Kameras zu Preisen angeboten, die unter denen der reinen Modifikation liegen (ca. 130€). Canon Kameras werden auch von gängiger Software (z.B. APT) gut unterstützt.


    Es kommt sehr auf den Himmel an, unter dem Du Fotografieren möchtest. Je dunkler der ist, desto weniger Filter sind nötig. Ein Sonderfall sind die Schmalbandfilter. Diese lassen nur das Licht bestimmter Emissionslinien durch. Oft genutzt werden z.B. OIII, H-alpha und SII. Ziel des Verfahrens ist es, die Nebelstrukturen von Emissionsnebeln deutlich abzubilden und hervor zu heben. Nebeneffekt der Filter ist aber auch, dass Lichtverschmutzung nicht mehr so stark ins Gewicht fällt. Da nur ein kleiner Teil des Spektrums genutzt wird, muss man sehr lange Belichten. 10 Minuten sind eher die Regel als die Ausnahme. Daher sind ungekühlte Kameras eigentlich nur in der kalten Jahreszeit sinnvoll einsetzbar. Weiterhin ist durch die Bayer-Matrix bei Farbkameras nur ein Teil der Pixel nutzbar. Bei H-alpha z.B. nur 1/4, nämlich die roten. Es gibt Astro Duo-Band Filter die quasi als doppelter Schmalbandfilter funktionieren und daher Bicolor Aufnahmen mit OIII und H-alpha in einer Aufnahme möglich machen. Sofern man die Bilder hinterher richtig bearbeitet. Der Astro Pixel Processor z.B. kennt diese Filter und bietet gleich die passenden Einstellungen an. Schmalband ist also für den Anfang eher nicht geeignet und wenn doch dann nur, weil ein stark Lichtverschmutzter Himmel und mangelnde Reisemöglichkeit Dich dazu zwingen [;)]


    Deutlich milder in der Wirkung sind die IDAS Filter von Hutech. Diese filtern die Emissionslinien von gern zur Straßenbeleuchtung genutzten Leuchtmitteln heraus (Natrium, Quecksilber, Neon, etc.). Dadurch lassen sie viel Licht durch und verändern die Farben nicht so sehr. Ich Wohne in Willich (NRW) und da ist dieser Filter sehr nützlich und quasi mein 'immer drauf'. Hier mal ein Vergleich von Matthias aka. Refek aus dem schwarzen Forum. Einmal ohne und einmal mit IDAS P2 Filter.


    Dazwischen liegen die UHC Filter. Die sind quasi Schmalband light. Auch diese sind eigentlich nur für Emissionsnebel geeignet und nehmen schon ordentlich Licht weg. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen die Mal mehr oder mal weniger 'eng' sind. Soll heißen mehr oder weniger Licht wegfiltern. Sie wirken sehr gut gegen Lichtverschmutzung, verfälschen aber natürlich die Farben von Kontinuumsstrahlern wie Galaxien und Sternen.


    Auf Svens Seite findest Du weitere Informationen zu diesem Thema.


    Wie gesagt, der beste Filter ist der, den man nicht braucht. Dunkler Himmel ist nur durch noch dunkleren Himmel zu ersetzen. Das heißt aber nicht, dass in (moderat) Lichtverschmutzten Gegenden nix mehr geht. Optimal hat halt nicht jeder.


    Viele Grüße
    Michael

  • Niklas,
    lange Rede kurzer Sinn. Plane einen Tagesurlaub zum ITV nach Gedern ein (von Siegen aus eine Autostunde). Ideal Freitag nach Himmelfahrt. Viele Händler sind dort vor Ort (man kann dort u.U. direkt auch kaufen) und noch mehr Hobbyastronomen. Sprich mit den Leuten (Händler, andere Astronomen) tagsüber (dunkel wirds um da eh erst so gegen 22h). Da erfährst du in 6h mehr als hier in 4 Wochen. Selbst wenn das Wetter nach Regen aussieht lohnt sich der Besuch. Auto u.U. vor dem Campingplatz abstellen, wenn abends die Abreise geplant ist. Ansonsten Ausrüstung (Zelt etc.) für eine Nacht einplanen und Proviant (Essen, Trinken), wenn du nicht auf das Restaurant am Platz angewiesen sein möchtest. Bei klarem Himmel kann man sicher bei dem einen oder anderen mit durchs Teleskop schauen und die Abreise auf 1h nachts verschieben (wenn es vor dem Campingplatz steht).
    Bei Sonne an Sonnenschutz denken. Und für die Nacht ne Jacke (wenn's kalt werden sollte ... ist 400m hoch und wir hatten da im Mai öfters schon mal raureif morgens).

  • Nochmals danke an alle Antworten soweit.


    Meine Letzte Frage zum Thema ist:
    Was ist der Qualitative Unterschied zwischen einem Triplet Apochromaten und einem Newton Teleskop? Also können die Apo's schärfere Bilder bei der Fotografie bringen oder sind sie einfach von den Materialien besser für klare, scharfe Bilder geeignet?


    Vielen Dank an die folgenden Kommentare, ihr hab mir viel geholfen!

  • Hi Niklas,


    das kann man so eigentlich nicht wirklich vergleichen. Einen Newton mit 200mm Öffnung bekommst du für kleines Geld, für einen mit 300mm legst du noch unter 1k€ hin und 450mm oder mehr sind zwar schon etwas teurer, aber bezahlbar.


    Bei einem Apochromaten legst du schon für 100mm Öffnung erheblich mehr auf den Tisch als für den 200mm Newton, so größer 150mm kommst du bereits leicht in den 5-stelligen Bereich und wenn es 12" sein sollen- kann man kaufen- klick mich [B)][:0]


    Auf der anderen Seite macht ein (schneller) Newton mit 100mm Öffnung oder weniger nicht wirklich Sinn.


    So gesehen- bis 100mm ist der APO zwar teurer, bringt aber eindeutig seine Vorteile ins Spiel, fotografisch und auch visuell wird das meist so gesehen. So 130-160mm schätzen viele den APO, aber nur wenige Leute geben das Geld dafür auch aus.


    Über den Rest-


    -Koma beim Newton (wird durch Korrektor beseitigt) und Spikes durch die FS-Streben und öfters genaue Justage nötig, dafür kein Farbfehler.


    -Restfarbfehler (den manche Leute noch sehen zu glauben), gewölbtes Bild bei schnellem APO (für den es einen Flattener gibt) und "nur f/7" bei den etwas günstigeren (es gibt auch Reducer und auch f/4,5 APOs)


    - kann man herrlich streiten, das sind dann so Chips und Cola Beiträge. [:D]


    Gruß Stefan

  • Ich für meinen Teil habe viel ausprobiert und bin letztendlich mit diesem Setup glücklich geworden.


    Skywatcher AZEQ6,GSO Newton 800/200, Canon 600da, M-gen , Evoguide Sucher und zum einordnen einen Telrad.

  • Hallo, ich hatte nochmal eine Frage zur Beobachtung.


    Was kann man alles mit einem z.B. 8" Newton sehen? Kann man Nebel oder Galaxien erkennen?

  • Hallo Niklas,


    deine letzte Frage wird von Einsteigern häfig gestellt und bringt einen erfahrenen Beobachter immer wieder zum Grinsen.
    Der Grund dafür ist, dass dazu schon 5 mm Öffnung reichen. Das ist der maximale Pupillendurchmesser eines etwas älteren Auges. Um die Andromedagalaxie zu erkennen, reicht ein dunkler Himmel und das blosse Auge. Gleiches gilt für den Orionnebel, auch wenn dieser ohne Vergrösserung recht klein ist.
    Wichtig ist vor allem ein Dunkler Himmel. Dann reichen sogar 6", um alle Objekte im Atlas für Himmelsbeobachter zu sehen. Sieh dir mal Seite 14 in der Leseprobe an.


    Gruss Heinz

  • Hallo Niklas,


    grundätzlich ja- aber die Umgebung an deinem Beobachtungsplatz sollte schon möglichst dunkel sein und der Himmel nicht zu stark von Störlicht (nahe größere Ortschaft) aufgehellt sein.


    Bei Nebelobjekten hilft ein dazu passender Filter, die Dinger werden als OIII oder UHC Filter bezeichnet. Zweck der Filter- die lassen nur das Licht des Nebelobjekts passieren und sperren störendes Fremdlicht aus. Damit werden viele der Nebel erst richtig erkennbar. Für Galaxien helfen diese Filter jedoch nichts, da hilft ur dunkler Himmel.


    Und du musst auch erst lernen- wie sehen die Objekte eigentlich aus? Beim ersten Anblick erkennt man häufig noch nicht viel, aber öfter betrachtet erkennt man mit der Zeit mehr Details.


    Schau auch mal huier auf diesen Beitrag- <font color="yellow">Basiswissen für Einsteiger</font id="yellow">, da sind viele Sachen und auch Begriffe erklärt.

  • Hallo,
    ich hab mich jetzt erstmal für DSLR Kameras entschieden.
    Kann mir jemand die Preis/Leistungs beste Kamera empfehlen? Würde auch bis zu 600€ dafür ausgeben.

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