Begriffe: sphärische Aberration, Koma, Korrekturen

  • Hallo,


    ich lese mich gerade in die Grundlagen von Teleskoptiken ein. Ich versuche mal, hier mein bisheriges Verständnis mit der Bitte um Korrektur darzulegen.
    Ich denke, mit sphärischer Aberration ist gemeint, dass ein kugelförmiger Spiegel die reflektierten Lichtstrahlen rein aus geometrischer Sicht nicht in einem Punkt vereinen kann.
    Aus diesem Grund schleift man bei reinen Newtons die Kugel in eine Parabel um. Wenn zuwenig Parabelform drin ist, müsste die Oprik unterkorrigiert sein, wenn zuviel gemacht wurde, ist die Optik überkorrigiert.
    Wäre dies soweit richtig?


    Nun weiß ich , je schneller das Öffnungsverhältnis ist umso mehr Koma tritt auf. Koma macht sich am Rand des Gesichtsfeldes im Okular als "Schweifbildung" nach außen an den Sternpünktchen bemerkbar.


    Nun meine eigentliche Frage: Inwiefern hat Koma etwas mit oben genannten Effekten zu tun? Liegt es daran, dass es für schnelle Öffnungsverhältnisse gar keine optimale Form gibt, welche sich technisch noch herstellen lässt?
    Was ist Koma genau und woher kommt es prinzipiell?
    Können Okulare Koma durch geeignete Konstruktionen vermindern?


    Vielen Dank für Eure Antworten!


    Grüße
    Rolf

  • Hallo Rolf,
    das mit der spärischen Aberration hast Du schon gut beschrieben, gilt für parallel einfallende Strahlen entlang der optischen Achse.
    Koma resultiert daraus, das schräg einfallende parallele Strahlen (salopp: Objekte am Bildrand und nicht in der Bildmitte) durch einen Parabolspiegel nicht in einem Punkt fokusiert werden. Denn ein Paraboloid ist nur um die optische Achse rotationssymetrisch und nicht um jede beliebige Achse durch den Mittelpunkt wie eine Kugel.
    Schneller Spiegel bedeutet, das die Winkel der schräg einfallenden Strahlen größer sein können. Entsprechend größer ist die Abweichung der Parabel hinsichtlich der Symmetrie. Bildlich ist ja ein Spiegel schneller, wenn er bei gleicher Brennweite einfach einen größeren Durchmesser hat.
    Okulare können in gewissen Grenzen die räumliche Verzerrung der Fokuslage/-ebene ausgleichen. Die Symmetrieverletzung allerdings nicht. Eine Lösung dafür ist z.B. die Schmidtplatte.
    Gruß Kalle

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